Wie heizt ihr?

[Landfrau]

Rati, hab grad das hier von dir gelesen:

Die neue soll ein Mix aus Kollektoren, Holz und Öl werden

Da bist du mutig undoder reich!

Nicht, dass das nicht technisch möglich wäre, aber der Aufwand ist enorm.

Wir haben das ja alles durch, planerisch, eine kombinierte Holz- und Öl-ZH war hier ja schon vorhanden, wir hätten noch Windstrom um über Heizpatrone den Speicher zu speisen.....haben wir alles bleiben lassen, obwohl (oder weil?) das unser ureigenstes Fach ist und wir noch anderes tun wollen, als Haustechnik instandhalten.

Und setzen nur auf technisch einfache, stabile, von einander unabhängige Lösungen - Badeofen im Winter, Solardusche im Sommer (so sie dies JAhr fertig wird), "schnelle" Einzelöfen und kleine Räume, Küchenofen zum Kochen und Backen, Waschkessel für Waschmaschinen - Warmwasser....

Eigentlich weißt du das ja auch alles, war nur verwundert über deinen anspruchsvollen Ansatz.

Landfrau, die lieber Holz hackt, als vor dem Display einer heizungssteuerung das Bedienerhandbuch zu wälzen......

[luitpold]

zur abwechslung würde ich einmal wieder auf die wärmedämmung hinweisen.
die hat eine standzeit von 50+ jahren.
keine beweglichen teile.
man benötigt keine steuerungen.
die "ebedded energy" ist nach zwei jahren herinnen.
das objekt benötigt sehr viel weniger aufmerksamkeit (heizdienst )
die benötigte restwärme kann man mit beliebigen (bade)öfchen oder 2-3 bügeleisen bereitstellen.
solaranlagen können sinnvoll in das heizkonzept eingebunden werden.

lg
luitpold
und man benötigt bis zu 90% weniger heizmaterial (passivhaus) und die entsprechende plackerei und aufwand.

[BernhardHeuvel]

...
keine beweglichen teile.
man benötigt keine steuerungen. ...

Und was ist mit der Lüftung - braucht die auch keine Elektronik? Insbesondere die von Dir favorisierte Wärmetausch-Lüftungsanlage?

Und was passiert nach Ablauf der Nutzungszeit mit dem schrottreifen Dämmmaterial?

Gibt es schon moderne Dämmstoffe, die überhaupt so lange im Einsatz sind - oder sind das Laborwerte? Schätzwerte? Unter idealen Umständen, wo keine Feuchtigkeit ins Dämmaterial eindringt?

Viele Grüße
Bernhard

[Landfrau]

Mal abgesehen von der Energiebilanz - da mag das möglicherweise aufgehen, luitpold.

Und ich bin durchaus nicht der Ansicht, dass man eine Bretterbude beheizen sollte, bzw. drin wohnen.

Aaaber:
was Dämmung nicht kann: Strahlungswärme abgeben - so dass man sich auch im Winter irgendwo (nämlich vorm Ofen) behaglich entspannt lümmeln kann, dass man Kälteeinwirkung (zB durch langes Arbeiten im Wind) durch eine "Infrarotbehandlung" im eigenen Wohnzimmer behandlen kann, Komfort und Wohlbehagen einer Strahlungswärmequelle wie ein Ofen es ist, macht Dämmung nicht.

Ein bischen dämmen ist nicht verkehrt - das macht die NAtur ja auch, indem sie vielen Tieren so eine Schicht mit vielen kleinen Lufteinschlüssen verpasst (federn, fell) und homo sapiens übt sich ja auch schon lange darin mittels Plünnen.
Und viele alte Häuser sind diesbezüglich gar nicht ganz dumm gebaut - die letzten Jahrzehnte wurde es erst übel.

Aber in so einer Art Thermoskanne zu wohnen - da wäre mir unwohl, auch und gerade bei durchgängig 20 Grad.
Ich empfinde das Tempgefälle zwischen den Räumen als sehr stimulierend.
Allerdings muss tatsächlich immer ein recht warmer Raum da sein, in dem man sich wärmen kann - er hat dann deutlich mehr als 20 Grad.

Gut, geschmackssache auch, aber man wohnt ja nicht, um zu überleben, ich möcht es auch nett haben.
Und nett warm im Winter. Nicht nur nicht kalt.

Landfrau

[luitpold]

...
keine beweglichen teile.
man benötigt keine steuerungen. ...

Und was ist mit der Lüftung - braucht die auch keine Elektronik? Insbesondere die von Dir favorisierte Wärmetausch-Lüftungsanlage?

soviel wie eine dunstabzughaube.

