Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesablauf

Fina
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Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesablauf

#1

Beitrag von Fina » Di 27. Sep 2016, 09:29

Mich interessiert es, ob ihr einen festen Tagesablauf habt. Geht ihr regelmäßig zur Arbeit, gibt es Dinge, die ihr jeden Tag gleich verrichtet, wie plant ihr den Haushalt neben der Selbstversorgung, sind Kinder zu betreuen gleichzeitig? Tipps wären auch super. Seid ihr gesundheitlich eingeschränkt und wie leistet ihr alles ? Gibts da Tipps und Tricks das ein oder andere leichter zu gestalten?

Früher habe ich immer einen Vormittag pro Woche Sachen vorgekocht oder vorgebacken (Brot). Seit ich nicht mehr arbeite, krankheitsbedingt erstmal zwei Jahre verrentet im Alter von 32 Jahren, benötige ich das nicht mehr. Früher habe ich immer viel eingekocht und das haben wir an meinen Arbeitstagen gegessen, war eine tolle Sache. In dem Maße da immer 60-100 Gläser voll im Schrank zu haben über fertige Gerichte, kann ich leider nicht mehr leisten.
Derzeit 24h Sauerstoffbedarf, mit Rucksack draußen mobil, Belastbarkeit mit Rollator 30-40 Minuten Spaziergang.

Dafür habe ich jetzt mehr Zeit am Tag und kann oft frisch kochen.
Es hat sich für gut bewiesen alle zwei Tage zu kochen. An den anderen Tagen gibt es Brot oder schnelle Sachen wie Spiegelei oder heiße Fleischwurst. An den Tagen kann ich mich mehr ausruhen oder auch mal abends in den Garten, gerade im Sommer, wo es heiß ist. Die Zeit abends ist begrenzt, das Kind muss rechtzeitig ins Bett wegen Schule.

ca 200qm komplette Gemüsefläche mit schmalen Wegen alles max. ausgereizt. Direkt hinter dem Haus.
Wacheln und Kaninchenhaltung haben wir auf nächstes Jahr verschoben.
Die Wachteln bekommen einen Kaninchenstall und auch Auslauf mit Abdeckung und die Kaninchen werden tagsüber frei gehalten und nur nachts eingesperrt, dafür ist ein Teil der Fläche gepflastert und dann wird noch ein breiter Streifen mit Kaninchenrasen angelegt , drunter ein Gitter. Zusätzlich dann noch Lauffläche beim Wohnhaus.
Ich werde mir eine Staubmaske zulegen zum ausmisten.
Die Ställe werden Schubladen haben.

-morgens Kind fertig machen und zur Schule schicken
- Frettchen im Haus füttern + Katzenklo (freie Wohnzimmerhaltung , gehen aufs Katzenklo)
- in Ruhe einen Kaffee trinken, ausruhen (morgens kann ich immer schlecht atmen)
- ich versuche tgl. einen Gartenrundgang zu machen, wenn mehr zu tun ist, bin ich vormittag und Nachmittag im Garten
- ich versuche mir Listen zu schreiben, wann was im Garten ansteht, aber so richtig klappt das nie, das andere Gemüse bleibt länger auf dem Beet z.b. wie macht ihr das ?
Bin dann wieder von irgendwelchen Listen abgekommen
- ich schaue dann in meine Saatgutkiste oder in meinem Buch ist eine große Tabelle, was an der Reihe ist , schaue ob Platz ist und säe aus.
- ich schaue dann regelmäßig was ich vorziehen kann, wo demnächst Platz frei wird
- das klappt besser als eine Liste
- die schweren Arbeiten macht mein Mann= umgraben, Kompost umsetzen, Kompost verteilen
- Ich streue Rasenschnitt um die Gemüsepflanzen, wenig Unkraut und muss weniger gießen, das sammel ich auch von den Nachbarn
- Ich gieße mit dem Schlauch (keine Möglichkeit wegen Regenfass), das was notwendig ist
- ggf. Rasensprenger, der die ganze Fläche beregnen kann= das ist eine wahre Entlastung !!
- ich habe einen Regenmesser aufgestellt, den leere ich immer am Wochenende, so sehe ich was es über die Woche geregnet hat und kann einschätzen ob gegossen werden muss oder eher nicht

Haushaltentlastung ist ein Staubsaugroboter von Neato. Ich lasse ihn gerne durchsaugen, während ich einkaufen gehe oder im Garten bin. Der saugt auch am Rand und in den Ecken, so gut, dass man nicht nachsaugen muss. Auch um jedes Stuhlbein, Stühle kann ich unten lassen.

