Fundsachen

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emil17
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Fundsachen

#1

Beitrag von emil17 » Di 17. Jan 2012, 18:12

"Jeder Rechtschaffene anerkennt heutzutage in der
Arbeit eine Menschenpflicht. Dabei ist jedoch das
Bestreben allgemein, sich die Last der Arbeit möglichst
leicht zu machen, d. h. möglichst wenig Arbeit im
mechanischen Sinne zu leisten und in der Auswahl
derselben der persönlichen Liebhaberei folgen zu
können. Da, wo das eine oder andere nicht möglich
ist, wird die Arbeit recht sauer, und es muß dem so
Betroffenen schwer fallen, in ihr Loblied einzustimmen.
Eine leichte, aber interesselose Arbeit ist fast stets
peinlicher, als eine anstrengende Thätigkeit, der man
aus irgend einem Grunde ein besonderes Interesse
entgegenbringt." ... und die einen eben deshalb, weil man sie gerne tut,
gesund erhält, möchte man beifügen.

A. Trautweiler, "Beiträge zur Mechanik und Physiologie des
Bergsteigens", in: Jahrbuch des Schweizerischen Alpenclubs 1883
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Theo
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Re: Fundsachen

#2

Beitrag von Theo » Do 19. Jan 2012, 11:35

Da fallen mir jetzt viele Sachen ein.

Jede Tätigkeit des Geistes ist leicht, wenn sie nicht der Wirklichkeit untergeordnet werden muss.
Effizienz ist die Faulheit der Intelligenten.
Arbeit ist Unkraut auf der Wiese des Lebens.

Alpinismus ist eigentlich das Gegenteil von Arbeit, da diese Tätigkeit zwar anstrengend und gefährlich sein kann, aber nur der "Eroberung des Nutzlosen" dient. Bei der Arbeit geht es ja meist darum, mit wenig Aufwand möglichst viel Nützliches zu bekommen.
Gruß
Theo

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Thomas/V.
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Re: Fundsachen

#3

Beitrag von Thomas/V. » Do 19. Jan 2012, 11:49

Im Grunde fühlt man jetzt [...], daß eine solche Arbeit die beste Polizei ist, daß sie jeden im Zaume hält und die Entwicklung der Vernunft, der Begehrlichkeit, des Unabhängigkeitsgelüstes kräftig zu hindern versteht. Denn sie verbraucht außerordentlich viel Nervenkraft und entzieht dieselbe dem Nachdenken, Grübeln, Träumen, Sorgen, Lieben, Hassen.
(Friedrich Nietzsche, Die Lobredner der Arbeit, 1881)
Die Arbeit bekommt immer mehr alles gute Gewissen auf ihre Seite: der Hang zur Freude nennt sich bereits "Bedürfnis der Erholung" und fängt an, sich vor sich selber zu schämen. "Man ist es seiner Gesundheit schuldig" - so redet man, wenn man auf einer Landpartie ertappt wird. Ja es könnte bald so weit kommen, daß man einem Hange zur vita contemplativa (das heißt zum Spazierengehen mit Gedanken und Freunden) nicht ohne Selbstverachtung und schlechtes Gewissen nachgäbe.
(Friedrich Nietzsche, Muße und Müßiggang, 1882)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Fundsachen

#4

Beitrag von emil17 » Fr 20. Jan 2012, 15:51

Diese Zitate bestätigen mich ...
Es ist besser, einen Beruf zu haben, den man gerne tut, und der nur gerade so den Lebensunterhalt bestreitet, als einen, der einem nicht liegt, aber gut bezahlt ist.
So weit sind wir schon? Wenn mans auch noch gerne tut, dann ist es nicht Arbeit?
Das kommt auch in der wiki zum Ausdruck:
"Das Arbeitsentgelt ist die Leistung, in der Regel ein Geldbetrag, die ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer aufgrund eines zwischen den beiden geschlossenen Arbeitsvertrages schuldet. Entgelt ist eine nominalisierte Form von „entgelten“, was so viel heißt wie „vergüten“. (siehe hier)".
Es wird schon durch die Begriffswahl bestimmt, dass die Arbeit erst durch den dafür erhaltenen Geldbetrag vergütet, also "gut" wird.
Für mich liegt der Sinn der Arbeit aber in der Tätigkeit an sich, der Lohn oder das Gehalt ist eine notwendige Nebensache. Deshalb fasse ich Steuern und Sozialabgaben auch nicht als eine Beschneidung des Lebensunterhalts oder als staatliche Abzocke auf, denn es reicht nachher ja immer noch.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Theo
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Re: Fundsachen

#5

Beitrag von Theo » Fr 20. Jan 2012, 19:43

emil17 hat geschrieben:Für mich liegt der Sinn der Arbeit aber in der Tätigkeit an sich, der Lohn oder das Gehalt ist eine notwendige Nebensache. Deshalb fasse ich Steuern und Sozialabgaben auch nicht als eine Beschneidung des Lebensunterhalts oder als staatliche Abzocke auf, denn es reicht nachher ja immer noch.
Naja, es ist schon ein Unterschied, ob ich für meine Tätigkeit einfach wenig bekomme, weil sie sehr einfach ist oder ganz viele sie machen wollen (Musiker, Animateur, irgendwas mit Medien oder Umwelt), oder ob ein Dritter mir einen guten Teil meines Verdienstes wegnimmt.
Das könnte nämlich dazu führen, dass ich keine rechte Motivation mehr entwickle, und am Ende haben dann alle das Nachsehen.
Gruß
Theo

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