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Veau au Vin rouge, oder was Totes nach Art Dieter2

Verfasst: Do 21. Okt 2010, 01:31
von Dieter2
Hier mal ein Rezept für alle Männer, die keinen Plan haben und mal so richtig was Gutes kochen wollen. Dazu verwende ich Kalbshaxen (Knochen und Mark schneid ich weg), man kann aber auch anderes Fleisch verwenden, insbesondere Rind, Schwein, Hase, Wild, weniger Geflügel.

Zuerst wird etwas Öl in einer grossen Pfanne erhitzt, keine Bratpfanne. Das Öl sollte brutzeln, wenn man einen Tropfen Wasser reinfallen lässt, aber nicht so heiss sein dass es von selber zu rauchen anfängt(!) Das Fleisch wird nun in die Pfanne geworfen und während einiger Minuten allseitig braungebraten. Man wirft fein gehackte Zwiebeln oder Zwiebeltrockengranulat aus den Würzstreuer hinterher. Verwendet man frische Zwiebeln, sollte man diese anrösten, bis sie glasig, goldig sind. Die Zwiebel sollte aber nicht zu stark angebraten werden. Man riecht es,wenn sie eine gute Röstung erreicht haben.
Jetzt leert man einen halben Liter Rotwein (bzw. einen Liter pro Kilo Fleisch) hinterher. Es zischt, man spricht von "Ablöschen mit Wein". nun folgen ein gestrichener (nicht gehäufter) Esslöffel Salz, etwa 2 Essl. gemahlener Rosmarin, 4 Gewürznägel und 3 mittelgrosse Lorbeer-Blätter. Letzteres gleichmässig verteilt.
Die ersten 5 Minuten kocht man nun ohne Deckel und lässt den Alkohol zum Fenster raus. Dann eine Deckel auf die Pfanne, oder auch einen Teller, und den Inhalt bei kleiner Flamme etwa 90 Minuten köcheln lassen. Nebenher kann in einer zweiten Pfanne noch eine Beilage gekocht werden, etwa Gemüse und oder Teigwaren. Damit solte man termingerecht beginnen, also z.B: Teigwaren etwa 75 Minuten nach Beginn. Man kann notfalls das Gemüse auch in der selben Pfanne dämpfen, aber das Fleisch nimmt dann teilweise den Geschmack des Gemüses an, z.B: bei Karotten.
Das Fleisch ist nur gar und kann wenn nötig noch abgeschmeckt, also etwas nachgewürtzt werden (ich würd nur Salz nehmen, kein Pfeffer).
Dies ist eines meiner liebsten Rezepte, es ist sehr klassisch und deliziös. Das Fleisch ist so zart, dass es auf der Zunge zergeht wie Zuckerwatte, dennoch voller Geschmack. Rosmarin und Wein ergänzen sich perfekt. Der Fond mit dem Wein, bzw. was davon übrig ist, kann man mit Sossenbinder eindicken, oder mit Mehl, mit einem Sieb darüber streuen und sofort einrühren und Klumpen vermeiden.
Der Rosmarin soll wirklich erst hinzugefügt werden, nachdem man "abgelöscht" hat. Meine Erfahrung mit Rosmarin in heissem Bratöl ist, dass er zu Sodbrennen führt.

Checkliste:

Fleisch
Öl (Raps od. Sonnenblumen)
Zwiebel, auch Trockengranulat
Wein (ein biliger reicht. Der Allerbilligste hat aber des öfteren Frostschutz oder sonstwas drin, man nehme also den Nächstteuren)
Salz
Rosmarin gemahlen
Gewürznägel (bzw. Gewürznelken heissen die glaub ich in DE)
Loorbeer
Beilage

Lass es euch schmecken !!!! Das ist mal echte,klassische Kochkultur. Die Franzosen haben daran Jahrtausende rumgetüftelt!
:shexi:

Re: Veau au Vin rouge, oder was Totes nach Art Dieter2

Verfasst: Do 21. Okt 2010, 01:34
von Dieter2
Kleiner Tip am Rande: nach dem Verzehr dieses Fleisches schmeckt ein Milchkaffe (ohne Zucker) extrem gut. Aufgrund der Säuren im Mund schmeckt man den Milchzucker so gut raus, dass man meinen könnte, es wäre Karamel im Kaffee.

Re: Veau au Vin rouge, oder was Totes nach Art Dieter2

Verfasst: Fr 22. Okt 2010, 07:48
von Olaf
Jetzt leert man einen halben Liter Rotwein
Ich koche gern mit Wein. Manchmal gieß ich sogar was ans Essen.... :haha:

Re: Veau au Vin rouge, oder was Totes nach Art Dieter2

Verfasst: Fr 22. Okt 2010, 07:51
von Olaf
upps, war doppelt...