Versuch der Wintergärtnerei. Also speziell spät ausgesät habe ich Blumenkohl, Kohlrabi, Brokoli, Spinat, Salate, Lach, Frühlingszwiebel , Pastinaken, was wir dann im Winter ernten möchten. Dann noch Kartoffeln und Topinambur.
Das heißt im umkehrschluss auch, dass man weniger haltbar machen muss= weniger Arbeit

Was mir auf jeden Fall die Arbeit erleichtert ist diese Roll-hacke von Wolf. Da ist ein Unkraut Bügel daran, der sehr gut und einfach Unkraut entfernt und der Boden wird super krümelig. Man kann gut im stehen relativ rasch eine neue Fläche vorbereiten.

- Ich habe Plastikschilder gekauft zum beschriften. Die Farbe hält nicht- Edding. Eisstiele sind auch schlecht mit der Zeit zum lesen. Irgendwelche Tipps ? Oder Bleistift auf Plastikschild??

Für den kleinen Gemüsegarten kann ich die Zeit gut einteilen und selbst wenn ich mal eine WOche nicht in den Garten könnte, wäre das nicht so schlimm, mein Mann unterstützt auch im Gießen.
Ich bin sehr froh, ein Hobby gefunden zu haben, trotz schwerster Krankheit, heißt das ja nicht, dass man keinen Spaß am Leben haben darf :aeh:

Freue mich über Anregungen.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 27. Sep 2016, 09:54

Fina hat geschrieben:Die Zeit abends ist begrenzt, das Kind muss rechtzeitig ins Bett wegen Schule.
?
Wenn alle Kinder schlafen, beginnt meine Freizeit...
Fina hat geschrieben:Freue mich über Anregungen.
tut mir leid - :rot: ich hab jetzt viele Anregungen aus deinem posting geholt und kann kaum welche geben...
danke! :wink_1:

Ich tu mir schwer mit festen Tagesabläufen und da es allen in meiner Familie so geht, hab ich darauf verzichtet und wir leben ganz spontan...

Trotzdem gibt es komischerweise fast jeden Tag um 16 Uhr die Hauptmahlzeit.
Dazu fällt mir der Spruch ein "ein Weg entsteht, indem man ihn geht" -

So ähnlich sollte das auch für regelmäßig wiederkehrende Termine gelten:
Wenn sie wirklich so passen, passieren sie ganz ohne Uhr - eher so, dass man dann die Uhr danach stellen könnte :aeh:
Natürlich nie exakt-exakt, aber das Leben ist ja flexibel, Gott sei Dank, wenn man das akzeptiert und danach lebt, hat man schon viel geschafft! :daumen:

Ich hab zwei Fixtermine jeden Wochentag:
Erstklässler zur Schule führen, Erstklässler wieder abholen.
Die anderen Sachen sind eben flexibel. Manchmal passiert es, dass das Baby eine volle Windel hat, genau dann, wenn der Bus zur Schule fährt. Da müssen wir dann eben damit leben und Sohnemann kommt zu spät.
nur nicht drüber ärgern!
Was nicht geht, geht nicht......

Viel Spass im Garten und bei der Planung fürs nächste Jahr!

