Öl Selbst pressen woher die Maschinen

guertelschnalle2

Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#1

Beitrag von guertelschnalle2 » So 6. Mär 2011, 14:18

Hi,
Ich würde gerne Öl selbst herstellen. Es geht mir hierbei besonders um Hanföl was ich selbst anbauen und selbst Pressen und abfüllen will. Ich habe nicht vor irgnedetwas illegales mit diesem Hanföl zu machen. Und mir ist auch bewusst dass man da einigen vom Gesetzgeber aufgelegten Bestimmungen hat. Aber die werde ich soweit erfüllen.
Nun meine eigendliche Frage:
Bis zur herstellung der Samen habe ich alles soweit auf die Rheie bekommen. Nun ist die Frage nach der Presse.
Wie kann ich aus den Samen Öl gewinnen?
Ich habe sehr viel darüber gelesen, dass man Öl besser Kaltpressen sollte. Allerdings habe ich nur diesehttp://cgi.ebay.de/Ol-Presse-Olpresse-h ... 2555fcd9dc gefunden. Die Presst dass öl warm, und wenn ich dass richtig verstanden habe, sollte man Öl lieber Kalt pressen. Nun ist meine Frage, wie kann ich dass umsetzten? Weil ich nirgens einen Preis für Kaltpressen Gefunden habe. Mir ist schon klar dass dass ganze zuerst ein Verlust ist, und dass ist mir bewusst. Ich suche eine Möglichkeit für 200-300 € zu pressen(also anschaffungspreis) komme ich damit hin? Oder wie viel würde eine Billige Kaltpresse kosten? Oder gibt es irgnedwo die Möglichkeit soetwas für eine gewisse Zeit zu "mieten"? (Komme aus NRW)
Gibt es villeicht Bauern die ihr Öl noch in Handarbeit herstellen? Hat da jemand einen Tipp für mich?
Oder eventuell eine Idee wie ich meinem Ziel näher komme?

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Dagmar
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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#2

Beitrag von Dagmar » So 6. Mär 2011, 17:48

Hallo,

guck mal auf folgende Seite:

http://www.oekotec.ibg-monforts.de/de/o ... 59-1h.html

Kostet aber handbetrieben schon ca. 2000 Euro, mit Motor noch (etwas) mehr. Aber vielleicht hat ja jemand anderes hier aus dem Forum etwas Billigeres gefunden.

Die obige Maschine scheint aus dem (semi)professionellen Bereich zu kommen, scheint mir etwas stabiler zu sein, als das Angebot aus ebay.


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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#3

Beitrag von kraut_ruebe » So 6. Mär 2011, 18:05

die piteba seh ich mir schon länger an.

direkt beim hersteller kostet sie weniger als bei ebay:

www.piteba.com

im alten forum hatten wir mal ne sammelbestellung laufen, hier findest du infos dazu:

http://www.selbstversorgerforum.de/view ... f=9&t=4555
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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#4

Beitrag von Landfrau » Mo 7. Mär 2011, 12:39

Liest man Erfahrungsberichte zur Piteba im I-net, weckt das keine großen hoffnungen - es scheint umständlich, anstrengend und unergiebig zu sein. Außerdem ist das Öl ja nicht aufbereitet, es dürfte also in der Küche sich anders verhalten als das gewohnte industriell gepresste. Auch die Haltbarkeit schätze ich deutlich geringer ein.

Dass da mit nem teelicht gewärmt wird, hat sicher seinen Sinn, um die Fließfähigkeit zu erhöhen....

Es wäre vllt noch zu bedenken, dass beim Pressvorgang selber auch eine teilweise Umwandlung der aufgewendeten Energie in Wärme stattfindet (auch eine Ölpresse ist leider kein Perpetuum Mobile...) und das so oft angepriesene "kaltgepresst" ziemlich relativ ist.

Vllt sollte man in MItteleuropa bescheidener sein.
Speiseöl ist eine ziemlich moderne industrielle Erfindung, in meinen zahlreichen Kochbüchern aus den 50ern / 60ern kommt es noch fast nicht vor.
Das Herausquetschen von Öl aus Samen in vorindustrieller Weise ist zwar durchaus auch hierzulande historisch belegt, muss aber immer von geringem Umfang gewesen sein, denn die rezepte verwenden durchgängig Schmalz, Talg und Butter als Fettquellen.
Wollen wir nicht alle zurück zur Natur oder zumindest in irgendwelche glorifizierten "alten Zeiten"?
Heiß gebackene Schmalzküchlein dürften das höchste Glück versprochen haben, nicht etwas kaltgepresste Nobelöle.

