Älter werden & Selbstversorgung

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Melusine

Re: Älter werden & Selbstversorgung

#11

Beitrag von Melusine » Do 31. Dez 2015, 17:34

Das ist der Grund,warum ich mich nicht mehr traue in die Selbstversorgung zu gehen.
Altersbedingtes Versagen.
die Kinder sind weit weg,der Arbeit nach.
Wer wird für mich streiten,wenn ich es nicht mehr kann? :hmm:

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osterheidi
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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#12

Beitrag von osterheidi » Do 31. Dez 2015, 17:44

es ist schon wichtig sich das ganze leben lang immer wieder mal gedanken darüber zu machen. schon deshalb damit man bewußt wahrnimmt was mit einem geschieht. ich kenne das leben in großfamilie, und nicht nur aus meiner eigenen. es stimmt dass alte leute so lange wie möglich so viel wie möglich selbst machen sollten. meine mutter ist auch schon selbstversorgerin seit vielen jahren aber jetzt wird es grenzwertig. das einzige auf das sie sich einlassen kann ist bei bedarf etwas geld zu nehmen, ich zahle ihre krankenkasse, und sie ißt bei mir tagsüber, hat ein wohnrecht bei meinem bruder , dazwischen fährt sie mit dem auto hin und her und wenn das nicht mehr geht wird es vorbei sein. einige krankheiten trägt sie schon mit sich herum , der kopf passt aber noch für das wichtigste.
ich merke seit einigen monaten dass ich nur noch kleine details fragen kann von ihrem wissen, denn größere zusammenhänge werden nicht mehr realistisch erfasst.

ich selbst bin zwar noch nicht so alt aber bin schon im behindertenstatus , kann noch eine oder mal 2 std am tag körperlich arbeiten. schon jetzt kommt ein helfer der das schwere 2x im monat mit mir macht. den kann ich aber nur bezahlen weil ich noch (im büro) arbeiten gehe.
ich werde diesen ort vermutlich verlassen und bei einem meiner kinder leben, so ist es abgemacht. dort wird es dinge geben an denen ich mich beteiligen kann. mit großem glück könnte das in der nähe eine lebensmittelproduktiven stätte sein, ich kann das aber nicht erwarten. denn nach 100 jahren sind sie die ersten in der familie die keinen wunsch nach selbstversorgung haben. wir sind uns deshalb nicht gram.
hier am ehemaligen ort der selbstversorgung müßte man investieren, vielleicht finden sich andere, es gibt aber auch ein wenig bauland.

ich bin der festen überzeugung dass der mensch nicht gemacht ist um sich alleine durchs leben zu schlagen. daher tut man gut daran seinen geist flexibel zu halten und sich auch unter andere menschen zu begeben. nur so können jüngere auch sehen dass wir ältere da sind und manches eben langsamer geht. ich wiederum sehe dass sich das leben verändert.

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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#13

Beitrag von Olaf » Do 31. Dez 2015, 19:45

Hach, ich wunder mich ja grad mal wieder, wie heil und schön Eure Welt doch früher war.
Die liebe Oma, die da -selbstverständlich ohne Dekubitusmatratze, neumodischer Krams - bettlägrig hingebungsvoll gepflegt wurde, stündlich fachgerechgt gewendet, ohne sich dabei den Rücken zu verheben.
Das liegt bestimmt auch an der schlechten neuen Zeit, dass die hier bei uns Antiaggressionstraining in die Kurse für die Angehörigen von Demenzkranken integriert haben. Vermutlich sind auch die Ärzte und Therapeuten in unserer Geriatrischen Reha Quacksalber und Scharlatane, wenn die versuchen, Schlaganfallpatienten wieder ein eigenständiges Leben anzutrainieren, das kann man sicher mit viel Liebe statt Kompetenz und der unendlich verfügbaren Zeit auch selber machen.
Doch, das muss sich wunderschön gelebt haben damals.
Sicher ein Ausrutscher, dass meine Großeltern in einen Stall unter primitivsten Bedingungen ausgezogen sind, weil sie Uropa und seine Tyrannei nicht mehr ertragen haben.
Zum eigentlichen Thema schreib ich morgen was, wenn ich wieder ne bessere Tastatur habe! Jetzt mach ich lieber Klöße bei Schwiegervater.
LG
Olaf
Edit: Ich bezog mich jetzt nicht auf die letzten zwei Beiträge, die sind zwischendurch reingepurzelt....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#14

