Außenfassadendämmung - Diskussion

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Oli
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#21

Beitrag von Oli » Di 16. Jun 2015, 15:15

Sorry Olaf wenn ich mich so angehört habe, als wollte ich Rundumschläge verteilen. Das will ich sicher nicht. :)
Jede Maßnahme muss sicherlich auch vor dem Hintergrund der Zeit beurteilt werden, in der sie erfolgte. Vielleicht stellt sich in ein paar Jahren raus, dass sich von Steinwolle blutige Abzesse unter den Zehennägeln bilden - man weiss es nicht.

Solange man gut fährt mit seiner Hütte ist es ja OK. Trotzdem glaube ich,dass das Raumklima in einem atmenden Haus schöner ist, als in einer Plastikhülle. Aber Glauben ist nicht Wissen und mein Siebgedächtnis hat alle Infos, Studien etc aussortiert, die ich vor der Renovierung gelesen habe.

Holzfassaden haben noch einen entscheidenden Vorteil: man kann sie auch als Grobmotoriker gut anbringen und die Bretter leicht mal auswechseln, zumindest haben wir es so gebaut.
Aber teurer ist es, da beisst die Maus keinen Faden ab.

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Specki
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#22

Beitrag von Specki » Di 16. Jun 2015, 15:34

Der Begriff „atmendes Haus“ ist mir auch immer wieder über den Weg gekommen bei meinen Recherchen.
Ich glaub das ist ziemlicher Unsinn. Das trifft nur auf ein altes Haus mit undichten Fenstern, Rollädenkästen etc. zu.
Durch das Mauerwerk atmet ein Haus nicht wirklich. Das was dadurch an Luft- und Feuchtigkeitsaustausch stattfindet ist dermaßen vernachlässigbar. Ich glaube 5 Minuten Stoßlüften schaffen ein Vielfaches an Luft- und Feuchtigkeitsaustausch wie durch das Mauerwerk an einem ganzen Tag überhaupt diffundieren kann…
Also wer für einen natürlichen Luftaustausch sorgen will ohne Lüften sollte sich neue Fenster absichtlich undicht einbauen lassen. Aber dann ist natürlich wieder der ganze Dämmeffekt weg.
Von daher finde ich es gut ein Haus weitestgehend Dicht zu bekommen. Aber es muss einfach für eine ausreichende (manuelle oder automatische) Lüftung gesorgt werden. Wenn das Haus nicht dicht ist, muss einfach entsprechend mehr geheizt werden.

Olaf
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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#23

Beitrag von Olaf » Di 16. Jun 2015, 15:56

Sorry Olaf wenn ich mich so angehört habe, als wollte ich Rundumschläge verteilen.
Nö, haste nich....
Und zu guter Letzt ist es mir ziemlich egal, ob einer, *lach*, in ner Jurte, ner Erdhöhle oder im Passivhaus wohnen will, solange ich es nicht muss :lol: Ich bin da nicht so....
Der Begriff „atmendes Haus“ ist mir auch immer wieder über den Weg gekommen bei meinen Recherchen.
Ich glaub das ist ziemlicher Unsinn.
ich kann mir auch schlecht vorstellen wie ne 36er Klinkerwand atmet.
Ich meine auch, man muss angemessen lüften, auf welche Weise auch immer, und auch das ist von Haus zu Haus unterschiedlich...
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#24

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 16. Jun 2015, 18:21

Specki hat geschrieben:Der Begriff „atmendes Haus“
... Kann mit Sicherheit missverstanden werden, gemeint ist der Gasaustausch bei unterschiedlichem Dampfdruck :hmm: wat n dat ?
und wenn man die Lunge nimmt und den eigentlichen Atemprozess., nämlich das diffundieren des Sauerstoff durch die Lungenbläschenmembrane zu den roten Blutkörperchen, dann kommt man einer Analogie zum Atmen schon sehr nahe, natürlich bläst sich dabei das Haus nicht auf oder atmet aus, gemeint ist eben dieser Membrane durch die etwas diffundiert und das ist bei der Hauswand analog.

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#25

Beitrag von Specki » Di 16. Jun 2015, 20:50

Bei der Dicke der Hauswand ist das aber im Vergleich zum Lüften absolut vernachlässigbar ;)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#26

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 16. Jun 2015, 20:53

Der Effekt der Fenster ist aber nicht zu vernachlässigen!
Meine Mutter wohnt in einem alten Hochhaus, uuuralte undichte Fenster.
Sie lüftet so gut wie nie und hat trockene Luft, absolut keinen Schimmel.
Wir wohnen in einem an den Wänden nicht gut isoliertem Haus mit relativ neuen superdichten Fenstern.
Obwohl ich regelmäßig lüfte und keine Wäsche in der Wohnung trockne (meine Mutter tut das absichtlich, damit die Luft angenehmer wird!) - hat bei uns schon mal eine Außenwand-Ecke geschimmelt.

