Ich hole das mal hoch, weil wir letzte Woche dort waren.
Für Schweizer Verhältnisse ist das Museum typisch deutsch: sehr gross und weitläufig, viel zuviel, um alles in einem Tag auch nur einigermassen gesehen zu haben, alles liebevoll präsentiert. Man spürt die Wertschätzung der Leute für das, was gezeigt wird.
Da wir auch andere deutsche Freilichtmuseen kennen, war die Art der Westfalen für uns auffällig unauffällig. Da guckste ein Haus in allen Winkeln an, und plötzlich merkt man dass da schon die ganze Zeit jemand vom Museum steht. Die lassen dich zehn Minuten vor einem alten Gerät rätseln, was und wofür das sein könnte, ohne sich bemerkbar zu machen. Die einzige Person, die sprechen, d.h. mehr als aktiv gestellte Fragen beantworten wollte, hat sich dann sehr bald als Zugewanderte aus Süddeutschland geoutet.
Ist wohl die Art der Leute dort ... nicht unangenehm, aber gewöhnungsbedürftig.
Wie man diese riesigen Hallenhäuser in den damaligen Wintern auch nur einigermassen temperiert hat, ist mir immer noch ein Rätsel, denn wenn es einen der in Niederdeutschland nicht seltenen Winterstürme hatte, muss man auch drinnen ziemlich gefroren haben.
Was ich auch nicht verstanden habe, ist, warum man das Prinzip der ebenerdigen Kochstelle so lange beibehalten hat. Das muss doch für die tägliche Küchenarbeit ubbequem sein. Im Wallis wurden die ebenfalls offenen Feuerstellen zum Kochen auf ein Podest gestellt. Das war ein Holzrahmen aus mehreren Lagen grob behauener Balken, der mit Steinen gefüllt wurde, so dass man das Feuer auf Arbeitshöhe hatte.