einen Festbrennstoff (Holz/Kohle) Herd anschliessen

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gmc
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einen Festbrennstoff (Holz/Kohle) Herd anschliessen

#1

Beitrag von gmc » So 12. Sep 2010, 17:26

In einem anderen Thread wurde über "Holz"herde berichtet. Um nicht am Thema vorbeizuschreiben, zeige ich hier, wie ich die Installation vorbereitet habe.

Der Herd kann seitlich oder rückseitig an das Rohrnetz der Heizungsanlage angeschlossen werden. Ich entschied mich für die seitliche Anbindung. An der Rückseite befindet sich der Flansch für die Einsetzung des Wärmetauschers, der für den Herd in geschlossenen Anlagen zwingend vorgeschrieben ist.

Dieses Foto zeigt die beiden Rohrleitungen die vom Speichertank im Keller über eine Rücklauftemperaturanhebung zum Wamsler führen. Sie werden über lösbare Verschraubungen mit dem Wamslerkessel verbunden.
Oben ist der Vorlauf, unten die Rücklaufleitung zu sehen. <br />Zum Vorlauf gehört ein Sicherheitsventil, daß bei zu hohem Kesseldruck öffnet <br />und das Kesselwasser in ein Gefäß im Keller ableitet.<br />Im Vordergrund ist das noch nicht ausgeschalte Betonfundament zu sehen.
Oben ist der Vorlauf, unten die Rücklaufleitung zu sehen.
Zum Vorlauf gehört ein Sicherheitsventil, daß bei zu hohem Kesseldruck öffnet
und das Kesselwasser in ein Gefäß im Keller ableitet.
Im Vordergrund ist das noch nicht ausgeschalte Betonfundament zu sehen.
P1000498 SF.jpg (73.24 KiB) 2363 mal betrachtet
Der Wärmetauscher wird rückseitig in die Wassertasche (Kessel) eingeschoben. Wenn man den Herd bündig an die Rückwand stellen möchte, muß man spezielle flache Winkel einbauen. Sie stammen aus der Drucklufttechnik.
Bei der Montage zeigte sich, daß je eine Rohrschelle genügte, um die Leitung zu stabilisieren. In den Keller wird die Kühlflüssigkeit über wärmefeste Schläuche (bis 150 Grad C) geleitet. Zum Entlüften und Nachfüllen dient das am Vorlauf angebrachte Ventil.
Bei der Montage zeigte sich, daß je eine Rohrschelle genügte, um die Leitung zu stabilisieren. In den Keller wird die Kühlflüssigkeit über wärmefeste Schläuche (bis 150 Grad C) geleitet. Zum Entlüften und Nachfüllen dient das am Vorlauf angebrachte Ventil.
P1000497.JPG (99.2 KiB) 2363 mal betrachtet
Anschraubplatte_SF.pdf
Entwurfzeichnung der Halteplatte für den Laserschnitt.
(66.48 KiB) 141-mal heruntergeladen
Das ist Teil der sg. thermischen Ablaufsicherung. Dazu gehört ein spezieller Kapillarthermostat, der ständig die Temperatur des Kesselwassers überprüft und bei Überschreiten von 95-100 Grad stromlos über einen Microschalter einen Stromkreis öffnet und eine Umwälzpumpe in Gang setzt, die Kühlwasser (mit Frostschutz wie im Auto) im Kreis über ein Rohrsystem im Keller zu einem Autokühler mit Ventilator im Hausarbeitsraum und zurück pumpt und somit ein Überkochen und Dampfbildung verhindert, um die gefürchtete Kesselexplosion zu verhindern.

Ein zweiter - nämlich der Rauchrohrthermostat steuert erst dann die Umwälzpumpe für das Kesselwasser an, wenn im Rauchrohr eine bestimmte Temperatur erreicht ist. Das bezweckt zwei Dinge:
1. Das Kesselwasser wird schneller erwärmt, da die Pumpe es nicht vorzeitig abpumpen und durch kaltes Wasser ersetzen kann.
Die beim Gußstahlkessel gefürchtete Kaltstartphase wird sehr kurz gehalten.
2. Wenn das Feuer ausgeht wird auch die Pumpe ausgeschaltet. Damit verhindert man den Zufluß von kühlerem Kesselwasser im Speichertank und damit Auskühlung.

