Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

roland
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#51

Beitrag von roland » Sa 18. Sep 2010, 13:07

Helmut hat geschrieben:Moin
Aber auch 40 Jahre Zeit für neue Erfindungen.
Jetzt ein 0-Energiehaus zu bauen ist doch vernünftig, was spricht dagegen?
Für Altbauten wirds schwierig.
Ja, wenn die 40 Jahre wirklich mit Elan und den ausgegeben Forschungsgeldern für nachhaltigkeit genutzt werden, dann könnte so ein Gesetz kommen. Aber aktuell wird ja immernoch das Geld lieber in aktuell billigen Strom gesteckt, ohne Rücksicht auf die kommenden Kosten (Verlängerung Atommeilerlaufzeit).
Denn, möglich ist es!
die 30000 für Solar-Heizung und Strom find ich übrigends gar nich so viel, wenn dabei eine nahezu 100%-Abdeckung rauskommt. Überlege mal noch statt Photovoltark mit Wind zu arbeiten, dann wirds vermutlich günstiger. Auch hier fehlt es einfach an fertigen Produkten, die in Wohnsiedlungen aktzeptiert werden (zb in den Dachfirst einbaubare Windturbinen auf basis der selbstlaufenden Lüftern in Wohnwägen ect.) Nicht jeder will sich seine Lösung zusammenbasteln!

Roland

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Spottdrossel
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#52

Beitrag von Spottdrossel » Sa 18. Sep 2010, 18:25

Meine Erkenntnis des Tages: nachdem sich schon kein Politiker traut, sich´s mit den Rentnern zu versch...en, muß man sie doch eigentlich nur mal deutlich daran erinnern, das jeder Wähler eine Adresse hat und eine Adresse ist doch meistens in einem Haus.
Und da Mieter natürlich ebenso betroffen sind -die Renovierungskosten müssen ja reingeholt werden- müßten sich "nur" mal alle einig sein, den Rest regelt dann die Angst vor Stimmen- und damit Einkommensverlust.
Die Einführung der Ökosteuer hat schon dafür gesorgt, das ich nach der Ausbildung netto weniger Geld hatte wie als Azubi - ich lasse mir bestimmt nicht kampflos gefallen, unter dem Deckmantel "Umweltschutz" schon wieder der Doofe zu sein, weil ich mich nicht auf Staatskosten durchfüttern lasse, sondern versucht habe, später als Rentner möglichst niedrige feste Kosten zu haben.
Was mich noch stört: wer jetzt saniert, weiß trotzdem nicht, welche netten Vorschriften 2030 ausgebrütet werden (siehe mein Beispiel mit dem Denkmalschutz). Wer garantiert mir, das nach einer Sanierung wirklich Ruhe ist?
Und wer kennt schon die Auswirkungen? Kernenergie war auch mal eine tolle, "saubere" Energie. Ich habe gelesen, wenn man Erdwärmekollektoren in geringer Tiefe verlegt, bleibt der Boden kälter, blöd z. B. für Nutzgarten.
Wer garantiert mir jetzt, das es nicht irgendwie schädliche Auswirkungen hat, wenn plötzlich alle Häuser Erdwärme abziehen? Wenn man dann 30 Jahre später merkt, hoppla, langsam wird´s schattig, wirds verdammt schwierig, die dicke Kugel wieder aufzuheizen.
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#53

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 18. Sep 2010, 19:03

Wenn man dann 30 Jahre später merkt, hoppla, langsam wird´s schattig, wirds verdammt schwierig, die dicke Kugel wieder aufzuheizen.
don`t panic ! ;)
der globale Energiebedarf liegt derzeit bei 0,2 Promille der auf der Planetenoberfläche ankommenden Sonnenenergie (sagt wiki), - Probleme durch Abkühlung per Erdwärmenutzung dürften da bis auf Weiteres räumlich sehr begrenzt sein, z.B. auf den Garten, unter dem die WT-Rohre liegen :hmm:
Außerdem dachte ich, derzeit gäbe es eher ein Erwärmungsproblem...? :teitung: ;)

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Spottdrossel
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#54