Beitrag von Buchkammer » Do 31. Dez 2015, 19:57

osterheidi hat geschrieben:ich bin der festen überzeugung dass der mensch nicht gemacht ist um sich alleine durchs leben zu schlagen. daher tut man gut daran seinen geist flexibel zu halten und sich auch unter andere menschen zu begeben. nur so können jüngere auch sehen dass wir ältere da sind und manches eben langsamer geht.
Wahre Worte, die du da frei lässt. Würde mich jetzt nicht unbedingt zu den Alten, aber doch zu den Älteren zählen. Ab einem bestimmten Alter kann man keine Selbstversorgung mehr betreiben. Zumindest nicht in dem Umfang, die ein autarkes Überleben sichern würde. Gesunde Ernährung und körperliche und geistige Bewegung können diesen Zeitpunkt aber hinauszögern.

Mein Traum: Eines Tages in einer ökologischen Hof- oder Dorfgemeinschaft unter Gleichgesinnten leben. Aber je länger man wartet und meint, die Verpflichtungen im hier und jetzt halten einen davon ab, desto ferner rückt dieses Ziel. Ich denke, mit 60 Jahren braucht man nicht mehr an die Tür von derlei Gemeinschaften klopfen - egal wieviel Wissen oder nützliche materielle Güter man mitbringt. :hmm:

Der worst case wäre dement in einem Altersheim dahin vegetieren, wobei man das ja im Endstadium nicht einmal mitkriegen dürfte. Da würde ich, wenn mir meine Sinne noch zur Verfügung stehen, lieber selber gehen. Verbesser ich die Welt halt im nächsten Leben weiter. :holy:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#15

Beitrag von marceb » Do 31. Dez 2015, 20:09

Also, ich bin nun 57, habe mich mit 40 Jahren selbständig gemacht, vor 6 Jahren, dann die Tierpension übernommen.
alles immer im Alleingang.
Auch ich denke oft daran, wie lange ich das machen möchte und kann.
Bis jetzt haben ich keine "Leiden", aber ich will mich mit 80 nicht mehr um die durchgeknallten Hunde anderer Leute kümmern.
Auch verlangt das Grundstück viel Arbeit.
Meinem Sohn möchte ich nicht zu Last fallen, der hat seine eigenes Leben in Berlin.

Ich könnte mir vorstellen, das alles zu verkaufen und in einen Mobilheimpark mit kleinen Grundstück zu ziehen.
Da ist man nicht so allein, aber man hat sein eigenes Reich.

Oder ich kaufe mir ein Wohnmobil oder Wohnwagen und fahre durch die Welt und wo es mir gefällt, da bleibe ich.

Gruß
Martina

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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#16

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 31. Dez 2015, 22:17

Ganz drastisch: Ich werde mir langfristig einen optisch sehr hübschen Gift-Garten anlegen - mit allem, was tödlich ist, wenn die Menge stimmt.
Der Mann und ich sind uns einig, daß keiner von uns jemals freiwillig, und auch nicht gezwungen, ins Pflegeheim gehen wird.
Wir haben keine Versorgerfamilien, und legen großen Wert darauf, am Ende möglichst selbst zu entscheiden.
Allerdings scheiden alle Dinge aus, bei denen andere involviert würden - also kein Brückensprung oder ein Ende per Auto am Brückenpfeiler - so eine Sauerei sollte man den Rettungskräften nicht antun.
Da ist Pflanzenmedizin besser.
Und man kann sich sein Zeugs selbst ziehen.
Das ist keine Depression oder ähnliches, sondern wir reden schon sehr lange darüber, "was wäre, wenn es dringend würde..."
Wir möchten halt nicht erst darüber nachdenken, wenn es zu spät ist, selbst noch was tun zu können.
Ein Freund hat sich mit 80 aufgehängt, als er zum zweiten Mal ins KKH zur Darm-OP sollte, weil er es nicht ertragen konnte, daß er sich pflegen lassen mußte - (künstlicher Ausgang) er hat sich entsetzlich geschämt - und das nach schweren Verwundungen in beiden WWs. Er konnte buchstäblich nicht damit leben....
Und ich denke, das gesamte Thema wird in den nächsten Jahren noch für viele Diskussionen sorgen - Stichwort "sozialverträglicher Suizid".
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#17

