Bad im Fachwerkhaus

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Spottdrossel
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#31

Beitrag von Spottdrossel » Mi 25. Mai 2011, 00:07

Noch mal zum Wasserdampf im Bad.
Wenn´s dumm läuft, kann der Dir sogar Holzwürmer verschaffen.
Ich hatte hier einen Ablufttrockner im Keller stehen und der (damals noch) Vermieter hatte Angst, daß die Wasserleitung einfriert, wenn ich ein Loch für den Abluftschlauch in die undichte alte Stalltüre säge (wo ist denn das kopfpatsch-Smiley hin?).
Ich habe also wunschgemäß den Trockner in den nicht grade kleinen Keller abblasen lassen und hatte prompt Nagetierchen in der Kellertreppe - ich denke mal, die Luftfeuchtigkeit hat das alte Holz wieder etwas schmackhafter gemacht.
Seit der Trockner woanders steht, habe ich kein Sägemehl mehr auf der Treppe.
Von daher am besten dafür sorgen, das der Dampf nur dahin kann, wo Du ihn haben willst - nämlich draußen.

Dann war da noch so eine Idee mit Lehm, der durch Zusätze wasserfest gemacht werden soll.
Damit erschaffst Du einen bautechnischen Wolpertinger, der gar nix bringt.
Wenn Du die Speicherfähigkeit des Lehms blockieren willst, kannst Du auch gleich einen zementgebundenen Aufbau nehmen. Beides hat seine Vor- und Nachteile, nur wenn man die verschiedenen Bauweisen zwingt, zusammenzuarbeiten, geht das meistens in die Hose.
Bei Vermietung ist oberstes Gebot: krisenfest und Idiotensicher planen bzw. bauen.
Da wäre der automatische Miefquirl und taktisch gut angebrachte Duschabtrennungen schonmal günstig.
Und die Bodenfliesen zwecks Rißvermeidung so kleinformatig wie möglich.
Es hatte schon seinen Grund, das es früher keine Monsterkacheln in den Häusern gab...
Hühner sind auch nur Menschen...
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lookingforthemeaning

Re: Bad im Fachwerkhaus

#32

Beitrag von lookingforthemeaning » Mi 25. Mai 2011, 07:38

Spottdrossel hat geschrieben: Dann war da noch so eine Idee mit Lehm, der durch Zusätze wasserfest gemacht werden soll.
Damit erschaffst Du einen bautechnischen Wolpertinger, der gar nix bringt.
Wenn Du die Speicherfähigkeit des Lehms blockieren willst, kannst Du auch gleich einen zementgebundenen Aufbau nehmen. Beides hat seine Vor- und Nachteile, nur wenn man die verschiedenen Bauweisen zwingt, zusammenzuarbeiten, geht das meistens in die Hose.
Bei Vermietung ist oberstes Gebot: krisenfest und Idiotensicher planen bzw. bauen.
Da wäre der automatische Miefquirl und taktisch gut angebrachte Duschabtrennungen schonmal günstig.
Und die Bodenfliesen zwecks Rißvermeidung so kleinformatig wie möglich.
Es hatte schon seinen Grund, das es früher keine Monsterkacheln in den Häusern gab...
der grund warum die fliesen früher so klein waren ist durch die herstellung entstanden. est jetzt ist es möglich wirtschaftlich und mit höhere qualität fliesen in großformat zu produzieren .

roland
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#33

Beitrag von roland » Mi 25. Mai 2011, 09:31

Spottdrossel hat geschrieben:Noch mal zum Wasserdampf im Bad.
Wenn´s dumm läuft, kann der Dir sogar Holzwürmer verschaffen.
...Von daher am besten dafür sorgen, das der Dampf nur dahin kann, wo Du ihn haben willst - nämlich draußen.
Ja, der Dampf im Bad in der Luft muss raus!! Das ist unbestritten.
Es geht ja mehr um die Feuchtigkeit, die beim Abspritzen (Wand) oder Verläppern (boden) in die Konstrukion eindringt und dort wieder abtrocknen soll.
Dann war da noch so eine Idee mit Lehm, der durch Zusätze wasserfest gemacht werden soll.
Damit erschaffst Du einen bautechnischen Wolpertinger, der gar nix bringt.
Naja, nicht ganz - der Lehm soll ja nicht Luftdicht werden, sonder nur so fest, dass er kein Schwamm mehr ist oder gar die Wand runterläuft.
Ich denke da an Kalk/Quark oder so.

