Heizung und warmes Wasser für kleines Haus bauen

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Kap Horn
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Re: Heizung und warmes Wasser für kleines Haus bauen

#41

Beitrag von Kap Horn » Do 14. Feb 2013, 08:58

Hej

Also von wegen Schimmel und Kälte und unbeheitzt: ich habe nach sieben Jahren Erfahrung mit einem gut isolierten Holzhaus das im Winter wochenlang wenn nicht länger völlig unbeheitzt ist keinen Schimmel, keine Stockflecken, keine "gewellten" Buecher und auch keine muffige Bettwäsche gemerkt.
Meiner Meining nach hängt das alles nicht mit der Temperatur, sondern der Luftfeuchtigkeit zusammen.
Und da das Haus keinen Stromanschluss hat, so ist da eh nichts mit extra Wärme.

Aber um das Raumklima noch besser zu machen so hat sich mein Luft-Sonnenfänger nach einem halben Jahr schon bemerbar gemacht. http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =25&t=5994 und das Dingen läuft auch wenn niemand da ist, der Strom ausfällt und ist total billig als zusätzliche Wärmenergiequelle vor allem in den Uebergangsperioden.

Die relative Luftfeuchtigkeit liegt bei um die Null Grad Innentemperatur bei ca 70 % und das hat man auch oft in einem beheizten Haus, allerdings bei so 20 Grad. Da aber warme Luft relativ mehr Feuchtigkeit beinhaltet als bei gleicher relativer Luftfeuchtigkeit kalte Luft, so ist es recht trocken im Haus.


Kap Horn

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emil17
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Re: Heizung und warmes Wasser für kleines Haus bauen

#42

Beitrag von emil17 » Do 14. Feb 2013, 10:57

Ragna hat geschrieben: Schon mal so was angesehen?:
http://www.permakultur-beratung.ch/Star ... urhaus.pdf
Guter Link, aber das stehen Dinge, die dem Fachwissen der Zimmerleute, einer sehr alten Zunft, widersprechen:
"Rundhölzer haben den Vorteil, dass sie 50% stabiler als vierkantige Balken mit gleichem Volumen sind, weil die Fasern nicht zerschnitten werden."
Das stimmt statisch nicht, wenn die Balken aus geradfaserigem und nicht abholzigem Holz geschnitten sind und auf Biegung belastet werden (häufigste Einbausituation). Für die maximal zulässige Schräge der Faser zur Balkenkante gibt es technische Tabellen, wo diese Dinge je nach Güteklasse geregelt sind, z.B. hier.
Ein Balken wird tragfähiger sein als ein Rundholz gleichen Querschnitts, weil er höher als breit eingebaut werden kann. Für Säulen ist rund oder quadratisch der beste Querschnitt. Hauptproblem ist aber, dass man Rundholz nicht kraftschlüssig an andere Konstruktionselemente oder Hölzer anschliessen kann. Bei Rahmenkonstruktionen ist die Belastbarkeit der Holzverbindung für die Festigkeit ausschlaggebend. Und die ist immer deutlich kleiner als im Vollholz, weil jede Verzapfung und Verblattung den Querschnitt schwächt.
Aus diesem Grund (und um Montagezeit zu sparen) verwendet man statt der alten Zapfenverbindungen Dübelplatten und Nagelbänder aus Metall
Wer schon mal mit Rundholz gebaut hat, merkt rasch warum man sich auch früher schon, wo man Balken noch von Hand behauen hat, diese Arbeit gemacht hat.
Bei untergeordneten Bauten, wo die Wände in Rundholz ausgeführt werden, ist die statische Belastbarkeit des Rundholzes nie ein Problem. Sie ermöglicht es sogar, mit minderwertigem Holz zu bauen, was früher, wo verbreitet Holzmangel herrschte, ein grosser Vorteil war.

Die Ausführungen, ob die Bauweise für die Schweiz (und wohl auch für D) passt, sind interessant - leider vergisst der Autor zu erwähnen, dass gerade die Schweiz ähnlich wie Skandinavien und viele anderen Gebiete Europas (in D z.B. der Schwarzwald) eine jahrhunderte alte Holzbautradition hat und dass diese Häuser bezüglich ökologischem Fussabdruck und Dauerhaftigkeit genauso gut sind. Die traditionelle Block- und Fachwerkbauweise ermöglicht lotrechte Wände, was ich für einen Vorteil halte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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