Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

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marion
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Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#1

Beitrag von marion » So 17. Nov 2013, 09:00

Guten Morgen,

ich schau ja immer wieder mal nach einem Häuschen für "später". Über dieses hier bin ich schon öfters gestolpert http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... ref=search
Die Lage scheint nicht schlecht zu sein, Grundstücksgröße ist auch ok und ganz wichtig: sollte es mal hart auf hart kommen, wohne ich nicht ganz alleine.
Nun hab ich mir die Bilder angeschaut und sehe etwas, was bei mir eigendlich ein Ausschlußkriterium ist...es sieht nach aufsteigender Feuchtigkeit aus.
Vermutlich hat es keinen Keller, sieht jedenfalls danach aus.
Im Moment hab ich echt wenig Zeit und bevor ich mal wieder einen ganzen Nachmittag mit fruchtlosen Besichtigungen verbringe, eine Frage an "Geschädigte und Erfahrene" :
Kann man sowas nachhaltig und ohne Folgeschäden in den Griff bekommen ? Ich weiß wohl von Horizontalsperren, jedenfalls hab ich mal davon gehört...Erfahrung hab ich da gar keine. Soweit ich weiß, ist das aber ganz arg teuer.
Könnte mir da jemand Auskunft geben ?

Interessieren tut es mich schon arg, die Ecke ist eine wirklich schöne und es hat, gaaaaannz wichtig, einen Bahnhof in der Nähe. Bis ich in "Rente" gehe, dauert es noch 6-8 Jahre ( wenn ich das jetzige Tempo durchhalte ) und in der Zeit könnte ich es bequem herrichten. Bloß muss es eine Basis zum herrichten haben...
Es hat schon zwei KO Kriterien, zum einen die Feuchtigkeit und zum Zweiten ( da kann das Haus aber nix für) die grottenschlechte, benutzerunfreundliche Homepage der Maklerin. Normalerweise klick ich sowas sofort weg.
Aber da ich mich letztes Jahr auf meiner Zugfahrt an die polnische Grenze in diesen Landstrich verliebt habe ... :aeh:
Die märkische Schweiz find ich wirklich hübsch.

Liebe Grüße,
Marion
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Vielleicht Bambus.


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kraut_ruebe
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#2

Beitrag von kraut_ruebe » So 17. Nov 2013, 09:24

aufsteigende feuchtigkeit zu reparieren ist keine grosse hexerei, in den letzten 20 jahren hat sich das zur routine entwickelt.

es gibt inzwischen einen ganzen haufen verfahren und jeder unternehmer der in dem segment arbeitet hat zumeist einige referenzobjekte wo man sich von der dauerhaftigkeit überzeugen kann.

am ältestesten, sehr dauerhaft und mit viel dreck verbunden ist die variante die wände durchzuschneiden und eine horizontalsperre einzuschiessen. weniger aufwand und schmutz machen jene varianten wo die bausubstanz angebohrt wird und sperrende materialien eingesickert werden.

über den daumen kalkuliert man hier mit nem zehner für die reine trockenlegearbeit eines bauernhauses ans unternehmen. neuer verputz, eventuelle drainiage falls nötig aussen und schutt abtransportieren geht extra und macht man meist selber bzw. vergibt diese arbeiten ans angrenzende ausland.

es gibt auch das thema umkehrosmose und angeblich auch da zufriedene hausbesitzer. ich kenn da nur einen der das so gemacht hat und da hat es nicht funktioniert.

ich hab auch ein altes bauernhaus ohne keller und mit nem fundament aus 19000nochwas, so wies hier üblich ist. im moment mach ich das klassisch und heize angepasst, so ist die feuchtigkeit kein problem. irgendwann werd ich eine wandheizugn einbauen, darüber hinaus plane ich keine reparaturen. sollt nach meinem wissensstand gegen feuchtigkeit von unten ausreichen.
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marion
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#3

