Drucklose Bewässerung für Hochbeete

Adjua
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Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#21

Beitrag von Adjua » Mi 1. Aug 2012, 16:40

Ich hab aber immer von Glasfasern geredet, weil das die einzige kommerziell angebotene Art der Kapillarbewässerung ist.

Ich meinte, von Anfang an deutlich gemacht zu haben, dass ich nicht die Wollfaden-Methode im einzelnen Blumentopf meine. Ausserdem hab ich beide Werkstoffe, von denen ich geschrieben habe, anderweitig als Dochte in Verwendung, und kann Dir sagen, verschmutzen tun sie beide, wenn das Substrat schmutzt, Baumwolle und Glasfaser, worunter die Funktionalität als Docht leidet, egal, was genau verschmutzt.

Und wie gesagt, die Grower bewässern tw. 100 Pflanzen damit, so viele wird's auf einem Hochbeet nicht geben. Auf der Website von Ortmann steht das für diverse Anwendungen beschrieben.

Ich würde echt gerne über die Machbarkeit diskutieren, wärst Du vielleicht so freundlich, Dich auf den Stand dessen zu bringen, was man online nachlesen kann, wenn's Dich wirklich interessiert?

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Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#22

Beitrag von Adjua » Mi 1. Aug 2012, 17:19

Der Docht besteht aus einer Vielzahl miteinander verflochtener Fasern. Diese Fasern bilden feine Kanäle, die durch Kapillarkräfte flüssigen Brennstoff (z. B. Öl, Brennspiritus, Wachs), entgegen der Schwerkraft, der Flamme zuführen. Daher wird die Kapillarwirkung manchmal auch als Dochteffekt bezeichnet.
Tante Wiki meint:

Dürfte für Baumwolle zutreffen, den man ja als Docht verwendet. Wolle ist als Docht sowieso nur mäßig geeignet. Also Kapillarwirkung durch die feinen Kanäle zwischen den Baumwollfasern. Bestehen nicht Glasfasern aus einzelnen Teilen, das heisst, keiner durchgehenden Faser wie bei Baumwolle?

Das ist nur theoretisch, weil wie gesagt, Wolle ist nicht in ernsthafter Diskussion und BW und GF verschmutzen beide, kann ich Dir aus der Praxis versichern.

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Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#23

Beitrag von permakulturblog » Mi 1. Aug 2012, 19:11

Manfred hat geschrieben:Die Schwitzschläuche brauchen relativ viel Druck, damit sie genug Wasser abgeben.
Der optimale Druck ist beim Schlauch in dem Link mit 0,8 bis 1,2 bar angegeben. Das sind 8 bis 12 Meter Fallhöhe.
Bei 0,05 bis 0,1 bar (50 bis 100 cm Höhe) ist der Durchfluss viel geringer. Ich schätze mal 0,2 bis 0,5 Liter pro Meter Schlauch und Stunde.
D.h. du müsstest schon mehrere Schläuche pro Beet verlegen, was ins Geld geht. Da wäre es vermutlich billiger, eine kleine Solarpumpe zur Druckerhöhung zwischenzuschalten.
Ich habe sowas im Einsatz (ich kenne es unter dem Namen "Perlschlauch"). Bei mir ist es einfach ein kleines Regenfass, dass ohne Hahn direkt an den Schlauch angeschlossen ist. Der Schlauch liegt in mehreren Schleifen im Gewächshaus (war viel zu lang, kleinere Rolle gabs nicht).
Immer wenn es regnet füllt sich das Fass als Puffer und der Schlauch hat dann alles Zeit der Welt das Wasser abzugeben. Das tut er auch sehr gut und auf der gesamten Länge gleichmässig (trotz geringer Höhenunterschiede).
Ich habe dieses Jahr noch nicht einmal in meinem Gewächshaus gegossen und alles funktioniert super, genau wie gewünscht. Ohne jede Technik.

Achja, die Fallhöhe ist bei mir ca. 50cm (bei leerem Fass) bis 1m (bei vollem Fass).
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Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#24

Beitrag von Meta » Do 2. Aug 2012, 00:27

Hab zwar selber keine Erfahrung, aber mir ist gerade folgende Idee gekommen:
Einfach eine Regenrinne (oder eine andere Form von nicht verrottbarem Wasserdichtem Material) in zB 20 cm unter die Erde verbuddeln, in der das Wasser rinnt?
Wenn diese Rinne innen mit normalen Erdreich gefüllt ist, sollte sich die Erde durch die Kappillarwirkung die Feuchtigkeit von alleine holen.
Man muss halt nur schauen das die "Saugstärke des Erdreichs" so dimensioniert ist, das das Wasser zwar bis zum tiefsten Teil des Beets kommt, aber dort keine Überschwemmung verursacht. Eventuell kann man die Saugstärke mit Kieseln in der Rinne reduzieren, oder aber durch mehrere/breitere Rinnen erhöhen.

