Newsticker zur Energiewende

Sonne, Wind und Feuer
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emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende

#151

Beitrag von emil17 » Di 23. Feb 2016, 08:08

Manfred hat geschrieben:EEG
Ihr habt ja lustige Regelungen:
TopAgrarOnline hat geschrieben:Streitpunkt EEG-Umlage
Als ein zunehmend schwieriges Problem sieht er die EEG-Umlage, die auf den selbst verbrauchten Strom berechnet wird. Bei der Eigenversorgung ist dabei nur ein Anteil von 35 % und im nächsten Jahr von 40 % zu zahlen. „Das gilt aber nur bei Personenidentität, also wenn Erzeuger und Abnehmer identisch sind“, betonte Remmersmann. Liefert aber z.B. eine Stromerzeugungs-GbR den Strom an einen Privathaushalt, ist das nicht mehr der Fall – auch wenn es innerhalb eines Betriebes erfolgt. Hier wäre die volle EEG-Umlage von ca. 6 ct/kWh auch auf den selbst verbrauchten Strom zu zahlen.
Link

Wenn man dem schlichten Prinzip huldigt, wonach keine Gebühren für nicht erfolgten Verbrauch erhoben werden können
(daszu gibt es einen immer noch gültigen Grundsatzentscheid vom Reichsgericht von 1906 oder so, wonach, wer weniger Einkommen erzielt als er könnte, nicht wegen Steuervermeidung behaftet werden kann), dann ist das in der Tat unzulässig.
Die Sache hat vom Prinzip her was mit der GEZ oder GEMA gemeinsam ...

Was geht die den selbst erzeugten und sofort wieder selbst verbrauchten Strom an ???

Ich vermute, dass durch solche Eigenverbrauchsumlagen auch Wirtschaftswachstum errechnet werden soll, denn durch solche Rechnungen wird das Bruttoinlandprodukt aufgebläht.
Nach diesem Prinzip wäre auch eine potentielle Brennholzeigenverbrauchsumlage oder Fremdbrennholzverbrauchsvermeidungsabgabe für den kommunalen Forstdienst einzuführen. Und selbstverständlich auf Verbrauchers Kosten die verbrauchte Menge genau erfassen - Kontrolle nur durch öffentlich zugelassene Experten, was nochmals Arbeitspätze schaffen würde.
Auch aus der Tatsache, dass ein beachtlicher Teil des Gartengiesswassers nie durch einen Gebührenzähler fliesst, wären Gebühren zugunsten der Wasserversorgung erhebbar, etwa durch eine Regenwasserfallrohrduchflussumlage oder Dachrinnennutzungsgebühr. Dachfläche mal Jahresniederschlag (durch den Wetterdienst bekannt) mal x Cent pro Kubikmeter, das müsste sich doch rechnen?

Später könnte man dann konsequentereise auch die Tatsache erfassen und finanziell bewerten, dass ich mir meine Schuhe selber anziehe - und das durch einen "Selbstpflegesolidaritätsbeitrag" auch noch besteuern, weil das ja prinzipiell ungerecht ist gegenüber Personen, die sowas nicht selbst können.

Fair beim Solarstrom wäre gewesen:
- Förderung der Anlagen, nicht der Produktion, durch Inverstitionskredite oder -beiträge
- Einspeisevergütung mit ganz gewöhnlichen marktabhängigen Stromtarifen, wie beim Verbrauch auch
- Gewinn aus Stromeinspeisung ist ganz normales Einkommen, wie Milchgeld oder Ertrag aus Verkauf von anderen Produkten und Dienstleistungen auch.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#152

Beitrag von Thomas/V. » Di 23. Feb 2016, 13:50

Na, hoffentlich liest hier kein Politiker mit...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende

#153

Beitrag von emil17 » Di 23. Feb 2016, 14:41

Thomas/V. hat geschrieben:Na, hoffentlich liest hier kein Politiker mit...
Hoffentlich lesen viele hier mit ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#154

Beitrag von Thomas/V. » Di 23. Feb 2016, 14:53

Du glaubst wohl, das die interessiert, was wir wollen oder nicht wollen? :haha:
Ich vermute, dass durch solche Eigenverbrauchsumlagen auch Wirtschaftswachstum errechnet werden soll, denn durch solche Rechnungen wird das Bruttoinlandprodukt aufgebläht.
Warum wohl wird der Schornsteinfeger nun plötzlich vorstellig und will 90 € für ne Stunde Öfen angucken, erfasssen und "Beratung" haben?
Für 90€ muß 1 1/2 Tage arbeiten gehen. Und der Schorni wird die auch nicht behalten dürfen, sondern es wird damit ein Beamtenapparat gemästet...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Newsticker zur Energiewende

