Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

Sonne, Wind und Feuer
Manfred

Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#11

Beitrag von Manfred » Mo 31. Dez 2012, 10:14

Wolreno hat geschrieben:denn man will ja nicht für einen halben oder ganzen Verbrauchstag den erwirtschafteten Strom speichern sondern über einige Tage hinaus.
Dafür sind die bisher angebotenen Systeme zur Kombination mit netzgekoppelten Solaranlagen gar nicht ausgelegt. Deren Speicher berechnet auf die normale Arbeitnehmerfamilie eher als Puffer den Tag über und in die Nacht hinein gedacht. Deren Berechnungen gehen idR sogar davon aus, dass der Speicher jede nacht bis an die Entladegrenze gebracht wird. (Weil das Ergebnis der Berechnung dann wirtschaftlicher erscheint).
Ansonsten hast du natürlich recht. Wenn ein Netzanschluss da ist, sind Akkus derzeit idR ein Draufzahlgeschäft, trotz der Vergütung für den Eigenverbrauch. Einen gewissen Graubereich gibt es evtl. wenn ohne den Speicher der inzwischen vorgeschriebene Eigenverbrauchsanteil nicht erreicht wird, d.h. der Überschuss ohne Vergütung ins Netz eingespeist würde.

Manfred

Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#12

Beitrag von Manfred » Mo 31. Dez 2012, 10:26

WernervonCroy hat geschrieben:Wenn wir alle umdenken würden, dann wäre/wird Strom kein Luxuyartikel. Wir müssten nur unser Verbrauchsmuster ändern. Gut finde ich dass es keine Glühbirnen mehr gibt.
Als nächstes würde ich bei den Standbybetrieb ansetzen. Um es mit den Worten von Peter Lustig zu sagen, abschalten.
Warum brauche ich um es Hell zu machen 220V, es würde auch mit 12VBirnen gehen. 12V Gleichstrom würde sich mit PV gut selbst herstellen lassen und auch für einige Zeit speichern lassen
Gibt schon einige Camping 12v Sets für Gartenhäuser und ähnliches. Klar müsste man sie paralell schalten in reihe wäre doof.
Klar man brächte ein zweites Kabelnetz, aber bei einem Umbau sicher relativ einfach zu erstellen.

Wenn ich Neubauen müsste, es gibt einige sehr schöne Konzepte so genannte Plusenergiehäuser. Finde ich gut.
Ich bin nicht sicher, ob du da nicht etwas falsch verstehst.
Eine 12 V Lampe gleichen Bautyps braucht bei gleicher Lichtleistung nicht weniger Leistung als eine 230 V Lampe.
Bei der niedrigeren Spannung ist halt die Stromstärke entsprechend höher.
D.h. bei höheren Leistungen braucht ich mit 12 V deutlich dickere Leitungen und/oder die Leitungsverluste sind höher als bei 230 V.
Einen Vorteil hat ein 12 V Netz eigentlich nur, wenn ich dadurch Umwandlungsverluste einsparen kann. Wenn ich eine 12 V Batteriebank habe und mit den Wechselrichter mit z.B. 90% Wirkungsgrad sparen kann, habe ich 10% weniger Verluste (die zum Teil von den höheren Leitungsverlusten wieder aufgefressen werden).
Bei größeren Geräten wie Kühlschränken etc. ist der Wirkungsgrad hochwertiger 230 V Geräte idR deutlich besser als der von 12 V Geräten (die meist für den gelegentlichen Betrieb im Campingbereich gebaut sind). Dann habe ich zwar Verluste durch den Wechselrichter, diese werden aber durch den besseren Wirkungsgrad der 230 V Geräte mehr als ausgeglichen.
Auch sind 12 V Gerätschaften idR teurer als gleich- oder höherwetige 230 V Geräte und Lampen.

Dazu kommt: Größere Solaranlagen haben idR keine 12 V Betriebsspannung, sondern 48 V oder mehr. Ebenfalls wegen ders Problems der sehr hohen Stromstärken bei niedriger Spannung. Je mehr Leistung ich durch die Kabel schieben muss, desto interessanter wird eine hohe Spannung.