Mechanisch ist die Sache klar:
Lehm alleine ist relativ weich und saugfähig
Lehm mit Kalk ect. ist weiterhin Dampfdurchlässig, aber nicht mehr saugfähig. Fester wird er dadurch nicht, oder?
Lehm mit Kalk ect mit eingedrückten kleinen Fliesen: wie oben, aber durch die Fliesen erheblich robuster. Versuch mal ein Sandhaufen mit Kieseln drin mit der Hand aufzugraben, dann wisst Ihr, wass ich meine ;). bei den kleinen Fliesen bleibt aber immer noch jede Menge Fuge zum atmen.

Das ganze natürlich nur an den Nass-stellen. An der Decke und so, wo nur mal ein paar Spritzer hinkommen, da muss gar nichts auf den lehm (ausser nach Geschmack ne Farbe).

Mieter:
Ich hoffe immer noch, das ich eine Familie finde, die ähnliche Pläne und Ansichten hat. Also, stellt euch vor, einer von euch würde einziehen, also, keine Panik.

Roland

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Re: Bad im Fachwerkhaus

#34

Beitrag von emil17 » Do 26. Mai 2011, 08:39

Warum denn Experimente? Lehmputz nicht in Nasszellen, dort Mineralputz (Kalk) oder/und Fliesen aus Keramik oder Naturstein verwenden.
Das ist schon seit den Zeiten der Römer bewährt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bad im Fachwerkhaus

#35

Beitrag von roland » Do 26. Mai 2011, 12:42

emil17 hat geschrieben:Warum denn Experimente?
1. moderne Bäder in Fachwerkhäuser sind immer wieder der Grund für unsichtbaren, aber gründlichen Verfall der Bausubstanz.
2. is günstiger, weil selbermachbar (glaub ich heut zumindest noch)
3. wohnbiologie und späterer Rückbau (entsorgung)

Die Römer, haben die auch Fachwerk gebaut oder doch eher mit Steinen? Weis es grad gar nicht.
Im Steinhaus sehe ich es auch so, Kacheln ect. sinnvoll einsetzen, fertig.

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Re: Bad im Fachwerkhaus

#36

Beitrag von luitpold » Do 26. Mai 2011, 13:32

luitpold hat geschrieben: für badeinbau in (holz)bauten gibt es bauvorschriften.
hol dir einen zertifizierten fachmann.
lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Bad im Fachwerkhaus

#37

Beitrag von Spottdrossel » Do 26. Mai 2011, 23:47

roland hat geschrieben: [
Mechanisch ist die Sache klar:
Lehm alleine ist relativ weich und saugfähig
Lehm mit Kalk ect. ist weiterhin Dampfdurchlässig, aber nicht mehr saugfähig. Fester wird er dadurch nicht, oder?
Lehm mit Kalk ect mit eingedrückten kleinen Fliesen: wie oben, aber durch die Fliesen erheblich robuster. Versuch mal ein Sandhaufen mit Kieseln drin mit der Hand aufzugraben, dann wisst Ihr, wass ich meine ;). bei den kleinen Fliesen bleibt aber immer noch jede Menge Fuge zum atmen.
Lehm mit Kalk vermischt wird fest(er), deswegen bauen wir damit ja auch Autobahnen.
Und wenn´s auf diese Lage nachts schüttet, sind die obersten Zentimeter aufgeweicht, von daher saugt er also auch noch. Ich meine,
weiterhin Dampfdurchlässig, aber nicht mehr saugfähig
, Dampf ist Wasser, woher soll die Wand jetzt gasförmiges Wasser von flüssigem Wasser unterscheiden?
Und die Fugen zum atmen... für meinen Geschmack würde es mehr Sinn machen, die Decke und eine Wand ohne Spritzwassergefahr diffusionsoffen zu gestalten.
Aber ein eigenes Haus ist halt auch Testgebiet für eigene Experimente, ich mache bestimmt auch manchmal Sachen, die andere merkwürdig finden ;)
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#38