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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Di 27. Sep 2016, 11:36

mein tagseablauf ist extrem straff, anders ginge sich das nicht aus. das macht mir aber trotzdem freude, da ich eigentlich nur dinge tue, die ich wirklich gerne mache.

ich hab hier 2 hektar zu bewirtschaften, tiere zu versorgen, nen 24/7-betrieb, der sich selber, die hütte und den lebensunterhalt für mich und die tiere bezahlt, und den haushalt.

ich hab fixpunkte, um die herum sich der tag rankt. und die angewohnheit, mindestens dreimal so viel vorzuhaben als ein tag hergeben kann. und die gelassenheit, was sich nicht ausgeht, halt woanders hin zu verschieben.

was ich nicht habe, sind listen. die hasse ich. wenn ich mir was nicht merken konnte, dann wars eh nicht so wichtig. was ich auch nicht habe, ist jede form von ordnung. die fehlt mir selten.

tägliche fixpunkte sind hier:

5 uhr tee oder kaffee, katzen kuscheln, mails beantworten, FA/steuer/KKmeldungen und so zeug, was keine geräusche macht. morgens muss es still sein hier.
7 uhr grünzeug schneiden und anschliessend tiere füttern.
19 uhr tiere füttern und ggf. einschliessen.
22 uhr alles, und seis grad noch so spannend, liegenlassen und ab ins bett.

wöchentliche fixpunkte sind hier:

sonntag früh ausmisten
montag vormittag bürokram

an den fixpunkten darf mir keiner rütteln, da muss schon was sehr besonderes kommen, um mich da zu ausnahmen zu verleiten. zwischen diese fixpunkte wird halt reingepackt was machbar ist, zum wetter passt, sein muss oder mir grade einfällt. priorität haben immer die tiere und der job. gar keine priorität hat der haushalt, der muss einfach warten, bis er dran kommt.
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#4

Beitrag von Fina » Di 27. Sep 2016, 12:17

Danke für eure Antworten.
Ich bin ja so froh, dass das mit meinem Erstklässler so einfach funktioniert, besser als gedacht. Er läuft allein , oder auch mit Kindern. Kann die Uhr abschätzen, sagt mir, er ist fünf Minuten vor Beginn dort.
Die gesamte Strecke könnte ich nicht mit ihm ablaufen, das hat Papa am Wochenende mit ihm geübt und ich habe einmal mit dem Auto gelunst, als ich ohnehin unterwegs war.

Als ich in der Reha war, fragten die, wieso ich nicht in ein depressives Loch gefallen bin :grr: Krank bedeutet nicht depressiv.

Aufgrund der Medikamente bin ich richtig vergesslich. Alles was nicht im Tagesablauf automatisch ist, vergesse ich, leider auch schon mal wichtige Arzttermine.. Trotz Kalender usw.
Da klebe ich mir dann große Klebezettel an die Tür und bevor ich das Kind zur Schule schicke, schaue ich, ob an dem Tag was dran ist, kontrolliere aber immer nochmal, was für ein Tag wir haben.. sonst passt nichts zusammen.

Dieses Jahr haben wir mit dem Garten gestartet und zuerst die halbe Fläche bepflanzt und später die Andere. Nächstes Jahr habe ich dann die komplette Fläche mit der ich starten kann.
Was ganz gut war, ein Gefühl für die Mengen zu entwickeln, wieviel wir brauchen und von was. Welche Sorten sich bewährt haben. Ich hab die Sorten dokumentiert und kommentiert.
So wähle ich dann für nächstes Jahr die gleichen oder teste andere Sorten aus.

Nächstes Jahr möchte ich ein Wurmkomposter zusammen basteln, mein Sohn hat dann die Aufgabe, die WÜrmer zu füttern. Kann man da Angelwürmer nehmen? Hier im Ort gibt es einen Angelladen. Kompostwürmer? oder spezielle?

Die Beete habe ich nach Fruchtfolge eingeteilt.
Nächste Woche wollen wir Beeren pflanzen. Das wird toll nächstes Jahr, die ersten eigenen Beeren!

Was unheimlich im Alltag entlastet und auch den Geldbeutel schont=
- 1x pro Woche statt 2x einkaufen, ich überlege mir vorher 4 Gerichte pro Woche und kaufe gezielt ein
unglaublich was man da einkauft für Mengen - ohne Gemüse!

Lebt ihr minimalistischer?
Ich habe Sachen eingestellt bei Ebay Kleinanzeigen, Kinderbücher, Kinderspiele. Mal sehen ob ich was los bekomme.