Grüße von Gernot (Installateur der gesamten Anlage)

Benutzer 146 gelöscht

Re: einen Festbrennstoff (Holz/Kohle) Herd anschliessen

#2

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 12. Sep 2010, 17:47

Das ist Teil der sg. thermischen Ablaufsicherung. Dazu gehört ein spezieller Kapillarthermostat, der ständig die Temperatur des Kesselwassers überprüft und bei Überschreiten von 95-100 Grad stromlos über einen Microschalter einen Stromkreis öffnet und eine Umwälzpumpe in Gang setzt, die Kühlwasser (mit Frostschutz wie im Auto) im Kreis über ein Rohrsystem im Keller zu einem Autokühler mit Ventilator im Hausarbeitsraum und zurück pumpt und somit ein Überkochen und Dampfbildung verhindert, um die gefürchtete Kesselexplosion zu verhindern.
"die gefürchtete Kesselexplosion" zu verhindern, bedarf es bei Deiner Konstruktion allerdings einer Stromversorgung, was bei thermischen Ablaufsicherungen aber genau NICHT gewollt ist :hmm:
Normalerweise muss der Wärmetauscher im Ofen über ein rein mechanisch durch den Kappilar-Wärmefühler gesteuertes Ventil an die Kaltwasserleitung angeschlossen werden, so dass bei Übertemperatur das Wasser aus dem Wasserleitungsnetz durch den WT und dann in den Abfluss fließt (darum "Ablaufsicherung" ;) ), was insbesondere deshalb Sinn macht, weil Übertemperatur gerade bei Stromausfall entsteht, wenn die Pumpen die Wärme nicht mehr abführen...- sorry, will hier nicht rummeckern, aber nur so ist es "abnahmefähig" ;)

Gruß

Frodo

gmc
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Re: einen Festbrennstoff (Holz/Kohle) Herd anschliessen

#3

Beitrag von gmc » So 12. Sep 2010, 18:08

Und als Ergänzung: alle Umwälzpumpen werden über 24 Volt Gleichstrommotoren angetrieben und über hintereinandergeschaltete 12 Volt Blei-Gel Akkus mit Strom versorgt. Diese werden über Netzgeräte gepuffert.

Der Grund: In Schweden muß man noch immer mit Stromausfällen rechnen. Und Pumpen, die bei Stromausfall die Wärme nicht ableiten können: das ist ein Alptraum. Denn ein Holzfeuer brennt dann weiter!
24 Volt Schaltplan.jpg
24 Volt Schaltplan.jpg (51.14 KiB) 2357 mal betrachtet

gmc
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Re: einen Festbrennstoff (Holz/Kohle) Herd anschliessen

#4

Beitrag von gmc » So 12. Sep 2010, 18:21

Frodo hat geschrieben:Normalerweise muss der Wärmetauscher im Ofen über ein rein mechanisch durch den Kapillar-Wärmefühler gesteuertes Ventil an die Kaltwasserleitung angeschlossen werden, so dass bei Übertemperatur das Wasser aus dem Wasserleitungsnetz durch den WT und dann in den Abfluss fließt (darum "Ablaufsicherung
Richtig! Aber; was macht man wenn das Haus auch schon mal im Winter nicht geheizt wird! Dann würde der Wärmetauscher im Winter einfrieren und zerstört werden! Und bei einer Hauswasserversorgung, wie in unserem Falle, würde auch die Pumpe dann nicht laufen. Was Du beschreibst, ist Stand der Technik in D.

Ich mußte einen anderen Weg gehen und habe mich für akkugepufferte 24 V= entschieden. Ich verwende einen Kapillar-Wärmefühler, der stromlos einen Microschalter steuert.

Danke für Deine Kritik; aber schau Dir meinen Schaltplan an.

Grüße Gernot

Übrigens noch für "Insider" Frodo: ich verwende die Gleichstrompumpen von Laing.

Benutzer 146 gelöscht

Re: einen Festbrennstoff (Holz/Kohle) Herd anschliessen

#5

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 12. Sep 2010, 18:27

na dann... ;) , - mit den schwedischen Gesetzen kenn ich mich eh nicht aus :)
Da ich in D lebe, musste ich wohl oder übel beides machen: 1. eine vorschriftsmäßige TAS für den Schornsteinfeger, 2. eine Solar-Akku-gepufferte Notstromanlage mit Wechselrichter für die Heiz-Elektrik, die verhindert, dass die TAS jemals anspricht und Warmwasser ungenutzt in den Kanal fließt. :roll:

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