Deshalb werden meist nur bei kleinen Inselsystemen 12 V Systeme gebaut.

Wolreno
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Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#13

Beitrag von Wolreno » Mo 31. Dez 2012, 13:30

Deshalb werden meist nur bei kleinen Inselsystemen 12 V Systeme gebaut.
Vielleicht meint er genau dies. Je nach dem wieviel Strom man benötigt kann man den 12V Strom sehr gut und günstig mit einer Kleinwindkraftanlage (Getriebe einer Waschmaschine, Auto-Lichtmaschine etc.) oder entsprechenden Solarpanells erwirtschaften und in ausgedienten Autobatterien zwischenspeichern. Klaro.. für eine 4-köpfige Familie mit allem Schnick und Schnack im Haus kann man das vergessen.

Beste Grüße,
Wolreno

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Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#14

Beitrag von Buchkammer » Mo 31. Dez 2012, 14:40

So sehe ich das auch. Ein kleines 100 W Solarpanel, welches mir seit dem 28.12.12 ganze 10 Ah :rot: auf eine für Lau abgestaubte 88 Ah Autobatterie lieferte, kann keinen großen Haushalt vollends versorgen. Bei einer Leerlaufspannung des Modul von ca. 20 Volt sind das aber immerhin 200 W in einer Stunde, die ich verbruzeln könnte. Oder eben über 10 Stunden lang 20 Watt. Die Rechnung stimmt doch so, oder? :hmm:

Für eine Notstromversorgung mit LED-Leisten und entsprechender Verkabelung reicht das im Winter allemal. Hab mir ein paar für unter 3 € bestellt und werde das demnächst testen. Auch können diverse Kleinverbraucher wie Ladegerät für eneloop Akkus, elektr. Zahnbürste, Rasierapparat usw. problemlos betrieben werden. Bei einem Laptop mit geforderten 90 Watt Aufnahmeleistung sieht es da schon anders aus. Obwohl der meist nur zwischen 40-50 Watt im Normalbetrieb aufnimmt, könnte ich mit diesen erarbeiteten 200 Watt wohl die Batterie des Laptops einmal laden.

Die derzeitige geringe Leistung hängt aber auch damit zusammen, dass mein Balkon und somit auch das Solarmodul zwar günstig nach Süden ausgerichtet wird, mir hier die Sonne bei ihrem derzeitigen Tiefstand, wenn sie denn scheint, aber nur für ca. 2,5 Stunden/Tag zur Verfügung steht. Danach verschwindet sie eben hinter den Häusern. Wobei dann auch noch Ladeströme erzeugt werden, wenn ein paar Wolken günstig ihr Licht reflektieren. :)
Aber ich habe auf dem Laderegler schon Ströme von 3,5 A entdeckt, die das Solarmodul lieferte. Nämlich dann, wenn sie für kurze Zeit intensiv schien und das Panel ordentlich aufheizte.

Trotzdem alles nicht soo viel, aber es ist ein Anfang und im Sommer sieht die Lastverteilung dann schon ganz anders aus. Geplant ist eine Batterie mit größerer Kapazität ab 200 Ah und ein Sinus-Wechselrichter, dem dann auch die hohen Anlaufströme des Kühlschranks und der Gefriertruhe nichts ausmachen. Da kann man dann schon eine Menge Strömlinge einsparen, die über das Netz nicht mehr gebraucht werden und die in 2013 kommende rabiate Stromerhöhung ein wenig ignorieren. :pfeif:
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Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#15