#155

Beitrag von Reisende » Di 23. Feb 2016, 15:52

Was geht die den selbst erzeugten und sofort wieder selbst verbrauchten Strom an ???
das spielt eine rolle für die vergütung. je höher der eigenverbrauchsanteil, desto mehr cent/kWh werden für den eingespeisten strom bezahlt. ist eine staffelregelung und soll die dezentrale stromversorgung fördern.
deshalb stelle ich meine waschmaschine etc bevorzugt bei sonnenschein an.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#156

Beitrag von Manfred » Di 23. Feb 2016, 15:59

Emil meint ja, wieso man für den selbst erzeugen und verbrauchten Strom auch eine Umlage bezahlen muss.
Begründet wird das damit, dass man in der restlichen Zeit, also wenn man Strom von außen verbraucht, die äußere Infrastruktur mit nutzt und man deshalb über die Gebühren auf den selbst genutzten Strom die Kosten für diese Infrastruktur mit tragen soll.

Das gilt ja nicht für Inselanlagen. Wenn du keine Netz-Infrastruktur nutz, musst auch auf deinen Inselstrom auch keine Umlage zahlen.
Aber du musst dann halt selbst Stromspeicher und Ersatzversorgung vorhalten oder dich in Verzicht üben.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#157

Beitrag von Reisende » Di 23. Feb 2016, 16:08

ja ist richtig. ich habe nur erläutert, weshalb der eigenverbrauch durch zähler erfasst wird.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#158

Beitrag von Manfred » Di 23. Feb 2016, 17:03

Eine weitere Speicher-Idee: Umgedrehte Pumpspeicher im Meer in mehreren hundert Meter Tiefe:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 78397.html

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Re: Newsticker zur Energiewende

#159

Beitrag von emil17 » Di 23. Feb 2016, 19:54

Manfred hat geschrieben:Emil meint ja, wieso man für den selbst erzeugen und verbrauchten Strom auch eine Umlage bezahlen muss.
Begründet wird das damit, dass man in der restlichen Zeit, also wenn man Strom von außen verbraucht, die äußere Infrastruktur mit nutzt und man deshalb über die Gebühren auf den selbst genutzten Strom die Kosten für diese Infrastruktur mit tragen soll.

Das gilt ja nicht für Inselanlagen. Wenn du keine Netz-Infrastruktur nutz, musst auch auf deinen Inselstrom auch keine Umlage zahlen.
Ich weiss, dass das nicht Deine Logik ist, aber wenn diese Begründung stichhaltig wäre müsste ich für jede Ware, die ich sowohl selber erzeugen kann (Brennholz, Kartoffeln, Kinder hüten) wie auch gegen Geld bekommen möchte, eine Verfügbarkeitsgebühr zahlen?
Der Maler muss Pinsel, Farbe, Leitern bereithalten, damit er Aufträge entgegennehmen kann, Aber deswegen kriegt er kein Geld von mir, wenn ich meine Küche selber streiche ...
Logisch wäre, dass der Verbraucher über den Stromtarif auch den Transport mit bezahlt, genauso wie ich das auch tue wenn ich mir irgend eine Ware ans Haus liefern lasse. Wenn der Pannendienst kommen muss, bezahle ich den Weg extra, und wenn ich mein Auto oder meine Wasserleitung selber flicke haben die nichts zu wollen.

Besonders bescheuert ist ja daran auch noch, dass Grossverbraucher von der Umlage befreit sind.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#160

Beitrag von Thoreau » Di 23. Feb 2016, 21:54

Ja Emil, auch was du weiter oben geschrieben hast, könnte von mir stammen. Es ist der Wahnsinn, wo wir in kleinen Schritten hingehen. Es merkt nur noch keiner.

Und wenn du Salat säest und später aufisst, bist du ja wohl auch dran, denn durch deine Handlung wird sowohl das Bruttosozialprodukt gemindert als auch die Steuerlast.

Und mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren? ... was für ein Schaden für alle, zahle ein Ausgleichsabgabe.

So könnte man immer weiter spinnen, und sich zurücklehnen und sagen, so eine Spinnerei. Wenn es nur nicht so realistisch wäre

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