Beitrag von Spottdrossel » Sa 18. Sep 2010, 21:17

frodo hat geschrieben: Außerdem dachte ich, derzeit gäbe es eher ein Erwärmungsproblem...? :teitung: ;)
...jo, deshalb war ja auch letzten Winter Schneechaos :mrgreen:

Mir ist es halt grundsätzlich verdächtig, wenn etwas pauschal als Allheilmittel deklariert wird, anstatt das man die Sache erstmal in Ruhe beobachtet und die Risiken und Nebenwirkungen abwartet.
Man stelle sich vor, alle Hausbesitzer hätten damals das "tolle, neue" Asbest einbauen MÜSSEN...
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#55

Beitrag von Theo » Sa 18. Sep 2010, 21:41

Spottdrossel hat geschrieben:...Und da Mieter natürlich ebenso betroffen sind -die Renovierungskosten müssen ja reingeholt werden- müßten sich "nur" mal alle einig sein, den Rest regelt dann die Angst vor Stimmen- und damit Einkommensverlust.
Es ist ja keine böse absicht. Unsere Politikerklasse ist nur inzwischen so abgehoben, dass sie den Kontakt zur Realität nahezu verloren hat.
Gruß
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#56

Beitrag von Wolkenflug » So 19. Sep 2010, 09:07

Meine Grüße

Ein Artikel der zum Thema paßt:
http://www.faz.net/s/Rub645F7F43865344D ... ntent.html

Zitat:

Selbst der Mieterbund beschwichtigt: „Das Klimaziel ist richtig, und das Geld werden Eigentümer, Mieter und der Staat über Fördermittel gemeinsam aufbringen müssen. Aber die Zahlen, die da kursieren, halten wir für übertrieben“, sagt Ulrich Ropertz vom Mieterbund.


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Zwiebelfisch

Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#57

Beitrag von Zwiebelfisch » So 19. Sep 2010, 13:52

Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich jemals eine Maßnahme dieser Regierung verteidigen würde :lol:
Aber ehrlich gesagt verstehe ich überhaupt nicht, warum da von Zwangsentwertung und Enteignung gesprochen wird. Ok, Zwangsmaßnahmen sind immer unsympathisch, aber:

Fakt ist, der Markt regelt es nicht. Dass sich Dämmen finanziell lohnt, wird sich erst herumsprechen, wenn die Energiepreise signifikant gestiegen sind. Bei gestiegenen Energiepreisen sind die Dämmstoffe dann aber auch viel teurer. Und natürlich wird dann erst recht niemand Geld haben (weder für Dämm- noch für Heizkosten). Wenn wir schlau sind, dämmen wir vorher.

Eine Regierung kann sich nicht hinstellen und sagen, hallo Leute, wir haben hier Prognosen, dass Erdöl und -gas in 10 Jahren 10 mal so viel kostet wie heute und viel weniger davon da ist, deshalb fängt mal an zu sparen. Das hätte einen Finanz- und Wirtschaftscrash zur Folge. Deshalb erzählt man halt was vom Klimawandel, und dass man Energie sparen muss, um das Klima zu retten. Letztlich läuft es aber nun mal darauf hinaus: wir müssen Energie sparen.

Sich auf den Standpunkt zu stellen, ich muss nicht dämmen, weil ich habe ja 10 ha Wald, also nachwachsenden Rohstoff, finde ich ehrlich gesagt asozial. Deutschland hat eine Fläche von ca. 357.000 km² und eine Einwohnerzahl von knapp 82 Millionen Menschen. Man rechne Fläche durch Einwohner, ergibt 4353 qm pro Person. Für alles, Nahrung, Wohnen, Straßen, zu erhaltende Natur. Vor dem Hintergrund finde ich es wichtig, unsere natürlichen Ressourcen möglichst zu schonen und mit wenig davon auszukommen. Lieber einmal Hanf- oder Heu-Dämmung und neue Fenster einbauen und die alten für ein Gewächshaus/Sunspace verwenden, als jedes Jahr kubikmeterweise Wald zu verbrennen (Öl und Gas gehen sowieso zur Neige).
(Versteht mich nicht falsch, ich finde schon, dass man Wald nutzen können sollte und dazu gehört auch, Holz zu schlagen. Aber man sollte dafür sorgen, dass das geschlagene Holz für möglichst viele Leute reicht - und nicht nur zum Verbrennen.)