Südlich der Alpen schaut es etwas besser aus, da, wo die Oliven wachsen.

So eine Pitebapresse habe ich - in einem Anflug von Schwarzseherei - mal erworben, aber ich hoffe sehr, sie nie nie nie verwenden zu müssen. Vllt werden wir mal bei entsprechender Langeweile (so in 10 - 20 Jahren....;-)) Walnüsse aufklopfen, die Kerne rauspulen und sie dann durch die Mühle juckeln. Aber bis dahin ess ich die Nüsse, glaub ich, lieber so.

Keiner der NAchkriegserfahrenen, die ich je zu dem Thema befragte, hat auch berichtet, dass Sammeln und Auspressen von zB Bucheckern sei eine irgendwie beglückende oder wiederholenswerte Erfahrung gewesen.

Aber anyway, wenn das Hanföl eine Marketingidee ist - es werden sich bestimmt Leute finden, denen man es, geschickt beworben, teuer verkaufen kann, es gibt für jede Konsumentengruppe die passende Rheumadecke.
Vllt hat man irgendwann die Anschaffung der Geräte und Räumlichkeiten wieder hereingewirtschaftet.

Ist das Hanföl für den privaten Bedarf, wird es auf ein seeehr teures Hobby hinauslaufen.
Ansonsten ist die Selbstversorgerei ein nur ziemlich teures Hobby.

Viel Erfolg!

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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#5

Beitrag von luitpold » Mo 7. Mär 2011, 13:01

Landfrau hat geschrieben: Außerdem ist das Öl ja nicht aufbereitet, es dürfte also in der Küche sich anders verhalten als das gewohnte industriell gepresste. Auch die Haltbarkeit schätze ich deutlich geringer ein.

So eine Pitebapresse habe ich - in einem Anflug von Schwarzseherei - mal erworben, aber ich hoffe sehr, sie nie nie nie verwenden zu müssen. Vllt werden wir mal bei entsprechender Langeweile (so in 10 - 20 Jahren....;-))
hi Landfrau,
könntest du dir vorstellen die PITEBA mit einer bohrmaschine anzutreiben, kann das hinhauen???
wenn ja, würde ich mir eine piteba ölpresse zulegen und kürbiskern mohn und walnussöl zu pressen.

das selbstgepresste öl muß sich absetzen, am besten in einer schmalen flasche.
aus dem bodensatz kann man aufstriche oder sugo herstellen, durfte ich schon kosten, war gut.

ein bauer in meiner nähe betreibt seinen traktor mit selbstgepressten rapsöl,
dazu müssen die fein(st) anteile herausgefiltert und fast 20% wasser abgeschieden werden.
er hat errechnet dass für den traktor nicht mehr anbaufläche notwendig ist, verglichen mit der entsprechenden leistung mit pferden erbracht, und für diese futter erzeugt. lohn und nahrung für pferdeknechte sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.

lg
luitpold
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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#6

Beitrag von Landfrau » Mo 7. Mär 2011, 15:22

Das Problem mit der Piteba ist nach den gelesenen berichten nicht (nur) der Kraft- und Zeitaufwand, sondern dass das gerät dauernd verstopft, man es auseinandernehmen, alles rauspulen und wieder von vorn beginnen muss.
Ohne Wärmezufuhr "läuft" da wohl nix, es bröselt und bröckelt nur.

Die Leistung, die ein Mensch mit dem Arm aufbringt, durch eine Bohrmaschine zu ersetzen, dürfte, wenn leistungsgeregelt und mit Langsamanlauf, möglich sein. Aber die Piteba wird, wie so ein altmod. Fleischwolf, am Tisch befestigt, man musste alles an sehr schwerem Tisch anbauen und ggf. ein Getriebe zwischensetzen. Viel Bastelei und ich las noch von keinem, dass er seinen gesamten Ölbedarf über einen längeren zeitraum mittels Handmühle (freiwillig) deckt.

In einem anderen text las ich grade - einleuchtend - von Rübsenöl für Lampen, das man (früher) presste.
Das passt ganz gut in meine - gern zu widerlegende - Theorie, dass Speiseöl "früher" in D höchstens regional und vornehmlich für Spezialitäten erzeugt und verwendet wurde.

fette Schweine, fette Gänse, gute Butter - hat vermutlich seinen grund, warum die einst so hoch im Kurs standen - vermutlich war der fettbedarf auf diesem wege einfacher zu decken.

