Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

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Ragna
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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#11

Beitrag von Ragna » Di 27. Nov 2012, 12:07

Hier die Infos:

Zitat:
"An der Harvard Medical School in Boston verfolgt der Krebsforscher Lewis Cantley unterdessen eine ganz ähnliche Spur. "In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass zwischen Übergewicht und bestimmten Krebsarten ein Zusammenhang besteht", sagt Cantley, "und wir haben Hinweise darauf, dass Insulin dabei eine Schlüsselrolle spielt." Die Häufigkeit bestimmter Karzinome in der Brust, im Darm, in den Eierstöcken und Nieren sei bei Übergewichtigen rund 30 Prozent höher als bei Normalgewichtigen, so Cantley. Bei Prostata-, Bauchspeicheldrüsen- und Gebärmutterkrebs sei zwar die Rate gleich, aber die Prognose schlechter.
Der Grund dafür, vermutet Cantley, ist ein gestörter Zuckerstoffwechsel. "In vielen Geweben haben Krebszellen im Frühstadium Insulinrezeptoren auf der Oberfläche", erklärt der Forscher. "Das Insulin stimuliert die Aufnahme von Glukose aus dem Blut und damit das Wachstum dieser Zellen."

Quelle: "Die süße Droge", Von Shafy, Samiha, in Der SPIEGEL
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87997205.html

Und Hintergrundinfos:
"Zucker: die bittere Wahrheit"
http://blog.paleosophie.de/2011/08/22/w ... -wahrheit/
Wer sagt, dass etwas nicht geht, sollte die nicht stören, die es gerade machen.

Olaf
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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#12

Beitrag von Olaf » Di 27. Nov 2012, 12:28

Habt ihr die Studie gefunden auf der dieser Artikel beruht?
Sollte das nicht eigentlich umgekehrt vonstatten gehen, der was schreibt, sollte die Quelle angeben, auf die er sich beruft?
Ansonsten hast Du natürlich recht, kann ja durchaus seriös sein, aber zumindest einer derartigen Pressemitteilung mistrau ich erst mal......
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#13

Beitrag von Rati » Di 27. Nov 2012, 12:38

Olaf hat geschrieben:
Habt ihr die Studie gefunden auf der dieser Artikel beruht?
Sollte das nicht eigentlich umgekehrt vonstatten gehen, der was schreibt, sollte die Quelle angeben, auf die er sich beruft?...
das hab ich auch gedacht. :pfeif:

Danke Ragna, das wirft schon ein anderes Licht auf die Sache.
Insulin ist nicht Zucker, und Glucose (Traubenzucker) ist das Endprodukt jedes Kohlehydratabbaus im Körper.
Und die Hauptzufuhr von Kohlehydraten erfolgt über Stärke.

Grüße Rati
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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#14

Beitrag von utebo » Di 27. Nov 2012, 13:02

Die Studie ist hier
http://ajcn.nutrition.org/content/early ... 2.039438v1
aber nur der Abstract ist frei zugänglich.

"Low-fibre cereals" mit Frühstücksflocken zu übersetzen ist ziemlich faul. Es ist ja schon ein Unterschied ob man sich dieses Zuckerpuffzeug aus'm Karton oder (Bio)-flocken aus ganzem Getreide mit 'nem Löffel Honig dazu einverleibt.

Gruss,
Ute :ziege:

roland
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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#15

Beitrag von roland » Di 27. Nov 2012, 13:59

Hi,
utebo hat geschrieben:"Low-fibre cereals" mit Frühstücksflocken zu übersetzen ist ziemlich faul. Es ist ja schon ein Unterschied ob man sich dieses Zuckerpuffzeug aus'm Karton oder (Bio)-flocken aus ganzem Getreide mit 'nem Löffel Honig dazu einverleibt.
Einmal das und wie oben geschrieben:
Das Problem ist nicht der Zucker, sondern das starke Übergewicht!!
Also die Aussage: Softdrink erhöht Krebsrisiko ist schlicht falsch!
Richtig ist: Übergewicht erhöht Krebsrisiko (so die Studie stimmt ;) )


Roland

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Ragna
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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#16

Beitrag von Ragna » Di 27. Nov 2012, 14:05

@roland
Falsch!
Siehe oben.
Stark vereinfacht: Krebszellen brauchen Zucker zum wachsen.
Wer sagt, dass etwas nicht geht, sollte die nicht stören, die es gerade machen.

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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#17

Beitrag von Spottdrossel » Di 27. Nov 2012, 14:11

roland hat geschrieben: Richtig ist: Übergewicht erhöht Krebsrisiko (so die Studie stimmt ;) )


Roland
Und da habe ich schon wieder (aus dem Buch: "Eßt endlich normal!") die Weisheit, daß leichtes Übergewicht ungefährlicher ist als Untergewicht. Bzw., in den Überschriften gerne leichtes und schweres Übergewicht zwecks Dramatisierung in einen Topf geworfen wird.
Und schwer Übergewichtig sind IMMER die obersten des Durchschnittes, egal, was die wiegen :pfeif: .