Bei mir muss immer alles praktisch sein.
Praktisch sind auch gerade Pflanzreihen, man kann sie schneller sauber halten, gerade Wege im Garten.

Dienstags kommt immer meine Sauerstofflieferung. Am Vortag erfahre ich in welchem Zeitraum sie in etwa kommt.
Fixtermine sind sonst noch Schule. Einkaufen Montags oder Dienstags.
Der Rest wird um Krankengymnastik und bald auch Rehasport herum geplant.

Ich hätte nie gedacht, wie einfach so ein Gemüsegarten ist. Die anderen Nachbarn haben auf die Fläche, wo jeder hier besitzt hinter seinem Reihenhaus, mit Rasen bepflanzt. Ich beneide sie nicht ums ständige Rasenmähen.
Im Sommer war wirklich nicht so viel zu tun, außer ab und zu mal aussäen, einpflanzen, Unkraut, Rasenschnitt verteilen, Kompost-tee verteilen, Hornspäne oder Bio Dünger. Und gießen nur wenns richtig warm ist.
Wenn man daran bleibt, ist das gar nicht so viel Arbeit.
Dem Unkraut ist es auch egal, ob ich es heute oder morgen oder übermorgen raus ziehe.

Ich hab eine kleine Liege im Garten, da kann ich ganz gut sitzen und Pause machen zwischen einzelnen Arbeitsschritten.
Bewährt hat sich auch eine Latzhose mit Werkzeug-tasche an der Seite (strauß). In die Werkzeugtasche mache ich das Saatgut rein, was beim arbeiten, bücken, knien, nicht rausfällt und es ist gleich zur Hand, wenn ich es brauche.

Ich versuche viele Wege zu sparen. Deshalb wird vom Haus zum Gemüsegarten noch ein Wasseranschluss verlegt. Für kleine Wassermengen nehme ich die Gießkanne.
Wir haben auch extra Schlauchhalterungen , aus alten Metallbögen in den Boden getrieben, das ist auch praktisch.
Rasensprenger werden wir nicht fest insallieren, im Sommer kann ich auch einfach den Schlauch liegen lassen.
Die Wege haben wir fest getrampelt und werden wenig matschig (tonboden).

Der Anfang mit dem Tonboden voller Steine war wirklich schwer. Immernoch sind haufenweise Steine in den Beeten und sie scheinen nicht weniger zu werden.
Habe mir alles selbst angelesen. Ph Wert um 7,2. Kein Kalk.
Die Karotten sind nur vereinzelt beinig. Manche sind oben richtig dick, aber nicht lang. Total unterschiedlich, macht aber nichts.
Da wo Gründüngung war , (Phazelia) ist der Boden richtig schön geworden und bei den Kohlpflanzen habe ich den ersten Kompost verteilt. Der Kompost wurde auch mit Bokashi gefüttert.
Jetzt haben wir den Rest auf das Gründüngungsbeet verteilt und wo die Beeren hin kommen.
Trotzdem ist alles prima gewachsen, nur der Blumenkohl wurde von Fliegen gefressen??
Ich habe immer, wenn irgendwo die Blätter gelb wurden, Hornspäne verteilt und das hat bisher überall geholfen.
Ab und zu flüssiger Bio Tomatendünger an die Gemüsepflanzen. Relativ oft Kompost-tee.
Sind Rinderdungpellets gut??

Der Haushalt bleibt bei uns auch mal liegen. Ich hab eine Zeit lang immer 5 Min. pro Raum aufgeräumt, da sah es insgesamt aufgeräumter auf, da war ich aber noch fit. Jetzt beschränke ich mich auf das EG, Wohnzimmer und Küche.

Ich hab so ein Block, wo ich Trennblätter rein machen kann, da schreibe ich auf, welche Samensorten, kommentiere, Gartenplan, welche Beete wie bestellt wurden, wie ich eingeteilt habe. Damit ich dementsprechend durchwechseln kann. Und immer wieder aktuelle Gartenpläne, wo was sich befindet.
Dann kann ich nachvollziehen, wieviel von was, ob das gereicht hat oder zu wenig war.
Da schreibe ich auch mal auf, was ich in den nächsten Tagen noch vor habe, damit ich es nicht vergesse.
Ich finde es so toll, einfach in den Garten gehen und ernten.

