Der holzbefeuerte Küchenherd

gmc
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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#31

Beitrag von gmc » Fr 23. Sep 2011, 01:08

emil17 hat geschrieben: @gmc: Überdruckventil hats im Wasserkreis natürlich, nur kochts dann da raus, weil das Wasser ja unter Überdruck ist, und gibt ne ziemliche Schweinerei.
Das mit der Sicherheitskühlung durch kaltes Wasser funktioniert so nicht so einfach, weil es erstens nicht gut ist, einen kochenden Wärmetauscher direkt mit kaltem Leitungswasser zu beschicken, und dann braucht es wieder zwei Leitungen und eine Steuerung mehr. Das tote Wasserin der normalerweise nie benutzten Zuleitung zur Notkühlung macht auch hygienische Probleme.
Alles technisch lösbar, aber ein Vorteil des Grundofens, nämlich so primitiv, dass nichts kaputt gehen kann, ist damit dahin.
@emil17: Ja, Du must aber zwischen dem Sicherheitsventil, das im Vorlauf am Kesselausgang installiert wird (und das fest auf 2.5 bar eingestellt ist) und der tAS unterscheiden.

Der Wasserdruck in den Leitungen - normalerweise beträgt er 1.5 bar - erhöht sich durch die Wassererwärmung. Die Ausblasleitung am Sicherheitsventil muss so installiert sein dass das Wasser ungehindert abfließen kann. Sie darf nur wenige Bögen aufweisen und muß einen ausreichenden Querschnitt haben. Das Überdruckventil ist aber nur für den Notfall gedacht, denn normalerweise gleicht das im Rücklauf an der tiefsten Stelle der Anlage ins Leitungsnetz integrierte Membranausdehnungsgefäß diese Druck- und Volumenänderungen aus. Sein Volumen errechnet sich z.B. aus dem Gesamtvolumen aus Kessel, Speicher, Rohrleitungen, Heizkörpern.

Mit der tAS will man aber rechtzeitig eingreifen, um Dampfbildung durch Überhitzung des Kessels zu verhindern. Der Thermostat schaltet bei 95 Grad C die Kühlung ein.

Wikipedia schreibt dazu: Bei einem normalen Umgebungsdruck von 1,013 bar (101,325 kPa) siedet Wasser bei 100 °C. Wird dem verbliebenen Wasser darüber hinaus Energie (Wärme) zugeführt, verdampft es, ohne dass es zu einem weiteren Temperaturanstieg kommt. Aus 1 Liter (entsprechend 1 kg) Wasser entstehen 1673 Liter Wasserdampf (unter Normalbedingungen), wofür eine Energiezufuhr von 2.257 kJ benötigt wird.

Wozu Wasserdampf in Heizungsanlagen im Stande ist, zeigt dieser Bericht:
http://www.schadenprisma.de/sp/SpEntw.n ... enDocument

Benutzer 146 gelöscht

Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#32

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 23. Sep 2011, 08:48

Das Problem, zentral erzeugte Wärme in mehrere Räume und Stockwerke zu verteilen, hat man früher ohne Strom, Verrohrung und Regeltechnik gelöst, in dem vom zentralen, meist von der Küche oder Flur aus beheizten Warmluftofen die Wärme über entsprechende Luftkanäle und per thermischem Auftrieb in die Räume geleitet wurde.
Das trug dann allerdings nicht besonders zur Verbesserung des Raumklimas bei, weil sich die strömende Warmluft als Staubverteiler betätigte (sozusagen die Umkehrung von einem Zentralstaubsauger :aeh: ) und eine permanenten Konferenzschaltung als Haussprechanlage gab`s mit den Kanälen noch gratis dazu ;)
Eine Wärmeverteilung direkt über die heißen Abgase wäre zwar effizienter, wurde bisher aber wegen der Ruß-Problematik nicht realisiert.
Nachdem nun die Öfen mit Rußfilter usw. wg. Feinstaubverordnung aus- bzw. nachgerüstet werden, könnte man aber darüber mal neu nachdenken... :hmm:

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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#33

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 23. Sep 2011, 08:53

frodo hat geschrieben: ...die Wärme über entsprechende Luftkanäle und per thermischem Auftrieb in die Räume geleitet ...
wie könnte so ein luftkanal in der praxis aussehen?
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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#34

Beitrag von mindsmith » Fr 23. Sep 2011, 09:00

Es wurde nicht nur mit der Luft geheizt, es ging / geht auch ohne Pumpen.
Unsere Zentralheizung haben wird erst vor ca. 20 Jahren auf Umwälzpumpen umgestellt.
Vorher ging es ohne Strom. Schwerkraftheizung heisst das System, wird aber schon lange nicht mehr verbaut weil ein solches System mit der heute üblichen Regelungstechnik nicht mehr mithalten kann.

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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#35

Beitrag von luitpold » Fr 23. Sep 2011, 09:25

kraut_ruebe hat geschrieben:wie könnte so ein luftkanal in der praxis aussehen?
frodo hat geschrieben:Das trug dann allerdings nicht besonders zur Verbesserung des Raumklimas bei, weil sich die strömende Warmluft als Staubverteiler betätigte (sozusagen die Umkehrung von einem Zentralstaubsauger :aeh: )

Eine Wärmeverteilung direkt über die heißen Abgase wäre effizienter.....
:daumen: :grinblum:
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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#36

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 23. Sep 2011, 09:41

wie gut dass ich keine hausstauballergie hab und es mir somit wurscht sein kann, wo und in welchem verteilungsverhältnis sich der staub grad im haus befindet :lol:
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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#37

Beitrag von Manfred » Fr 23. Sep 2011, 09:53

@rübe: Da müsst du mal nach den alten Threads von Bernhard suchen. Der hat seinen selbstgebauten Ofen mit Warmluftschächten versehen, um die Heizleistung auf mehrere Räume zu verteilen.

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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#38

Beitrag von luitpold » Fr 23. Sep 2011, 09:54

@rübchen,
in deiner neuen heimat wirst du sowas schon noch finden, sogar am abbruch.
jeder der kann trennt sich von diesen dreckschleudern.
die luftführung im ofen ist aus stahl die oberflächentemperatur hoch(deutlich über 50°), da verkokelt zuerst der lurch bevor er als feinstaub in die räume geblasen wird.

lg
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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#39

Beitrag von Spottdrossel » Fr 23. Sep 2011, 11:29

kraut_ruebe hat geschrieben:
frodo hat geschrieben: ...die Wärme über entsprechende Luftkanäle und per thermischem Auftrieb in die Räume geleitet ...
wie könnte so ein luftkanal in der praxis aussehen?
Überhaupt nix geheimnisvolles, im Zimmer obendrüber befindet sich ein Lüftungsgitter mit einer Art Ofenrohr dahinter.
Nur ist das Rohr halt kein ABGASrohr.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Der holzbefeuerte Küchenherd

#40

Beitrag von Theo » Fr 23. Sep 2011, 11:41

Spottdrossel hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben:
frodo hat geschrieben: ...die Wärme über entsprechende Luftkanäle und per
Überhaupt nix geheimnisvolles, im Zimmer obendrüber befindet sich ein Lüftungsgitter mit einer Art Ofenrohr dahinter.
Nur ist das Rohr halt kein ABGASrohr.
In alten Höfen in Südtirol gibt es über dem dem Ofen in der Stube eine Öffnung, die in die darüberliegende Schlafkammer führt.
Man muss dazusagen, dass die Leute "früher" deutlich geringere Ansprüche in jeder Beziehung hatten. Aber Energie gespart haben sie sicher schon.
Gruß
Theo

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