Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

Sonne, Wind und Feuer
Dschini
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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#11

Beitrag von Dschini » Fr 27. Mai 2016, 23:10

Sorry aber meinen Wänden traue ich gar nicht!

Habe bei Ebay einen Atmos Holzkessel für 1600 Euro mit 15-20 KW gesehen, er erfüllt auch die Bimsch 2! Wer hier hat denn eine Holzheizung als Zentralheizung und kann mir dazu Ratschläge geben, er Erfahrungswerte mit dem Schorni? Weil habe mich entschieden auf jeden Fall bei Holz zu bleiben, hier wird oft Holz auch Stammholz verschenkt, was ich mir oft hole! Wie gesagt das restliche Zubehör (Pufferspeicher etc) bekomme ich recht günstig und gebraucht!

Würde mich da über Erfahrungswerte freuen.!

LG
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Wanted
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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#12

Beitrag von Wanted » Sa 28. Mai 2016, 11:51

Bei einem Holzkessel würde ich auch auf die Größe der Brennkammer achten. Wie viel Holz paßt da mit einer Füllung rein?

Danach kannst Du berechnen, ob Du den Pufferspeicher mit einer Füllung Holz aufgeheizt bekommst, oder ob Du den Kessel zweimal befüllen und abbrennen mußt. Außerdem kannst Du noch aus dem Datenblatt die Info rausholen, wie lange es dauert, bis der Kessel einmal abgebrannt ist. Gerade die Atmos Kessel haben meist einen recht kleinen Brennraum, während die Kessel der Firma Herlt einen ziemlich großen Brennraum haben (im Vergleich zu den anderen).

Ist insoweit wichtig, weil Du dann ausrechnen kannst, wie groß Dein Pufferspeicher mindestens sein muss, damit er die Wärme von einem Abbrannt aufnehmen kann.
Wenn Du mehrere Füllungen des Holzkessels brauchst um den Pufferspeicher aufzuheizen, ist es halt zusätzliche Arbeit und bei Dir blöd, weil es ja bedeuten würde das Du mitten in der Nacht eine zweite Ladung anfeuern müßtest.

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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#13

Beitrag von emil17 » So 29. Mai 2016, 08:25

Dschini hat geschrieben:Sorry aber meinen Wänden traue ich gar nicht!

Habe bei Ebay einen Atmos Holzkessel für 1600 Euro mit 15-20 KW gesehen, er ... Wie gesagt das restliche Zubehör (Pufferspeicher etc) bekomme ich recht günstig und gebraucht!

Würde mich da über Erfahrungswerte freuen.!
Bei Gebrauchtware hilft nur eines: persönliche Expertise. Was hilft es Dir, wenn ich schreibe, mit welchen Secondgeräten ich Erfahrung habe? Gleiche Marke? gleicher Typ? gleiche Einbausituation? gleicher Schornstein? gleiches Klima? Gleiches Haus drumrum?
Heizungsbauer ist ein Lehrberuf. das heisst nicht dass andere es nicht auch können, aber so mal bloss anlesen kann man das nicht.
Dann das Thema Steuerung ...

Einziges, was immer gleich ist: Nur absolut trockenes Holz verfeuern. Das bedeutet für Dich viel Bedarf an gedecktem Lagerplatz.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#14

Beitrag von Dschini » Mo 30. Mai 2016, 11:08

Der Kessel selber ist Neuware für 1600 €!
Geht mir um Erfahrungswerte mit diesen günstigen Kesseln, Atmos, Defro etc wie die alle heißen.
Der Rest ist gebraucht ABER ich habe 2 Heizungsbauer im Freundeskreis, die würden mir auf jeden Fall zur Hilfe stehen.
Habe immer im Schnitt 15 Raummeter in meinem Holzlager liegen, das sollte nicht das Problem sein. Hier ist Stadtnähe wird oft Stammholz verschenkt, das sammel ich dann ein, plus Palettenholz gratis für meinen Bruno, zur Zeit habe ich sogar zu viel Holz für mein Lager, muss mir noch 4 Boxen besorgen!
Daher wäre Holz für mich am besten, was nützt es wenn ich Jährlich 1000-1500 Liter Öl etc tanke und Holz aber gratis habe!
Wenn ich das z.B. mit der Anschaffung gegen rechne, wobei eine andere Heizung auch Wertverluste hat, liege ich doch dann am günstigsten.
Nur der Schorni muss mitspielen!

