Bad im Fachwerkhaus

roland
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Bad im Fachwerkhaus

#1

Beitrag von roland » Di 17. Mai 2011, 09:36

Hi,
so, da das mit meinem Häuserl immer konkreter wird, werden auch die Probleme/Fragen klarer. Aktuell kämpf ich grad dran, wie man sinnvoll ein Bad in ein Fachwerkhaus baut, das zum Grossteil noch mit Lehm/Stroh ect. ausgestattet ist.

Das bestehende Bad ist einfach auf ne Empore der Scheune mit Schaum-beton-Steinen ausgemauert und innen teilweise gekachelt, auch der Boden.
Folge: Es reisst an allen Ecken und Kanten (glücklicherweise oben an der Decke) = so also nicht :mrgreen:
Das neue Bad für die Mietwohnung soll in ein bestehendes Zimmer, das in Küche und Bad aufgeteilt werden soll.

Daher die Frage:
Wie kan ich einen Wasserdichten Fußboden und Duschbereich bauen, der nicht die unterliegendende Holzteile gefärdet und nicht so schnell reisst oder leicht wieder abgedichtet werden kann. Unter dem Bad ist der ausgebaute Kellerraum, also mit einfach durchsickern lassen, is nich!

Boden:
Kacheln: fester Unterbau nötig, reisst leicht und wird damit undicht
Holz: ?? kann man damit einen dauerhaft dichten Boden bauen? Ich denk da an Hanf zwischen die Bretter oder Korkboden?
Linolium: einer der natürlichsten geschlossenen Bodenbelägen. aber reisst der nicht superleicht, wenn mal ein Brett drunter ein bisserl Federt?

wand:
Lehm mit kalk ect.: dicht??
Lehm mit mosaikfliesen eingelegt: ich stell mir vor, das die kleinen eingelegten Teile die Oberfläche robuster machen und die Fugen leichter Dicht zu bekommen sind. Ich würde also in eine dicke Lehmputzschicht die Mosaikteilchen (was auch immer) reindrücken. Nicht wie beim fliesen legen erst der Kleber und dann verfugen.
Holz: ?


Roland

Sue
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#2

Beitrag von Sue » Di 17. Mai 2011, 09:59

Hallo Roland.

Wir haben unser Bad letzten Winter zum zweitenmal gerichtet... :pfeif:
...eben weil wir das arbeitende Holz hinter den Fliesen unterschätzt hatten.
Im zweiten Jahr gab es durch die Bewegung Haarrisse in die Fugen und dann tropfte einen Stock tiefer irgendwann das Wasser von der Decke. Nicht gut in einem Holzhaus...

Für den Aufbau auf die "Rohwand" gibt es spezielle wasserdichte Platten - wir hatten einfach mit Fermacell gearbeitet.
Die verkleidete Rohwand wird danach dann mit einer streichbare Gummipampe großzügig bepinselt - und darauf kannst du dann die Fliesen verlegen.
Danach ist dicht. Ohne diese dichtende Gummilage wirst du früher oder später Probleme bekommen.

Auf der Gummischicht klebt allerdings der Fliesenkleber sehr schlecht. Es empfiehlt sich da der Turbo-Kleber, extrem schnell abbindend.

Und als Fugenmaterial würde ich von dem neumodischen Nano-Sche..sdreck absehen. Spröde, bröselig, ...außerdem trau ich dem Zeug eh nicht.

Liebe Grüße,
Susanne

viellieb

Re: Bad im Fachwerkhaus

#3

Beitrag von viellieb » Di 17. Mai 2011, 10:45

Roland bitte lass dich nicht beraten sondern versteh selber was nötig ist.

Ohne den genauen Aufbau von Böden, Wänden und Decken zu kennen kann niemand Seriös was dazu sagen.

