Selbstversorger Forum e.V.

Hallo,
wie ich gelesen habe, gibt es hier Leute die sich selbst ein altes (Schnäppchen)Haus gekauft haben. Daher probiere ich es mal meine Frage hier zu stellen. In einem anderen Forum hat das nicht so recht geklappt.

Ich überlege ob es für mich sinnvoll ist ein älteres Haus, auf dem Land, zu kaufen. Ich habe ca. 25.000 € zur Verfügung. (Ein Kredit ist ausgeschlossen, davon halte ich nichts!)

Abgesehen von Mängeln am Haus ansich. Mich würde vor allem interessieren worauf ich im bürokratischen Bereich achten sollte.
Im Land der unendlich vielen Gesetze und Verordnungen habe ich Angst, dass ich mir ein Haus kaufe und morgen ein (oder viele) Schreiben von Behörden bekomme mit der Aufforderung dies, das und jenes zu bezahlen/zu erledigen.
Z.B. wenn ich richtig informiert bin, ist ein Anschluss ein die Kanalisation mittlerweile Pflicht? Sollte das Haus eine eigene Klärgrube haben, werden die mich verdonnern einen Kanalisationsanschluss zu bezahlen?
Dämmung? Ich habe gehört, dass Hauskäufer oder Hausbesitzer nun verpflichtet werden (sollen?) ihr Haus besonders zu dämmen?
Heizung? Bestimmt gibt es auch hier Bestimmungen... worauf sollte ich achten um nicht morgen zum Einbau einer neuen Heizung gezwungen zu werden? Ofenheizung mit Holz oder Kohle ist ok?

Ich möchte ein Haus kaufen, bin aber kein Jurist. Wie mache ich das? Vielleicht könnt Ihr mir Tipps geben worauf zu achten ist? Vielleicht könnt ihr mir einfach verständliche Informationsquellen nennen?

Vielen Dank, Dominik

(Fals nicht passend oder unverständlich beschrieben - bitte löschen.)

fuer was brauchst du das haus nacher .....
bist du handwerklich motifiert......


imer gut das ganze mit jemand ausenstehendem anzuschauen
und wen du selber drin wonen wilst ists was anderes als einfach nur kaufen weil mans geld hat
waere imer gut nacher noch ne reserfe fuer unforhergesehenes zu haben

Moin, und herzlich willkommen

Wenn du ein Haus im Außenbereich erwirbst, erkundige dich vorher, ob du da überhaupt wohnen darfst.
Wir mußten z.B. nachweisen, daß das Haus schon immer eine Hofstelle war, um uns hier anmelden zu können. Da kann dir ein Heimatpfleger helfen.

Anschluß an die Druckentwässerung war Pflicht, die Jauchegrube zählte nicht, die nutzen wir heute als Zisterne. Wenn du zu weit draußen liegst, könnte auch eine moderne Klärlösung Pflicht und teuer werden. Manchmal reicht der Nachweis, daß die Grube regelmäßig von einem Fachunternehmen geleert wird, auch nicht umsonst.

Erkundige dich nach Denkmalschutz oder der Liste der kulturlandschaftprägenden Gebäude, letztere sind kein Denkmalschutz, aber ähnliche Auflagen, nur keine Zuschüsse.

Belastungen im Grundbuch einsehen, sonst hast du plötzlich Amperion vor der Haustür, die eine Stromtrasse ziehen. Da kannst du auch einsehen, ob alle Grundschulden gelöscht sind. Eventuell brauchst du dafür einen Notar.

Bei uns kam zwei Jahre nach dem Erwerb eine Neubewertung des Einheitswertes. Der ging natürlich nach oben.

Wenn du soweit umbaust, daß du dafür eine Baugenehmigung brauchst, dann brauchst du eh einen Architekten, oder jemanden, der den Antrag einreichen darf, dann mußt du auch Dämmwerte einhalten. Uns hat man gesagt, daß man nicht besser als Eichenbalken dämmen kann, wenn die von außen UND innen sichtbar sind. Was du nachher INNEN dämmst, ist ja dein Problem

Wie du heizt, ist jedem egal, außer dem Schornsteinfeger, der nimmt jeden Ofen ab. Das ist individuell unterschiedlich, da entscheidet Sympatie zum Heizgerät und zwischenmenschlich
Bei ganz alten Öfen wird das manchmal schwierig, es gibt da eine Feuerstättenverordnung, laut der müssen bestimmte Imissionsschutzklassen eingehalten werden.

Zum Hauskauf selbst: du brauchst zwingend eine Notar, der Grundbucheintrag wird geändert, es fallen Grunderwerbssteuer an, manchmal kommt noch Provision dazu, z.B. wenn das Objekt über eine Bank oder einen Makler angeboten wird.
Erkundige dich, ob es eine Gebäudeversicherung gibt, die noch Geld zu bekommen hat, oder die du nicht so schnell kündigen oder ändern kannst.
Unter Umständen hängt da auch noch ein Wasser-, Gas- oder Stromversorger mit drin. Die lassen aber eigentlich alle mit sich reden, die sind immer froh, wenn sie bei einem verlassenen Haus endlich einen Ansprechpartner haben.

