Ob das wirklich unaufwändiger ist?
Nach dem Stand archäologischer Funde dürfte es sich beim Ausbau im kachetischen Stil um die älteste Ausbauform der Welt handeln. Da dieser Ausbau auf mehreren Produktionsebenen sehr schwierig und nur für trockene Weine empfehlenswert ist und sich außerdem nur wenige kaukasische Rebsorten für diesen Ausbau eignen, setzte sich außerhalb des Kaukasus nur die Mostvergärung in den Weintraditionen durch.
Zu Zeiten der Sowjetunion wurde diese sehr aufwändige Ausbaumethode nur für den Eigenverbrauch oder den Schwarzmarkt verwendet. Heute gibt es einige Firmen, die ihren Wein in diesem alten, traditionsreichen Verfahren produzieren und auch exportieren. Der Amphorenwein im kachetischen Stil zeichnet sich neben geschmacklichen Besonderheiten, die sehr stark vom europäischen Wein abweichen auch durch eine hohe Konzentration gesundheitlich positiver Polyphenole aus und eignen sich durch die Reaktion der Tannine mit der Mundschleimhaut und der Nahrung exzellent zum gemeinsamen Verzehr mit Fleisch- oder Fischgerichten, die durch diesen Wein besonders bekömmlich werden.
Noch dazu müsste man da wohl in Georgien nach alten Meistern suchen, zwecks optimaler Amphorenherstellung:
Die Amphoren werden traditionell aus Ton gefertigt und anschließend innen mit Bienenwachs verkleidet, das die größeren Poren abdichtet. Die handwerkliche Herausforderung besteht nicht nur darin, Amphoren von teils immensen Ausmaßen zu produzieren, sondern auch darin, die Dicke der Wandstärke und die Auftragung der Wachsschicht aufeinander abzustimmen, damit eine optimale Durchlässigkeit der Poren gewährleistet bleibt.