kraut_ruebe hat geschrieben:Spottdrossel hat geschrieben:
Aber Angst davor, sein Leben zu leben?
Wie langweilig ist das denn?
allzu aufmerksam beobachtest du dein umfeld wohl nicht.
angst ist die
am meisten erforschte emotion weil sie die häufigste ist. und langweilig kann sie nicht sein, das genaue gegenteil ist der fall - das liegt ja in der natur der sache.
Ich beobachte schon, nur was dabei rauskommt, gefällt mir nicht.
Aktuellstes Beispiel: meine beste Freundin hat eine Bekannte, die seit Jahren in einer erschreckend lieblosen -naja, Partnerschaft würde ich das nicht nennen- lebt. Solange sich die Erwachsenen alleine das Leben unnötig schwer machen, wäre das ja noch in Ordnung, aber zwei Kinder leiden unter dieser aggressiven Atmosphäre. Meine Freundin entdeckte erschreckende Parallelen zu ihrer eigenen Kindheit (die Mutter war psychisch krank und rastete regelmäßig aus) und fragte mal vorsichtig, warum sich nicht getrennt wird.
Die Antwort: dann müßte sie mit den Kindern ja "in irgendeinem Loch leben."
(Bisher hatte ich gedacht, eine Mutter denkt zuerst an das Wohl ihrer Kinder und nicht ans Repräsentieren nach außen).
Nach meinen Beobachtungen wird die Angst vor Veränderungen oft als Ausrede genommen, um nicht selber aktiv zu werden.
(Besagte Dame ist jetzt auch ganz empört, daß der Psychologe, den meine Freundin empfohlen hat, sie nicht weiter betreuen will. Eben weil sie nur jammert, aber nichts tut. Und solange ich mich nicht selber bewege, wird sich auch kaum etwas ändern, es sei denn, eine gute Fee taucht auf und liefert gutverdienenden Prinz, stubenrein, gut erzogen, mit repräsentativem Schloß

)
Wie gesagt: Angst als "Warnsystem" vor echten Gefahren ist sicherlich begründet und in diesem Fall auch ein interessantes Forschungsgebiet.
Aber Angst vor "leben" statt "gelebt werden" finde ich eher bedenklich.
Oder, noch komplizierter

: wieviele Frauen leben aus Angst vor Veränderung bei einem Partner, der -realistisch betrachtet- die viel größere "Bedrohung" darstellt?