Ein Großteil der E-Mobilität ist aber auf diese großen Ladeinfrastrukturen nicht angewiesen. Ein E-Auto kann nachts aufgeladen werden. Bei 3kWh und 10 Stunden Standzeit ergeben sich 30kWh und das sind umgerechnet ca. 200km. Damit sollte ein Großteil mit auskommen können. Eine ab- und zuschaltbare Automatik sorgt dann für eine Verteilung der Last und lädt so, wie vorhanden ist. Dabei musst du nicht den Strom nach Bayern bekommen. Es reicht vollkommen wenn du Gas nach Bayern bekommst und dieses dort verstromst. Die Umwandlungsverluste sind quasi "egal" wobei ich ja geschrieben habe, dass wir zentrale Anlagen brauchen. Die können auch sehr schnell hoch und runterfahren wenn etwas benötigt wird.
Die Ladespitze existiert nicht wenn du langsam lädst. Am Tag muss die PV-Spitze abgebrochen und in Kurzzeitspeicher rein. Dann wieder daraus entnommen werden um die Lastspitze zu glätten.
Es werden generell größere Autos verkauft als kleine sparsame Modelle. Weil es kaum kleine sparsame und kostengünstige Kleinwagen gibt. Und das liegt daran (wurde mir in einem anderen Forum erklärt), dass die Zielgruppe von Neuwagen eben Neuwagenkäufer sind. Und Neuwagenkäufer HABEN das Geld. Also können sie auch mehr ausgeben. Wenn aber nur teure, größere Autos verfügbar sind, dann werden auch Gebrauchtwagen teurer. Am Ende können sich die normal Arbeitenden keine Autos mehr leisten weil sie keine günstigen mehr bekommen. Auch der Sprung jetzt bei E-Autos und SUV ist nicht verwunderlich, wenn man sich entweder einen Wagen kaufen kann für 15 000 oder einen SUV mit mehr Platz für 16 000€ werden die Leute auf einen SUV zugreifen. Dann wird argumentiert: Die Leute wollen es so.
Ne, die Leute können sich vielleicht nicht jedes Jahr einen neuen Wagen kaufen, die kaufen nur das, was existiert. Verbrenner werden in den nächsten Jahren die Bevölkerung noch mehr schröpfen.
E-Werke sind keine Wohltätigkeitsunternehmen, sondern systemrelevante gewinnorientierte Unternehmen. Man kann sich damit arrangieren oder nicht, aber wenn der wahre Preis einer Ware vom Staat künstlich niedrig gehalten wird, dann verzögert man die Umstellung und sie wird verschwendet.
Der Hauptteil der Kosten des Stroms sind die Steuern und Abgaben. Denselben Gewinn würde man erzielen wenn man nicht die Endkunden bzw. Privatkunden schröpfen würde, sondern den Handel, die Industrie und das Gewerbe. Denen wird es von Privatkunden subventioniert. Es sind also doch Wohltätigkeitsunternehmen, und zwar gegenüber anderen Unternehmen. Der Endkunde wird erpresst, er hat keine Wahl....
Haste einen Mieter mit Warmmiete, dann öffnet der das Fenster wenns ihm zu warm wird, statt die Heizung zurückzudrehen; es ist ja nicht sein Geld das da verbraten wird. Auch solche Sportarten wie Dauerduschen im Winter machen mehr Spass, wenn man den Strom oder das Gas nicht selbst zum vollen Preis bezahlen muss.
Das kenne ich nicht. Die Warmmiete ist die ausgeschriebene Miete + der überschlägig berechneten Heizkosten. Wenn derjenige mehr verballert, dann zahlt der auch mehr. Die anderen zahlen dann einen gewissen marginalen Anteil an seiner Verschwendung mit.
Billige Energie fördert unsinniges Verhalten auf allen Ebenen. Billig-Shoppingflüge nach NewYork oder dänische Kartoffeln in Polen oder Marokko schälen zu lassen bevor sie in Belgien oder Deutschland verkauft werden, würde sofort aufhören, wenn die Treibstoffpreise vernünftig hoch wären.