Aber Holzboden ist bei mir immer die Erstewahl. Ich bin Eichendielen Fan im Nassbereich.
Wände würde ich Nie Komplett Fliesen. Ein Fliesenspiegel wo Spritzwasser entsteht ist aber Sinnvoll.
Ob Lehm oder Kalk oder beides für Wände und Decke ist sehr Individuell.
Aber das Wichtigtse bei einem Bad is die Belüftung.


lg derflip

lookingforthemeaning

Re: Bad im Fachwerkhaus

#4

Beitrag von lookingforthemeaning » Di 17. Mai 2011, 11:50

Sue hat geschrieben:Hallo Roland.

Wir haben unser Bad letzten Winter zum zweitenmal gerichtet... :pfeif:
...eben weil wir das arbeitende Holz hinter den Fliesen unterschätzt hatten.
Im zweiten Jahr gab es durch die Bewegung Haarrisse in die Fugen und dann tropfte einen Stock tiefer irgendwann das Wasser von der Decke. Nicht gut in einem Holzhaus...

Liebe Grüße,
Susanne
riss in den fliesen und es tropft von der decke?!?
das muss ja ein echtes feucht biotop bie ihnen sein :eek:

ich hab normal kiefern dielen bei mir auf OSB platten geschraubt.
eine feste dusch wanne mit hohem rand.
trockne mich in der duschwanne ab. die nicht erreichbare stellen werden dann auf dem bad ausleger gemacht. da tropft nicht viel daneben,
und besonders nicht von der decke

ich empfehle aber so eine komplett duschkabine aus ein stück wie die dampfduschen aber ohne schnick und schnack.
praktisch ist auch daß die feuchte luft nicht im raum verteilt wird.
unpraktisch ist die größere bauhöhe (besonders bei altbauten)

und dann die frage muss alles gefliest werden? :hmm:

LG Looking

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kraut_ruebe
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Di 17. Mai 2011, 12:42

roland hat geschrieben:
wand:
Lehm mit kalk ect.: dicht??

nein. nicht dicht, und genau deswegen greift man auch zu lehm: um die feuchtigkeitsregulierung und das daraus resultierende angenehme raumklima zu nutzen.

ist das haus ansonsten mit lehm gebaut: bleib bei lehm. ist das haus ansonsten ziegel, braucht es einen fachmann um zu beurteilen, ob da ein raum in lehm sinnvoll repektive länger haltbar ist. wenn ich mir die alten bauernhäuser so ansehe, die teilweise lehm und teilweise ziegel sind, würd ich fast meinen: mischen ist keine lösung für auf dauer. die kombi spiesst sich beim feuchtigkeitsausgleich.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

roland
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#6

Beitrag von roland » Di 17. Mai 2011, 12:49

Hi,
vielleicht sollte ich noch dazu schreiben, das das Bad Kindergeeignet sein soll - da bleibt der Boden alles, aber nicht trocken :mrgreen:
(wär doch schade für das Grundstück, die Wohnung will ich gerne an Familien vermieten können)
viellieb hat geschrieben:Aber Holzboden ist bei mir immer die Erstewahl. Ich bin Eichendielen Fan im Nassbereich.
Wände würde ich Nie Komplett Fliesen. Ein Fliesenspiegel wo Spritzwasser entsteht ist aber Sinnvoll.
Hast Du da Erfahrung, wie der Boden drunter nach ner Weile aussieht? ich denk mir halt, wenn da täglich 1mal kleine Mengen Wasser zwischen den brettern durchtropfen - das wäre nich so gut, oder?
Wie war das eigentlich mit diesen alten Küchenboden - ist das nur im Film so, das die einfach nen Eimer wasser ausschütten und drauf los schrubbern? Oder ging das wirklich ohne Schaden?

Eigentlich ist die entscheidende Frage: Wie viel Nass verträgt ein atmungsaktiver Boden-/Wandaufbau?

Fliesen:
Ich würd nie das ganze Bad fliesen! Da sind wir uns einig. Aber Fliesen sind ja nicht Dicht! Da brauch ich, wie oben beschrieben, jede Menge zeugs drunter - genau das würd ich gerne durch einen intelligenten Aufbau mit altbewährtem verhindern.

