Beutenidee

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Beutenidee

#1

Beitrag von dobi » Fr 17. Dez 2010, 20:19

Hi,

es geht darum, für eine Pollenallergiker - Familie Wabenhonig herzustellen, da der Arzt empfohlen hat, der Honig solle aus der Umgebung kommen, werden die Bienen direkt bei der Familie aufgestellt.

Wie müsste nun die Beute aussehen, damit die Leute das weitgehend allein bewältigen können.

Dazu ist mir folgendes eingefallen, bitte um eure Meinung.

Beute ca. 60 cm hoch, ca. 35 x 35, Flugloch klein, in der Mitte der Vorderfront (Mäuse können nicht rein)
Zum Öffnen hinten, Tür oder Klappe
Hier kommt der Schwarm hinein und kann bauen wies gefällt. Vielleicht ein paar Verstrebungen zur Stabilisierung des Wabenwerks.

Seitlich links und rechts oben/hinten ein Bohrloch, verschließbar mit Korken.

Haben die Bienen die Beute zugebaut, wird links oben geöffnet und ein kleines Kisterl wie immer befestigt.
Hinten im Kisterl ebenfalls ein Bohrloch (oder Schlitz) mit Korken, sodass man reingucken kann, obs voll ist.

Wenn das der Fall ist, öffnet man rechts und verfährt in gleicher Weise.
Sobald sich die Bienen um das andere Kisterl kümmern, kann das volle abgenommen werden, ohne dass die Bienen es so richtig merken.

Der gesamte Brutbereich bleibt unberührt.
Kein Wärmeverlust durch aufsetzen.
Die Bienen hätten immer genug Futter, an zufüttern ist nicht gedacht.

Die Waben können im Kisterl bleiben und bei Bedarf wird runtergeschnitten und gekaut.

Eure Meinung dazu? :rot:

lg
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Re: Beutenidee

#2

Beitrag von Nordhang » Fr 17. Dez 2010, 21:22

Hmm wenn es um eine einfache Lösung ginge, würde ich den nächsten Imker nach Pollen und nicht erhitzten Honig fragen . Nehme mir gerne einen Löffel Pollen ins Müsli oder aufs Brot. Störungen sollten im Bienenvolk so selten wie möglich stadtfinden, sonst kann es zu bösen Überraschungen kommen. Auch die Bienenkiste scheint ein einfacher Einstieg zu sein. :bieni:

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Re: Beutenidee

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 17. Dez 2010, 21:30

Moin,
die Bienenkiste ist KEIN einfacher Einstieg, weil man da nichts über den Aufbau des Volks lernt - Bienen bevorzugen hohe schmale Räume, weil sie da die Wabengassen zur Temperierung besser schließen können.
Es ist ein gewaltiger Unterschied im Energieaufwand, ob ich 3x80cm Wabengasse thermisch zumachen muß, oder 4x 25cm....

Und wer wirklich absolut naturbelassenen Honig will, sollte seine Honigräume als Naturbau bauen lassen, und die Waben am Stück essen.
Unbebrütet ist das gar kein Problem, das Wachs ist wirklich nur hauchdünn.

@dobi: durch Aufsetzen entsteht kein Wärmeverlust, die Bienen heizen die Brut, nicht die ganze Kiste, siehe Tautz. :bieni:
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Re: Beutenidee

#4

Beitrag von dobi » Fr 17. Dez 2010, 21:41

Sabi(e)ne hat geschrieben:absolut naturbelassenen Honig will, sollte seine Honigräume als Naturbau bauen lassen, und die Waben am Stück essen
genau darum geht es.
Nordhang hat geschrieben:den nächsten Imker
da kriegst du diese Qualität nicht unbedingt.
Sabi(e)ne hat geschrieben:Moin,

@dobi: durch Aufsetzen entsteht kein Wärmeverlust, die Bienen heizen die Brut, nicht die ganze Kiste, siehe Tautz. :bieni:
das habe ich auch gelesen, warum ist der Honig dann warm ?


