Bad im Fachwerkhaus

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marion
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#11

Beitrag von marion » Di 17. Mai 2011, 15:02

Mein altes Bauernhaus ist Fachwerk mit Ziegelausmauerung und Lehmputz drüber.

Unser Badaufbau sah/sieht folgendermaßen aus: Wände mit Feuchtraumregips beplankt ( geklebt ) und auf 2 Meter hoch gefließt, Fußboden wird wohl Estrich oder so sein. Genau weiß ich das nicht, war schon drin. Fußboden ebenfalls gefließt. Decke ist eine Holzbalkendecke mit Lehmwellern und Lehmputz.

Die geklebten Regipsplatten halten wie der Teufel, wir mußten einige Jahre nach dem Badeinbau eine Mauer auswechseln ( Altschaden und seinerzeit kein Geld zum sanieren ) und die Rigipswand blieb stehen.

-------------------------

Den Dusch-Bade-Waschbereich würde ich auf jedem Fall fliesen lassen oder irgendwomit beplanken, wo das Wasser nicht durch kann. Es gibt natürlich auch richtig tolle Sachen mit Lehm http://www.asl.uni-kassel.de/~feb/minke ... en/20.html . Oder eine Technik die aus Marokko kommt http://www.dailymotion.com/video/x3e19i_tadelakt_news.
Finde ich persönlich alles super chick, aaaaber ... es ist sauteuer und als Nichtprofi würde ich mich bei einem so sensibelen Bereich wie ein Badezimmer nicht rantrauen.

Bist du dir sicher, dass deine Wände nur aus Holz und Lehm bestehen? Es sieht von außen nicht so aus...finde ich.


Viele Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

gmc
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#12

Beitrag von gmc » Di 17. Mai 2011, 17:02

Stell mal diese Frage in einem Schwedenforum! Nein, im Ernst. Vor diesem Problem stehen alle, die mit Holzhäuserrenovierungen zu tun haben.

In den nordischen Ländern kennt man den våtrumsgolv (Badezimmerfußboden aus Vinyl).
Er wird mit dem Untergrund fest verklebt und umlaufend an den Wänden 10 cm hoch zu einer wasserfesten Wanne verschweißt.
Man nimmt deshalb auch Türen mit Türschwellen. In diesen Boden werden alle Abläufe eingearbeitet; z.B. die bodengleiche Dusche.
Wenn die Schweden trotzdem Fliesenboden haben wollen, verlegen sie diese da drauf!

Ich finde aber den 'Plasteboden' viel ehrlicher! Auch für die Wände gibt es das. Aber; da schüttelt es mich!
Ein guter Untergrund ist Fermacell. Wird deshalb seit Neuestem in Schweden vertrieben!
Wir haben vor Jahren das Gäste-WC so gebaut. Gib mir per PN Deine E-Mail Adresse. Dann schicke ich Dir ein Foto von dem Raum.

Hersteller ist u.a. die Firma Tarkett. Ich habe vergeblich auf ihrer Deutschlandseite versucht, adäquate Info´s zu bekommen. Hier ist die schwedische.

zaches
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#13

Beitrag von zaches » Di 17. Mai 2011, 21:03

Roland - wir stehen hier vor ähnlichem Problem.
Sind uns auch n icht ganz einig, was wir nun machen wollen.
Haben aber auch viel im fachwerkforum gestöbert....!

lg, zaches
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emil17
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#14