Beitrag von Manfred » Mo 31. Dez 2012, 14:53

Buchkammer hat geschrieben:So sehe ich das auch. Ein kleines 100 W Solarpanel, welches mir seit dem 28.12.12 ganze 10 Ah :rot: auf eine für Lau abgestaubte 88 Ah Autobatterie lieferte, kann keinen großen Haushalt vollends versorgen. Bei einer Leerlaufspannung des Modul von ca. 20 Volt sind das aber immerhin 200 W in einer Stunde, die ich verbruzeln könnte. Oder eben über 10 Stunden lang 20 Watt. Die Rechnung stimmt doch so, oder? :hmm:
Nein. Wenn dein Laderegler 10 Ah in die Batterie geladen hat (ich vermute mal, die Zahl hast du vom Laderegler?), dann kannst du von da eine Energie von ca. 12 V (= Nennspannung des Akkus) x 10 Ah = 120 VAh = 120 Wh = 0,12 kWh abrufen. Das enspräche einer Leistung von 120 Watt für eine Stunde oder 12 Watt für 10 Stunden. (Von Verlusten und der schwankenden Spannung des Akkus mal abgesehen).
Die Leerlaufspannung des Solarmoduls gibt nur an, welche Spannung das Modul maximal erzeugen kann, wenn kein Verbraucher angeschlossen ist.

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Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#16

Beitrag von Buchkammer » Mo 31. Dez 2012, 14:57

Ja klar, kommen ja nur 12 V raus aber 20 V rein. :platt:

Eben genau diese 10 Ah zeigt mir der Laderegler Steca P3030 an. Der kann Strömlinge bis 30 A verarbeiten. Ist also noch etwas Luft nach oben, da dass eine 100 W Solarmodul im günstigsten Fall nur um die 4-6 A liefert.
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Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#17

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 31. Dez 2012, 15:27

Buchkammer hat geschrieben:Ja klar, kommen ja nur 12 V raus aber 20 V rein. :platt:
Nein, nicht ganz: wenn der Laderegler maximalen Ladestrom für die Batterie frei gibt, kannst Du auch VOR dem Laderegler am Modul kaum mehr Spannung messen als an der Batterie, denn sonst würde ja die ganze Differenz im Laderegler "verheizt", was der zum Glück nicht macht.

Der "Megapulser" hat eine bestimmte Einschaltspannung unterhalb der er aus geht, um die Batterie nicht zu belasten. Wenn die Spannung genau auf dieser Schwelle liegt, kann es zum "flackern" kommen, aber ich würde ihn deshalb nicht ganz abklemmen. Sobald die Sonne wieder scheint, leuchtet der normalerweise wieder konstant.

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Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#18

Beitrag von Buchkammer » Mo 31. Dez 2012, 15:41

Ja, klingt auch logisch. Ich sehe schon, bei den Strömlingen sollte ich mich noch ein wenig belesen. :hmm:

Wegen dem Megapulser. Hab halt gedacht, ich lade den einige Monate in der Ecke rum stehenden 88 Ah Blei-Säure-Akku erst mal nahe an die 100% Kapazität, bevor ich den Megapulser wieder anschließe. Das mit dem Abschalten bei zu geringer Spannung war mir schon klar, steht ja so auch in der Bedienungsanleitung. Meine Denke geht aber nun in die Richtung, dass wenn die LED nur flackert, auch keine ordentlichen Impulse auf die Batterie gegeben werden und die Batterie durch den Betrieb zusätzlich belastet. Außerdem hab ich ein wenig Bammel, dass der nicht billige Megapulser durch das flackern seinen Geist aufgibt. :dreh:
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Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#19

Beitrag von AlterSchwede » Di 1. Jan 2013, 16:18

Im Grunde kann man das meiste Geseiere zu dem Thema wirklich in die Tonne treten. Denn volkommen unberücksichtigt ist z.B. die sich bereits etablierende Abrechnungstechnik die einen im zeitlichen Verlauf beweglichen Strompreis gestattet. (In Schweden haben wir sogar schon die entsprechenden Zähler montiert...)
Kurzum: Wieviel man tatsächlich bezahlt wird in Kürze von der Frage abhängen ob man Strom in Zeiten von "Überangebot" oder "Mangel" verbraucht.