LG
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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#15

Beitrag von Tika » Di 31. Mai 2016, 08:11

Wir haben im ersten Haus (altes Bauernhaus mit dicken Bruchsteinmauern) 2008 einen Vigas (ähnlich Atmos) mit 2000 l Pufferspeicher plus kleine Solaranlage für Warmwasser eingebaut. Für den Schorni war das ok, und funktioniert hat das Ganze gut. Die jetzige Hausbesitzerin hat ihn übernommen und nutzt ihn immer noch.
Beim jetzigen Haus wollten wir wieder einen solchen einbauen, aber der Schorni (15 km entfernt, anderer Schorni) hat uns sehr deutlich nahegelegt, das nicht zu machen, weil wir sonst Probleme mit der Abgasmessung bekommen. Und letzlich hat er die Abnahme und das Mess-Protokoll ja zu unterschreiben... Wir haben dann (weil Schorni die am liebsten hat) einen Fröling S3 genommen (kostete damals als Schnäppchen ca. doppelt so viel wie die tschechischen etc. Modelle, aber er sollte bestenfalls ja auch länger halten). Bereut haben wir es im Nachhinein nicht, weil der Fröling komfortabler zu Bedienen ist, z.B. einen Rauchabzug während der Anfeuerzeit hat, einfach gleichmäßiger abbrennt und gefühlsmäßig weniger Holz braucht.
Um die Abgasmessungen wirst Du vermutlich so oder so nicht herumkommen (uns ärgerts jedes Mal, weil das ganz schön kostet), und dafür braucht Du halt den Schorni. Also würd ich den fragen, wie er mit nem Atmos klarkommt. Technisch gehen tut das als günstige Einstiegsvariante schon. Evtl. noch auf die max. Scheitholzlänge achten, 33 cm wäre uns zu wenig (wäre hier beim Sägen ein Schnitt mehr...), 50+ cm sollte er schon haben.
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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#16

Beitrag von Dschini » Di 31. Mai 2016, 19:00

Danke Tika, fast das selbe meinte mein Schorni, fast die selbe Situation!
Unser Schorni war nur am bezweifel, ob irgendein Holzkessel die Messwerte schafft! Er riet mir zu einer Ölheizung, nur das will ich ja aus den genannten Gründen nicht! Will ja nah an der Selbstversorung bleiben und nicht von Ölmultisusw abhängig sein.
Der genannte Heizkessel sieht interessant aus, werde mir das mal alles durchlesen.
Welche KW Zahl habt ihr denn genommen und wie oft befüllt ihr den denn? Und besonders, ist das Haus gedämmt oder nicht?
Würde mich da über weitere Infos sehr freuen"!

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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#17

Beitrag von Griseldis » Di 31. Mai 2016, 20:04

Dschini hat geschrieben:b irgendein Holzkessel die Messwerte schafft!
Da ist ja Quatsch. Mein 19 Jahre alter Windhager-Holzkessel hat mit Leichtigkeit bestanden.
Da der Kessel nicht mehr ganz jung ist, habe ich mich schon ein wenig über Ersatz informiert und mein Schornsteinfeger riet mir sofort zu Atmos. War ja reichlich Zeit zum Plaudern bei der Messung. Das Geld für den teuren Windhager könne ich mir sparen und in schicke Schuhe investieren. :haha:
Es ist also wirklich wichtig, welche Vorlieben der hat, der das ganze abnimmt.

Was ich dann einbauen lasse, wenn der jetzige Kessel durchgebrannt ist, weiß ich noch nicht.