Beitrag von marion » So 17. Nov 2013, 09:56

kraut_ruebe hat geschrieben:aufsteigende feuchtigkeit zu reparieren ist keine grosse hexerei, in den letzten 20 jahren hat sich das zur routine entwickelt.

es gibt inzwischen einen ganzen haufen verfahren und jeder unternehmer der in dem segment arbeitet hat zumeist einige referenzobjekte wo man sich von der dauerhaftigkeit überzeugen kann.

am ältestesten, sehr dauerhaft und mit viel dreck verbunden ist die variante die wände durchzuschneiden und eine horizontalsperre einzuschiessen. weniger aufwand und schmutz machen jene varianten wo die bausubstanz angebohrt wird und sperrende materialien eingesickert werden.

über den daumen kalkuliert man hier mit nem zehner für die reine trockenlegearbeit eines bauernhauses ans unternehmen. neuer verputz, eventuelle drainiage falls nötig aussen und schutt abtransportieren geht extra und macht man meist selber bzw. vergibt diese arbeiten ans angrenzende ausland.

es gibt auch das thema umkehrosmose und angeblich auch da zufriedene hausbesitzer. ich kenn da nur einen der das so gemacht hat und da hat es nicht funktioniert.

ich hab auch ein altes bauernhaus ohne keller und mit nem fundament aus 19000nochwas, so wies hier üblich ist. im moment mach ich das klassisch und heize angepasst, so ist die feuchtigkeit kein problem. irgendwann werd ich eine wandheizugn einbauen, darüber hinaus plane ich keine reparaturen. sollt nach meinem wissensstand gegen feuchtigkeit von unten ausreichen.

Danke für die fixe Antwort. An die Wandheizung hatte ich auch schon gedacht, also mehr an eine "Fußleistenheizung". Mein Schwiegersohn in spe ist ja Anlagenmechaniker im 3. Lehrjahr, da hätte er was zum üben. Meine Freundin hat so eine Heizung und findet die genial.
Dann müsste man nix absperren und hätte somit auch nicht die Gefahr, dass sich die Feuchtigkeit eine andere Stelle aussucht :hmm: :hmm: :hmm: Und man käme nicht in Versuchung, Schränke u.ä. zu nah an die Außenwände zu stellen ( mir sind schon mal zwei Schränke weggeschimmelt ).
Und sämtiche absperrenden Fußböden würde ich raußnehmen und durch Dielen ersetzen. Ordentlich Schüttlehm darunter und schon gibt es warme Füsse und oft auch, wie durch Zauberhand, trockene Wände.

" vergibt diese arbeiten ans angrenzende ausland " jeep, das ist auch ein Vorteil.

Meinst du, es wäre eine Besichtigung wert ? Ich vermute mal, dass du ziemlich viel Ahnung hast :hmm:


Lieben Gruß,
Marion
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Knurrhuhn

Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#4

Beitrag von Knurrhuhn » So 17. Nov 2013, 10:17

Ich kenne auch jemanden, der ein sehr altes, kellerloses Haus saniert hat. Der hatte auch Drainage und Wandheizung verlegt. Ich bin mir nicht sicher, ob da sonst noch irgendwelche Maßnahmen anfielen, ich meine aber nicht. Jedenfalls war das Haus danach trocken und er meinte, das sei kein großer Akt gewesen.
Wenn Dir das Haus und die Gegend so gut gefällt - schau's Dir doch mal an. Ich denke, danach kannst Du konkrete Überlegungen anstellen, wenn Du vor Ort warst und über Details informiert bist. :)

Ich drück Dir die Däumchen! :hhe:

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Thomas/V.
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#5

Beitrag von Thomas/V. » So 17. Nov 2013, 10:22

Hallo, Marion!

