Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

gedaechtnisbuero
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Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#1

Beitrag von gedaechtnisbuero » Do 27. Dez 2012, 20:00

Hallo,
ich baue eine kleine Landwirtschaft auf, die größer als ein Garten, aber kleiner als ein Kleinbetrieb ist. Mir ist aufgefallen, dass die Maschinen, die man braucht, viel zu teuer und meistens überdimensioniert sind.
Ich brauche Maschinen für 2-3 Hektar, die möglichst vielfältig auch experimentell einsetzbar sind.
Schwierig wird es hier bei Sämaschinen und Ernetemaschinen. Auch Heu und Strohpressen sind meist überdimensioniert und viel viel viel zu teuer. Der kleine rote Traktor stellt dabei gar nicht das Problem dar, den bekommt man hier schon ganz günstig mit viel Auswahl.
Ich habe mich auf dem chinesischen Markt umgetan, wo es viele Kleinstbauern gibt. Dort gibt es die passenden Maschinen zum kleinen Preis. Die Sache hat nur einen Haken: Die Mindestabnahmemenge liegt meist nicht unter 5 Stück. Selbst wenn ein chinesischer Händler bereit ist, eine einzelne günstige Maschine zu versenden, spielen die Unternehmen, die die Seefracht nach Deutschland durchführen nicht mit.
Ich habe z.B. eine 5 reihige Sämaschine für Mais, Weizen und vergleichbares Saatgut gefunden, aber kein Hersteller schickt mir eine einzige dieser Maschinen, die nur 98$ kostet. Die Mindestabnahme, die mir bisher zugesagt wurde, liegt bei 8 Stück, mit Transportkosten bis Hamburg sind das etwas über 1000$.
Zuerst habe ich gedacht, ich kaufe 8 Stück und verkaufe dann 7 Stück weiter. Aber dann ist es kommerzieller Import mit allen Folgeerscheinungen vom CE-Zertifikat bis zur Garantie, von der Gewerbeanmeldung bis zu den ganzen Zollvorschriften. Da habe ich keine Lust drauf.

Meine andere Idee ist, einen lockeren Einkaufsverbund zu bilden und über dieses Forum einen gemeinsamen Bedarf festzustellen und dann auch gemeinsam in China einzukaufen.

Gibt es Interessenten, die kleine Landmaschinen gemeinsam mit mir ordern wollen? Mit der Sämaschine würde ich am liebsten anfangen:
hier der Link zu dem vorbeschriebenen Angebot der Sämaschine:
http://yctmjx.en.alibaba.com/product/36 ... eeder.html

Würde mich über antworten freuen und natürlich ganz besonders über Leute mit gleicher Interessenslage.

Schöne Grüße

Sönke

AnamPrema

Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#2

Beitrag von AnamPrema » Do 27. Dez 2012, 20:05

Hallo Sönke,

willkommen hier im Forum, in welchem Bereich Deutschlands bist DU denn?
Vielleicht gibt es andere Kleinsthofbesitzer, die sich mit Dir ggf. Geräte teilen würden, so dass Ihr sie privat oder als
"Verein oder Genossenschaft" zusammen kauft.

Ich war vor ein paar Jahren auf einer Fitnessmesse und da strömten die Chinesen in Hülle und Fülle
auf den deutschen Markt, na klar, zu viel günstigeren Preisen.
Erkundige Dich doch mal im Internet bei den Agrarmessen und schreib im Vorfeld die Firmen an,
die Dein gewünschtes Produkt haben - dann machst Du denen den Mund wässrig, dass sie so ein Teil unbedingt auf der Messe
ausstellen müssen und DU erklärst Dich bereit das Ausstellungsstück dann zu einem angemessenen :) Preis abzunehmen.

So habt Ihr beide was davon, die Chinesen müssen es nicht entsorgen oder zurückschicken und Du hast was Du willst.