Beitrag von Spottdrossel » Do 26. Mai 2011, 23:56

roland hat geschrieben:
1. moderne Bäder in Fachwerkhäuser sind immer wieder der Grund für unsichtbaren, aber gründlichen Verfall der Bausubstanz.
Ich glaube, jetzt hab ich´s:
was dem Fachwerkhaus wirklich schadet (und was ich auch noch rausrupfen will) ist die komplett hochgeflieste Außenwand. Die ist (zumindest bei 70er Jahre-Standart, wo mit Gewalt alles "schön" gemacht wurde) immer kalt, da läuft das Kondenswasser runter, wenn´s dumm läuft, fühlt sich bei Nordseite auch noch der Holzwurm in der klammen Wand wohl (ich unterstelle mal, zu Zeiten, als noch Badeöfen drinstanden, stellten sich die Probleme nicht, der hat die Wand warmbekommen)
Solange Dein Dusch/Badebereich an eine Innenwand grenzt, kann ich mir nicht vorstellen, das da was Böses passieren soll, wenn Du den direkten Naßbereich "konventionell" abdichtest.
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#39

Beitrag von roland » Fr 27. Mai 2011, 09:29

quote="Spottdrossel"]Lehm mit Kalk vermischt wird fest(er), deswegen bauen wir damit ja auch Autobahnen.
Und wenn´s auf diese Lage nachts schüttet, sind die obersten Zentimeter aufgeweicht, [/quote]
Hä?? fehlt da ein Zwinkersmilie oder wo wohnst du??
woher soll die Wand jetzt gasförmiges Wasser von flüssigem Wasser unterscheiden?
Wasser flüssig: Oberflächenspannung, Molekülverbünde durch Bipolarität des Wassers, ... = kommt nich durch poren.
Wasser gasförmig: einzelne Wassermoleküle = kleiner!
Der kalk verhindert hauptsächlich, das der Lehm sich wieder auflöst, er reduziert natürlich auch die Dampfdurchlässigkeit, daher nur im benötigten Bereichen.
Spottdrossel hat geschrieben:was dem Fachwerkhaus wirklich schadet (und was ich auch noch rausrupfen will) ist die komplett hochgeflieste Außenwand.
Nö, sondern die in ner Fliessenwand unweigerlich auftretenden risse und undichtigkeiten, die man nicht gleich sieht (feiner Riss der Fuge entlang der Kachel)!! Aussen alles schön sauber, unten drunter brichts schon fast durch. Der Lehm hält sicher nicht länger, aber man sieht, wo er nass wird!!

Beispiel
meine Mietwohnung: Dusche in Altbau, teilweise Fachwerk. Setzrisse an der Wand und untenrum am Boden rausgebröselte Fugen. Folge: komplettsanierung nötig. Das die Vorbesitzer des jetzigen Vermieters einfach ne Bodenleiste mit Dichtlippe vor ne 1cm dicke teils offene Fuge auf die unebene Wand geschraubt haben :dreh: , steht auf einem anderen Blatt.

Folgen:
mit Kacheln: Totalsanierung, zum teil sind durch den Setzriss auch kacheln mitten durch. Bis zur Sanierung tropft das wasser durch, kann aber nicht mehr raus aus der Wand: Schimmel quillt aus den rissen!
mit Lehm: Risse grob auskratzen und mit neuem Lehm verputzen. bei Bedarf neu streichen. Bis zur Sanierung kann das Wasser wieder raustrocknen.

In beiden Fällen sollte baldigst eine Reperatur gemacht werden, aber beim Lehm erkennt mann den Fehler leichter und repariert ihn eher - weils leichter geht!

Roland

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Re: Bad im Fachwerkhaus

#40

Beitrag von Spottdrossel » Fr 27. Mai 2011, 11:01

Naja, ich habe schon einige Millionen Kubikmeter verkalkte Erde verbaut und schon einiges zum Thema Fachwerksanierung gelesen - von daher: Versuch macht kluch - probier´s halt so, wie Du denkst :im:
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