Forstseilwinde für Kleintraktor

[Holzknecht]

Hi Staudi,
Der in dem Film gezeigte "Schieber" taugt überhabt nicht als "Gegenlager" für eine Winde!
er ist viel zu klein, den zieht die Winde so durch den Boden. Plane mal 1qm Schildgröße als Fläche für eine 3,5to Seilwinde!
Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe ist bei einen 5to Winde das Schild 1,65m breit und 0,80m hoch und taucht je nach Boden und Zugleistung ein!
Schau mal im Netz nach Technischen Daten von einer 3,5to Forstseilwinde da müßten die Maße des Schildes stehen! Wenn Du das Schild genauso groß machst bist du auf der sicheren Seite.
Gruß Holzknecht

[AlterSchwede]

Der Kollege hat wohl genau das gemacht was ich auch kurz angedacht hatte. Dieses Rückejoch mit kleiner (Hand-)Winde. Aber nicht um mit der Winde das Holz durch den Wald zu ziehen - sondern nur um das Holz auf diesen Jochausleger raufzubekommen und dann am Tarktor zu halten. Dann mit der Heckhydraulik entsprechend anheben/stützen und mit dem Traktor ziehen...
Ich denke mit einem entprechend großen und frontlastigen Traktor wird das auch funktionieren. Nur sowas wie Meinen würde das Ding wohl nur unter "optimalbedingungen" NICHT aushebeln wenn der Stamm bissl dicker ist... :D

[staudi]

Jetzt aber - endlich die Bilder:
Wie Ihr seht, ist die Winde keine Profiwinde, sondern nur dazu da, um Stämme, die zu weit wegliegen, herzuziehen. Ich ziehe da nur das Seil ab und ziehe den Stamm soweit, bis ich ihn mit der Zange aufnehmen kann. Dann wickle ich das Seil einfach ohne Anstrengung wieder auf. Mann könnte, wenn man sich sein Abendessen wirklich verdienen will, auch mit der Winde das Holz herziehen, aber das ist wirklich mühsam. Ich habe schon mal an eine elektrische Winde, die über die Anhänger Steckdose angetrieben wird, nachgedacht, aber bis Dato bin ich so gut zurechtgekommen. Das schleppen mit der Zange funktioniert wirklich hervorragend!
Hozknecht, vielen Dank für Deine Tipps, aber ich denke Du spielst Holztechnisch in einer anderen (Profi)Liga und verstehst anhand der Bilder, dass ich mit einem kleinen Schild auskomme.

[AlterSchwede]

Witzig - genau in die Richtung hatte ich zuerst auch gedacht... - Schönes Ding!... Danke für die Bilder!

[woody]

Das ist natürlich gut wenn man wie du einen Frontlader hat und somit etwas Ausgleichsgewicht. Ansonsten geht der kleine vorne gerne hoch und lässt sich nicht mehr lenken.

[staudi]

Ja klar, da hast Du natürlich recht Woody.
Ohne Gegengewicht könnte ich nur sehr kleine Stämme schleppen.
Noch was zur Seilwinde Alter Schwede: Eine Seilwinde wiegt ca. 200 - 300Kg. Zum herziehen sehe ich da bei einem Kleintraktor kein Problem, aber zum anheben und wegziehen wird er ziemlich schnell an seine Grenzen stoßen. Mein Kubota hebt mit dem Kraftheber ca. 500kg und mein Stammheber wiegt ca. 40kg - verbleiben also für das anzuhebende Stammgewicht noch 460kg. Das ist mehr als doppelt soviel wie bei einer richtigen Winde verbleiben würden. Ich denke, dass das Arbeiten mit einer professionellen (schweren)Winde hier keinen Sinn machen würde.
herzliche Grüsse
Staudi

[WernervonCroy]

