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Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Do 15. Nov 2012, 08:45
von rheinländerin
Freut mich :) Dann war es ja gut dass ich es nicht dem Schrotthändler mitgegeben habe.
Hast du mal getestet, wieviel "Wums" es hat?

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Do 15. Nov 2012, 08:57
von Olaf
Mit Anfassen? :ohoh:
Zumal ichs ja nur im Haus mal angeschlossen hab, hätt dann schon eine Hand am Saft, eine an der Masse haben müssen oder so :ohoh: :ohoh: :ohoh: :dreh:
Der Funke springt so bei 2 mm über, aber ich glaub, das lässt nicht viel auf die Schagkraft schließen.
Ist aber auch nicht soooo bedeutend, weil ich wirklich nur eine kleine Fläche einzäunen will und da kann ich die Drähte auch etwas dichter spannen oder abwechselnd Spannung und Erde. Dann probieren die das gar nicht erst. Ich glaub, die können das richen.
LG
Olaf

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Do 15. Nov 2012, 09:59
von die fellberge
Olaf, warum geht im Büro kein kleiner Werkstattofen?

Solch ein Büro hätt ich auch gerne!

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Mi 21. Nov 2012, 18:04
von rheinländerin
Olaf, dein Tauschpaket ist heute angekommen, vielen Dank!
Die Bäumchen pflanz ich morgen ein, die Zweige haben die Ziegen schon begeistert gefuttert.
Der Zoll fand das Paket auch interessant und hat es durchsucht :lol:

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Fr 23. Nov 2012, 16:53
von AlterSchwede
Ich bin da wohl eher der konservative Typ. Regelmäßiges Entrümpeln ist in meinen Augen Ausdruck einer Wegwerfgesellschaft die ich von ganzem Herzen ablehne. Und das meine ich jetzt ebenfalls durchaus "ganzheitlich" und weit über den rein materiellen Aspekt hinaus.

Mein Weg gegen "entrümpeln" ist im Grunde eine sehr besonnene Auswahl der Dinge die ich in mein Leben hereinlasse. Ich habe eine sehr genaue Vorstellung von den "Sachen" die ich besitzen will - und weil ich dieser Vorstellung treu bleibe - kann ich auch den "Sachen" treu bleiben. Weil ich auch einen eher hohen Qualitätsanspruch pflege stellt sich auch entsprechend selten die Frage einer Ersatzbeschaffung und schon gar nicht das Problem daß "mir alles über den Kopf wächst".

Das gilt so sogar für Menschen. Ich habe sehr wenige Freunde - wohl auch weil ich nicht jeden Kontakt und jede flüchtige Bekanntschaft als Freund betrachte. Freundschaft ist etwas das sich langsam aus anfangs flüchtigen Begegnungen herausdestilliert. Wenn Freundschaften sich verlaufen ist das meist ein ebenso langsamer entgegengesetzer Prozess. Man lebt sich auseinander und hat sich irgendwann nicht mehr viel zu sagen. Weil ich nicht viele Freunde habe und mir auch bei der Auswahl Zeit lasse - stellt sich da auch rein quantiativ nicht die Notwendigkeit von "Entrümpelung" wegen "viel zu viel".

Das eigene Leben entrümpeln halte ich auch eher für bedenklich. Sowas wie sich mit Wegwerfen von eigener Vergangenheit zu trennen ist eigentlich nur ein Akt an der Oberfläche. Schließlich kann man ja sowiso nicht vor sich selber davonlaufen.
Klar entwickelt man sich - aber selbst da sehe ich bei mir eher eine gewisse Kontinuität als ausgeprägte Brüche. Rückblickend sehe ich den Weg zu meinem Heutigen ich als einen Pfad der Befreiung von den Dingen die man sich gewissermaßen von Peers hat aufsetzen lassen um ja nicht "einsam" zu sein. Irgendwann steht man da halt drüber... vielleicht auch weil eines Tages nur noch zählt daß man das Richtige macht - und nicht daß man Das macht was Andere für richtig halten.