Die Fenster machen viel aus.

Meine Muter heizt etwas mehr als wir, bei ihr ist es aber auch spürbar viel wärmer.
Also sooo einen großen Unterschied machen nur isolierte Fenster nicht aus, was Wärmedämmung betrifft - aber schon, was die Feuchtigkeit in der Luft betrifft.
Außer man sitzt gleich neben dem Fenster - da zieht es bei Muttern.

(Das mit der trockenen Luft war auch so, als wir noch zu viert gewohnt haben in meinem Elternhaus)

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#27

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 16. Jun 2015, 20:58

Specki hat geschrieben:Bei der Dicke der Hauswand ist das aber im Vergleich zum Lüften absolut vernachlässigbar ;)
Es wäre schön wenn die ganze Baupyhysik mit "Lüften" erledigt wäre
leider ist es doch etwas komplexer :aeh: ZB. wenn es darum geht Taupunkt und damit Kondensat Bildung in der Hauswand zu bestimmen ;) , das sind nämlich die Gründe für dauerhaften nachhaltigen Schimmel durch feuchte Wände verursachen, weil zB die Dampfdiffussionsdurchlässigekeit ("atmen" ) der nacheinander verbauten Werkstoffe nicht berücksichtigt wurde. ( Innen immer Diffusionsdichter als außen )

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#28

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 16. Jun 2015, 21:22

Specki hat geschrieben: - Dämmung spart Heizkosten. Aber spare ich über 25 Jahre wirklich so viel ein? Eher nicht…
Einfamilienhaus mit zwei Geschossen aus den 60ern mit 150 mm Polystyrol gedämmt und Fenster erneuert (3 Scheiben Isolierglas) reduziert den Ölverbrauch von ca. 4000 Liter /Jahr auf 1500 Liter/Jahr ( Durchschnittswert über die letzten 7 Jahre; Haus vom Schwager).

Beim Preisstand von heute ( ca. 60€/100 Liter ) wären das jährliche Ersparnis von 2500*0,6= 1500 €.

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Re:die Dämmonen sind wieder los - Diskussion

#29

Beitrag von buena vista » Di 16. Jun 2015, 22:49

...die Dämmonen sind wieder los :haha:

Ich staune nur ... was man Menschen so alles weismachen kann, wenn man an ihr Bestes will - ihren Geldbeutel. :mrgreen:

Ab und zu findet man auch mal was wahres in der Lügenpresse
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/ ... mmung.html
Für weiteres
In die Suchmaschine mal Dämmlügen eingeben ...


Spart Dämmung Heizenergie? Wirklich? (Viele Bilder u. Videos einfach nach unten scrollen)
http://www.konrad-fischer-info.de/213baust.htm

Zitat:
Forenmitglied Renysol
Aber ich habe mich mal wissend gemacht, so gut ich konnte. Gelandet bin ich schließlich beim Architekten Christoph Schwan, der die Dinge für mich Laien am logischsten begründet und umgesetzt hat.
http://www.termosfassade.info/Dokumente ... ierung.pdf

Ist sehr gut erklärt - Danke Renysol (nur leider kaum jemand im Forum hat es gelesen)

Meine Diskussion ist hiermit beendet, viel Spaß noch.
Tausend Fliegen können nicht irren sprach die Stubenfliege, bevor sie auf dem Klebstreifen landete

Je größer der Dachschaden, desto schöner der Ausblick zum Himmel

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Re: Außenfassadendämmung - Diskussion

#30

Beitrag von Specki » Mi 17. Jun 2015, 07:40

Danke Richard!
Das sind interessante Zahlen, hinter denen auch was steckt :)
Ich denke mal, dass bei mir die Ersparnis durch die Außendämmung nicht ganz so hoch sein wird, da ich mit Gas + Holz heizen möchte und da die Fenster ja sowieso gemacht werden. Aber man sieht, das Ganze bringt schon was!

Den Artikel von Renysol hab ich mal überflogen.
Da steckt sicher was wahres drin... aber naja, kommt mir auch teilweise recht abgedreht vor. Zu 92% wird die Temperatur im Haus durch die Umwelt beeinflusst (besonders wohl Sonneneinstrahlung). Das kommt mir etwas strange vor. Gerade im Winter wird die Heizung wohl schon einen deutlich größeren Teil dazu beitragen ^^

Ich bin der Meinung, die Dämmung bringt auf jeden Fall etwas! Nur ist sie für meinen Fall wohl einfach derzeit (finanziell) nicht lohnenswert und ich steh der Ausführung bzw. den Materialien noch zu skeptisch gegenüber.

In ein paar Jahren kann ich immer noch darüber nachdenken. Sie lässt sich ja jederzeit nachträglich anbringen. Vielleicht gibt es dann schon neue Erkenntnisse, neue Methoden oder ich habe mehr Zeit mir das Wissen anzueignen und das selbst durchzuführen :)

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