Für mich sieht es eher danach aus, das dort schlecht/falsch gelüftet und geheizt wurde, evtl. auch seitlich Wasser von außen ans Fundament gekommen ist (defekte Dachrinnen oder sowas). Im brandenburgischen Sand kann ich mir eher keine aufsteigende Feuchte vorstellen, außer das dort mal ne feuchte Senke war.
Wahrscheinlich würde es reichen, wenn außenherum das Fundament freigelegt und eine vertikale Sperre eingebaut wird. Dann natürlich neu verputzen ect.

Am Anfang spukten mir auch solche Szenarien wie Wände aufsägen oder Injektionen im Kopf rum bei unserem Haus. Aber schon die Erneuerungen der Dachentwässerungen und eine teilweise Drainage hintenrum hat unser Haus trockener gemacht. Die wirkliche Nässe ("Wasserader") ist so tief, das es im untersten Teil des Fundamentes hervorkommt (Kellerfußboden), das eine Horizontalsperre in Höhe des Erdgeschoßfußbodens sinnlos gewesen wäre.

Ich denke, so schlecht sieht das nicht aus bei dem Haus, könnte man mit nicht allzuviel Aufwand in den Griff kriegen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#6

Beitrag von greymaulkin » So 17. Nov 2013, 10:28

Drainage ist einleuchtend.
Aber Heizung :hmm: ? Da stecke ich doch immer wieder und wieder Geld in die Wand, ohne daß ich das Problem behebe. Sobald ich nicht mehr heize, ist doch alles wieder nass und der Salpeter tritt auch mit Heizung aus und lässt den Putz von der Wand bröseln...
kraut_ruebe hat geschrieben: über den daumen kalkuliert man hier mit nem zehner für die reine trockenlegearbeit eines bauernhauses ans unternehmen. neuer verputz, eventuelle drainiage falls nötig aussen und schutt abtransportieren geht extra und macht man meist selber bzw. vergibt diese arbeiten ans angrenzende ausland.
ein Zehner für wieviel?

Wir haben hier seit einiger Zeit einen Kanister mit Kiexxl stehen, das zeug wollten wir immer mal ausprobieren. Da der Raum nicht wirklich genutzt wird, sind wir da noch nicht weitergekommen.

Das mit der "Umkehrosmose" halten wir auch für...sagen wir mal ...Esotherik :holy:

Gruß, Bärbel und Harald

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Thomas/V.
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#7

Beitrag von Thomas/V. » So 17. Nov 2013, 10:48

Drainage ist einleuchtend.
Aber Heizung
Oft sind vermeintlich von außen kommende Wasserschäden Folge falscher Heiz- und Lüftungsgewohnheiten sowie falscher/fehlender Dämmung.
Es wäre also rausgeschmissenes Geld, die Wände durchzusägen, wenn die Wohnung falsch geheitzt wird oder die Dämmung nicht paßt und dann das Wasser innen die Wände runterläuft.
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#8

Beitrag von kraut_ruebe » So 17. Nov 2013, 10:48

greymaulkin hat geschrieben: ein Zehner für wieviel?
für ein bauernhaus, durchschnittlich 100 - 120 qm wohnfläche. zumeist ist das hier altteil, anbau und/oder umgebauter stallteil, aber ohne angrenzende wirtschaftsgebäude, also reiner wohnbereich.

@marion: so schlimm schaut es nicht aus von der substanz her, die innenwände dürften trocken sein.

ich persönlich würd mir eher kein haus kaufen das in den zwischenkriegsjahren erbaut wurde, da waren die materialien öfter mal schlecht. das kann jetzt aber auch regionsbezogen sein, das weiss ich nicht wie das bei euch war. hier bei mir seh ich das am baustil und an (nicht vorhandenen) details aus welcher zeit ein haus ist, bei euch muss ich passen.

nach meinem empfinden nach führt ein makler lieber ein langes ausführliches telefonat im vorfeld und macht dann nur besichtigungen wenn es nach besprechen diverser details (dachstuhl, dachzustand, warum ist es stellenweise feucht - besonders am kamin, zustand der vermieteten einheit [gibts da keine bilder? warum?], zustand der elektroleitungen und wasserleitungen, etc), noch sinn macht.
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#9