Vor allem kann ich mir die Zeit frei einteilen, wenn ich gute Phasen habe bin ich draußen und an schlechten Tagen bleibe ich einfach drinnen. Aber irgend eine Aufgabe braucht man ja, nur rum sitzen, weil ich nicht arbeiten kann, käme nicht in Frage.
Ich versuche gerade ein anderes Quark-Rezept. Mache regelmäßig Joghurt und Frischkäse, gelegentlich Ricotta, Brot, Brötchen, Toasties oder Pita Brottaschen oder Pizza, Nudelteig.

Wenn man mehlige Kartoffeln anbaut, für was kann man die dann nehmen, Kartoffelbrei, Gnocci und ?? Kriegt man die aufgebraucht?
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#5

Beitrag von Minze » Di 27. Sep 2016, 15:04

Hallo Fina,

zuerst mal gute Besserung für Dich.

Ich baue nur mehlige Kartoffeln an und mache daraus alles, Brei, Salat, Bratkartoffeln, Knödel, Salz- und Pellkartoffeln. Uns schmeckt es :)

Wir haben einen kühlen, dunklen Keller und da halten sie sehr gut durch, bis ins späte Frühjahr. Die Reste werden wieder ins Beet gelegt.

Für die Beschriftung an den Beeten habe ich mir Schilder aus Blech geschnitten, die beschrifte ich mit Edding, das verblasst zwar, aber wenn die Saaten wachsen, weiß man ja ohnehin was im Beet steht und die Schilder können wieder neu beschrieben werden.

Mein Gemüse wächst in Hochbeeten, die sind sehr einfach zu bewirtschaften, gerade dann, wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist.

Ansonsten habe ich keinen Plan, ich mache, was getan werden muß und arbeite wie Kraut-Rübe in einem 24/7 Job :mrgreen: Allerdings habe ich Herrn Minze, der sich sehr um Haus und Hof kümmert.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#6

Beitrag von osterheidi » Di 27. Sep 2016, 16:32

das klingt sehr vielversprechend wie du deinen tag nutzt!
ich habe einen relativ strengen plan, das Grundstück ist groß und vieles wurde eingestellt weil meine mutter alt ist (sie verbachte hier ganztags die letzten 20 jahre) und ich seit 8 jahren schwerbehindert bin. ich sollte mich nicht mehr bücken, tue ich es trotzdem dann ist mittags schluß mit allem was mit Bewegung zu tun hat. ich habe mir alles so eingerichtet dass ich möglichst wenig heben und bücken muß, das geht erstaunlich gut, man wächst da so rein. so lese ich es auch bei dir. 3 tage bin ich ganztags weg und verdiene Geld, wegen dem sitzen geht dort abends auch nicht mehr viel im garten. die milchschafe werden nicht mehr gedeckt und deshalb entfällt auch komplizierte Fütterung . da ich in der sogenannten Freizeit auch nicht mehr viel machen (wegfahren und sowas) kann leiste ich mir einen helfer. wenn er kommt ist jeder Handgriff vorbereitet und dann geht alles was früher die Woche gedauert hat an einem tag. er kann das bischen Geld gut brauchen. Maschinenarbeiten macht mein bruder einmal im Monat, gras für heu mähen oder bäumefällen.
der tagesplan sieht alle stunde 15 Minuten liegen vor. nun ja , mehr oder weniger und nach Tagesform. dafür gibt es im grundstück alle möglichen ort mit Baumstämmen oder alten bänken im heuhaus etc :)
was ich im Gegensatz zu früher gelernt habe ist: minimalistisch zu arbeiten, nur das nötigste zu machen.
dazu kommen vernetzungshelfer. das sind momentan menschen die obst wollen. dann werden es die sein die holz wollen, usw. die Kontaktpflege nimmt viel zeit ein.