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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#18

Beitrag von Tika » Di 31. Mai 2016, 21:17

Dschini hat geschrieben:ob irgendein Holzkessel die Messwerte schafft
ja, das ist Quatsch. Wir hatten vor 2 Wochen die zweite Messung beim Fröling, ganz locker ohne Beanstandung. Deswegen ärgerts mich ja dann so, dass man dafür zahlen muss obwohl ja alles absolut in Ordnung ist. Und der Vigas von 2008 hat die Messungen ja auch bestanden. Für die verschärften Prüfwerte gibts immer irgendwelche Übergangszeiten je nach Einbaujahr, da könntest Du Dich mal schlau machen.
Unser Vigas hatte 25 KW, der Fröling jetzt 31 KW. Häuser sind beide alte Bauernhäuser mit dicken Bruchsteinwände, gedämmt ist in Haus 1 die oberste Geschossdecke, im Haus 2 die Dachschrägen und die Giebelwände oben; in beiden Häusern neue Iso-Fenster. Beide Häuser in relativ rauem Klima (7,9° Jahresdurchschnitt, ca. 700 M.ü.M.), beide Häuser ca. 160 m² Wohnfläche, wobei nicht alle Räume voll beheizt wurden/werden. Bei Haus 2 sind wir jetzt aber am Dachgeschoss-Ausbauen, deswegen die etwas größere Kesselleistung, vorsichtshalber. Obwohl vermutlich die 25 KW auch gereicht hätten.
Im Winter bei unter 0°C wird 1xtäglich angeheizt, mit 2000 l Puffer reicht das locker.
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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#19

Beitrag von emil17 » Di 31. Mai 2016, 22:11

Dschini hat geschrieben: Welche KW Zahl habt ihr denn genommen und wie oft befüllt ihr den denn? Und besonders, ist das Haus gedämmt oder nicht
Das ist so ähnlich wie wenn einer fragt, wieviel PS muss mein Auto haben, damit ich möglichst rasch von A nach B komme?

Du musst andersrum anfangen:
Wieviel kWh pro Tag braucht Deine Hütte? Denn die willst du heizen.
Um mal grob abzuschätzen:
1 kg ofentrockenes Holz sind bei sehr gutem Wirkungsgrad knapp 4kWh

Bei einem ∆T von 40 Grad (d.h. Speicher nie unter 50 Grad, 50 Grad Vorlauftemperatur ist für ein altes Haus schon knapp) brauchst du 22 Liter Speichervolumen pro kWh (3600/(∆T*4.186). Dein 1600 Liter Speicher kann also rund 80 kWh speichern, das sind etwa 20 kg Holz.

Wenn die 80 kWh nicht reichen, musst du mehr als einmal pro Tag einheizen (weil der Speicher den Wärmebedarf pro Tag nicht decken kann) oder einen grösseren Speicher nehmen. Weil du ja wohl auch das Warmwasser darüber laufen lässt, solltest du da sowieso noch einen Zuschlag machen.

Wenn dein Ofen weniger als 20 kg Holz aufs Mal fasst, musst du auch nachlegen, aber wenigstens nicht mehrmals einheizen.

Ein zu grosser Ofen macht an einem kleinen Speicher keinen Sinn , weil der Speicher überkocht, wenn du den Ofen einmal füllst. Stückholzöfen sollen unter Vollast betrieben werden, nur dann sind Abgaswerte und Wirkungsgrad gut.

Die Nennleistung des Ofens ist nicht so wichtig, entscheidend für den Holzverbrauch ist ein guter Wirkungsgrad und, womit wir wieder beim Anfang wären, der Wärmebedarf. Grosses Ladevolumen und grosser Speicher erhöhen allerdings entscheidend den Komfort.

Da Dämmung nicht nur Brand spart, sondern den Wohnkomfort deutlich verbessert, macht es Sinn, in Dämmung zu investieren, zumal dann die Heizung und vor allem der Holzvorrat kleiner bleiben kann. Nicht benötigtes Holz ist auch Komfort, selbst wenn man es geschenkt bekommt!
Eine ungedämmte Hütte kriegst du auch mit einer guten Zentralheizung nie gemütlich. Das geht wenn überhaupt mit einem schweren Grundofen. Auch den sollte man, wenn man sich dafür entscheidet, vorher durchrechnen.

