Spottdrossel hat geschrieben:
Und jetzt frage ich mal ganz dumm: warum werden Fußboden/Wandheizungen eingesetzt mit dem Argument der niedrigeren benötigten Vorlauftemperatur, und wenn statt Wasser Strom in der Strippe ist, gilt das auf einmal nicht mehr?
Für mich ist Watt= Leistung und wenn ich bei einer ZH-betriebenen Fußbodenheizung mit 33 Grad am Boden einen großen, offenen Büroraum mit Eingang daneben und Keller darunter im Thüringer Winter kuschelig bekomme, warum soll das dann bei 4 m² Bad nicht mit weniger als 800 Watt funktionieren?
Abgesehen davon, das die Leistungsangaben der Hersteller ja hoffentlich stimmen müssen?
Sorry, ich hätte wohl ausführlicher schreiben sollen:
eine niedrige Vorlauftemperatur bedeutet bei rohrleitungsgebundenen Heizungssystemen geringere Leitungsverluste, und bei den Heizkesseln bzw. Solarsystemen einen höheren Wirkungsgrad.
Bei E-Heizung hast Du keinen Einfluss auf den Wirkungsgrad, denn der ist bei der Rückumwandlung von Strom in Wärme 100% (so lange die Heizung nicht zum Glühen kommt, dann geht `was in Form von sichtbarem Licht verloren

), bei der Erzeugung des Stroms dagegen ist der Wirkungsgrad zwischen ~30 u. 60 Prozent.
Am Wärme-BEDARF Deines beheizten Raumes (wenn`s um das Halten einer bestimmten Raumtemperatur geht) ändert die Art der Heizung jedoch nichts: die erforderliche Wärmemenge kannst Du über eine kleine Oberfläche mit höherer Temperatur (Heizkörper) oder mit einer größeren Fläche geringerer Temperatur (Fußboden-/Wandheizung) in den Raum einbringen, aber einbringen musst Du sie.
Was jedoch einen Unterschied macht, ist die ART und MENGE der Wärme, die Du zum WOHLFÜHLEN brauchst.
Da ist es so, dass eine Heizung, welche überwiegend die Raumluft erwärmt, zum erreichen der subjektiven Wohlfühltemperatur mehr Energie benötigt als eine Heizung, die ihre Energie überwiegend als Wärmestrahlung abgibt.
Der Begriff "kuschelig" ist also nicht mit einem Thermometer zu quantifizieren, das die Lufttemperatur mißt
Ein Raum mit einem eingeheizten Kachel-Grundofen mit einer Oberflächentemperatur von fast 200° bei einer Raumlufttemperatur von 16° kann wesentlich kuscheliger sein als der gleiche Raum mit einer Lufttemperatur von 22° und rundherum nur kalten Wänden von 16° Oberflächentemperatur.
Einen hohen Strahlungsanteil kann man sicher auch mit einer elektrisch beheizten Fläche erzielen, aber nach meiner Kenntnis wird bei diesen Systemen mit Oberflächentemperaturen zwischen 85 und 100° gearbeitet, was, in Kombination mit der Abstrahlungsfläche, nur bedingt mit dem o.a. Kachelofen konkurrieren kann, und es bleiben der miese Gesamtwirkungsgrad und die hohen Kosten pro kWh.