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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#7

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 28. Sep 2016, 07:51

Fina hat geschrieben: Ich versuche viele Wege zu sparen.
guter ansatz :)

ich hab deswegen salat und lieblingskräuter auf und neben der terrasse, das ist bei mir der näheste platz zur türe. und die erdbeeren, die himbeeren und die feigen, also das, wo man in der saison täglich erntet, im innenhof und im vorgarten.

das restliche zeugs ist im gemüsegarten oder noch weiter draussen auf der obstwiese. tierfutter ist oben am feld. da muss ich nicht so oft hin. bei den weiter entfernten ernteflächen (ok, weit ist relativ, aber bei 2 quadratischen hektaren geht man schon mal ein paar minuten von einem ende zum anderen) hab ich gartenwerkzeug in solchen amerikanischen briefkästen deponiert, um immer alles griffbereit zu haben.

der oma-spruch 'geh nie mit leeren händen' ist hier auch gegenwärtig. ich hab plätze, da wird abgestellt was nach x oder y müsste, und wenn ich dort mal hingehe, nehm ich das dann mit. ordnungsliebende würden sowas wahrscheinlich nicht aushalten, aber mich stört das nicht weiter, wenn da mal ein stapel futternäpfe, eine spiele-schachtel für die tiere oder ne kiste maiskolben im weg rumsteht.
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#8

Beitrag von Fina » Mi 28. Sep 2016, 09:57

Ich hab auch überlegt entweder einen Korb oder eine schöne Tasche nähen, die dann auf der Treppe verbleibt und Sachen nach oben befördern soll. So muss man weniger hoch laufen und kann gebündelt die Sachen mit hoch nehmen.

Wir haben die Zahnbürsten für das Kind im EG, wo er sich nach dem Frühstück die Zähne putzt, was er morgens jetzt alleine macht, ich aber die ganze Zeit noch nachputzen musste (abends putzen komplett wir).
Morgens ist immer schlecht mit atmen und so erspare ich mir dann nochmal die Treppe hoch zum Bad. Unten gibt es nur ein Gäste-WC.

Seit Dezember haben wir den Staubsaugroboter, was eine große Entlastung darstellt, wo mein Mann immer zwei Stunden am Wochenende mit saugen beschäftigt war, lasse ich "Rosi" unter der Woche öfter saugen und so ist es viel sauberer. Allergiefilter.
Für kleinere Flecken oder die Treppe hab ich so einen leichten Wischer, wo man Einmal- Nasstücher dran machen kann und einfach drüber wischen, Wischtuch entsorgen. Das nutze ich nicht oft, dann aber sehr praktisch, vor allem leicht, meistens wischt mein Kind damit die Treppen. Man kann auch Staubtücher daran befestigen, das machen wir auch hin und wieder.

Unser Garten ist nicht so riesig, aber jeder Schritt, den man sparen kann ist gut. Die Gartengeräte haben wir jetzt auch neben dem Gemüsegarten statt am Haus. Da haben wir von den Nachbarn ein Fahrradzelt bekommen, was übrig war, das lassen wir erstmal, später soll dort eine Hütte hin.
Meistens habe ich einen Korb mit ein paar kleinen Geräten, ich nutze das Wolfsystem, ein langer Stiel und mehrere kleine Aufsätze dann im Korb.
Die meisten Sachen kann ich so wunderbar aufrecht machen, Saatreihen ziehen, zudecken und so.

Der praktisch ist auch die Latzhose mit der Werkzeugtasche daran, da mache ich die Samentüten immer rein, die fallen auch nicht raus beim bücken.
Noch einfacher wird es, wenn der Anschluss direkt am Gemüsebeet fertig ist. Ansonsten muss ich Schlauch dort hin legen, durch eine Tür.

Das mit den Briefkästen mit Werkzeug ist eine gute Idee!!
Am Anfang habe ich überlegt ob ich eine Sackkarre modifiziere, so dass man dort Gartengeräte reinstellen kann und gut mit umher schieben kann.
Jetzt hat sich rausgestellt, dass ich meistens nicht viel Geräte brauche und die Aufsätze , wenn ich mehrere brauche einfach im Korb mit tragen kann oder in der Nähe abstelle.

