AlterSchwede hat geschrieben:@emil - Es liegt in der Natur der Sache daß man Geld grundsätzlich auf Kosten anderer Leute Geld verdient.
Ein Sprachproblem, das den wahren Charakter der Spekulation zeigt:
Auf Kosten anderer bedeutet im üblichen Sprachgebrauch "zum Nachteil anderer".
Gegen Geld als Warentauschmittel ist doch nichts einzuwenden, aber um Einkommen zu erzielen muss ich niemanden übervorteilen.
Wäre ich selbst Spekulant, würde ich das auch nicht so eng sehen - eine Mistel hat vermutlich auch kein Problem damit, dass der Baum auf dem sie sitzt liefert und nichts bekommt.
Die Tatsache dass man in der "freien Marktwirtschaft" am meisten zu Geld kommt wenn man andere für sich arbeiten lässt ist ihr grösster Missstand und das Spekulantenunwesen der schlimmste Auswuchs davon.
Zum Beispiel werden die Rohstoffe in Afrika und Südamerika von dort direkt nach USA und China verschifft - verdienen im Sinne von "Geld machen" tun daran Spekulanten und Firmen in Steuerparadiesen, die mit der Ware direkt nie etwas zu tun haben.
Die Leute, welche die Sachen direkt in die Hand bekommen, leben am Existenzminimum nach chinesischem, bolivianischen oder zentralafrikanischen Standard. Das ist nicht lustig, auch nicht für Leute, die es gewöhnt sind.
Was daran gut oder gerecht oder effizient sein soll, erschliesst sich mir nicht. Warum das das selbe sein soll, als wenn der Bäcker den Weizen beim Bauern schon vor der Ernte bestellt, habe ich auch noch nicht begriffen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.