Und was passiert nach Ablauf der Nutzungszeit mit dem schrottreifen Dämmmaterial?

kompostierung recycling thermische verwertung, je nach material

Gibt es schon moderne Dämmstoffe, die überhaupt so lange im Einsatz sind - oder sind das Laborwerte? Schätzwerte? Unter idealen Umständen, wo keine Feuchtigkeit ins Dämmaterial eindringt?

mir bekannt sind fast schadensfreie fassaden aus den frühen achtziger jahren. erfahrung hat man im engeren sinn damit seit den sechzigern.

im übrigen gäbe es tonnenweise infomaterial im netz. jede komune jedes bundesland bietet reichlich information, von leicht lesbar bis wissenschaftlich untermauert. nur die EINE QUELLE ist schrott.

lg
luitpold

[luitpold]

was Dämmung nicht kann: Strahlungswärme abgeben - so dass man sich auch im Winter irgendwo (nämlich vorm Ofen) behaglich entspannt lümmeln kann, dass man Kälteeinwirkung (zB durch langes Arbeiten im Wind) durch eine "Infrarotbehandlung" im eigenen Wohnzimmer behandlen kann, Komfort und Wohlbehagen einer Strahlungswärmequelle wie ein Ofen es ist, macht Dämmung nicht.

es verbietet keiner im "passivhaus" einen ofen einzubauen und kräftig einzuheizen, man verbrauchst nur sehr viel weniger heizmaterial dabei und kann temperaturen erreichen die in den angemoderten kotten nie möglich sind.
das temperaturgefälle kann man haben wie man will.
erst im passivhaus hat man wirkliche entscheidungsfreiheit.
nur der dauernde heizzwang um technische gebrechen abzuhüten fällt fast weg, frostwächter einschalten und eine woche winterurlaub machen, noch ein argument nötig???

lg
luitpold

[Waldläuferin]

Ich möchte noch auf eine Heizungsart hinweisen, die hier noch nicht aufgeführt wurde: Luftkollektoren. Die Sonne erhitzt die Luft in den Kollektoren und treibt mittels einer kleinen Photovoltaikzelle einen Ventilator an, der die warme Luft durch ein Rohr ins Haus leitet. Wenn die Sonne nicht scheint, steht der Ventilator still und es wird keine Luft eingeblasen. Ein Thermostat schützt vor ZU VIEL Wärme im Haus.
Vorteil: Wenig anfällig. Es kann kein Wasser auslaufen, weil Luft erwärmt wird. Unabhängig vom Stromnetz.
Bedingung: Große Dach- oder Fassadenfläche, möglichst Südrichtung. Möglichst geringe Entfernung zwischen Kollektor und zu beheizendem Raum.
Nachteil: wenn keine Sonne, keine Wärme.
Anwendung: Ferienhäuser, Wohnwagen, zur Heizungsunterstützung vor allem in der Übergangszeit.
Habe ein Büro besucht, dass hier in Deutschland solcherart beheizt wird, sehr angenehme Wärme.
Grüße
Waldläuferin

[seltershexe]

Sonne = warme Außentemperatur. Warum sollte ich dann noch heizen wollen? Also in der Übergangszeit sicher eine nette Alternative (je nach Preis), aber im Sommer - wenn die Sonne nun mal oft und kräftig scheint, sinnlos. Außer für die Warmwasserbereitung. Und im Winter scheint die Sonne einfach nicht so oft, und nicht so stark.


Überzeugt mich nicht wirklich.

[Rati]

Rati, hab grad das hier von dir gelesen:

Die neue soll ein Mix aus Kollektoren, Holz und Öl werden

Da bist du mutig und oder reich!

tja, ein bisschen von beidem.

Wie du ja weist Landfrau haben wir in den Hauptwohnräumen sowieso Einzelöfen stehen mit denen geheizt wird, so das unsere Heizung schon jetzt eher eine Heizergänzung ist.

Die überlegung für die neue war folgendermaßen:

Die alte muckt aus verschiedenstlichen Gründen und hat uns im Winter schon im Stich gelassen (was für die Räume ein Problem geworden wäre in denen sie den Frostschutz gewährleistet)

Die Kollektoren sollen vor allem die Warmwasserbereitung übernehmen, alles andere wäre zu aufwendig.
Die Holzbefeuerung ist tatsächlich im Augenblick nur als Option vorgesehen, denn wie gesagt durch die Einzelöfen haben wir ja schon ne Holzheizung.
Öl soll bleiben, weil ich damit einen recht großen Heizmaterialpuffer besitze. (ich verbrauche zZ ca. 1700 - 1900 L /Jahr)
Tja, und da wie im Augenblick tatsächlich ein bisschen reich sind ist dieses Jahr auch die Umsetzung geplant.

Klingt tatsächlich ein wenig dekadent, geb ich ja zu aber noch ist auch alles in der Rohplanphase.

@Luidpold:

Ja die Dämmung.
Du hast im Prinzip natürlich recht, Dämmung wäre (@ Bernhardt : Material ist zu beachten) auf Dauer energiesparender.
Nur, unser Haus ist 104 Jahre alt und In einem Altbau eine komplette Dämmung durchzuführen, ist schwierig und mit Risiken verbunden, die große Spätfolgen haben können (Feuchtigkeit, Schimmel ectera pp). Ich denke die Diskussion wurde schon oft geführt.
Die Wände unseres Hauses haben eine Stärke von 60 - 80 cm - Backstein. das an sich ist schon ne ganz gute Geschichte.
Über Dämmung denken wir nur beim Bachbodenboden nach.
An sonsten werden wir hier schon reichlich sparen wenn wir die Türen und Fenster neu abgedichtet haben, an manchen Stellen zieht es bei uns tatsächlich recht stark.

Grüße Rati

[Theo]

Die Wände unseres Hauses haben eine Stärke von 60 - 80 cm - Backstein.

Da erübrigt sich sowieso jede Dämmung.