Was haltet Ihr davon:
einen "schwimmenden" Kachelboden (mit EPDM-Teichfolie) als Wanne unter unter (Boden)-Dusche und neben Badewanne. Dieser darf aussen keinen direkten Kontakt haben, so das das Holz weiterhin arbeiten kann. Die Wand an richtig nassen Stellen mit Lehmputz, der durch Zuschlagstoffe Wasserfest, aber nicht Wasserdicht gemacht wird. Übermässiges eindringen von Wasser kann dann durch eindrücken von Mosaik vermieden werden, aber ca. 30% (aus dem Gefühl heraus) sollte Fuge bleiben, zum wieder trocknen. Idealerweise an dieser Stelle die Wandheizung einbringen: da wo es nass ist, soll es warm sein und gleichzeitig trocknet es gut.
sonstige Wände Lehmputz mit Holz-Vorsatzwand, gut hinterlüftet (Spritzwasser abhalten, Feuchtigkeit über Wand ausgleichen).
Da alle Wände rundrum aus Holz und Lehm bestehen(vermutlich fast alles Innenwände), kann die Feuchtigkeit in der Wand auch über die Nachbarzimmer abgegeben werden. Es darf halt nur nicht so nass sein, das dort was wächst :)

Roland

Sue
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#7

Beitrag von Sue » Di 17. Mai 2011, 13:03

lookingforthemeaning hat geschrieben:
Sue hat geschrieben:Hallo Roland.

Wir haben unser Bad letzten Winter zum zweitenmal gerichtet... :pfeif:
...eben weil wir das arbeitende Holz hinter den Fliesen unterschätzt hatten.
Im zweiten Jahr gab es durch die Bewegung Haarrisse in die Fugen und dann tropfte einen Stock tiefer irgendwann das Wasser von der Decke. Nicht gut in einem Holzhaus...

Liebe Grüße,
Susanne
riss in den fliesen und es tropft von der decke?!?
das muss ja ein echtes feucht biotop bie ihnen sein :eek: ...
LG Looking
Nein, kein Feuchtbiotop, aber Wasser hat nen kleinen Kopf, wie man so schön sagt. Und sammelt sich am tiefsten Punkt.

lookingforthemeaning

Re: Bad im Fachwerkhaus

#8

Beitrag von lookingforthemeaning » Di 17. Mai 2011, 13:28

roland hat geschrieben:
Eigentlich ist die entscheidende Frage: Wie viel Nass verträgt ein atmungsaktiver Boden-/Wandaufbau?

Roland
die schnellste antwort keine.

ich könnte mir vorstellen

eine schwimmende OSB platte 22m + wasser dicht verleimt
eine dicht/grundierungs anstrich mit sopro dichtband und kunststoffflüssigabdicht an der wandflächen (wasserdichte wanne erstellen)
eine entkoppelung durch DURABASE CI oder ditramatten oder vergleichbares
ein guten flexfliesenkleber
fliesen drauf

als ein paar anhaltspunkte

LG Looking

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luitpold
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#9

Beitrag von luitpold » Di 17. Mai 2011, 14:07

so wird das nichts.
für badeinbau in (holz)bauten gibt es bauvorschriften.
also hol dir einen zertifizierten fachmann.
irgendein angelernter fliesenleger der pfeifend pampe verteilt ist zu wenig.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

viellieb

Re: Bad im Fachwerkhaus

#10

Beitrag von viellieb » Di 17. Mai 2011, 14:15

@ roland

Ich persönlich habe noch keine Eichen Dielen im Bad neu verbaut.
Nur schon einige wieder Hübsch gemacht. Die meisten Böden waren zwar in Mehrfamilienhäusern um die Jahrhundert wende aber auch 4 Fachwerkhäuser zwar nie im Lehm Fachwerkhaus, hir im "Norden" gibts nur Ziegel Fwh`s.. ;)
:hm: ich überlege die ganze Zeit was ich dir mal als Lektüre empfehlen könnte. Ich kenn keine die im Ganzen Sinn macht.
Aber 1000 tipps für Holzwerker is denke ich eine ganz guter Grundstock.

Versuche die Bauphysik etwas zu verstehen und suche dir einen Fachman dem du vertraust (auch ohne Verträge).

lg derflip

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