Beton Punktfundamente behandeln?

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emil17
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#11

Beitrag von emil17 » Sa 25. Apr 2015, 23:01

DiyMatze hat geschrieben: Habe mich entschlossen das Fundamentholz mittels Winkelverbindern mit den Punktfundamenten zu verbinden.
Bin im Netz bei Betonschrauben hängen geblieben- Loch bohren, Schrauben einschrauben, fertig- ganz ohne Dübel.
Taucht das was?
Braucht man da eine gewisse Mindestranddicke?
Taugt soviel wie der Beton gut ist.
Diese Betonschrauben sind z.B. bei der Fenstermontage üblich. Sie funktionieren in Beton ähnlich wie Holzschrauben in Holz, d.h. sie fräsen sich beim Reindrehen ein Gewinde ins Bohrloch.
Das bewirkt einen Druck auf die Lochwand. Also erst mal schön drei, vier Wochen abbinden lassen.
Wie gross der Ausziehwiderstand ist, kann man Tabellen der Hersteller entnehmen, bei dir dürfte aber die Betonqualität begrenzend sein.
Die grössten Festigkeiten bekommt man durch Vergiessen von formschlüssigen Schrauben oder Ankern beim Betonieren.
Ich hab jeweils eine Gewindestange eingegossen, die unten eine Mutter aufgedreht bekommen hat. Durch ein gebohrtes Holz gesteckt, das an der Schalung befestigt wird, sitzt sie dann auch an der richtigen Stelle.
Die haltbarste Verankerung, die man nachträglich setzen kann, sind Klebanker. Diese erzeugen keinen Spreizdruck und erreichen absonderlich hohe Auszugfestigkeiten.

Das es sich aber um ein Gartenhaus handelt, treten nur geringe Kräfte auf und du kannst so ziemlich nehmen, was gerade zur Hand ist. Der Bolzen wird wenn überhaupt auf Scherung beansprucht (soll das Verschieben der Auflage auf dem Beton verhindern) und da tuts schon ein gewöhnliches Loch mit einem Stück reingestecktem Bewehrungseisen.
Soll es eine Verankerung auf Zug geben (Schutz gegen Wegfliegen), dann musst du auch sicherstellen, dass die Sogkräfte, die an der Dachhaut ansetzen, auf den Anker übertragen werden, sonst fliegt, wenn es genug stark bläst, nur das Dach samt Sparren weg.
DiyMatze hat geschrieben:Nach dem ich einige Punktfundamente bereits betoniert habe ist mir aufgefallen, nachdem ich die Schalungen entfernt habe, das die Oberfläche trotz Glattstrich konkav ist- sprich sie ist nicht plan. Da hat sich wohl der Beton ungleich gesetzt. Wie bekomme ich eine plane Auflage für das Fundamentholz hin?
Vermutung: Beton zu nass - es hat sich nach dem unzureichenden Verdichten in der Mitte noch eine Pfütze gebildet, weil das überschüssige Wasser nach oben und Sand und Zementmilch nach unten gewandert sind. An den Schalungen klebt der Beton und setzt sich dort deshalb weniger.
Entferne die Zementhaut mit einer Stahlbürste, nässe vor, und ziehe mit ganz feinem Mörtel eben. Das Pausenbrotpapier drüber legen und einen oder zwei Tage belassen, damit die dünne Mörtelschicht nicht vertrocknet, bevor sie abgebunden hat.
Oder besorge dir eine Steinschruppscheibe für die Flex und schrupp das Ding eben, sind ja nur kleine Flächen.
Beim nächsten Mal: nach etwa zwei Stunden mit einer kleinen Kelle am Rand der Schalung nochmal glätten. Soll die Betonoberkante mit der Schalungsoberkante genau abschliessen, etwas zuviel reingeben und dann mit einer Kelle nach einiger Zeit, wenn es gerade eben noch geht, abziehen und glattstreichen.
Wenn du das häufiger machst, passiert dir das nicht mehr.
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#12

