Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

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si001
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#11

Beitrag von si001 » Do 16. Sep 2010, 12:10

Ich denke wir sollten uns nicht (40 Jahre vorher) verrückt machen! :ohm:

Sicherlich ist es nicht falsch, diese Sache im Hinterkopf zu behalten und wenn mal was am Haus gemacht werden muss, kann man es ja gleich in Richtung energiesparen machen. So könnte man sich den Kredit mit (lass mich rechen...) fast 90 Jahren sparen.

(Vielleicht ist die Lebenserwartung bis dahin aber auch so angestiegen, dass einem die Banken einem/er 90-jährigen :oma: 70000-Euro-Kredit geben :haha: )
Liebe Grüße, si001!
-----------------------
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Manfred

Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#12

Beitrag von Manfred » Do 16. Sep 2010, 12:54

Och, wenn es hinterher ein neu saniertes Häuschen zu versteigern gibt... :eek:

Falls ich in 40 Jahren noch leben, bin ich im Rentenalter und habe hoffentlich ein Passivhaus oder genug Wald für die eigene Energieversorgung.
Aber: Wir haben in D eh schon mit die niedrigste Wohneigentumsquote in Europa.
Für leute mit niedrigem Einkommen waren ältere Häuser auf dem Land immer eine Alternative, an Wohneigentum zu kommen.
Wie soll das jetzt noch gehen, wenn man solche Häuser nach dem Kauf sauteuer sanieren muss?
Ergo wird die Nachfrage einbrechen, die Preise werden ins bodenlose fallen und dann wird das Paket mit Sanierung wieder bezahlbar.
Doof nur für die Verkäufer oder Vermieter, die damit ihre Altersvorsorge bestreiten wollten.
Und doof für die, die sich jetzt ein altes Haus fürs eigene Altern kaufen, den Wertvefall erlegen müssen und dann auch noch sanieren müssen.
Und dann wird gejammert, dass in D keine Wohnungen mehr gebaut werden und die Mieten in den Großstädten explotieren...

AnamPrema

Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#13

Beitrag von AnamPrema » Do 16. Sep 2010, 13:04

http://www.aktion-volksabstimmung.de/willkommen.html

Wir sollten und Hier & Jetzt für unsere Belange wahrhaft einsetzen,
allerdings geht ja EU-Recht mittlerweile z.T. schon über Länderrecht und da
sehe ich eine große Herausforderung - keine Ahnung,
wie das zu handeln ist.

Also im "schlimmsten Fall" den schönen alten Bauernhof verfallen lassen,
ein Biotop für Hühner, Enten, Zucchini, ... und Wildem Wein draus werden lassen
(mit gemütlicher Sitzecke für Mensch)
und selbst in der Yurt wohnen,
weit draussen auf der Wiese.

Das Wesen Mensch ist echt ein "aus der Art geschlagenes"
Säugetier :platt:

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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#14

Beitrag von Peterle » Do 16. Sep 2010, 17:57

Das mit der Jurte find ich gut :lol:

Ich frag mich gerade, wie die das durchsetzen wollen?
Annahme da wohnt ein altes Ehepaar mit gerade genug zum Leben. Sanieren ist nicht mehr. Werden die dann in Heime zwangsumgesiedelt?
Kaum vorstellbar meine ich. Vermutlich wird wirklich eine Härtefallregelung alles aufweichen.

Gruß

Peter

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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#15

Beitrag von Theo » Do 16. Sep 2010, 20:00

Manfred hat geschrieben:Es soll ein Zwangsgesetz kommen, dass die Eigentümer von Wohnimmobilien zwingt, ihre Gebäude bis 2050 auf Passivhausstandard bis Nullenergiehausstandard zu bringen.
Also was die Trottel bis 2050 wollen, ist mir völlig wurscht. Ich glaube nicht, dass die herrschende Nomenklatura in 5 Jahren noch an der Macht ist. Und ich hoffe, dann gibt es eine direktere Demokratie.
Spottdrossel hat geschrieben:[Das macht ja richtig Sinn, weil Bauweisen ja überhaupt nix mit Klima und Region zu tun haben... :bang:
Neulich in einem Buch über Altbauten gelesen: Bei Mauern aus 50cm Vollziegel ist Dämmung eher verschlechternd. Waren die früher wohl doch nicht so dumm...
Gruß
Theo

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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#16