Landfrau

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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#7

Beitrag von luitpold » Mo 7. Mär 2011, 15:45

Landfrau hat geschrieben: ich las noch von keinem, dass er seinen gesamten Ölbedarf über einen längeren zeitraum mittels Handmühle (freiwillig) deckt.
yoo, deshalb die idee mit der bohrmaschine. diese megateure ölpresse im faden oben ist mir der spass nicht wert. das verstopfen gefällt mir nicht, aber der anschaffungpreis der piteba scheint mir irgendwie vertretbar.
Landfrau hat geschrieben:In einem anderen text las ich grade - einleuchtend - von Rübsenöl für Lampen, das man (früher) presste.
Das passt ganz gut in meine - gern zu widerlegende - Theorie, dass Speiseöl "früher" in D höchstens regional und vornehmlich für Spezialitäten erzeugt und verwendet wurde.
leinöl dürfte auch nur für farbherstellung verwendet worden sein, ganz arme leute haben bei uns das jetzt megateure leinöl mit erdäpfel gegessen.
Landfrau hat geschrieben:fette Schweine, fette Gänse, gute Butter - hat vermutlich seinen grund, warum die einst so hoch im Kurs standen - vermutlich war der fettbedarf auf diesem wege einfacher zu decken.
ganz recht einst.
sonnenblumis kann ich drei wochen alleine lassen, fette schweine sind dann keine mehr :RIP:....
also wenn selbstversorgung dann zuerst einmal vegan (was die eigenproduktion betrifft).

lg
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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#8

Beitrag von Dagmar » Mo 7. Mär 2011, 15:53

Hallo,

das Problem der Ölpressen ist einfach, daß es nur die billige Piteba gibt, dann kommt lange Zeit nichts, dann kommen Pressen aus China und danach habe ich dann obige Presse gefunden. Zwar (s..)teuer - aber wie schon gesagt, ich habe bisher nichts anderes gefunden.

Wenn also jemand von euch noch eine Alternative kennt, bitte, bitte posten. Will mir ja auch irgendwann eine Ölpresse zulegen, aber bei mir eher für den Traktor und weniger für die Erzeugung von Speiseöl. Das wäre nur ein nützliches "Abfallprodukt" :hhe: .


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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 7. Mär 2011, 15:56

den gesamten ölbedarf wird man wohl nicht mit einem solchen kleingerät decken können, butter und schmalz würd ich deswegen nicht vom speiseplan streichen.

aber für so kleinbedarf nebenher, ich denk grad an NKÖ, wär das schon ideal. für nüsse wär wohl eine nummer grösser besser - aber ich hab ebenso wie dagmar da nix wirkliches entdeckt.
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Re: Öl Selbst pressen woher die Maschinen

#10

Beitrag von Landfrau » Mo 7. Mär 2011, 15:59

wäre noch zu überlegen, welche ölhaltigen Samen man vorm Pressen "entspelzen" muss.

Wal- und Haselnüsse gewiss von der Schale befreien.
Bucheckern wohl auch.
Mohn vermutlich nicht.
Sesam...gedeiht hier nicht.

Raps, Rübsen, Senf? Eher nicht für verzehr geeignet, "entspelzen" fraglich.

Sonnenblumen?

Kürbiskerne gibt es ja in nackig - die spez. Ölkürbisse.

Spricht alles dafür, Nüsse und Samen so zu essen.
Pressen ist sehr mühsam, zum Braten wird das ungereinigte Öl nicht taugen (rasch verbrennende Partikel, die das Erhitzen nicht vertragen), bleibt also die Salatsoße - dafür dann Joghurt und Sahne nehmen, noch Mayo (ich liebe Aioli mit frischem Weißbrot und Rotwein dazu.....schmacht) - dafür keine Lösung.

Aber in wirklich schlechten zeiten geht es vllt auch ohne Aioli.

Oder man tauscht eine rare Flasche Speiseöl gegen 2 mettwürste.

Ein Eigelb, Öl, Knoblauch, salz, ein Spritzer aromat. Essig, fein gehackter Dill ...... ofenwarme Brötchen, ein roter leicht herber Wein aus ZWetschge, Apfel (Maischgärung wg der gerbstoffe) und Mahonie (wg der Farbe) und es ist Sommer......

Landfrau

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