Beitrag von DiyMatze » So 26. Apr 2015, 06:43

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe- einfach die Oberfläche der fertig betonierten Fundamente mit Stahlbürste "aufrauhen" und dann die Unbenheit mit feinem Mörtel bündig glätten?!
Dann ist eine wenige Millimeter dünne Schicht auf dem Fundament- verbindet sich das denn überhaupt und bricht das bei Druckbelastung nicht einfach durch wie ein Knäckebrot? :hmm:
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#13

Beitrag von mot437 » So 26. Apr 2015, 10:13

Wen genug. Cement rin ist und nicht zu schnel abtroknet solte. Es ja schon halten und ist. Ja kein wolkenkrazer den du draufstelen wilst. ....


Was waere das schlimste. Fal. Wen es nach funf jaren wegbroesmelt. ? Wagenheber drunter und schiftungsplate. Kan ja auch pasieren das sich die fundamente. Unter. Gewicht. Noch ungleichmasig sezen.
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#14

Beitrag von emil17 » So 26. Apr 2015, 10:37

DiyMatze hat geschrieben:Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe- einfach die Oberfläche der fertig betonierten Fundamente mit Stahlbürste "aufrauhen" und dann die Unbenheit mit feinem Mörtel bündig glätten?!
Dann ist eine wenige Millimeter dünne Schicht auf dem Fundament- verbindet sich das denn überhaupt und bricht das bei Druckbelastung nicht einfach durch wie ein Knäckebrot?
Ich weiss nicht, ob du Uhrmacher oder Augenchirurg von Beruf bist, aber das hier ist keine extreme Präzisionsarbeit.

Der Zweck der Sache ist nicht, die Oberfläche aufzurauhen, sondern die Zementhaut zu entfernen, die sich aufgrund der Pfütze vermutlich gebildet hat und die verhindert, dass das Neue auf dem weniger Neuen hält. Hohl ist und brechen kann wenn du es richtig machst gar nichts.
Wenn du es gut machen willst, bürstest du die Oberfläche mit der Stahlbürste, machst mit Schwamm oder Quast nass, streust wenig Zementpulver drüber und bürstest das mit einer Wurzelbürste fest ein (Handschuhe!), bevor du den Mörtel aufbringst.

Grundsätzlich ist es aber mühsam bis unmöglich, sehr dünne Ausgleichsschichten aus Mörtel aufzubringen. Dafür gibt es spezielle Ausgleichs- und Spachtelmassen oder auch Reparaturmörtel. Deswegen macht man es gleich auf richtige Höhe oder lässt, wenn noch was drauf soll, einige cm Luft, die man dann durch einen recht trocken angemachten Mörtel (nicht Beton) präzise ausgleichen kann.

In den nicht seltenen Mangelzeiten in Europa haben die Leute solche Schuppen aus irgendwas zusammengeklopft und ganz ohne Beton auf ein paar Ziegelbrocken oder Eisenbahnschwellenabschnitte oder was halt grad da war gestellt. Wenn dann irgendwas schief geworden ist, hat man den Schuppen mit einem Wagenheber etwas angehoben, etwas untergelegt und gut war. Das hält länger als ein Menschenleben.
Ich hab seit 10 Jahren so ein Teil stehen, da sind immer so zwei Festmeter Brennholz drin. Das steht auf vier Betonklötzen 20x30 cm, die ich irgendwo auf dem Abbruch gefunden habe. Löcher einmessen, bis unter den Humus graben, mit Splitt ausgleichen, Betonsteine reinlegen, fertig.

Der Gebrauchswert eines Gartenhäuschens nimmt nur unwesentlich ab, wenn es an einer Ecke um drei Millimeter schief ist. Es ist aber ein Fluch, wenn man viel zu stabil gebaute unsinnige Betonkonstruktionen rückbauen muss, weil der Vorbesitzer irgendwas gebaut hat, was man nicht mehr will, und viel Beton genommen hat, weil der leider so billig ist.