All diese Dinge sind den Heizungsbauern geläufig, und sie können Dir raten, welche Kombinationen in der Praxis Sinn machen. Das alles allerdings nur, wenn der Wärmebedarf bekannt ist.
Ich würde also nicht einfach irgendwas aus der Bucht kaufen, bloss weils günstig ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Zentralheizung als Unterstüzung für Altbau

#20

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 1. Jun 2016, 17:29

emil17 hat geschrieben: Das ist so ähnlich wie wenn einer fragt, wieviel PS muss mein Auto haben, damit ich möglichst rasch von A nach B komme?

Du musst andersrum anfangen:
Wieviel kWh pro Tag braucht Deine Hütte? Denn die willst du heizen.
Um mal grob abzuschätzen:
1 kg ofentrockenes Holz sind bei sehr gutem Wirkungsgrad knapp 4kWh

Bei einem ∆T von 40 Grad (d.h. Speicher nie unter 50 Grad, 50 Grad Vorlauftemperatur ist für ein altes Haus schon knapp) brauchst du 22 Liter Speichervolumen pro kWh (3600/(∆T*4.186). Dein 1600 Liter Speicher kann also rund 80 kWh speichern, das sind etwa 20 kg Holz.

Wenn die 80 kWh nicht reichen, musst du mehr als einmal pro Tag einheizen (weil der Speicher den Wärmebedarf pro Tag nicht decken kann) oder einen grösseren Speicher nehmen. Weil du ja wohl auch das Warmwasser darüber laufen lässt, solltest du da sowieso noch einen Zuschlag machen.

Wenn dein Ofen weniger als 20 kg Holz aufs Mal fasst, musst du auch nachlegen, aber wenigstens nicht mehrmals einheizen.

Ein zu grosser Ofen macht an einem kleinen Speicher keinen Sinn , weil der Speicher überkocht, wenn du den Ofen einmal füllst. Stückholzöfen sollen unter Vollast betrieben werden, nur dann sind Abgaswerte und Wirkungsgrad gut.

Die Nennleistung des Ofens ist nicht so wichtig, entscheidend für den Holzverbrauch ist ein guter Wirkungsgrad und, womit wir wieder beim Anfang wären, der Wärmebedarf. Grosses Ladevolumen und grosser Speicher erhöhen allerdings entscheidend den Komfort.

Da Dämmung nicht nur Brand spart, sondern den Wohnkomfort deutlich verbessert, macht es Sinn, in Dämmung zu investieren, zumal dann die Heizung und vor allem der Holzvorrat kleiner bleiben kann. Nicht benötigtes Holz ist auch Komfort, selbst wenn man es geschenkt bekommt!
Eine ungedämmte Hütte kriegst du auch mit einer guten Zentralheizung nie gemütlich. Das geht wenn überhaupt mit einem schweren Grundofen. Auch den sollte man, wenn man sich dafür entscheidet, vorher durchrechnen.

All diese Dinge sind den Heizungsbauern geläufig, und sie können Dir raten, welche Kombinationen in der Praxis Sinn machen. Das alles allerdings nur, wenn der Wärmebedarf bekannt ist.
Ich würde also nicht einfach irgendwas aus der Bucht kaufen, bloss weils günstig ist.
all diese Ausführungen könnte ich unterschreiben, - ausser der rot gefärbten.. :pfeif:
Diese Aussage kann man leider so allgemein nicht gelten lassen, - da müsste, nach meinen Erfahrungen, ein Konjunktiv stehen: "...sollten geläufig sein".
Und selbst wenn sie das Wissen haben, bedeutet das noch lange nicht, dass sie nicht zu etwas raten, was ihnen den größten Umsatz bringt. Unbedingt 2 o. 3 Heizungsbauer fragen u. ggf. anbieten lassen! Die Angebote evtl. in einem Fachforum zur Diskussion stellen (z.B. Haustechnikdialog.de).

Gruß

frodo

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