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Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#25

Beitrag von Adjua » Do 2. Aug 2012, 09:16

Interessante Idee aber ich kann mir vorstellen, dass dann die Umgebung des Rohrs Sumpfähnlich nass ist, die weniger tiefwurzelnden Pflanzen aber nicht ans Wasser kommen.

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Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#26

Beitrag von Rati » Do 2. Aug 2012, 09:38

Adjua hat geschrieben:...Ich würde echt gerne über die Machbarkeit diskutieren, wärst Du vielleicht so freundlich, Dich auf den Stand dessen zu bringen, was man online nachlesen kann, wenn's Dich wirklich interessiert?
i.O. ich schau es mir noch mal an. :)
Dann können wir ja noch mal Punkt für Punkt durchgehen.

Ich würde aber sagen per pN, reicht doch wenn wir dann das Ergebniss der Disk. hier präsentieren oder? :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#27

Beitrag von Adjua » Do 2. Aug 2012, 09:40

Rati, würde ich wirklich gerne machen, die Bewässerung ist ja auch der Knackpunkt an allen Vertical Gardening Geschichten, die für mich auch interessant sind, weil eine Säule oder ein Fass so viel leichter vor Schädlingen zu schützen ist.

freiheit

Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#28

Beitrag von freiheit » Do 18. Jul 2013, 15:15

hi! ich bin auch grad am überlegen wie ich mir vorrübergehend kostensparend eine bewässerungsanlage basteln kann. so für gurken, tomaten, zuchini etc. alles in töpfen. bin jetzt 4 tage unterwegs und bis ich zurück komme ist sonst womöglich alles vertrocknet.

längerfristig find ich perlschläuche interessant. kosten auch nicht die welt. würde diese dann auch nicht vergraben sondern direkt auf das beet legen. da sieht man was sache ist und hat im nächsten jahr nicht soviel stress beim neubepflanzen. das ganze an eine kleine pumpe mit zeitschaltuhr und filter und die sache sollte geritzt sein :) video wie es dann aussieht: http://www.youtube.com/watch?v=imxKFAfE70Y

jetzt werde ich wohl wasserflaschen mit loch im deckel reinstellen.. oder den gartenschlauch löchern und einen tank höhergelegen aufstellen...

freiheit

Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#29

Beitrag von freiheit » Do 18. Jul 2013, 20:00

hier meine impro-variante - für 6 gurken. pro tomate gabs nen eigenen 5L Kanister (1€ für kanni + destiliertem wasser..). hab einfach deckel ab (damit kein unterdruck entsteht) und mit einer nadel (!) ein oder mehrere löcher in die seite gestochen. ganz unten ist ungünstig, weil erde wohl die löcher verschmutzt... ist auch noch nicht perfekt, da das wasser gefiltert werden muss, weil sonst die kleinen löcher wohl verstopfen. die letzten std gings super! hab ne markierung gemacht und berechne dann wielang so 5L reichen. durch den gekonnten stich in die seite trifft es auch genau die pflanze (solang der passende druck da ist...) mal schaun - so für übers WE und ein paar pflänzchen reichts wohl, in zukunft kommen bei mir aber wohl die perlschläuche. oder kennt ihr bessere alternativen?
LG
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Re: Drucklose Bewässerung für Hochbeete

#30

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 19. Jul 2013, 07:09

Ich hab vergangene Woche einen Film über den Erdbeeranbau gesehen, dort wurde beim Pflanzen der Erdbeeren gleich von der Rolle ein dünner Bewässerungsschlauch mit eingezogen. Scheinbar haben diese Schläuche eine begrenzte Lebenszeit, im Wein- und Obstbau habe ich auch schon solche etwas dickeren Bewässerungsschläuche gesehen, die wohl auch winterliche Temperaturen aushalten. So was geistert mir jetzt die ganze Zeit im Kopf herum, für Gewächshaus und die grossen Hochbeete habe ich die Perlschläuche, aber für die niedrigeren Hochbeete wird das doch etwas zu happig.
Die derzeitige Trockenheit macht mir allerdings klar, dass ich mir dafür eine Lösung einfallen lassen muss.
Selbst die Beerensträucher könnten momentan ein paar Schluck Wasser gebrauchen.

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