Ich möchte nochmals erwähnen, dass die meisten Laien viel zu stark dimensioniert betonieren, dann aber den konstruktiven Holzschutz vernachlässigen, was viel wichtiger ist.
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#15

Beitrag von DiyMatze » So 26. Apr 2015, 12:22

@ emil

Da hast Du wohl Recht mit der Überdimensionierung.
Ich denke mir halt, wenn schon so ein "Projekt" und die Arbeit die damit verbunden ist, dann wenigstens für die Ewigkeit.
Also gut, wenn alle Punktfundamente fertig sind werde ich die konkaven Unebenheiten, wie von Dir beschrieben, mit Mörtel glätten.

Holzschutz ist natürlich auch ein wichtiges Thema.
War gestern im Fachhandel und habe mir die entsprechenden Holzschutzmittel und Farben gekauft. Ca. 280,-€ :dreh:
Hilft ja nichts. Holzschutz innen und außen streichen- jede einzelne Bohle solange noch nicht aufgebaut ist und dann die Außenseite mit der entsprechenden Farbe streichen/ walzen- mal schauen.

Sichtbare Fundamente mit dem gleichen Farbton wie UG vom Haus und das gleiche mit der Wand- soll ja dazu passen :daumen:

Auf jeden Fall ein rießen Dankeschön für die Tipps- haben mir weitergeholfen.
Werde mal ein paar Bilder reinstellen über die einzelnen Arbeitsschritte ;)
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#16

Beitrag von DiyMatze » So 26. Apr 2015, 12:24

Ach ja- bin Beamter :pfeif: Das kommt dem Uhrmacher bzw. dem Augenchirurg ziemlich nahe :haha:
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#17

Beitrag von emil17 » So 26. Apr 2015, 15:01

Warum Holzschutzmittel?
Braucht man nicht.
Das Geld kannste dir sparen.
Die Konstruktion muss so sein, dass das Holz überall trocken bleibt - oder doch nach Regen sehr rasch und vollständig abtrocknen kann - und von Luft umspült wird.
Hier halten Blockhäuser aus Fichte mehrere Jahrhunderte, wenn das beachtet wurde. Und sind nach 20 Jahren dahin, wenn das nicht beachtet wurde.

Heisst bei deinem Gartenhaus: Kein Holz in Erdkontakt, unterer Rahmen spritzwassergeschützt, keine Konstruktionsfugen die voll Wasser laufen, Vordach. Die Fertig-Gartenschuppen vom Baumarkt taugen in dieser Hinsicht nichts.
Gehe in einem alten Dorf umher und gucke, welche Holzschuppen wo warum kaputt sind.
Holz, was man streichen muss, damit es nicht kaputt geht, geht trotzdem kaputt. Es gibt schönere Arbeiten als Holzbauten neu streichen.
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#18

Beitrag von DiyMatze » So 17. Mai 2015, 06:28

@ all

So die Punktfundamente sind jetzt fast fertig- die letzten drei noch mit so einer Art Tiefengrund und im Anschluß noch anstreichen.
Habe noch zw. den Fundamenten eine Wurzelschutzfolie verlegt und dann mit Ostalpschotter überdeckt.

Gruß:
Matze
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#19

Beitrag von DiyMatze » So 17. Mai 2015, 06:29

Hier noch das Bild mit dem Schotter.
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Re: Beton Punktfundamente behandeln?

#20

Beitrag von mot437 » So 17. Mai 2015, 08:31

Ho. Da wil wer n panzer. In sein gartenhaus stelen. ..... Waere doch einfacher gewesen ne stuzmauer.

Ich persoendlich hate. Auf der unterseite. Eine. Meterhohe. Kelerartige. Nische eingearbeitet. Und In der mite ne stuzmauer. Und mit dem aushub fon unten oben gefult.
Fuer. Rasenmaher. Brenholz. Ect

Aber. Tol siet das schon aus. :)
Sei gut cowboy

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