Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

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Narrenkoenig
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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#21

Beitrag von Narrenkoenig » Di 26. Jan 2016, 18:28

Ölkanne hat geschrieben:Aber je dünner das Öl desto mehr wird es durch den Kamin gedrückt...

Wobei so eine blaue Fahne doch auch ganz hübsch sein kann ;)
Du willst dich noch einmal mit den Zusammenhängen von Viskostität und Temperatur beschäftigen.
20W50 ist recht dickflüßig bei Minusgraden aber bei älteren Konstruktionen häufig erste Wahl.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

Wicheler
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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#22

Beitrag von Wicheler » Di 26. Jan 2016, 22:28

Rallymann hat geschrieben:Was die Instandsetzung von Motoren angeht, so braucht es kein Honen der Zylinder, weil die

hier: http://www.ebay.de/itm/like/19081481258 ... s&lpid=106 fast nix kosten.
Ist nur mal als Beispiel ne Zylinderbuchse mit Kolben von meinem Deutz. Ist ein 4 Zylinder, also Preis mal 4.
Hallo,

für gut 400€ stell ich mich auch mal 2Std hin....., Der Rest der Arbeit ist der gleiche Aufwand...... und nicht jeder Motor haut Buchsen.
Rallymann hat geschrieben:Leider kann ich mich Wittelers Ausführungen nicht so ganz anschließen, weil nach meinem Verständniss, ein Kompressionsdruckverlust meist durch verschlissene Kolbenringe und Zylinderwände ( in unserem Fall Buchsen) kommt.
[/uote]

Hab ich (übrigens Wicheler) ja geschrieben, der Zylinder (oder eben Buchse) weitet sich oben an der am stärksten beanspruchsten Stelle (bildlich gesprochen trichterförmig) auf.
Rallymann hat geschrieben:Sieht man schön in seinem Wiki Link. Das Bild mit den Kratzern.
Dieses Bild zeigt ein optimales Honbild auf der Zylinderwand. Diese "Kratzer" ( hier im Bild sehr stark vergrößert) müssen nach dem Honen sein, damit sich Zylinderwand und neue Kolbenringe aufeinander einschleifen können.
Rallymann hat geschrieben:Nochwas.
Verlust an Kompression und Ölverbrauch müssen nicht zusammen hängen.
Ein Kolben hat oben die Kompressionsringe und unten die Ölabstreifringe Wozu die da sind erklärt sich selbst.
Sind die Ölabstreifringe fertig, steigt der Ölverbrauch UND die Kompression.
Liegt einfach daran, dass die Ringe das Öl nicht mehr bei ihrer Abwärtsbewegung abstreifen und dadurch das Öl bis nach oben auf den Kolben gelangt.
Dadurch verringert sich der "Luftraum" über dem Kolben und gleichzeitig dichtet das Öl zwischen Kolbenring und Zylinder zusätzlich ab.

Hat man verschlissene Kolbenringe und will sich die Arbeit nicht antun, kann man dickeres Öl einfüllen, dass beim Kaltstart besser abdichtet.
Ein Motor ist für eine Ölsorte gebaut. Ändert man diese, z.B. "dickeres" Öl, kommt es an verschiedenen Stellen zu höheren Drücken, andere Bereiche werden schlechter geschmiert. Höhere Drücke gehen auf die Lebensdauer von Dichtungen und Simmerringen, geringerer Druck führt zu höherem Verschleiß in Lagern.

Stimmt der Einspritzzeitpunkt, Einspritzdruck, die Zerstäubung und das Ventilspiel, dann liegt ein schlechtes Anspringen im (sehr) kalten Zustand eigentlich nur noch an der schlechten Kompression.
.....und die kann man nicht mehr rückgängig machen, da hilft nur reparieren, alles andere rumgedoktore ergibt einen höheren Verschleiß des Motors und eine ev. extrem höhere spätere Reparatur! Meine Meinung!