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Fr 23. Nov 2012, 17:09
von karl-erwins-frau
Hmm,

aber das funktioniert ja nur, wenn du schon lange, oder schon immer, diesen Stil verfolgst.
Ich habe früher, als ich noch jung & ignorantv war, relativ viel konsumiert - wobei ich im Nachhinein denke, es war doch noch wesentlich weniger als andere, aber man macht sich ja selbst immer besser als man ist - und die meißten Sachen schleppe ich eben immer noch mit.

Dann kommt noch hinzu, dass mich mittlerweile alle Dinge, die nicht benutzt werden einfach nur annerven.
Ganz schlimm sind Nippes und Andenken... Aber wenn man es anders betrachtet gehören Andenken ja zu mir und meiner Person.
Wenn ich zB eine unaufgeräumte Schublade finde sind da oft so einige Kleinigkeiten aus meiber Kindheit drin. Betrachte ich diese, erinnere ich mich an so manche Situation - und diese Erinnerung hätte ich ohne dieses Ding nicht. Ist es nun also nicht vielleicht doch nützlich? Aber wie trenne ich dann nützliche von unnützen Dingen? :eek:

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Fr 23. Nov 2012, 19:58
von 65375
Das hört sich wunderbar einfach an, scheint mir aber nicht durchführbar, sobald man in einer Gemeinschaft mit anderen (ganz schlimm: mit Kindern!) lebt.
Da kommt nicht nur viel von außen, gegen das man sich schwer wehren kann, sondern evtl. auch Erbstücke, die nan selbst entsorgt hätte, aber dann halt für die nächste Generation bewahrt, um Familiengeschichte und - geschichten nicht abreißen zu lassen.

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Sa 24. Nov 2012, 11:51
von AlterSchwede
Das Problem beginnt vielleicht bei der Vorstellung von "eigenem Stil". Ich denke sowas gibt es eigentlich gar nicht - sondern ist lediglich auch nur eine modische Umschreibung des Begriffs Mode. Heute ist etwas ja nicht "modern" sondern "persönlich" oder "individuell"... Mit Blick auf den heute oft behaupteten "Individualismus" muß ich da als nüchterner Beobachter meist trotzdem an den Begriff "Nonkonformistenuniform" von Reinhard Mey denken...

Mode ist wiederum ein Aspekt der durchaus auch mit Qualität besetzt werden kann. Jetzt mal ganz platt gesagt: Eine künstlerisch wie handwerklich gut gemachte "Wohnlandschaft" ist fast egal welcher Zeit sie entspricht auch heute noch problemlos "wohnzimmerfähig" und läßt sich sogar mit anderen Stilrichtungen kombinieren. Hochwertige Sachen haben nicht zuletzt auch deshalb eine hohe Lebenserwartung weil es dafürsteht sie auch mal wieder aufzurichten wenn sie abgenutzt erscheinen. Zumal hier Abnutzungsspuren sehr lange als schöne Patina wahrgenommen werden - und nicht als Defekt.

Gerade mit Bick auf Erbstücke wird die Sache ja sogar richtig interessant weil man eben nicht nur in einer Mode lebt - sondern tatsächlich in etwas das sogar ausgesprochen persönlich und einzigartig ist: In der eigenen Geschichte! Daß man sich nicht immer Alles aufstellen kann oder will liegt natürlich auf der Hand. Aber dafür hat man ja auch Speicher, Keller, Scheunen... wo man qualtitativ gute Stücke einfach auch mal "parken" kann wenn sie nicht sehen oder benutzen will. Gerne auch in "reparaturbedürftigem Zustand"...
Aus dem Bewußtsein daß "gute Sachen" Generationen überdauern entsteht natürlich auch ein Anspruch gegenüber sich selbst. Der Wunsch etwas zu schaffen das ebenfalls so gut und geschätzt ist daß es Generationen überdauern kann. Gewissermaßen dem "Ich" einen Platz in der eigenen kleinen Familiengeschichte verschaffen.