Für mich selbst gehört Dämmung auch ein Stück weit zur Autarkie. Wenn ich mir vorstelle, mit einer Axt Bäume schlagen zu müssen, vielleicht noch mit 70... na danke.

Liebe Grüße,
der Zwiebelfisch

roland
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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#58

Beitrag von roland » So 19. Sep 2010, 17:39

Zwiebelfisch hat geschrieben:. Ok, Zwangsmaßnahmen sind immer unsympathisch, aber:
Mein Widerstand gegen solche Maßnahmen begründet sich nicht im Zwang, sonder in der Art der Maßnahme!
Richtig wäre die Vorschrift, den Energieverbrauch reduzieren und die restliche Energie so nachhaltig wie möglich zu gestalten (ich schreibe absichtlich nicht ökologisch, den das geht mir nicht mehr weit genug).
Falsch ist es, den Weg dazu vorzuschreiben!

Denn wie sieht den die Baurealität aus? Das aktuelle Passivhaus ist ein Holzbau, der komplett mit extrem wenig nachhaltigen Stoffen vollgestopft wird. Dabei wird in allen Puplikationen immer das Hauptaugenmerk auf die "Thermoskanne", also die Luftdichtheit gelegt - lässt sich halt so schön leicht testen, grenzwerte sind einfach zu definieren.
Aber - die Thermoskanne ist nur ein Weg!

Zb ein komplett aus Stroh gebautes Haus hat einen wunderbaren Dämmwert, es ist atmungsaktiv und daher sehr gesund im Wohnklima. Das ganze kombiniert mit sinnvoller ausrichtung nach der Sonne (und nicht nach dem "Kunstverständiss" eines Städteplaners), mit aktiven Fensterfronten, die die Sonne kontrollierbar einfangen oder aussperren, einer guten Solaranlage und Luftkollekoren - damit ist sicher der gleich niedrige Energiestandard erreichbar wie mit einem luftdichten Passivhaus mit Gas oder gar Öl-Heizung!!

Aber es juckt niemand, mit was geheitzt wird, es wird nicht vorgeschrieben, das zb ein Haus recycelbar sein muss oder so , oder? Davon hab ich bisher jedenfalls nichts gelesen!
Und das werfe ich der Regierung vor - wenn schon teure Zwangsmaßnahmen, dann bitte richtig und nicht einfach das bisherige weitermachen. So gehts weiter mit dem Kopf durch die Wand bis zum Ende der Sackgasse.

So, nu noch zwei Punkta aus Deinem Post:
Sich auf den Standpunkt zu stellen, ich muss nicht dämmen, weil ich habe ja 10 ha Wald, also nachwachsenden Rohstoff, finde ich ehrlich gesagt asozial.
Wärst Du einverstanden mit der Formulierung, wer meint, kein Energie sparen zu müssen, weil..... ? Denn Dämmung ist nur ein Teil des ganzen und bei manchem Altbau der schwierigste ;) .
Lieber einmal Hanf- oder Heu-Dämmung und neue Fenster einbauen
Damit wird das Haus aber keinen Blower-Test bestehen - dazu muss dann noch Folie rein, die alles Dicht macht. Ausserdem, mal realistisch: Wenn einer aus Zwang heraus dämmt, wird er die günstigste, zugelassene Variange wählen - also garantiert keinen Hanf. Das ist der Haken bei der Sache! Wir hier im Forum denken an solche Dinge, aber in meinem Umfeld wird trotz der Tatsache, das es eines der reichsten Bundesländer ist, nur auf den Preis geschaut (zumindest bei vielen).


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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#59

Beitrag von luitpold » So 19. Sep 2010, 19:18

roland hat geschrieben: also die Luftdichtheit
zur luftdichtheit solltest du dich noch einmal einlesen, aber gründlich!!! :opa:
ein hanf oder strohhaus sollte auch luftdicht sein, und das geht auch ohne folien.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Zwangsentwertung älterer Immobilien bis 2050

#60

Beitrag von roland » So 19. Sep 2010, 21:35

luitpold hat geschrieben:zur luftdichtheit solltest du dich noch einmal einlesen,
Ja, hast recht, hab mal ein bisserl gestöbert und werd dies weiter tun.

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