Pflanzenkläranlage
Verfasst: Di 21. Aug 2012, 21:48
Für meinen "neuen" Spielplatz im Außenbereich bin ich derzeit auf der Suche nach der passenden Fäkal- und Abwasserentsorgung.
Die Anforderungen:
-Möglichst geringer Stromverbrauch, da kein Netzanschluss besteht
-Möglichkeit zur (Teil)Verwertung der Fäkalien als Düngemittel, Stichwort "zur Neige gehende Phosphatlagerstätten"
-Unkritisch gegenüber unregelmäßiger Beschickung
-Ein gewisser Komfort und die Vermeidung von Ekelgefühlen bei Gästen
Jetzt bin ich auf eine Art von Planzenkläranlage gestoßen, die sich im Fachjargon "Bepflanzter Bodenfilter mit Rottevorklärung" nennt.
Hier ein pdf mit einigen Infos und Prinzipskizze: Klick mich
Im Haus eine normale Spültoilette.
Die Abwässer laufen ungetrennt in einen Vorfilter mit Komposthaufenfunktion. Unten in den Filter kommt eine Lage Hackschnitzel. Auf den Hackschnitzeln steht ein gelochter Einsatz, in dem sich die Grobstoffe (wie Stuhl und Toilettenpapier etc.) sammeln und verrotten. Die Flüssigkeit läuft durch die Löcher des Einsatzes und durch die Hackschnitzel (Biofilterfunktion) je nach Gefälle direkt weiter ins Pflanzenbeet oder in einen Pumpensumpf, von wo sie ins Pflanzenbeet gepumpt wird (Pumpenlaufzeit wenige Minuten pro Tag, nach Bedarf).
Diese Anlage ist quasi eine Mischung aus Komposttoilette und Pflanzenklärung der Restflüssigkeit.
Als Transportmedium dient Wasser, das vor Ort entnommen wird (Brunnen, Oberflächengewässer, Regenwasser) und vor Ort wieder eingebracht wird (Einleitung oder Versickerung).
Der Kompost aus dem Rotteschacht kann als Dünger verwendet werden (muss ja nicht unbedingt ins Gemüsebeet) und vom Planzenbeet kann man ebenfalls organische Masse als Mulch, Dünger, Einstreu etc. gewinnen.
Was mir noch nicht ganz gefällt, ist der Rotteschacht. Es wäre sicher kein Schaden, dort regelmäßig kohlenstoffhaltiges Material einzubringen (Sägespäne, Hackschnitzel etc.), um die Rotte zu fördern und die Nährstoffbindung zu verbessern.
Wer den Urin lieber separiert und gezielt als Stickstoffdünger einsetzen will, dann das natürlich wie bei einer Komposttoilette tun.
Für weitere Anregungen und evtl. vorhandene Erfahrungen wäre ich dankbar.
LG,
Manfred
Die Anforderungen:
-Möglichst geringer Stromverbrauch, da kein Netzanschluss besteht
-Möglichkeit zur (Teil)Verwertung der Fäkalien als Düngemittel, Stichwort "zur Neige gehende Phosphatlagerstätten"
-Unkritisch gegenüber unregelmäßiger Beschickung
-Ein gewisser Komfort und die Vermeidung von Ekelgefühlen bei Gästen
Jetzt bin ich auf eine Art von Planzenkläranlage gestoßen, die sich im Fachjargon "Bepflanzter Bodenfilter mit Rottevorklärung" nennt.
Hier ein pdf mit einigen Infos und Prinzipskizze: Klick mich
Im Haus eine normale Spültoilette.
Die Abwässer laufen ungetrennt in einen Vorfilter mit Komposthaufenfunktion. Unten in den Filter kommt eine Lage Hackschnitzel. Auf den Hackschnitzeln steht ein gelochter Einsatz, in dem sich die Grobstoffe (wie Stuhl und Toilettenpapier etc.) sammeln und verrotten. Die Flüssigkeit läuft durch die Löcher des Einsatzes und durch die Hackschnitzel (Biofilterfunktion) je nach Gefälle direkt weiter ins Pflanzenbeet oder in einen Pumpensumpf, von wo sie ins Pflanzenbeet gepumpt wird (Pumpenlaufzeit wenige Minuten pro Tag, nach Bedarf).
Diese Anlage ist quasi eine Mischung aus Komposttoilette und Pflanzenklärung der Restflüssigkeit.
Als Transportmedium dient Wasser, das vor Ort entnommen wird (Brunnen, Oberflächengewässer, Regenwasser) und vor Ort wieder eingebracht wird (Einleitung oder Versickerung).
Der Kompost aus dem Rotteschacht kann als Dünger verwendet werden (muss ja nicht unbedingt ins Gemüsebeet) und vom Planzenbeet kann man ebenfalls organische Masse als Mulch, Dünger, Einstreu etc. gewinnen.
Was mir noch nicht ganz gefällt, ist der Rotteschacht. Es wäre sicher kein Schaden, dort regelmäßig kohlenstoffhaltiges Material einzubringen (Sägespäne, Hackschnitzel etc.), um die Rotte zu fördern und die Nährstoffbindung zu verbessern.
Wer den Urin lieber separiert und gezielt als Stickstoffdünger einsetzen will, dann das natürlich wie bei einer Komposttoilette tun.
Für weitere Anregungen und evtl. vorhandene Erfahrungen wäre ich dankbar.
LG,
Manfred