Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

Sabi(e)ne
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Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 6. Okt 2012, 19:23

Moin,
ich plane hier nur schon mal so ins Blaue hinein :rot: - und beschäftige mich grad mit Zisternen und Regenwassernutzung.
Welches Speichervolumen ist sinnvoll, wenn man auch Viecher und einen größeren Garten in längeren Trockenzeiten (ihr erinnert euch an den Sommer 2003? ;) ) damit bewässern will?
Dachfläche wäre in jedem Fall genug vorhanden, also wäre ein Extra-Brauchwasser-Kreislauf für Toiletten/WaMa auch sinnvoll, Wasser wäre vermutlich genug da.
Wohnort ist norddeutsches plattestes Flachland, auf Sand/Torf, also auch windig = hohe Verdunstung.
Jahresniederschlagsmenge im langen Mittel 700mm.
Zisterne würde tankmäßig verbuddelt, ich hab da 2.Wahl-Öltanks im Auge, die aber für Wasser immer noch 1. Wahl wären....

Wer von euch mag seine Erfahrungen teilen? :engel:
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si001
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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#2

Beitrag von si001 » Sa 6. Okt 2012, 20:48

Man sollte aber bei der Größenkalkulation die durchschnittliche Regenmenge und die einspeisende Fläche berücksichtigen.

Wir haben eine 4,8 m³ (Beton-)Zysterne im Garten verbuddelt, knapp 800 mm Niederschlag/Jahr bei einer Durchschnitttemperatur von 9,3°C und eine einspeisende Fläche von ca.100 m².
Zur reinen Gartenbewässerung reicht es aus.
Liebe Grüße, si001!
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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#3

Beitrag von emil17 » Sa 6. Okt 2012, 21:28

Bei rewalux.de findest Du Berechnungen und Hinweise zur Dimensionierung.
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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 6. Okt 2012, 22:27

:) Danke, Emil,
7 Kubikmeter sollten dann reichen, wenn's nicht deutlich trockener wird. :daumen:
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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#5

Beitrag von emil17 » So 7. Okt 2012, 09:53

Bitte beachte bei der Zisternengrösse, dass für Anwendungen im Haushalt eine gewisse Wassererneuerung gewünscht ist - deshalb hängt die Zisternengrösse von der nutzbaren Dachfläche und von der Jahresniederschlagsmenge ab. Ob 7 m3 reichen oder nicht, kann nur jemand beurteilen, der das Gebäude und den Ort kennt. Wenn Du also auch noch Klospülung usw. mit Regenwasser betreiben willst, solltest Du diese Ratschläge befolgen. Bei Giesswasser ist es egal, wenn das Wasser "kippt", also kann man sie da beliebig gross machen und bestehende Zisternen und Gruben oder überflüssige Unterkellerungen nutzen. Hauptproblem sind oft die Erdbewegungen, Zisterne oberirdisch sollte sich nicht in einen Eisklotz verwandeln.
Wenn man die Zisterne nach der maximalen Dauer einer Wasserklemme bemisst, wird man sehr grosse Volumina erhalten, die entsprechend teuer sind. 10 Wochen ohne ausreichend Regen im Hochsommer mögen einmal in 40 Jahren vorkommen, und dann sollte man auch noch zu Beginn der Dürre wissen, dass es eine ist und wie lange sie dauern wird, um entsprechend sparsam zu giessen.
Eine andere Rechnung ist, wieviel Wassergeld man einsparen kann, wenn man in normalen Jahren mit Regenwasser wässert. Daraus ergibt sich dann die maximal sinnvolle Investition. Zu beachten sind auch kommunale Vorschriften und Gebühren bzw. Förderungen.
7 m unterirdisch bedeutet, du willst einen Würfel von fast 2 m Kantenlänge verbuddeln. Mit Grabenzuschlag und Abböschung (bei Sandboden viel) gibt das ein Loch von 2.50 m Tiefe und vermutlich mehr als 20 m3 Volumen. Dazu kommen noch Leitungsgräben.
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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » So 7. Okt 2012, 09:59

Moin, Emil,
der Mann ist Tiefbauer... ;)
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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#7

Beitrag von indianer » So 7. Okt 2012, 13:28

ähm emil, darf ich ein bischen klugscheissern?
aber nur weil ich 2 alu milchtanks a 2ooo ltr. vergraben habe und 1 oberirdisch, zuzgl. 3000 ltr. edelstahl tank

in den tanks kippt das wasser nicht.
einer ist ausserhalb auf meiner "ranch" vergraben und seit jahren das selbe wasser drin.
ab und zu schau ich rein, ob es o.k ist.
da nur ca 300 meter wir eine quelle mit angeschlossener hochleistungspumpe, hab ich mir diese kunstoff tanks( 1000 ltr.) auf hänger montiert und hol regelmässig das wasser.

die eingegrabenen tanks werden mit schneeschmelze gefüllt, wobei sie hier nicht gross genug sein könnten.
mein traum wäre so ein 30.000 ltr. metall tank, zB vom so einem milch LKw ;)

l.g

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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#8

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 7. Okt 2012, 16:15

ob das Wasser in einer Zisterne "kippt" ist eine Frage der Wassertemperatur, denke ich, d.h. das Wasser in einem Tank in der Erde kippt viel seltener als in einem oberirdischer Tank.
Allerdings habe ich es schon bei einer 7000L Zisterne aus einem ausgemusterten Industrie GFK-Tank, der eingebuddelt war (mit ca. 20cm Erdüberdeckung) erlebt, daß bei niedrigem Füllungsgrad das Wasser im Sommer gekippt ist.
Man sollte also auch bei Erdtanks bedenken, dass ein "warmer Regen" bei fast leerer Zisterne zum Überschreiten der Temperaturschwelle führen kann.
Es ist demnach in jedem Fall sinnvoll, großzügig zu dimensionieren, denn je größer die minimale Füllung, um so geringer das Risiko (nach meiner Erfahrung).

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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#9

Beitrag von indianer » So 7. Okt 2012, 16:48

was ich persönlich als sehr wichtig erachte, daß das wasser sauber in die zisterne kommt.
am anfang diente hierzu ein feinmschiger jutesack.
irgendwann war es ein korb.
aber ich leg immer altes handtuch in den korb.
schlamm, wie teilweise meine nachbarn haben, möchte ich nicht haben.
kann sein, daß dadurch das wasser umkippen könnte.
in metalltanks und sauber, eher unwarscheinlich.
das wasser ist da eisig kalt.

l.g

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Re: Regenwasser-Zisterne - wie groß ist sinnvoll?

#10

Beitrag von emil17 » So 7. Okt 2012, 19:58

Burnie hat geschrieben:Evtl. fällt mir auch noch was geniales ein um automatisch das "Dachwaschwasser" umleitet.
Macht man oft über die spezifische Leitfähigkeit - wenn diese einen Schwellenwert unterschreitet, wird per Magnetventil umgeschaltet.
Oder man lässt das Wasser in einen Behälter laufen, der stellt dann durch sein Gewicht ein Ventil um oder öffnet eine Klappe. Damit sich der Behälter wieder entleert, hat er ein sehr kleines Loch, so dass er z.B. nach 10 h wieder leer ist und das Spiel von neuem beginnen kann.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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