Modern ausgedrückt ist sowas auch ökologisch und nachhaltig... und mit Blick auf den eigenen Geldbeutel auch keineswegs teurer als der Wegwerfkultur zu fröhnen. Freilich kostet das Aufrichten einer Eßzimmersitzgarnitur fix soviel wie eine komplette Eßzimmereinrichtung in "echtem Echtholzimitatfurmier"... Aber dafür hat man mit seinen "restaurierten Alten" nicht automatisch einen Kontrast zu den übrigen "alten Sachen" geschaffen. Der in würde gealterte Boden wirkt dann eben nicht plötzlich "verschlissen"... wie auch so ziemlich alle anderen Möbel samt dem ganzen Haus.
Eine neue Wohnzimmergarnitur war nicht selten der Nucleus der letztendlich im Abriss eines alten gesunden Hauses mündete... nur weil man da plötzlich etwas ins Haus gebracht hat das nicht mit dem Überkommenen harmoniert. Der Abriss alter Häuser beginnt fast immer mit "moderner Einrichtung"... Und dann ist eben der Wegwerfzyklus in vollem Gang - die Menschen wie ihre Sachen Gesichts- und Geschichtslos... "Individueller" Einheitsbrei aus CAD-Maschinen... Rechtwinkelig und in Hochglanz. Schäbig sobald ein Kratzer drauf ist oder man sich an modischen Gimmicks wiedermal abgesehen hat.
Ein Alter Tisch mit einem Brandfleck in der Mitte... Ein Stuhl mit einem bösen Kratzer... Man kann damit leben wenn man zu den Dingen eine Beziehung hat. So wie man ja auch mit seinem gebrochenen Nasenbein leben kann wenn man eine Beziehung zu sich selbst besitzt. Fehlt diese Beziehung... Werden ja sogar Menschen unter den Scheren der platischen Chirurgen zu "Einheitsbrei". Nirgens habe ich so nichtssagende - und eigentlich hässliche Gesichter - gesehen wie in der Praxis meines HNO bei dem sich die "korrigieretn Nasen" die Klinke in die Hand gaben. "Perfekte Nasen" in Gesichern die im Übrigen halt auch seltenst perfekt sind. Die tolle Nase macht dann erst bewußt wie gewöhnlich der Rest aussieht... Also ist auch da der Weg bereits zum nächsten Schönheits-OP eingeschlagen. Dann doch auch da lieber zu seinen eigenen Mängeln (durchaus auch im Sinne seiner genetischen Geschichte...) stehen und mit Persönlichkeit allen schönen Schein in den Schatten stellen.

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Sa 24. Nov 2012, 12:26
von Olaf
@ Rheinländerin,
eben erst gelesen:
Der Zoll fand das Paket auch interessant und hat es durchsucht :lol:
:eek:
Gut, dass der Hanf schon runtergefroren ist, nicht, dass sich da noch ein Pflänzchen verirrt hätte :lol:
LG
Olaf

Re: Der Entrümpelungsfaden

Verfasst: Sa 24. Nov 2012, 21:06
von Benutzer 72 gelöscht
hallo!

Ich weiß nicht, ob das hier schon mal erwähnt worden ist - aber mir ist beim Keller-Kisten-Sortieren (Kindergewand ... :pfeif: ) eingefallen, dass das Entrümpeln viel leichter fällt, wenn man weiß, dass man das Geld hätte sich "so´n Ding" jederzeit wieder neu zu kaufen!!
Ich "kann" keine brauchbaren Skianzüge oder Stiefel wegwerfen, oder ähnliches Zeug, was wir noch verwenden können.

Menschen mit viel Geld tun sich beim Wegwerfen leichter. :im:

p.s.: Eine "Wohnzimmerlandschaft" aus einem Guss fände ich furchtbar - ich liebe es, wenn jedes Möbelstück "seine Geschichte" hat und auch selbergemachtes dazwischensteht

liebe Grüße!