Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

Knurrhuhn

Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#11

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 22. Okt 2014, 14:20

aron hat geschrieben: Wo bleibt die Auseinandersetzung damit durch diejenigen, die immer darüber jammern, daß man in Deutschland nicht einfach wohnen kann?
Na ja, manche träumen halt lieber, als zu versuchen, sie auch zu verwirklichen!
LG
Kennen wir uns? :aeug: Kennst Du meine persönliche Situation?! Hast Du 'ne Ahnung, wie intensiv ich mich damit schon auseinander gesetzt habe in den letzten Jahren?!

Ist auch von anderen hier schon bis zum erbrechen erörtert worden. Und es bleibt immer das Ergebnis: kann man machen, sich in so'ner Grauzone aufhalten - aber muss nicht unbedingt gutgehen. Wer Bock drauf hat und risikofreudig ist soll's bitte tun!
Aber wer nicht, und das aus guten Gründen, der darf bitte Missstände in der Gesetzgebung anprangern, ohne als Jammerlappen hingestellt zu werden, ok?

Mineosis
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#12

Beitrag von Mineosis » Mi 22. Okt 2014, 19:22

emil17 hat geschrieben:
Kein Mensch hindert Euch daran, einen Altbau im Aussenbereich mit ein paar tausend Quadratmetern Grund drumrum für wenig Geld zu erwerben und dann auf diesem Gelände in der Jurte oder im Bauwagen oder im Erdloch zu wohnen.
Wo und wie man schläft ist den Beamten (noch?) egal, der Vorschrift ist es Genüge getan wenn der Wohnsitz wo man angemeldet und steuerpflichtig ist als Wohnsitz taugt.
Man kann auch (auf dem eigenen Boden) statt das Klo zu benutzen mit der Hacke ins Gebüsch gehen, Kanalgebühr zahlt man trotzdem.

Probleme mit der Verwaltung und den Ämtern gibts regelmässig wenn man auf Grundstücken wohnt, die dafür nicht zugelassen sind (Aussenbereich ohne Bestandeswohnbau) oder wenn man Grund, der anderen gehört, dazu beansprucht, ohne dass diese anderen gefragt worden und einverstanden sind.
Theoretisch könnte man sich ja auch ein Grundstück mit ein paar tausend pm kaufen, außenrum eine dichte Hecke aus Weiden, Poncirrus und diversen Berberis-Arten, im Verhältnis 1:1, Weiden zu einem dichten Zaun verflechten.

Wohnsitz bei Eltern, Freunden, ... anmelden. Ich bin mir relativ sicher, dass niemand durch die Hecke durchgehen wird, solange er noch etwas Hirn hat. ;) Ein kleines aber hohes Holztor (Sichtschutz!) kann man ja reinbauen, kostet vermutlich unter hundert Euro.

Ich persönlich würde das zwar nicht machen, ist aber mal eine Idee, vielleicht gefällt es ja irgend jemandem.

Mein persönliches "Selbstversorgertraumhaus" (also Haus, das ich mir passend zum "Job" Selbstversorger vorstelle) wäre ein altes Fachwerkhaus oder Vierkanthof mit REGENDICHTER! Scheune, Erdkeller, gestampftem Fußboden (kein Beton, Fliesen o.ä.) und angrenzend noch ein paar Ställe für Hühner, ... Vermut

Es gibt mit Sicherheit irgendwo am Rande der Welt so etwas, allerdings müsste man dann schon ein wenig Arbeit hineininvestieren. Sollte aber nicht so schwer sein, mit ein wenig Hirn anstrengen bekommt man das schon hin. Trockenlegungsarbeiten werden vermutlich nötig sein, ev. auch noch ein paar andere Sachen. Nur Strom und Wasser sollte man wohl besser einem gelernten Installateur überlassen, das Geld ist es einem sicherlich wert.

Inwiefern man sich verschulden sollte (oder besser schon soviel auf der Kante, dass das nicht nötig ist :) ) muss man dann, wenn man sich für das begehrteste Grundstück entschieden hat, selbst entscheiden.
Keinesfalls sollte allerdings auf Zusätzlich anfallende Kosten wie Installateur, Möbel (und wenn man alles selbst macht dann eben die Holzkosten), Werkzeugkosten, Materialkosten wie Farbe, Schrauben, Nägel, usw. vergessen werden.