Das ist so, als wenn du sagen würdest: "Wenn Grundnahrungsmittel günstiger wären, dann würden die Leute mehr von ihnen verschwenden." Es ist ein Unterschied ob man einen gewissen Grundbedarf gedeckt weiss, oder ob man Verschwendung, Luxus gepampert bekommt. Wie du schreibst, Flugreisen sind auch günstig wie nie. Könnte ich theoretisch Kerosin kaufen für meine Heizung und da verfeuern müsste das Zeug ja spottgünstig sein.
Nun zum pragmatischen Teil: Trotz dieser systematischen Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft hat man es weitgehend selbst in der Hand, wie man lebt und wohnt. Aber man muss selbst aktiv werden. Bloss jammern und auf den Staat warten gilt nicht bzw. dann lebt man halt entsprechend.
Das siehst du doch. Ich habe nicht gejammert, sondern gemacht. Wir sind von Holz auf Strom umgestiegen, in Österreich lag der Strompreis bei um die 24ct pro kWh. In den letzten Jahren ist er durch die Decke gegangen. Wir hatten Glück. Wir hatten einen 2-Jahres-Vertrag an den unser Stromanbieter, ein Wasserkraftwerk in der Nähe, gebunden war. Dieser erhöhte seine Preise um 600%. Siehe oben was du geschrieben hast. Angebot und Nachfrage. Kann ich nichts gegen tun. Ich habe PV bestellt und werde es einbauen. Ich werde die Wärmepumpe einbauen. Hätten wir "nur" saniert und nicht umgebaut wäre das eine Lose-Lose Situation gewesen. Holz kostet, überschlägig ca. 120€ der m³ und ca. 2500kWh. Also bräuchten wir für diese Wohnung hier 5 m³ Holz was ungefähr 600€ im Jahr sind. Mit der Wärmepumpe sind es geschätzte 2500kWh Strom und mit Strom 500€. Vorteil ist dass niemand mehr was machen muss außer ein Knöpfchen drücken und schon ist es wärmer. Idealerweise ist die gesamte Wohnung konstant warm (kalt). Vorteil ist, dass ich nun durch die PV wieder Strom erzeugen kann und so ggf. meine 2500kWh drücken kann. Irgendwo wird da Ende sein. Lassen wir es nach altem Preis 600€ sein. Dann haben wir 600€ Holz (ja, Rauchfangkehrer dazu, Kesseluntersuchung etc. kostet nun doch was) gegen 600€ Strom eingetauscht. Klar wird alles teurer, auch das Holz und die Kehrungen/Untersuchungen. Das fällt mit der Wärmepumpe weg.
Aber jetzt lassen wir den Strom wie letztes Jahr um 600% steigen! Oder von mir aus nur aufs Doppelte. Schon hätten wir mit der Wärmepumpe keine 500€ Stromkosten sondern 1000€. Und der mit Holz weiterhin 600€. Wie soll ich da aktiv werden? Ja klar, ich kann die Wärmepumpe dann betreiben wenns günstig ist, und wenn der Strom teuer ist (also im Winter), dann schalte ich um auf einen Holzkessel oder Kohlekessel (noch billiger). Ich kann natürlich auch verkaufen. Und in einer kleineren Hütte wohnen. Nur wie klein soll ich sie dann immer machen, wenn Faktoren drücken, auf die ich keinen Einfluss habe? Einen Wald kaufen. Und den immer nachhaltig betreiben. Blöd wenn der Borkenkäfer kommt. Blöd wenn die Grundsteuer steigt oder ich auf einmal durch ein Gesetz verpflichtet bin, auf das Holz verzichten zu müssen (um mehr CO² zu binden beispielsweise).
Ich kann hier mehr dämmen. Aber irgendwann geht es dann an die Substanz. Wie weiter oben: Auch die Grundgebühr muss ich bezahlen. Wenn jetzt alle durch Balkonanlagen Strom sparen würden, und gleichzeitig wird die Grundgebühr erhöht, dann sparen die Leute vom Geld her gesehen gar nichts. Sie haben durch die Investition minus gemacht.