Beitrag von doradark » So 17. Nov 2013, 10:57

ja, marion, sieh es dir an. dann weißt du, ob es sinn macht, noch mehr darüber nachzudenken. sieht gut aus, viel platz, und ob deine - zukünftigen - mieter streithähne sind, wirst du wohl auch beim ersten besuch schon feststellen. wir haben letztes jahr einen hof NICHT gekauft, weil da eine über 60jährige mit wohnrecht (nießbrauch) lebt. freunde von uns haben es gekauft und was ist? es ist die einzige anlaufstelle im dorf, wo man (sozusagen privat) was saufen gehen kann...
und das grundwasser steht manchmal im keller 1 meter hoch - das sieht man an den verrosteten regalen. trotzdem wohnen die da und gehen alles nach und nach an. um das extreme wasser zu bändigen, haben sie 2 mammutbäume angepflanzt...
heutzutage ist technisch ne menge machbar, und wenn man es intelligent angeht, auch finanzierbar. das wichtigste ist, herauszufinden, WIESO die aussenwände nass sind... viel glück!

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marion
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit Außenwände

#10

Beitrag von marion » So 17. Nov 2013, 12:16

kraut_ruebe hat geschrieben:
greymaulkin hat geschrieben: ein Zehner für wieviel?

nach meinem empfinden nach führt ein makler lieber ein langes ausführliches telefonat im vorfeld und macht dann nur besichtigungen wenn es nach besprechen diverser details (dachstuhl, dachzustand, warum ist es stellenweise feucht - besonders am kamin, zustand der vermieteten einheit [gibts da keine bilder? warum?], zustand der elektroleitungen und wasserleitungen, etc), noch sinn macht.
Ja, da gebe ich dir völlig recht. Normalerweise rufe ich auch erst an und frage Löcher in den Bauch und dann schaue ich mir es eventuell an. Bloß...wenn ich mir die Maklerseite anschaue...na ja. Die ist sehr abschreckend. Bin mal auf das morgige Telefonat gespannt, falls ich wen erreiche.
Von daher muss ich mal morgen da anrufen und dann sehen wir weiter. Erstbesichtigung mache ich eh alleine und wenn es zur Zweitbesichtigung kommt, nehme ich einen Sachverständigen mit. Dann werden die Fakten geprüft ( ein gekaufter Schwarzbau reicht in meiner Vita ) und dann würde mit der Bank gesprochen.
Hi hi, dass dir das auch aufgefallen ist, die Sache mit den Nichtbildern der vermieteten Einheit :eek: :) Das macht mich auch misstrauisch...ist eigendlich ungewöhnlich, denn meistens sind die vermieteten Einheiten so weit in Schuss, dass sich ein paar schöne Bilder machen lassen.
Wir werden sehen.
Ich hab es mir mal auf Brandenburgviewer angeschaut, ist wirklich nett. Wald in der Nähe und ein paar schöne Seen. Nur die Strasse vor der Tür...müsste man mal schauen wieviel da los ist. Ich denk da grad ein meine Katzen. Auf dem Grundstück sind noch irgendwelche Ställe und es ist von zwei Seiten befahrbar. Nebenan scheint eine Wiese mit Wassergraben und Minitümpelen zu sein, könnte man vielleicht pachten und Enten und Gänse drauf halten. Bis zum Bahnhof sind es 4 KM, was auch nicht schlecht ist. Bushaltestelle scheint direkt vor der Tür zu sein.
Somit könnte ich mir manche Autofahrt sparen, ich hasse Autofahren und bin heilfroh, dass ich das hier in Berlin nicht brauche. Ab und an ist ja ok, aber nicht ständig.

Bin ja mal gespannt,
Marion
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Vielleicht Bambus.


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