gutshaus

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10834
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: gutshaus

#21

Beitrag von emil17 » Do 24. Jul 2014, 22:03

Ich kenne genug Geschichten von Paaren, die sich wegen einem maroden Schnäppchen an idyllischer Lage zerkriegt haben.
WENN du wenig Ansprüche hast UND das Ding billig ist UND du viel kannst UND du nach dem Kauf noch genug Geld hast um Nötigstes zu kaufen oder machen zu lassen UND ein sicheres Einkommen da ist UND du keine anderen Hobbies hast DANN könnte, - könnte, nicht müsste - es gehen.

Die meisten Kollegen finden es total heiss, so in der Freizeit herumzurenovieren, haben aber leider grad keine Zeit, wenn du sie wirklich brauchst.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Thomas74
Beiträge: 877
Registriert: Mo 1. Jul 2013, 17:29
Familienstand: verheiratet

Re: gutshaus

#22

Beitrag von Thomas74 » Fr 25. Jul 2014, 07:30

Die Häuser kriegst du teilweise hinterhergeworfen:
Was für Enthusiasten:
http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... ref=search

Oder was Fertiges:
http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... ref=search
Optimismus ist,bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen...

porchers
Beiträge: 78
Registriert: Mi 29. Jan 2014, 23:12

Re: gutshaus

#23

Beitrag von porchers » Sa 26. Jul 2014, 12:35

Ja das stimmt mit dem zerkriegen...bin selbst auf ner denkmalschutzbaustelle aufgewachsen-es hat geklappt aber einfach ist was anderes.gutshaus hab ich geschrieben weil die heutigen bauten meist 2-3 nutzgebäude dabei haben(was wir möchten)und gutshöfe bis zu 12gebäude beinhalten(dann doch zuviel;))
Es gibt denke ich für alle varianten beispiele(geschafft mit viel geld, geschafft mit wenig geld, nicht geschafft und ok, nicht geschafft und dran zerbrochen)deswegen frage ich ja auch soviel, um vieleicht ein paar fehler nicht mehr machen zu müssen und optimismus dazuzubekommen von wrlchen, dies geschafft gaben.

Die beispielhäuser kenn ich svhon;)das erste leider in sachsen oder und damit raus weil wir nur nach meckpom oder schleswig möchten, das zweite einfach zu eng bebaut und zuwenig land, weil dir das ensemble landwirtschaftlich nutzen möchten.

Thomas74
Beiträge: 877
Registriert: Mo 1. Jul 2013, 17:29
Familienstand: verheiratet

Re: gutshaus

#24

Beitrag von Thomas74 » Sa 26. Jul 2014, 13:50

Ein Bekannter von mir hat sich jetzt diese Hütte zugelegt: http://klanino.pl/palac/
Da ist aber auch in Polen ein sechsstelliger Eurobetrag notwendig. :roll:
Optimismus ist,bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen...

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10834
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: gutshaus

#25

Beitrag von emil17 » Sa 26. Jul 2014, 22:57

porchers hat geschrieben:deswegen frage ich ja auch soviel, um vieleicht ein paar fehler nicht mehr machen zu müssen und optimismus dazuzubekommen von wrlchen, dies geschafft haben.
Du solltest bereits Erfahrung mit Bauarbeiten aller Art im Altbau haben ...
Realistische Einschätzung des Zustandes der Sache und des zu erwartenden Aufwandes bezüglich Zeit und Geld ist wichtig, sonst riskiert man, sich zu übernehmen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Thomas74
Beiträge: 877
Registriert: Mo 1. Jul 2013, 17:29
Familienstand: verheiratet

Re: gutshaus

#26

Beitrag von Thomas74 » So 27. Jul 2014, 09:29

Es ist wie ein normaler Altbau,nur alles größer.
Das zieht sich durch alle Arbeiten und Kosten,bis hin zur Wohngebäudeversicherung und den Heizkosten.Das mußt du dir immer bewußt sein.
Die Räume wurden oft nicht nach Kosten/Nutzen,sondern nach Ästhetik konzipiert,so daß du große Räume und hohe Decken,und auch viele Fensterflächen hast.
Räume abteilen/abhängen ist meist nicht möglich und/oder optisch unbefriedigend.

Auch waren einige Räume rein zur Präsentation,wie z.b. Treppenhäuser und Flure,die einen großen Teil der Grundfläche einnehmen,aber trotzdem mit geheizt werden wollen.
Ein Vorteil ist wiederum,daß die Häuser damals aufwändig und nach dem aktuellsten Stand der damaligen Technik gebaut wurden.
Mit hochwertigen Materialien ohne Spar-Lösungen.
Mein Haus hat beispielsweise hohlgemauerte Wände,eine damalige Form der Dämmung,die bis heute einwandfrei funktioniert,aber heutzutage kaum bezahlbar wäre.
Optimismus ist,bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen...

Birgit Buck

Re: gutshaus

#27

Beitrag von Birgit Buck » Mo 20. Okt 2014, 19:23

hunsbuckler hat geschrieben:Ich würde Euch empfehlen, mal hier Urlaub zu machen:
http://www.gut-amalienruh.de/gut-amalienruh.html

Da steht auch eine gut ausgestattete Stiftung hinter. Hätte der Claus Harnisch da nicht sein Vermögen reingepulvert, läge das Gut wohl in Ruinen.


@ manfred: Interessant, was Du alles weißt! Wir kannten das so nicht... Ich bitte darum, keine Unwahrheiten (vielleicht aus Unkenntnis?) zu verbreiten.

Dankeschön!