Beitrag von emil17 » Di 17. Mai 2011, 21:22

Du hast ja schon ziemlich viele verschiedene Meinungen, meine wäre noch eine andere.
Nur soviel: Entlüftung in andere Innenräume wird im Winter zur Katastrophe. Wenn Du vermieten willst, rechne damit dass sich die Mieter um nichts kümmern, bau also eine Zwangsentlüftung ein (Ventilator mit Zeitschaltuhr am Lichtschalter, Rohr mindestens DN 125 nach aussen). Du musst die nicht verwenden, wenn Du selbst drin wohnst, aber wenn die Mieter aus Bequemlichkeit einfach immer beim und nach dem Duschen die Badtüre offen lassen und die feuchte Luft in den Wohnbereich entlassen, wird es irgendwann einmal anfangen zu schimmeln.
Wenn Du einen Holzbalkenboden hast und tragende Wände, wenn möglich diese noch parallel zur Balkenlage, dann arbeitet das anders und Risse sind absehbar, wenn man dies nicht berücksichtigt.
Deshalb einen schwimmenden Boden und die Wände der Nasszelle nur auf diesen Boden setzen, damit die Schwindrisse, wenns welche geben sollte, sich nicht am Boden bilden. Das ganze wasserdicht und mit Notablauf. Ob Du einen schwimmenden Betonestrich oder Fermacell auf Trockenschüttung oder OSB oder sonstwas nimmst, ist nicht so wichtig, wenn das beachtet wird. Waschmaschine im Bad kann wegen der Vibrationen ein Problem werden, also sieh einen anderen Raum dafür vor.
Besorge Dir ein Fachbuch für Trockenbauer, wo das eingehend abgehandelt wird.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

lookingforthemeaning

Re: Bad im Fachwerkhaus

#15

Beitrag von lookingforthemeaning » Di 17. Mai 2011, 23:27

emil17 hat geschrieben:Du hast ja schon ziemlich viele verschiedene Meinungen, meine wäre noch eine andere.
Nur soviel: Entlüftung in andere Innenräume wird im Winter zur Katastrophe. Wenn Du vermieten willst, rechne damit dass sich die Mieter um nichts kümmern, bau also eine Zwangsentlüftung ein (Ventilator mit Zeitschaltuhr am Lichtschalter, Rohr mindestens DN 125 nach aussen). Du musst die nicht verwenden, wenn Du selbst drin wohnst, aber wenn die Mieter aus Bequemlichkeit einfach immer beim und nach dem Duschen die Badtüre offen lassen und die feuchte Luft in den Wohnbereich entlassen, wird es irgendwann einmal anfangen zu schimmeln.
.
richtig gute idee :mrgreen:
dadran hätte ich nicht gedacht

zaches
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#16

Beitrag von zaches » Mi 18. Mai 2011, 06:50

Ventilator mit Zeitschaltuhr am Lichtschalter, Rohr mindestens DN 125 nach aussen
die Dinger gibt es auch mit Feuchtemesser..... hier funktioniert es gut im neuen Bad.

Das alte Bad hatte keine Lüftung... kennst es ja, Roland - bisher seit 25 Jahren in die nebendran Zimmer entlüftet und kein Schimmelproblem in Sicht.
Nur die Fugen IM Bad schimmeln immer mal wieder.

Was unter den kaputten Fliesen auf uns wartet, aknn ich erst berichten, wenn wir es abreißen....

lg, zaches
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roland
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#17

Beitrag von roland » Mi 18. Mai 2011, 09:31

emil17 hat geschrieben:Nur soviel: Entlüftung in andere Innenräume wird im Winter zur Katastrophe.
Das hast du falsch verstanden: gelüftet werden muss nach draussen. Ich meinte, das die Feuchtigkeit, die in die Wände eindringt nicht nur auf der Bad-Seite wieder raus kann, sondern durch die recht dünnen Innenwände ohne Sperren auch in die Nebenräume diffundieren kann.
Daher sehe ich keine Probleme, das Feuchtigkeit (keine Nässe!!) wieder aus dem lehm rausgeht.

Das bad wird mit einer Seite (Fenster) an der Aussenwand sein, die Installationen sind aber komplett an der Innenwand (gegenüber ist die Küche von mir und die der Mietwohnung). Somit sollte die Aussenwand relativ trocken bleiben.

Aussenwände:
auf der Seite, wo das Bad hinkommt, ist die Wand aussen mit Holzschindeln verkleidet, drunter ist laut Vorbesitzer keine Dämmung oder Folie = offen.
Nur die Gartenseite mit dem sichtbaren Fachwerk ist vermutlich verputzt - da muss ich mal noch schauen, was wirklich drauf und drunter ist.


Es waren ja schon einige gute Tipps dabei, danke dafür. Ich kenn ja nen Stroh/Lehm-Architekt - aber der hängt grad voll in den Seilen mit dem ersten eigenen Projekt, da wollt ich erst mal selber infos sammeln gehen ;) .