Viel Glück
AnamPrema

gedaechtnisbuero
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#3

Beitrag von gedaechtnisbuero » Do 27. Dez 2012, 20:13

Hallo AnamPrema,

ich wohne in Berlin. Das mit der Messe ist tatsächlich eine gute Idee und ich werde mich mal umtun, gleich zu Anfang bei den Ausstellern der Grünen Woche gucken.
Die Chinesen sind nett im Kontakt, allerdings ist der Mund nicht mehr ganz so wässrig. Ich habe zwar kooperative Kontakte gehabt, aber letztlich zählt für die auch, ob sich der Aufwand lohnt.

Deshalb kommt man bei Preisen deutlich unter tausend Dollar mit Einzelstücken schlecht ins Geschäft.

Schöne Grüße

Sönke

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Little Joe
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#4

Beitrag von Little Joe » Do 27. Dez 2012, 21:59

Interessante Idee :daumen: , wobei die Geräte ja auch noch mal von Berlin oder sonstwo an ihren Bestimmungsort gebracht werden müssten. :hmm:
gedaechtnisbuero hat geschrieben:Der kleine rote Traktor stellt dabei gar nicht das Problem dar, den bekommt man hier schon ganz günstig mit viel Auswahl.
... wobei der und ein Mulcher mich am meisten interressieren würden.

Irgendwo in Bayern gibt es doch ne Firma die mit den Chinatraktoren handelt, die bekommen immer wieder größere Mengen von denen evtl. können die ja die von dir benötigten Gerätschaften dazu packen. Schau mal ob ich die Anschrift noch finde.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Little Joe
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#5

Beitrag von Little Joe » Do 27. Dez 2012, 22:08

Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#6

Beitrag von Dagmar » Do 27. Dez 2012, 23:02

Hallo Sönke,

deine Idee hört sich für mich sehr interessant an, hatte teilweise auch schon die gleiche Idee, aber da ich derzeit in meinem Beruf noch arbeiten muss, war die Verfolgung dieser Idee derzeit nicht so wichtig für mich. Aber wenn du sowas machen würdest, da hätte ich auf jeden Fall Interesse daran, mich an einer gemeinsamen Aktion zu beteiligen.

Aber wie du schon ahnst, habe ich auch noch einige Fragen. :holy:

Hier im Forum haben ja einige schon kleine Traktoren (meist mit KAT I System), aber wohl auch einige die Einachser haben. Entweder müsste man die Anbaugeräte dann entweder noch umbauen - bei deinem verlinktem Gerät ist wohl keine Normaufhängung vorhanden - oder schon bei der Frage hier im Forum schon versuchen herauszubekommen, welches "Anhänge"system den meisten Zuspruch findet.

Dann solltest du mal eine Liste aufstellen, welche Anbaugeräte denn überhaupt gewünscht oder gesucht werden. So gibt es z.B. aus Chinas sogenannte "Mini Harvester" mit denen man auch Weizen oder anderes Getreide ernten könnte, aber das ist dann schon eine höhere Preisklasse.

Auch weiß ich z.B. bei deinem Link nicht, ob diese Maschine z.B. die vielfältigen Verstellmöglichkeiten der "Polnischen Handsämaschine" hat, die z.B. vom Kress ( http://www.kress-landtechnik.de/wDeutsc ... n_0111.pdf) angeboten wird.

Also um es zusammenzufassen, ich hätte grundsätzlich Interesse, aber Unklarheiten etc. müssten dann vor einer Bestellung geklärt werden. Also wären wir jetzt schon bei zwei Anbaugeräten.

Also viel Spaß und Erfolg. :daumen:


Dagmar
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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#7

Beitrag von gedaechtnisbuero » Do 27. Dez 2012, 23:15

Ja, in Schwarzenach glaube ich, die machen vor allem alte Kubotas wieder fit, bauen Frontlader dran etc. und verlangen dann in etwa den Preis eines neuen Chinatraktors dafür (zwischen 5000-10000 Euro)
Anbaugeräte haben die auch, aber kaum etwas unter 1000 Euro. Schlegelmulcher sind glaube ich auch dabei. Weiß nicht, ob es in China bei Mulchern wirklich günstige Alternativen gibt, aber wenn ich was sehe, poste ich es hier.
Aus dem Landtreffblog habe ich ein paar Preise für Schlegelmulcher kopiert:
agritec GS45, 1.20m, 2.200 netto inkl. welle
dragone serie L, 1.30m, 1650 netto zzgl welle
agrimaster KL 1300, 1.30m, 2600 brutto inkl. welle
agrimaster KL 1150, 1.15m, 2400 brutto inkl. welle