Beitrag von luitpold » Do 16. Sep 2010, 20:32

Theo hat geschrieben: Neulich in einem Buch über Altbauten gelesen: Bei Mauern aus 50cm Vollziegel ist Dämmung eher verschlechternd.
das ist schlicht falsch, was war das für ein buch? alle gebäude passivhausstandard = 40% weniger energieverbrauch, sollte irgendwann einmal verständlich sein.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Manfred

Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#17

Beitrag von Manfred » Do 16. Sep 2010, 21:03

Gerade auf Quer:
Es kommt noch besser.
Schlecht gedämmte Gebäude sollen schon 2020 auf Passivstand gebracht werden.
Hausbesitzer bereiten bereits Verfassungsklagen wegen unzulässiger Eingriffe in die Eigentumsrechte vor.

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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#18

Beitrag von Theo » Do 16. Sep 2010, 21:41

luitpold hat geschrieben:
Theo hat geschrieben: Neulich in einem Buch über Altbauten gelesen: Bei Mauern aus 50cm Vollziegel ist Dämmung eher verschlechternd.
das ist schlicht falsch, was war das für ein buch? alle gebäude passivhausstandard = 40% weniger energieverbrauch, sollte irgendwann einmal verständlich sein.
Verständlich ist vor allem Physik, und die interessiert sich nicht für Verordnungen. Und alle Gebäude heißt eben: Durchschnitt. Man baut ja schon lange nicht mehr mit dicken Wänden.
War übrigens nicht Fischer, sondern ein Standardwerk über Altbau.
Gruß
Theo

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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#19

Beitrag von Dagmar » Do 16. Sep 2010, 21:46

Hallo,

ich denke auch, daß da so einige Prozesse bis jeweils zur höchsten Instanz geführt werden müssen. Aber da merkt man wieder, es gibt einfach keine Planungssicherheit mehr hier in Deutschland.

Und selbst wenn ich entweder/und meinen Altbau dämme und sogar das Holz für die Heizung auf eigenem Grund und Boden anbaue - ich weiß nicht, was noch für spinnerte Ideen unsere Politiker sich ausdenken werden.

Im Moment ist es bei mir in Sachsen so, daß alle Nachbarn die noch relativ alte Dreikammergruben oder auch nur Einkammergruben (als Fäkaliensammelort) haben (die aber alle regelmäßig abgepumpt werden), aufgefordert bzw. gezwungen werden sollen, die neuesten Systeme einzubauen. Ein älteres Ehepaar die direkt neben meinem Grundstück ihr Haus haben (so ca. 150 m entfernt) sind schon ganz verzweifelt, weil sie sich das nicht leisten können. Bin gerade am Planen, ob ich die nicht einfach an meine Pflanzenkläranlage anschließen kann.

Vielleicht haben die ja auch noch andere Möglichkeiten. Aber sauer kann man dann schon werden, wenn man sieht welche Mengen an Rindergülle die Agrargenossenschaft auf den Feldern ausbringt, da ist manchmal nach einer solchen Aktion nur noch alles gelb. :motz:

Die Großen lässt man laufen, die Kleinen hängt man.

Dagmar
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#20

Beitrag von kraut_ruebe » Do 16. Sep 2010, 22:03

ich kann das nicht belegen und ich habs nirgens gelesen, sondern nur gefühlt und gesehen: 'richtige' alte mauern, 50 cm oder mehr stärke, brauchen keinen dämmschutz. die regulieren perfekt. den niedrigenergiestatus verhindern bei solchen bauten die fenster und türen und die fehlende isolierung zum untergrund.

und solche mauern mit styropor zu dämmen leitet den verfall ein. damit hält man die vom boden aufsteigende feuchtigkeit schön in den mauern und verhindert die atmung. wer einmal so ein zu tode gedämmtes bauernhaus ohne keller betritt weiss es sofort: pfui teufel.

die steigerungsstufe ist ein von aussen styroporgedämmter ehemaliger stall zu wohnraum umgebaut, weil die gewölbedecken so schön sind aber die grossstadt-baumeister auf dämmung drängen. bäh. der geruch der tierausseidungen aus jahrzehnten in den wänden festgesetzt strömt permanent zwangsläufig in die innenräume. aussen ist ja dicht. und die plastikfester im countylook tun ihr übriges.

energiesparen ist schon wichtig. aber dabei gebäude zu zerstören, die seit 100 oder 200 jahren stehen, ist auch eine form von energieverschwendung.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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