Das Frühjahr kommt, dann kommen auch die Treckertreffen, fahrt mal hin und redet mit den Leuten. Die kennen ihre Maschinen bis auf die letzte Schraube und geben gerne Auskunft.
Gruß Dieter

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Rallymann
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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#23

Beitrag von Rallymann » Fr 29. Jan 2016, 18:50

Na so langsam nähern wir uns an Wicheler :)

Allerdings sind die "Kratzer"- Kreuzschliff nicht dazu da, um vom Kolbenring wieder abgeschliffen zu werden.
Vielmehr dienen sie dazu, dem Öl an der Zylinderwand besseren halt zu geben.
Womit wir bei zweiten Problemchen wären. Dem Winkel des Kreuzschliffes.
Stimmt der nicht, kann der Kolben zu viel Öl mit reissen und der Verbrauch steigt. Oder es bleibt zu wenig Öl hängen und der Kolben frisst sich fest.
Ich denke, dass ist nur was für Leute, die das drauf haben.
Zu bedenken wäre auch, dass es sich in unserem Fall um alte Motoren handelt. Sind die Zylinder durch lange Laufzeit schon geweitet und oder wurde schon gehont, oder beides zusammen, wir das mit der Kompression nix und wir müssen Übermaßkolben einbauen.

Du bist Verfechter vom oben aufgeweiteten Zylinder und ich von Verschleiß der Kolbenringe und der Zylinderwände, was den Kompressionsdruckverlust angeht. Sicher beides richtig, aber schnell zu klären.

Kompressionsdruck messen und Notieren, danach in jeden Zylinder einige Tropfen Öl geben und die Messung wiederholen.
Ändert sich nichts, liegst Du richtig, steigt der Druck liege ich richtig.
Die Kolbenringe sind nunmal an der Kompression beteiligt und heissen ja auch Kompressionsringe.

Auch hast Du recht, wenn Du sagst, dass die Hersteller ein Motorenöl vorgeben. Allerdings machen die das für neue Fahrzeuge und wir sprechen hier von alten Schleppern, die zu Zeiten gebaut wurden, als das Wort Synthetiköl noch nicht mal erfunden war.
Dazu kommt ja noch, dass die Lager ( Haubtlager / Pleullager) durch ihr Alter so ausgelutscht sind, dass ein etwas dickeres Öl da locker durch geht.
Lass nen kalten Motor an und der Öldruck liegt bei 8 bar. Wird das Öl warm, sinkt der Druchk auf 4 bar.
Dann ist der Druck durch die mech Ölpumpe ja auch Drehzahlabhängig.
Verwende ich dickeres Öl, dass mir eine höhere Kompression verschafft, gebe ich dem alten Schätzchen in der Kaltstartphase eben ein wenig Zeit zum warmlaufen und jachter nicht gleich Vollgas vom Hof.

Natürlich ist ne professionelle Aufarbeitung was feines, aber nicht jeder hat den Nerv dazu, wenn er seinen Schlebbäh nur alle Jubeljahre zum Mist wegfahren braucht. ( Ok ich hab jetzt auch einen und es juckt mich echt den Karren zu zerlegen und neu zu machen)


Und zu guter letzt........
In meiner Jugend hab ich ja auch böse getunt und um die Verdichtung zu erhöhen und mehr Kompression zu haben, wurde immer der Kopf geplant und oder eine dünnere Kopfdichtung verbaut, aber nie gehont.
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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#24

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 30. Jan 2016, 01:25

Wurde der Deutz kastriert oder ist die selbst gebastelte 6km/h Tafel n Scherz?

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Re: Kaltstartprobleme bei Traktoren etc.

#25

Beitrag von Rallymann » Sa 30. Jan 2016, 08:45

Kein Scherz das ist Top Speed :lol:
Denke mal unser Siggi hat keinen Lappen :hmm:
Naja spart Steuer, Tüv............
Leider hab ich nur den Brief ( mit 25 oder 29 KMh) und keine Umbaubescheinigung auf 6 KMh. Der Kerl verklüngelt auch alles :opa:
Schneller als 6Kmh fährt er aber schon.
Weis auch noch nicht, ob ich den zurück baue, denn für Tüv braucht es Reifen, Lenkung ausgelutscht, Elektrik fertig...........
Das Ding fährt alle 2 Wochen 5 Km weit, um den Mist aufs Feld zu bringen und dann noch 200 Meter um den Wasserwagen von der Weide zu holen und wieder hin zu bringen.

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