Kernaussage zum Thema Krebsrisiko auf dem Patientenforum an der Uniklinik Gießen: wirklich echtes erhöhtes Risiko kommt durch Umgang mit Gefahrstoffen, z.B. Tankwart, Röntgenstrahlung usw.
Ansonsten ist Krebs einfach ein "Kopierfehler", der so ziemlich jeden treffen kann, der komplizierter gebaut ist als ein Pantoffeltierchen ;) .
Man kann sein statistisches Risiko durch gesunde Lebensweise minimieren, aber nicht ausschließen.
Jeder hat irgendwo im Bekanntenkreis jemanden, der "nichts falsch gemacht hat" und trotzdem erkrankt ist.
Und ein Altkanzler Schmidt wird als praktizierende Dampflok uralt.
So ist das halt mit Statistiken, Wahrscheinlichkeiten und Zufall.

Von daher: lebt einfach, wie´s euch gefällt, genießt, was euch Spaß macht, solange es nicht grade Lösungsmittel schnüffeln ist, und nehmt die Zeitungen mit den Statistiken als Klopapier für den Hühnerstall, da ist es sinnvoll eingesetzt :mrgreen:

Nachsatz: das Ding mit dem Zucker hatte ich auch schon gelesen und geglaubt, nach aktueller Meldung klappt das mit dem "Aushungern" aber nicht, seitdem genieße ich wieder (in Maßen)meine Schokolade.
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Manfred

Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#18

Beitrag von Manfred » Di 27. Nov 2012, 14:28

Ihr redet eh von den anderen Links.
utebo hat den richtigen Abstract gefunden.
Und der liest sich so, als ob bekannte Risikifaktoren wie Übergewicht durchaus bewertet wurden und damit das Ergebnis nicht verfälschen.
Es scheint sich um eine groß Angelegte Ernährungs- und Krebsstudie über viele Jahre zu handeln. Der Abstract bezieht sich nur auf eine kleine Teiluntersuchung.
Unter Malmö Diet and Cancer Study findet sich mehr im Netz.

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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#19

Beitrag von Rati » Di 27. Nov 2012, 14:36

@roland & ragna. alles falsch. :mrgreen:

Krebszellen brauchen (wie alle Zellen) Glucose zum wachsen. Auf den Krebszellen fand mensch Insulinrezeptoren.
Übergewicht entsteht (nach Lustig) durch die "unsichtbaren" Kalorien der Fructose. Die hat weder was mit Insulin noch mit Krebs zu tun.

Zucker ist einfach zu grob umschrieben. Es gibt viele von denen (Laktose, Maltose, Trehalose, usw usv) der hier gemeinte Zucker (Haushaltszucker) ist Sucrose (auch Sacharose genannt) bestehend aus einem Molekül Glucose und einem Molekül Fructose. Sucrose ist also Ying Yang, gut und Böse in einem. :lol:
Und wie schon geschrieben, jede Kartoffel und jede Scheibe Brot werden im Körper letztendlich zu Glucose abgebaut.
Und Glucose ist der einzige Zucker der unseren Zellen dann als Brennstoff dient.

Viele Lebensmittel sind mit reiner Fructose gesüßt, weil die
1. billig ist, 2.unter dem Namen Fruchtzucker auch ganz toll gesund klingt und 3.eine deutlich höhere Süßkraft als Glucose hat.
Deshalb ist sie überall und deshalb ist sie einer der erfolgreichsten Dickmacher.

Aber natürlich ist auch Übergewicht ein Krebsfaktor, nur nicht unbedingt für Prostatakrebs.

So nun hab ich dem Affen aber reichlich Zucker gegeben. :lol:

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Re: Softdrinks und Frühstücksflocken erhöhen Krebsrisiko

#20

Beitrag von emil17 » Di 27. Nov 2012, 18:22

Um die Studie zu verstehen, müsste man wirklich das statistische Design kennen.
Probanden 45- 73 Jahre alt. Waren die Leute die Krebs bekamen, älter als die ohne? Menschen mit 45 unterscheiden sich ja physiologisch erheblich von solchen, die über 70 sind. Wenn ja, dann ist das vielleicht ein Alterstrend. War die Altersverteilung in der Kontrollgruppe (die Müesli-Abstinenten) gleich?
Es wäre ein grobes statistisches Foul, das ich den Autoren nicht unterstelle, mehr ältere Patienten in die eine als in die andere Gruppe zu tun, aber wenn man beim Design solcher Auswertungen nicht sehr aufpasst, kann sowas schon passieren.
Wieviele hätten trotzdem Prostatakrebs bekommen, wenn sie keine "low fiber Cereals" gegessen hätten? (Problem: gibt es überhaupt ausreichend viele müeslifreie Leute und wie findet man die?)
Dann steht da, dass auch Konsum von Reis und Nudeln das Krebsrisiko erhöhe.
Hier könnte die Ursache sein, dass Reis das Leben verlängert und man deshalb mehr Zeit hat, seinen Krebs zu kriegen.
(So wäre statistisch das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, bei Uranminenarbeitern signifikant verringert - nicht weil Uran gegen Alzheimer wirkt, sondern weil die Minenarbeiter an radonbedingtem Lungenkrebs sterben, bevor sie überhaupt senil werden können. Das ist nur dann trivial, wenn man daran denkt.)

Ferner Zit. "However we observed no significant associations with high-risk prostate cancer, and not all foods that are typically high in refined carbohydrates were associated with prostate cancer."
So what.
Aufgrund dieser Studie kann ich niemandem raten, Puffreis oder Softdrinks zu konsumieren oder nicht zu konsumieren.
Ausser vielleicht Frauen, weil die keine Prostata haben.
Allerdings kann ich auch essen was ich will, ich bekomme sicher keinen Gebärmutterhalskrebs davon.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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