lg
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Re: Beutenidee

#5

Beitrag von guenther » Sa 18. Dez 2010, 13:42

hi
klotzbeute mit kleinem honigraum :daumen: super

die idee ist natuerlich schon seehr alt :pfeif: :kaffee:
honigernte: weniger ist halt eben mehr, und zwar viel mehr. aber wer versteht das schon :hmm:

dann halten sich die bienen auch nicht immer an die spielregeln :bang:
so ist bei mir heuer der honigraum leer geblieben :nudel:

den bienen gehts aber gut, seit ich nicht mehr in der beute rumstoebere. :bieni:

fuer die meisten imker unmoeglich :bang: , da fuer sie der bienenstock sowas wie eine modelleisenbahn ist. :haha:

sie mussen in jeder freien minute dran rumfummeln :haha: ein sogenanntes hobby, und alles den bienen zuliebe :bang:

lg guenther

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Re: Beutenidee

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 18. Dez 2010, 13:47

@dobi: weil's im Sommer tagsüber eher nicht um Wärme drinnen halten, sondern um Wärme loswerden geht? :)
Wenn Honig in der Kiste ist, haben wir für gewöhnlich Temperaturen Ü20°, da kommt es auf Abwärme nicht an.
Beim Aufsetzen im Frühjahr machen sie die Wabengassen nach oben hin dicht, da geht nichts verloren.
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Re: Beutenidee

#7

Beitrag von dobi » Sa 18. Dez 2010, 17:31

guenther hat geschrieben:die idee ist natuerlich schon seehr alt
Verräter ! :) :bieni:
guenther hat geschrieben:den bienen gehts aber gut
das ist die Hauptsache! :)
guenther hat geschrieben:wie eine modelleisenbahn
das hab ich mir auch schon oft gedacht. :pft:
Sabi(e)ne hat geschrieben:@dobi: weil's im Sommer tagsüber eher nicht um Wärme drinnen halten, sondern um Wärme loswerden geht?
:rot: Auch logisch. Gelesen hab ichs in der einen und anderen Version. Ich hab noch nie eine Zarge aufgesetzt, und seh einfach über Kopf eine dicke Schicht Propolis. Ich schließe draus, dass sies dicht haben wollen, und das Kondenswasser abfliessen soll - drum kann ich mir schon deshalb z.B. mit der Warre nicht so recht was anfangen.

Wie immer, probieren und dann sieht mans. Winter ist. :)

lg
dobi :bieni:

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Re: Beutenidee

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 18. Dez 2010, 17:46

:) Das Kondenswasser saufen sie normalerweise...sie brauchen ja auch ne Menge Luftfeuchtigkeit, damit der Honig rüsselfähig wird - deshalb ist wochenlanger Kahlfrost mit null Luftfeuchtigkeit ja so tödlich.
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Re: Beutenidee

#9

Beitrag von dobi » Sa 18. Dez 2010, 18:32

Hi Sabi(e)ne,

da ist mir einiges unklar, die Unterschiede fressen/heizen. Nektar/Honig.
Eigentlich fressen sie ja Nektar, zum Heizen der Brutzellen (Tautz/ Tankstelle etc.) gibts aber reinen Honig.
Inwiefern sind das zwei verschiedene paar Schuhe?

Bei diesen Temperaturen würde Wasserdampf ausserhalb der Traube schnell festfrieren - wo kommts also her? Und brauchen sies überhaupt?

Im Sommer pritschelt kontinuierlich ein kleines Rinnsal aus den Beuten, hab gelesen, so soll es auch sein, allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass es sich bei 37° im Schatten Aussentemperatur um Kondenswasser handelt.

:schaf_1:

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Re: Beutenidee

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 18. Dez 2010, 18:53

Honig ist die lagerfähige Version des Nektars, und muß vor dem Verzehr erst wieder flüssiger gemacht werden.
Das klappt normal ganz gut, weil entdeckelter Honig gut Wasser aus warmer Umgebungsluft zieht.
Die Schwarmtankstelle besteht nicht aus Honig, sondern nur leicht eingedicktem Nektar.
Wir haben im IF nachgerechnet, daß das Stoffwechselwasser (Ausatmung der Bienen) nicht ausreicht, um bei Kahlfrost den Honig zu verflüssigen, auch nicht bei den 18° im Kern der Wintertraube, da wird eher der Honig noch trockener.
Im Sommer pritschelt kontinuierlich ein kleines Rinnsal aus den Beuten,
:eek: Was hast du für Beuten? Plastik pur?
allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass es sich bei 37° im Schatten Aussentemperatur um Kondenswasser handelt.
Doch - die Bienen schleppen bis zu einem halben Liter Wasser am Tag an, um das Nest unter 40° zu halten, gedeckelte Brut heizt ja ganz gut selbst....
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