Du kannst damit rechnen, daß SCHWARZgebaute Nebengebäude abgerissen oder mit Strafe legalisiert werden müssen.

Mach dir ne große Liste, was das Haus samt Grundstück alles haben soll, wenn das Haus dich immer noch anlächelt: nimm es!!
Wir haben unseres auch genommen, obwohl es von der Liste nix, aber auch gaaa nix erfüllt hat

Gruß, Bärbel

Moin!

Zuerst mal müßte man wissen, in welcher Gegend Du kaufen willst.
Manche Vorschriften sind in verschiedenen Gegenden (Bundesland) unterschiedlich.
Wir hier müssen nicht zwingend einen Kanalanschluß machen, wenn das Wohngebiet allgemein keinen hat.
Dann kann man entweder eine vollbiologische KKA bauen oder eine abflußlose Grube. Beides muß bestimmten Normen entsprechen und abgenommen werden und regelmäßig geprüft werden.
An Altbauten muß man nicht zwingend irgendwelche Dämmung oder eine bestimmte Heizung haben. Solange der Schorni das OK für den Schornstein und diverse Kleinigkeiten gibt, kann man auch mit Ofen heizen.
Wenn DU "nur" 25 T fürs Haus hast, wirst Du zumindest ein regelmäßiges gutes Einkommen brauchen, um es einigermaßen bewohnbar und vorschriftsmäßig hin zu bekommen, schon einen KKA kostet ein paar 1000er und die muß sofort gebaut werden.
Wenn Du Glück hast und kriegst sowas wie Tom, für 10 000, hast Du zumindest was in Reserve, um es so hin zu bekommen, das Du drin wohnen kannst und die Behörden und Ämter zu bedienen.

Ich werfe mal noch Straßenausbaubeiträge mit in die Runde.
Die können -wie bei mir aktuell- auch mal 19 Jahre nach Sanierung der Straße gefordert werden. Ob da noch was in der Schwebe ist, solltest Du bei der betreffenden Gemeinde/Stadt erfahren können.

Das Grundstück sollte auch vermessen sein (im Osten nicht selbstverständlich) Das geht schnell in die Tausende.

Googel mal "Energieeinsparverordnung", dann solltest du die wesentlichen Anforderungen finden, z. B. Dass alte Heizkessel raus müssen, letzte Geschossdecke gedämmt werden muss, bei Fassadensanierung auch die Fassade usw.
Das Einfachste und billigste ist vermutlich nochmal ein zur Zeit fast kostenloses Darlehen aufzunehmen und einfach eine bewohnbare Hütte zu kaufen.

Nachtrag: poste doch hier mal eines der Häuser die dich interessieren, dann kann man mal schreiben was da noch ca. An kosten auf dich zukommt.

Griseldis hat geschrieben:Ich werfe mal noch Straßenausbaubeiträge mit in die Runde.
Die können -wie bei mir aktuell- auch mal 19 Jahre nach Sanierung der Straße gefordert werden. Ob da noch was in der Schwebe ist, solltest Du bei der betreffenden Gemeinde/Stadt erfahren können.

Vor allem bei der Stadt erkundigen ob in den nächsten Jahren evt. Kanal,Wasserleitung oder die Strasse an sich erneuert werden soll.Lass dir das dann schriftlich geben !!
Ich kenn jemanden der hat ein "Schnäppchenhaus " gekauft und 1 Jahr später war eine komplett erneuerung der Strasse samt Kanal und Wasserleitung und Bürgersteig angesagt.Das hat ihn mehr gekostet als das Haus.Die meisten Komunen gehen mit anderer Leute Geld sehr großzügig um und sie dürfen bis zu 90 % der Kosten auf den Anlieger umlegen.

Gruß Dieter

Hallo,

du hast nichts von der Lage geschrieben. Ist so ein Haus außerhalb der "Ortslage", muß z. B. die Telekom (hab nur da wirklich Ahnung von) eine Grundversorgung, keinen hochwertigen Internetanschluß, nur noch bei vertretbaren Kosten, ev. mit Beteiligung des Kunden sicherstellen. Das gilt m.W. auch für die anderen Versorger wie Strom. Wasser usw. Deshalb vorher erkundigen, ob die Versorgungsleitungen nicht privat erstellt sind. Die Instandhaltung muß auch später privat weiter finanziert werden. So etwas wird nicht als Grundlast eingetragen und wird m.W. nicht bei dem Verkauf vom Notar erwähnt.

Trotzdem viel Glück, hoffentlich findest du dein Schnäppchen!