Beitrag von Jul » Do 31. Dez 2015, 23:52

Meine Freundin, sie ist einiges älter als ich, dieses Jahr 60 geworden, sagt das auch.
Sie denkt allerdings nicht an Gift, sondern will sich wenn es soweit ist im Winter mit einer Flasche Wein und Zigarette unter einen Baum in den Schnee setzen...
Für mich ist es ok und ich finde es besser wenn man als Nahestehender schon vorher weiß, was seine Freunde so vor haben.

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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#18

Beitrag von citty » Fr 1. Jan 2016, 01:00

:eek: Also das ist ja unglaublich, Ihr duerft natuerlich tun was Ihr wollt aber ich muss doch mal auf das Gebot hinweisen, das besagt: Du sollst nicht morden. Ich will zwar auch nicht leiden und mein Leben kuenstlich verlaengern lassen wenn es eh keine Hoffnung mehr gibt (das Geld sollte besser verwendet werden um Leben zu retten) aber einfach so wenn man klapprig wird Gift nehmen - Selbstmord = Mord. Der Tod ist ja kein Punkt sondern ein Doppelpunkt: Fortsetzung folgt. Zitat von Dr. Roger Liebi


LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#19

Beitrag von christine-josefine » Fr 1. Jan 2016, 10:26

Das recht den zeitpnkt meines lebensendes selbst zu bestimmen, nehme ich mir. Punkt.
Darueber habe ich auch schon mit meinen kindern gesprochen, damir die sich spaeter moeglichst wenig vorwuerfe machen.
Kann natuerlich sein, dass es vorher endet wenn ich eigentlich noch bleiben will.
Aber, ich denke oft an meine oma, wie sie im rollstuhl am grab ihrer tochter, meiner mama, sass und geweint und gesagt hatte: warum nur habt ihr mich an meiner letzten krankheit nicht sterben lassen?
Und es war schrecklich fuer sie, die immer selbstaendig war und mit 85 noch ihre gemuesegarten und ihren blumengarten versorgt hatte, so hilflos rum zu sitzen, zu nix mehr nuetze, wie sie sagte.
Und sie hatte ein selbstbestimmtes leben in ihrem haeschen mit dem grossen garten,
Hilfe vom sohn fuer die schwerrn arbeiten,
Und da hat es auch oft geknarzt, wenn er nicht sofort gesprungen ist, aber im grossen und ganzen lief es.
Umd das ist ein wichtiger aspekt: wir bleiben fit wenn wir arbeiten koennen, auch koerperlich.
In diesem sinne:
Ein frohes, erfuelltes jahr 2016,
In dem jeder sich nach seinen moeglichkeiten einbringen kann.

P.S. das mit wein und schnee gefaellt mir ;)
Insilin geht auch
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

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Re: Älter werden & Selbstversorgung

#20

Beitrag von elli » Fr 1. Jan 2016, 10:45

@ citty: lass das lieber mit der Fortsetzung, damit der Fred nicht verschoben werden muss! Auf Predigten in solchem Ton kann ich gut verzichten. Das macht mich nur aggressiv, und das muss ja nicht sein am Neujahrsmorgen.

Du müsstest doch schon gemerkt haben, dass hier Leute mit sehr unterschiedlicher Weltanschauung sich tummeln und wohlfühlen, und Deine ist nur eine von vielen. Also reicht eigentlich, was Du geschrieben hast - meine Meinung.

Über das Thema denke ich auch manchmal nach, besonders wenn ich was über Demenz höre oder lese. Aber was mich am meisten verunsichert, sind Berichte wie von der Familie von Walter Jens, der ja unbedingt vermeiden wollte, was ihm dann geschah, und als er dement war, deutliche Signale sendete, dass es doch noch Leben für ihn war. Also: wann ist rechtzeitig???

Wenn man viel Geld hat, kann man es sich vielleicht so einrichten, dass man gute Pflege hat. Aber das trifft auf mich nicht zu. Also interessieren mich durchaus die Alternativen.

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