Hier im Forum gibts genug Beispiel von Leuten, die ihr Leben selbst gestalten, eine Ruine selbst renovieren statt teuer und bequem zu Miete zu wohnen, die ihr Haus weitgehend energieautark gemacht haben, und so weiter. Das ist unbequem, aber nicht unmöglich. Was nicht gilt, was aber immer mehr Mentalität zu werden scheint: Man kann nicht alles in der Freizeit- und Spassgesellschaft verkonsumieren und dann jammern, dass fürs Wohnen nix übrigbleibt und alles so teuer ist.
Richtig. Genau das mache ich auch. Unser Haus ist durch Sanierungsstau eine energetische, eigentlich kernsanierungswürdige Ruine gewesen. Die Abzahlung die wir leisten ist günstiger als eine Miete. Und uns gehört das Haus. Unsere monatlichen Kosten stagnieren aufgrund der Abzahlung. Ich habe dafür gekündigt und baue unser Haus um. Meine Frau muss Geld reinholen sonst wäre das unmöglich. Aufgrund der Kinder bin ich den halben Tag mit Arbeiten am Haus, die andere Hälfte mit den Kindern beschäftigt. Durch alle möglichen Faktoren wie Cov, Kindergarten, Baumaterial extrem verteuert, wird es immer komplexer. Handwerker sind entweder zu teuer, wollen nur ihrs machen, oder kommen erst gar nicht. Deswegen muss ich, außer Statik an die ich nicht gehe, alles selber machen. Das komplette Haus von 0 auf während dort wir als Familie wohnen wie auch noch eine weitere Partei. Ich kann nicht alle in ein Hotel schicken also muss ich es so nehmen wie es kommt. Bewusst ist mir, dass dieses Haus zu groß ist. Aber wir würden niemals ein Haus zu dem Preis bekommen und dann noch umbauen KÖNNEN. Nicht weil wir nicht genug verdienen würden, sondern weil dann keine Zeit für Kinder da wäre. Wenn sie älter sind? Wenn wir älter sind? Dann ist Zeit und Geld da. Aber wohin damit? Kinder haben dann keine Zeit mehr. Eben. Und deswegen sind die Kinder wichtiger und DANN kommt das Haus.
Wenn du dann mit 50 oder 60 Jahren billig im selbst renovierten Haus wohnst, dann sagen alle, du hast es ja gut. Dass du zehn oder fünfzehn Jahre Urlaub auf der Baustelle hattest statt auf Malle und Ischgl wie die Jammerer, , das wird dann gerne unterschlagen.
Aber wenn der, der 10-15 Jahre Urlaub auf der Baustelle hattest dein Haus nicht mehr halten kannst, weil die laufenden Kosten wie Energie mit einigen Schlägen extrem teuer wird, oder durch Inflation die Lebenshaltungskosten schlagartig teurer, die Rente nicht mehr angepasst wird, etc. etc. dann ist das nach deinem dafürhalten jammern. Nach meinem ist das Enteignung. Aber jener, die was GETAN haben.
Die einzige Lösung dafür ist dann am Ende das Land zu verlassen und sich das in einem Land aufzubauen in welcher man die Freiheit, aber auch den Zwang zur Selbstversorgung hat, das aber auch so ausführen kann. In welchem man das, was man SICH erarbeitet hat, auch als Rücklage behalten DARF und KANN. Wie soll ich meinen Kindern erklären sie sollen sparen, wenn die Inflation ihr Erspartes vernichtet? Wenn sie später etwas tun, und würden sich nichts davon kaufen nächstes Jahr weniger kaufen können. Dadurch wird deren ehemalige Investition (Zeit) im nachhinein entwertet. Diese Entwertung wird entweder aufhören müssen, oder Eigentum wird nicht nur unerschwinglich werden, sondern für den Großteil der Menschen nur noch illusorisch....