Wie sich das letztendlich auf Wind und Solar auswirken wird ist eine Frage die durchaus extrem unterschiedliche Antworten zuläßt. Da solcher Strom nicht entsprechend der Nachfragelage eingespeist werden kann... kann schon diese Abrechnung dazu führen daß sich manche Regenerative weniger rentieren. Entsteht nämlich ein Überangebot... dann kann der Strompreis insbes. in Zeiten geringer Nachfrage gegen Null gehen. Der Nutzen von manchen Regenerativen wird dann eben zu einer Mischkalkulation... Manchmal hat man Glück und bekommt z.B. tagsüber den Höchstpreis... manchmal aber auch Nichts weil z.B. Nachts oft Überkapazitäten am Netz ist.
Berücksichtigt man in dem Zusammenhang auch noch daß die Anzahl "intelligenter Verbraucher" steigen wird (Waschmaschinen die nur starten wenn der Strompreis ein gewisses Niveau unterschreitet... Kühl- und Heizungsaggregate die "puffern" wenn der Strom günstig ist... usw) dann hat auch dies wieder vollkommen unvorhersehbare Folgen für den tatsächlichen Strompreis den die Masse der Verbraucher an die Stromwirtschaft als Ganzes "überweist".
Und dann sind da ja noch die ganzen Speicherkraftwerke die in Bau sind... Die werden sich wahrscheinlich sehr gut rentieren weil die Strom dann "einkaufen" wenn der fast gratis ist... und dann auf den Markt bringen wenn Spitzenpreise erreicht werden. Sowas geht ja auch wieder zu Lasten von Anbietern die dann einspeisen "müssen" wenn der Strom halt anfällt...

Fazit: Es gibt keinen Grund derzeit Geld in Kleinanlagen zu stecken. Momentan lohnen sie sich nicht - und ob sie sich später mal lohnen kann kein Mensch vorhersagen. Zuguterletzt bleibt ja auch festzuhalten daß man (und Andere...) ja noch später investieren können. Und vor allem mit Blick auf diese Anderen ist da ja schon wieder ein Faktor im Markt der Prognosen unmöglich macht. Sobald sich das REchnet steigen die Investitionen und das Stromangebot steigt was wiederum den Preisen entgegenwirkt... ;)
Also wenn man schon unbedingt jetzt Geld in Anlagen stecken möchte... warum dann nicht indirekt in dem man sich z.B. Aktien vom österr. Verbund kauft... die in Wasserkraft und Speicherkraftwerke investieren?

Also abwarten und Tee trinken. Wer seinem Geldbeutel was Gutes tun will übt sich in Einsparung - wobei sich ja da eben auch nicht jede "Investition" tatsächlich rechnet. (Glühbirne wäre da ja vielfach ein schönes Negativbeispiel...dafür daß Viele eben nicht rechnen können...:D )
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

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Re: Quer-Sendung: Eigener Strom zum Eigenverbrauch

#20

Beitrag von woody » Di 1. Jan 2013, 18:57

AlterSchwede hat geschrieben:Es gibt keinen Grund derzeit Geld in Kleinanlagen zu stecken. Momentan lohnen sie sich nicht - und ob sie sich später mal lohnen kann kein Mensch vorhersagen.
Beispiele nicht lohnender Investitionen gibt es zur genüge, ganz oben stehen wohl Autos und Unterhaltungselektronik. Sobald man sie zum ersten mal benutzt hat liegt der Wertverlust schon im zweistelligen Bereich.

Aktien kommen für mich nicht in Frage, da ich mit dem Spekulationshandel von Sach- und Arbeitswerten oder gar Grundnahrungsmitteln ein moralisches Problem habe.

Wenn ich nun ein paar Euros über habe kann ich mir damit z.B. ein neueres Auto kaufen ( das alte fährt noch, ist aber nicht mehr "schön" ) oder ich schraube mir ein paar Solarplatten aufs Dach und freue mich über jede Kwh die nicht über den Zähler läuft. Da ich keine Statussymbole brauche sind die Solarplatten für mich die bevorzugte Fehlinvestition.
Auch wenn sich diese vielleicht nie rentieren, viele haben sinnlosere und teurere Hobbys (welche sie z. T. durch noch sinnlosere Geschäfte finanzieren) ;)
Gruß, Woody

www.baumteam.de

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