Es gibt aber eben auch Geräte in China, die man auf den westlichen Märkten vergeblich sucht. (z.B. Mähdrescher im Einachser-Format oder Feldhäcksler, die hier schon ausgestorben sind, reine Dreschmaschinen im Kleinformat, oder Mini-Rundballenpressen für etwa 3000-4000$ usw.)
Traktoren würde ich allerdings ohne erhebliches technisches Know-How (was ich nicht habe) dort nicht kaufen, schon allein, weil die Dinger zerlegt hier ankommen. Für 8000 kriegt man hier aber schon einen recht guten neuen Chinatraktor soweit ich bei Ebay gesehen habe.

Die Sache mit dem Transport bleibt der Knackpunkt und da werden mir wohl auch die aus Schwarzenach nicht helfen, das ist eine Containerfrage und eine Frage des Versicherungswertes, wie ich mir hab erklären lassen. Wenn der Wert zu gering ist, packen sie es einfach nicht in den Container, es sei denn in hoher Stückzahl. Intime Kenntnisse habe ich da aber auch nicht.
Jedenfalls geht das meiste nach Hamburg und Bremerhaven und muss dann dort abgeholt werden oder mit der Spedition weiter laufen. Gemeinschaftstreffen am Hamburger Hafen, können bei Sammelbestellungen also wohl notwendig werden. Außerdem ist bei den Chinesen meistens Vorkasse angesagt, wenn auch stufenweise mit Anzahlung und Vollzahlung bei Versand. Das Risiko ist also nicht bei Null.

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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#8

Beitrag von gedaechtnisbuero » Do 27. Dez 2012, 23:36

Hallo Dagmar,

Deine Fragen kläre ich, soweit ich sie noch nicht beantworten kann.

Product name Five lines single seeder
Model(for walking tractor) XLH-90
Sowing line Five
Net weight (KG) 35
Tillage depth (mm) 50~100
Matched power(hp) 6~12
Space (mm) 150~250
Unit price(USD) $194CIFHamburg
Type of seeds Wheat, corn, soybean, peanuts

Die kleinste Variante, die auch auf dem Foto abgebildet ist, ist für Einachser. Die für Traktoren sind teurer und tendieren Richtung 1000 Dollar. Mir reicht einer für Einachser und den Adapter baue ich dann um. Ich hatte schon ein Angebot, wie Du auf der oben kopierten Tabelle sehen kannst, wobei 100 Dollar Frachtkosten nach Hamburg waren. Allerdings hat die Shipping Company einen Rückzieher gemacht und der Hersteller mir daraufhin ein 8er Pack angeboten für etwas über 1000 Dollar.

Würde mich freuen, wenn Du dabei bist. Womit willst Du die Sämaschine betreiben? Ich habe ein ziemlich gutes Bild von der Maschine, die es auch als double sowing gibt, es wird dann wohl noch Dünger mit eingebracht. Ich kann das Bild hier aber nicht reinkriegen. Wenn ich einen Link gefunden habe, schreibe ich ihn hier.

Schöne Grüße

Sönke

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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#9

Beitrag von gedaechtnisbuero » Do 27. Dez 2012, 23:48

Hier noch ein ziemlich gutes Bild von der Sämaschine
Dateianhänge
DSC01743.JPG
DSC01743.JPG (139.09 KiB) 5117 mal betrachtet

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Re: Einkaufsgemeinschaft für kleine Landmaschinen

#10

Beitrag von luitpold » Do 27. Dez 2012, 23:54

also wenn die das in eine kiste bekommen und in die nächste stadt bringen, würde das doch dhl / fedex / ups oder eine ähnliche firma machen inkl zoll und nachname, oder etwa nicht?
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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