Dämmung sollte ja bei alten Gebäuden nicht verpflichtend nachzurüsten sein, hoffe ich mal...
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#13

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 22. Okt 2014, 19:45

Mineosis hat geschrieben:
Ich persönlich würde das zwar nicht machen, ist aber mal eine Idee, vielleicht gefällt es ja irgend jemandem.
zumindest den satelliten die die bilder fürs geografische system machen wirds gefallen :lol:

na ja, eigentlich find ichs ja nicht zum lachen, ich muss mehr steuern bezahlen damit überwachungssystme eingeführt werden können die nebenbei meine privatsphäre stören nur weil immer wieder mal jemand glaubt er muss sich nicht an die gemeingültigen vorschriften halten und kann bauen wo oder wie er will.
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#14

Beitrag von emil17 » Mi 22. Okt 2014, 21:11

Dazu brauchts keine Satelliten, das erledigen zuverlässig und preisgünstig die Nachbarn. So dicht kann keine Hecke sein, vor allem nicht bei Zugereisten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#15

Beitrag von unkrautaufesserin » Mi 22. Okt 2014, 22:05

OK, Motten sind bei Wolle ein Problem. :hmm: Dann doch lieber Hanfmatten, da ist der Mottenschutz eingebaut. Schade, wieder kein Argument für Schafe.

Wärmedämmung muß man nicht nachrüsten, wenn man die Hütte selbst bewohnt. Will man vermieten, braucht man einen Energieausweis.

Mineosis, so ähnlich sieht die Hütte aus, die wir seit letztem Jahr bewohnen... :pft:

Liebe Grüße, M.

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#16

Beitrag von Luna » Mi 22. Okt 2014, 23:06

unkrautaufesserin hat geschrieben:OK, Motten sind bei Wolle ein Problem. :hmm: Dann doch lieber Hanfmatten, da ist der Mottenschutz eingebaut. Schade, wieder kein Argument für Schafe.
Man kann Wolle mit Borsalz gegen Motten schützen. Das geht dann aber für grössere Dämmarbeiten nicht mehr im Grammbereich aus der Apotheke und wird dann auch entsprechend teuer.
Eine Option wäre evtl., die Wolle mit billigem Kalk oder Zement anstatt mit Borsalz zu "impfen", um den Motten die Eiablage zu verleiden. Versuch macht kluch ...

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#17

Beitrag von Wayan » Do 23. Okt 2014, 10:46

Luna hat geschrieben:
unkrautaufesserin hat geschrieben:OK, Motten sind bei Wolle ein Problem. :hmm: Dann doch lieber Hanfmatten, da ist der Mottenschutz eingebaut. Schade, wieder kein Argument für Schafe.
Man kann Wolle mit Borsalz gegen Motten schützen. Das geht dann aber für grössere Dämmarbeiten nicht mehr im Grammbereich aus der Apotheke und wird dann auch entsprechend teuer.
Eine Option wäre evtl., die Wolle mit billigem Kalk oder Zement anstatt mit Borsalz zu "impfen", um den Motten die Eiablage zu verleiden. Versuch macht kluch ...
Wäre ja schön, wenn mal jemand eine bezahlbare dauerhafte Methode entwickelt und uns an seinem Erfolg teilhaben lässt.
Ich finde die Idee auch sowas von charmant!! Trotzdem haben wir Stopfhanf eingebaut...
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#18

Beitrag von emil17 » Fr 24. Okt 2014, 08:22

Zum Dämmproblem beim Eigenbau:
Ich habe schon mal Holzwände rückgebaut, wo man Altkleider und alte Wolldecken als Dämmung reingestopft hat. Das gibt nach Mottenbefall eine der ganz üblen Sauereien.
Da der Befall immer droht und man ihn nicht sieht, sollte man am eigenen Haus mit alternativen Mottenschutzmitteln keine Experimente machen, zumal es später kaum mehr möglich ist, den Schaden zu beheben, ohne alles ausbauen zu müssen. Fugenlose Bauweise als Mottenschutz ist praktisch kaum möglich.
Einfach Kalkhydrat oder Zement zumischen dürfte nicht gehen - wenn es so einfach wäre würde das auch gemacht und wäre Standard.