Ich mache viel Pause. Bevor ich Sauerstoff bekam, war ich nur noch schläfrig , durch die Atemanstrengung, so dass ich zeitweise auch kein Auto fahren konnte, ich wäre eingeschlafen. Da fiel es mir auch richtig schwer, nur ein paar Pflanzen , die man an einer Hand abzählen kann, zu pflanzen. Alles , schon nur stehen hat mich dermaßen angestrengt vom atmen her, dass ich kaum noch was machen konnte. Wenn man nur so wenig machen kann, geht man eher rückwärts als voran. Ich hatte ständig Atemanstrengung und Atemnot.
Das ist zum Glück jetzt durch die Sauerstoffgabe nicht mehr so. Ich bin belastungsfähiger und habe keine Atemnot mehr. Ich habe einen 15 meter Schlauch im Haus und für draußen ein 2kg mobil Teil, was ich im Rucksack trage oder mit max. 7 meter Schlauch auch irgendwo hinlegen könnte, entweder lege ich es neben mich oder im Rucksack. Ein paar Wochen hatte ich ein Gerät mit 6 kg und das hat mich wirklich behindert. Den Rollator brauche ich nur zum spazieren gehen, im Garten geht das so, ist ja nicht so groß.
Knien ist kein Problem, dadurch dass ich mich abstütze, erleichtert das auch wieder die Atmung. Stehen ist anstrengender. So mache ich viel sitzend auf dem Boden und rutsche mit dem Po den Weg entlang oder knie und zupfe Unkraut.
Durch drei Wochen Krankenhaus war so viel Unkraut wie noch nie. So habe ich das eingeteilt. Jedes Mal wenn es mir gut genug ging, habe ich so 1-2 meter im Beet Unkraut gezupft. So bin ich aber gut voran gekommen und jetzt sieht alles schon wieder ganz gut aus!

Jetzt, weil ich ja soviel Zeit habe, versuche ich mich in der Austernpilz-Zucht. Sehr interessantes Thema.
Einige Jahre lang habe ich auch Essig selbst gemacht, allerdings musste ich das im neuen Haus aufgeben, weil das soo gut insoliert ist und es im Sommer nicht warm genug war dafür und die Essigmutter nicht so richtig wachsen wollte oder spätestens im Winter wieder einging. Schade.
Wir haben die Pilze erst vor zwei Tagen in die Gläser und langsam tut sich schon was, das Myzel breitet sich schon aus und bald können wir die Pilze füttern ;)

Fertiggerichte kommen selten bis gar nicht auf den Tisch. Ich habe im letzten Jahr auch gelernt, wie minimalstisch man gesund kochen kann. Das hätte ich nie für möglich gehalten!

Kennt ihr Foodsharing.de ? Bei uns gibt es einen Verteiler. Dort kommen die geretteten Lebensmittel hin und ich bin regelmäßig dort und hole Obst, Gemüse, Brot, und das was im Garten ist damit kommen wir aus, ohne davon was kaufen zu müssen.
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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#9

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 8. Okt 2016, 19:24

@Fina,
meine Hochachtung, wie du das meisterst.
Sogar noch Pilze züchtest, den Garten usw.
Mich hat es dieses Jahr auch ausgebremst , dass ich meine Arbeit so einigermaßen wieder auf die Reihe bringe, dafür bin ich sehr dankbar.
Mit 150 % geht nix mehr, musste lernen, kleinere Brötchen zu backen und vor allem, rechtzeitig eine Pause zu machen.
Ich ertappe mich immer noch dabei, wie ich nicht umsetzbare Arbeitspläne für den Tag aufstelle, aber das war vorher auch schon so.
Was mir in Punkto Arbeitsorganisation immer schon geholfen hat- jeden Tag der Woche bestimmte Arbeiten einzuplanen, Wäsche am Montag, Büroarbeit am Dienstag, Mittwoch lasse ich frei, Donnerstag Einkaufen und Erledigungen, Freitag einen Teil putzen, am Samstag den anderen. Ca. eine Stunde so weit möglich, kommt der Garten an die Reihe.
Gartenarbeit habe ich auch schon zuvor so einfach und arbeitssparend wie möglich gemacht.
Beim Kochen versuche ich, stufenweise mit einem Wochenspeiseplan die Arbeit zu erleichtern.