Wie siehts aus, wer hat nen Holzboden in Küche/Bad und macht den regelmässig nass?? Wie siehts drunter aus?

Roland

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emil17
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#18

Beitrag von emil17 » Mi 18. Mai 2011, 11:10

roland hat geschrieben:
emil17 hat geschrieben:Nur soviel: Entlüftung in andere Innenräume wird im Winter zur Katastrophe.
Das hast du falsch verstanden: gelüftet werden muss nach draussen.
Ich habe schon Mühe, das bei meiner Familie durchzusetzen. Bei pubertierenden Kindern , die gerade für die Regionalmeisterschaft im Dauerduschen üben, muss man *jedesmal* sagen und kontrollieren, dass die Badtüre zu und das Fenster offen ist. Bei Mietern dürfte das schwieriger sein. Ich glaube nicht, dass Kinder von Mietern prinzipiell anders sind.
roland hat geschrieben:Ich meinte, das die Feuchtigkeit, die in die Wände eindringt nicht nur auf der Bad-Seite wieder raus kann, sondern durch die recht dünnen Innenwände ohne Sperren auch in die Nebenräume diffundieren kann.
Daher sehe ich keine Probleme, das Feuchtigkeit (keine Nässe!!) wieder aus dem Lehm rausgeht.
Da wäre ich bei Nasszellen pessimistisch; bei Dauerkälte kann es passieren, dass der Taupunkt in der Aussenwand liegt und der Lehm trotz grossem Wasserdampfspeichervermögen an die Sättigungsgrenze kommt.
Wenn Du das Haus nicht mit Holz heizt oder einen Ofen mit separater Luftzufuhr hast, kann es passieren, dass die Luftaustauschrate nicht ausreicht, um all die Feuchte hinauszubringen - es kommt ja noch Kochen und Schlafen dazu, und manche trocknen auch noch die Wäsche drinnen. Dann wird es in der Konstruktion nass. Es kann gutgehen, tut es das aber nicht, was dann?
Deshalb wäre ich mit diffusionsoffenen Wänden in Nasszellen vorsichtig und würde beim Bad eine Ausnahme machen und den Raum mit einer Dampfbremse versehen. Ebenso sollte in die Küche ein Dampfabzug.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

roland
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Re: Bad im Fachwerkhaus

#19

Beitrag von roland » Mi 18. Mai 2011, 12:58

emil17 hat geschrieben:Deshalb wäre ich mit diffusionsoffenen Wänden in Nasszellen vorsichtig und würde beim Bad eine Ausnahme machen und den Raum mit einer Dampfbremse versehen. Ebenso sollte in die Küche ein Dampfabzug.
Na, wenn ich wüsste, das ich damit nichts kaputt mache, ja. Ich hab halt bisher ein paar Häuser selber gesehen und viele Bericht drüber gelesen, das in Fachwerkhäusern die Dampfsperre der Beginn des Zerfalls ist - unter den geschlossenen Wänden sieht man halt nichts.

Meine Überlegung ist, das ich lieber in ein paar Jahren eine Lehmwand austausche (Schäden leicht sichtbar) statt wegen verstecktem schimmel die ganze Holzkonstruktion, verstehst Du, was ich meine?
Und, wie gesagt, ich rede von Innenwänden! Die Aussenwand ist noch mal ein ganz anders Thema, das ich erst noch angehen muss.

Roland

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Re: Bad im Fachwerkhaus

#20

Beitrag von lookingforthemeaning » Do 19. Mai 2011, 22:29

roland hat geschrieben:
Meine Überlegung ist, das ich lieber in ein paar Jahren eine Lehmwand austausche (Schäden leicht sichtbar) statt wegen verstecktem schimmel die ganze Holzkonstruktion, verstehst Du, was ich meine?
Und, wie gesagt, ich rede von Innenwänden! Die Aussenwand ist noch mal ein ganz anders Thema, das ich erst noch angehen muss.

Roland
wie währe es mit einer hinterlüftete holzverschalung auf halbe höhe, für die wände (ist in england verbreitet)
es gibt neuer dings fliesen mit holzoptik
oder meine tante hatte kork fliesen im bad,die mit wasserdichten kleber verlegt wurden

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