Deshalb dürfte für Selbstbauer Dämmen mit Materialien auf Zellulosebasis einfacher und sicherer sein, wenn er kein kommerzielles und von einem anerkannten Prüfinstitut auf Mottensicherheit getestetes und zertifiziertes Produkt verwenden will. Nur Mottenschutz auf Basis nicht flüchtiger Substanzen, die sich dauerhaft fest mit der Wollfaser verbinden, wären mir sicher genug - sowas kriege ich aber selber nicht hin.
Man kann Torf, Sägespäne, Hobelmaschinenspäne, Holzfasern, Altpapierflocken, gehacktes Stroh, Nadelstreu, Getreidespreu, Moos, Korkschrot, geröstetes Baumrindengranulat nehmen - es gibt ja so vieles.
Wer im Gebirge wohnt oder sonst Zugang zu Lärchenwald hat: Die jetzt fallenden Nadeln der Lärche geben ein vorzügliches Dämmmaterial (wie auch Zuschlag für Konstruktionslehm), denn sie sind leicht, nicht brüchig und schwer abbaubar. Man kann sie in grosser Menge von Waldstrassen zusammenkehren und in der Scheune ausgebreitet trocknen.
Mit etwas Sägespänen von Zirbenholz gibt das nebenbei auch sehr angenehme Füllungen von Kopfkissen.

Die numerische Wärmeleitfähigkeit oder Wärmeleitfähigkeitsgruppe des Materials (WLG-Zahl, typisch 0.04) wird von den Herstellern immer in den Vordergrund gestellt. Ein tiefer Wert ist für kommerzielle Anwendungen wichtig, weil sich bei gleichen Dämmeigenschaften dünnere Wände und damit bei gleichem Aussengrundriss mehr Nutzfläche ergeben. Zudem braucht man die Zahl für die Berechnung der Dämmwirkung, welche man bei nicht standardisierten Materialien wie selber gesammeltem und getrocknetem Moos nicht hat, was die Behörden aber verlangen.
Als Selbstbauer kann man aber einfach die Wände etwas dicker machen.
Dämmung ist eines der Baumaterialien, von denen viel benötigt wird, deshalb ist Nachhaltigkeit und Verwendung lokaler Materialien wichtig.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#19

Beitrag von Mineosis » Fr 24. Okt 2014, 17:03

emil17 hat geschrieben:Dazu brauchts keine Satelliten, das erledigen zuverlässig und preisgünstig die Nachbarn. So dicht kann keine Hecke sein, vor allem nicht bei Zugereisten.

Berechtigter Einwand. Nachdem ich nicht davon ausgehe, dass das jemand machen wird, mache ich mir darüber erstmal keine sorgen...

Bezüglich Wolle und Motten:
Hat jemand Erfahrungen mit Kupfersulfat CuSO4 oder Salz? Gesättigte Lösung herstellen, die Wolle dann mal einweichen, dann herausnehmen und in der Sonne trocknen lassen. Eventuell auch heiße/warme gesättigte Lösung herstellen, wolle rein, etwas Zusalzen, dann abkühlen lassen und rausnehmen, abtropfen lassen und in der Sonne trocknen.

Salz oder Kupfersulfat (wie auch sämtliche anderen chemischen Stoffe, die sich negativ auf das Leben von Motten auswirken sollten)

Nadelstreu hätte doch sicher auch Ungeziefer Probleme zur Folge, oder?

Borax ist übrigens nicht so schlimm teuer: Borax gibts auch von anderen Anbietern deshalb Werbelink entfernt LJ
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#20

Beitrag von Mineosis » Sa 25. Okt 2014, 06:52

Sry, nicht daran gedacht, hast aber recht :) War aber eher so gedacht, dass es einen Orientierungspreis gibt.

Hier jz ohne Link notiert: 8,50 €/kg, ab 10 kg 5,50 €/kg, bei noch mehr wird es noch günstiger.
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