Selbstversorger Forum e.V.

Naja, also Zeynep ist ja noch nicht so lange her... Da gab es bei uns in der Region massiv Sturmschäden und es wurde auch viel Holz gemacht. Aber zu kaufen sieht man es nirgends. Ich glaube wer mit Holz heizen kann und Holz gemacht hat, der gibt es gerade nicht unbedingt her...

Ich nenne das, machen andere auch: den Kloopapier Effekt.

Etwas könnte knapp werden, meint man, also deckt man sich mit einer Menge ein, was man bisher nie gemacht hat. Also wird das Kloopapier knapp. Also kaufen noch mehr Leute noch mehr Kloopapier. Mein Bruder, sonst eigentlich ein Mensch der rechnen kann, den Bedarf für min. 3 Jahre für sich und seine Frau, aber er war total happy gerade noch eine Palette erwischt zu haben, der Preis war da schon gewaltig.

Dann tritt der Notstand doch nicht ein, denn wir brauchen ja nicht mehr Kloopapier, also wird erstmal kein Kloopapier mehr gekauft, das bringt den gesamten Handel in Schwierigkeiten, denn der war ja auf einen gleichmäßigen Produktverlauf eingerichtet. Nun liegt teueres Kloopapier in den Lagern, das keiner haben will. Die Hersteller haben ein halbes Jahr übermäßig produziert, mit großen Verlusten, denn die gewohnten Abläufe war ja gestört, dann fällt auf einmal die Nachfrage zusammen, die mühsam hochgefahrene Produktion, bricht sin, was nochmal einen großen Verlust bedeutet.

Auch deshalb ist Hackle insolvent, nicht nur wegen der hohen Energiepreise.

Was könnten wir lernen?

Es macht keinen Sinn 20 Ster/Raummeter Brennholz in die Wohnung zu schleppen, um einen kleinen Ofen betreiben zu können. Das ist tatsächlich passiert, vielmehr Sinn würde machen, aufeinander achtzugeben, sich weiterzuhelfen und nicht meinen mit einem Vorrat von was auch immer besser leben zu können.

Zum Brennholz zurück, wir lagern immer das Holz für 2 jahre, damit sind wir seit 1984 gut gefahren. Wir haben auch schon frisches Holz gekauft und dann zum Trocknen gelagert, dann liegen 4 Jahre Holz im Garten vertreut, denn Weichholz braucht 2 Jahre zum Trocknen. Jetzt könnte ich einfach 2-4 Jahre mit kaufen aussetzten und warten bis sich das wieder normalesiert hat. Könnte deshalb, weil wir ja gerade eine Holzheizpause machen und erst 2023 wieder damit beginnen.

fabfiddle hat geschrieben: ↑

Mo 19. Sep 2022, 20:56

Bei der ganzen Diskussion wundert mich momentan, dass kaum Brennholz zu kaufen ist, man bekommt hier in Schwaben und auch in Sachsen Anhalt keine Holzbriketts und kaum Scheite, wenn dann zu einem um 70 % höheren Preis… aber die meisten Händler kriegen einfach gar keine Ware Gleichzeitig kann man aber in Brandenburg ganze Lkw- Kolonnen beobachten, die die Baumstämme nach Polen rüberbringen… da wird doch wieder wie letzthin beim Bauholz wegen Profit eine künstliche Knappheit geschaffen, oder?

Nein. Wie Rohanna sagt, Bauholz ist Bauholz, Brennholz ist Brennholz. Und solange ich Bauholz besser bezahlt bekomme, verkaufe ich es auch so.
Aber vieles Holz, das jetzt abgefahren wird, wurde auch schon vor Monaten verkauft. Lkw- Kapazitäten zum Holztransport sind wohl recht knapp, und manches Holz bleibt mWn mit Absicht noch eine Zeit liegen, weils dann besser verarbeitet werden kann - ich hab gehört in der Papierindustrie ist das so. Also nix künstlich, einfach nur schon verkauft.

Anders sieht's wohl beim Bauholz aus, da motzen die Sägewerke hier über den hohen Export, aber das heizt auch nicht

Edit/Zusatz: Achja, und das Holz, das jetzt als Stamm im Wald liegt, sollte ohne Trocknungsanlage eh nicht verheizt werden, sondern erst in 2 Jahren

Grad die Produktion von "ofenfertigem" Holz kann man nicht mal eben so hochfahren. Das braucht ja 2 Jahre zum trocknen

Kann man wunderbar mit Erdgas in Trockenkammern trocknen.

Konnte, jetzt wird's Gas vermutlich zu teuer

Gibt aber auch Trocknungsanlagen mit Restwärme, ich glaub die haben jetzt erstmal Gewinne

Dann muss sich niemand wundern wenn solches Holz teuer verkauft wird

Hier macht jetzt einer die Trocknung durch die Abwärme der Biogasanlage.

Das einzige was wir in einer Anlage trocknen lassen ist Holz für die eigenen Möbel, das bleibt 2 Jahre draussen und geht nochmal in die Kammertrocknung wozu Energieaufwand betreiben wenn's mit der richtigen Lagerung und etwas Zeit auch getan ist?

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... g-103.html
Im Artikel ist es noch vage gehalten, aber inzwischen steht es fest: Uniper wird verstaatlicht.

Vielleicht (hoffentlich) ist es ein erster Schritt, der ein Umdenken in Bezug auf die Privatisierung von Grundversorgung mit sich bringt.