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Re: Kleiner Selbstversorgergarten trotz Krankheit= Tagesabla

#10

Beitrag von Fina » Mo 10. Okt 2016, 13:46

Danke für deine Tipps.
Zwecks Haushalt habe ich 5 Min. pro Raum versucht, das klappt am besten, oft mache ich aber nicht alle Räume an einem Tag, sondern teile das auf.
Wenn ich Einkauf- Tag hab, krieg ich an dem Tag nicht mehr so viel hin, wegen Anstrengung.
Dann noch Termine wie Krankengymnastik, Arzt und Spazieren laufen frisst auch einiges an Zeit. Medikamente richten, Sauerstoff jedes Mal abfüllen.. Hausaufgaben vom Kind..
Schwierigkeiten bestehen auch, durch die Medikamente, im merken, was ich machen wollte, schreibe dann Listen oder hänge wichtige Termine Klebezettel an die Tür.

Ich habe versucht einige Sachen auf bestimmte Tage zu planen, was aber nicht funktioniert, weil ich nicht weiß, wie belastungsfähig ich an den Tagen bin.
Momentan läuft es so, Frettchenschrank und Fußboden im Wohnzimmer, Küche und Flur immer am WE= macht mein Mann.
Küche immer abends. Ich koche abwechselnd 1 Tag kochen, 1 Tag Brot. Das klappt am besten. Bin froh, wenn ich mich abends ausruhen kann.

Wäsche versuche ich, unter der Woche ein Teil zu machen, dass mein Mann am WE nicht alles machen muss.
Momentan schaffe ich es nur alle zwei Tage in den Garten.

Dann hatte ich eine TodoListe. Aber das Problem ist, ich will immer mehr machen, wie ich kann. Und durch viel Pause machen, kommt man manchmal nicht voran, es häuft sich mehr, als man schaffen kann. Also muss ich mit dem zufrieden sein, was ich schaffe und den Rest einfach liegen lassen. Morgen ist auch noch ein Tag. Mittlerweile macht mich das auch nicht mehr unzufrieden. Ich setze Prioritäten. Und als nur die Energie in putzen und aufräumen zu stecken, verwende ich auch Energie um was zu erleben, Freundin besuchen , Spiele spielen mit meinem Kind oder ein Ausflug.
Ich bin sehr froh, dass ich es soweit schaffe, dass wir keine Fertiggerichte essen müssen und ich jeden 2. Tag frisches Essen auf den Tisch bekomme. Der Staubsaugroboter hilft sehr zuverlässig.
Ich versuche jeden Tag Küche und WOhnzimmer= EG in Ordnung zu bringen. Oben kommt nicht so viel Dreck hin, dass man nicht ständig wischen braucht. Das ist schon mal gut.
Ich habe mir so einen leichten Wischer gekauft, wo man Staubtücher oder nasse Wischtücher einklemmen kann, damit kann ich gut und schnell die Treppe reinigen, oder das Kind übernimmt diese Aufgabe. Das verwende ich auch um ein paar Flecken am Boden weg zu machen, nach dem Saugen, durch Futter verschleppen der Frettchen.. Oder Flecken dann durch Schuhe im Flur. Dadurch dass das Teil leicht ist, ist es handlich und geht schnell und einfach ohne Anstrengung.

Ich werde jetzt nach und nach die Buschbohnen entfernen und die Steckzwiebeln setzen. Das mache ich alles immer nach und nach und habe einen kleinen Liegestuhl im Garten, wo ich mich auch ausruhen kann draußen. Ich bin sehr gern im Garten.
33 Jahre, Lungenversagen /Sauerstoffbedarf /Heim- Beatmung /Bloom Syndrom /YOUTUBE Kanal Kleine Gartenhexe = https://www.youtube.com/channel/UCN7RiH ... mKjYLktEsg

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