Ich finde die Ideen hier wirklich Klasse, aber als jemand der 2 Jahre im Wald gearbeitet habe, muss ich leider mal den Zeigefinger heben.
Macht ihr euch keine Gedanken warum die "Profiseilwinden" so schwer sind? Schon mal über UVV nachgedacht. Was macht ihr denn wen mal ein Seil reist. Oh doch das passiert schneller als man denkt. Oder ein Stamm untern "Schlepper" abgeht?
Mich wundert es nicht, dass die Vorschriften zum selbstwerben im Wald immer strenger werden.
Ich habe keine Winde, aber ich habe wenigstens einen Schlepper der den Namen Schlepper(3t Leermasse, Allrad) auch verdient. Ausserdem habe ich Pferde. Aber das will ich nicht erklären. denn das ist noch gefährlicher, wenn man da nicht weiss was man tut.

Gruss Frank

[Narrenkoenig]

Schon klar Frank, größer und schwerer ist immer besser.
Macht ja auch wirklich keinen Sinn mit leichten Geräten im Wald.
Ich darf mich demnächst auch wieder als Selbstwerber mit den Hinterlassenschaften der 3Tonnen Allradler herumschlagen.
Fahrspuren aus denen ein Kleinkind nicht aus eigener Kraft wieder rauskommt, ich freu mich schon drauf.
Was pflüg ich Idiot auch meinen Acker mit dem Einachser, der Profinachbar macht das mit seinem 150 PS Schlepper viel schneller und wahrscheinlich auch Bodenschonender.
Grad genauso wie jeder nen richtigen Geländewagen zum Brötchenholen braucht, ist ja auch nur wegen der Sicherheit die son 2 Tonnengeschoß bietet.

Grüße

Robert

[Holzknecht]

@ wernervonCroy
Mit den zwei Jahren Erfahrung bei der Waldarbeit wirst du ja bestimmt auf den erhobenen Zeigefinger aufpassen.
Es ist völlig egal ob bei einer Profi oder bei einer eigenbau Seilwinde das Seil durch Überlastung reißt, wenn das Seil reißt wird es gefährlich!

Was willste den mit dem 3to Schlepper im Wald? Hast du da Forstbereifung drauf? Die du, ja wie du ja als erfahrener Waldarbeiter weißt, brauchst um den Bodendruck auf eine große Fläche zuverteilen und um die Kraft deines Schleppers überhaupt auf den Boden zubringen. Und um nicht die ganzen Baumwurzeln blank zufahren.

Was bedeutet den: Wenn mal ein Stamm unterm Schlepper ab geht??

Mir ist es lieber das Privatleute oder Selbstwerber mit leichtem Gerät in den Wald fahren und arbeiten, weil da das Gerät selber eine vernünftige Grenze zieht. Als das Leute mit schwerer Technik anrücken und alles zu klump fahren. Oder mit den Riesengewichten die sie dann damit bewegen können sich selbst und andere gefährden!

Ich bin seit 18 Jahren selbstständig in der Forstwirtschaft tätig und habe davon 8Jahre mit Ardenner Stuten Holz gerückt.

Ich stimme dir zu, schreib besser nichts zu dem Thema!

Gruß Holzknecht

[emil17]

Was ich nicht verstehe: Auf den Bildern und anhand der Diskussion scheint es sich ja vorwiegend um ebene oder schwach geneigte Wälder und um Brennholzwerbung zu handeln. Denn wenns wirklich steil ist kommt man mit einem Traktor nicht mehr rein.
Da muss man doch kaum rücken, sondern kann am Fällort auf Meter ablängen (ablängen muss man ja sowieso) und aufladen. Warum dann den Murks mit diesem schweren Gerät? Bei Nutzholzgewinnung wäre es etwas anderes.
Man könnte ja auch jemanden mit Profi-Ausrüstung gegen Geld die Stämme zum nächsten Weg ziehen lassen. Da ist der Spassfaktor an der eigenen schweren Maschine natürlich dahin, aber es könnte sich trotzdem lohnen.