Benutzeravatar
Tanja
Beiträge: 4037
Registriert: Di 3. Aug 2010, 01:32
Familienstand: Single
Wohnort: Frankenwald

Re: gutshaus

#28

Beitrag von Tanja » Mo 20. Okt 2014, 20:21

@Birgit Buck

Zum Zitieren gibt es den Quote-Button: Gewünschten Textabschnitt markieren, Button klicken, fertig.
Birgit Buck hat geschrieben:@ manfred: Interessant, was Du alles weißt! Wir kannten das so nicht... Ich bitte darum, keine Unwahrheiten (vielleicht aus Unkenntnis?) zu verbreiten.

Dankeschön!
Ich habe mal eben nachgelesen, was auf Eurer eigenen Website, insbesondere auch auf der Seite Warum tust Du Dir das an geschrieben steht.

Manfreds Äußerung spiegelt lediglich einen Eindruck wieder, den man sehr leicht gewinnen kann, wenn man als Außenstehender diesen Text liest. Finanzkräftige Mitbegründer von Stifungen, wie die dort erwähnte, wachsen ja nun nicht auf Bäumen.

Jedenfalls: Wenn man feststellt, dass etwas Geschriebenes falsch interpretiert wurde, dann sollte man sich besser dem Text widmen und Umformulierungen ins Auge fassen, um zukünftig Missverständnisse bei Lesern zu vermeiden, anstatt jemanden öffentlich der Verbreitung von Unwahrheiten zu bezichtigen.
Tanja

:blah:

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10834
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: gutshaus

#29

Beitrag von emil17 » Mo 20. Okt 2014, 22:09

Was grundsätzliches dazu:

Die Idylle wie sie oben im Link beschrieben wird (Wieso tust du dir das an) gab es so zweifelsfrei nicht. Jeder Gutshof lebte von der Schar namenlosen Gesindes, das den ganzen Tag für den Gutsherrn werken MUSSTE, um sich selber zu erhalten. Neben der landwirtschaftlichen Alltagsarbeit, die ohne Vollmechaniserung schon anstrengend genug war, war auch noch der ganze Gebäudeunterhalt zu erbringen.
Das Landleben früher war nur dann idyllisch, wenn man zu den Herren gehörte. 99% der Leute auf den Gütern waren nicht in dieser Lage.
Ob ein blühendes Gut es rechtfertigte, dass Hunderte von Leuten dafür perspektivlos ihre Existenz hergeben mussten, kann ich nicht entscheiden. Wenn mit zerfallenden Gutshöfen und Herrschaftshäusern eine Kultur verloren geht, geht damit auch ein Stück Feudalismus verloren (Vieles für Wenige, Sehr wenig für Viele) und ob es darum wirklich schade ist, steht mir nicht zur Beurteilung zu. Ich bin jedenfalls froh, nicht in dieser "guten alten Zeit" leben zu müssen.

Damals, zu Zeiten der französischen Revolution, haben die Landleute in der Schweiz fast alle Burgen gebrandschatzt, die Sitz der Landvögte waren. Heute empfinden wir das als Zerstörung wertvoller Bausubstanz, damals standen diese Gebäude für die verhassten Blutsauger.

Aus dem gleichen Grund weckt es in mir durchzogene Gefühle, wenn ich von den wunderbar erhaltenen und naturnah bewirtschafteten Waldungen in Deutschland und Österreich lese, die früher ausschliesslich als Jagdgrund des Hochadels dienten und absolut tabu fürs gewöhnliche Volk waren, auch wenn schlimmer Mangel an Holz und Nahrung herrschte. Als Biologe und naturverbundener Mensch gefallen sie mir, als Zeugen einer zum Glück vergangenen Zeit gefallen sie mir nicht - sie waren viel zu teuer für die, welche den Preis dafür zu bezahlen hatten.
Sowohl diese Wälder wie auch diese Herrensitze haben Tausende von Existenzen gekostet - Menschen, die deswegen nicht das verwirklichen konnten, was sie wohl aus ihrem Leben im Rahmen der damaligen Wertmassstäbe hätten machen wollen, wenn man sie gelassen hätte. Früher galt noch gnadenloser als heute der Grundsatz: Wer nichts hat, der ist nichts - und wird mit allergrösster Wahrscheinlichkeit auch nie etwas sein.

Wenn man sich heute als Einzeltäter oder in einer kleinen Gruppe ein solches marodes Herrschaftshaus antut, sollte man sich im Klaren sein, dass es sich um ein Gebäude handelt, das stets auf billige Arbeitskraft vieler Personen angewiesen war. Ich bin deshalb mit meiner kleinen Hütte zufrieden, im Gutshaus würde mir der Oberlakai fehlen, der dreimal im Tag devot "Es ist aufgetragen, Herr" meldet.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: gutshaus

#30

Beitrag von Adjua » Di 21. Okt 2014, 09:47

Ganz grundsätzlich würde ich sagen, dass die ganze Zivilisation auf Brutalität und Ausbeutung gebaut ist. Wenn man es so streng sieht, dürfte man gar nichts davon verwenden, auch keine Computer.

Wenn ein vermögender Mensch sein Geld in die Erhaltung eines alten Gutshauses steckt, dann erhält er heute Schönheit und Geschichte. Das finde ich verdienstvoll, egal, wie man es dreht und wendet. Dass eine nachfolgende touristische Nutzung verwerflicher sein soll als irgendein neugebautes Designerhotel, könnte ich nicht nachvollziehen. Irgendwo muss sich die entsprechende Urlaubsklientel ja aufhalten.

Mich würde allerdings interessieren, was an Manfreds Darstellung so falsch ist - zumal ich daran nichts Ehrenrühriges finden kann? Ich würde auf der oben zitierten Website auch nichte anderes herauslesen ...

Antworten

Zurück zu „Gebäude, Zäune etc.“