Also ich bin Ex-Vegetarier, habe aber auch viel vegan gekocht. Heute ernähre ich mich 5 Tage vegetarisch und 2 Tage fleischlich. Beides je mit hohem Proteinanteil.
Ich schreibe mal hier einige Tipps zusammen. Fragen beantworte ich ansonsten gerne.
Wie sieht das denn mit Soja aus?
Die Rezepte lassen sich erstmal grob in 2 Kategorien einteilen. a) mit Fleischersatz b) ohne Fleischersatz.
Zu a) Das Wort Fleischersatz sollte nicht zu wörtlich genommen werden. So etwas wie Fleischersatz gibt es (noch) nicht, auch wenn viele Veganer nach mehr als 2 Jahren Fleischentzug davon überzeugt sein mögen. Es ist eine alternative Proteinquelle... eine die richtig zubereitet auch lecker ist. Aber eben kein Fleisch.
Genauso wie Fleisch einen gewissen Eigengeschmack hat, haben auch die Ersatzprodukte einen Eigengeschmack, besonders in der rohen Form. Zu Ersatzprodukten zähle ich: Soja(inkl.Tofu), Gluten (Weizenkleber), (Quorn). Dieser Eigengeschmack ist anfangs etwa genauso irritierend, wie der Geschmack von Fleisch nach jahrelanger Abstinenz. In beiden Fällen geht die Wahrnehmung davon schnell zurück. Die Ersatzprodukte haben weiterhin geschmacklich sonst nicht viel zu bieten. Das heißt beim Kochen stark würzen, viel Fett, viel Gewürz, scharf anbraten.
Für den Anfang empfehle ich Sojabrocken (Sojachunks) vom Asia-Laden. heiß einweichen, ausdrücken, würzen, scharf anbraten.
Als zweite Stufe Fertigprodukte von
http://www.vegan-wonderland.de.
Als dritte Stufe kochen mit Tofu
Meisterstufe selbstgemachter Seitan (Gluten-Braten). ... fällt bei euch wohl raus.
zu b) Rezepte ohne Fleisch gibt jede Menge. Ein Klassiker wäre Ratatouille. Bei Chefkoch.de kann man als tag rechts "vegetarisch" auswählen und sich dann weiter was aussuchen. Bei klassischen oder alltäglichen Rezepten wäre ich anfangs vorsichtig mit dem einfachen Weglassen vom Fleisch. Da erwartet der Körper&Geist einen bestimmten Geschmack und den trifft man erstmal nicht. Dann lieber neue Rezepte ausprobieren oder ausdenken.
Vielfalt ist sowieso wichtig, ansonsten stellt man schnell fest, dass alles gleich schmeckt.. (kein wunder wenn man das ganze Gemüse immer nur winzig klein schnippelt und zu Sauce verkocht..). Und da kommt man dann schnell auf die Weltküche, insbesondere Asien.
Ansonsten kann ich nur empfehlen möglichst hochwertige und frische Zutaten zu verwenden. z.B. Bandnudeln in Steinpilz-Sahnesauce brauchen einfach kein Fleisch als Hauptzutat. (jetzt sammeln gehen.. los!)
sonstiges
Beim Kochen auch daran denken, dass Fleisch nicht nur Protein, sondern auch Geschmack und Geschmacksträger (Fett) enthält. Da hilft dann pflanzliches Schmalz und etwas dunkle Sojasauce. Fortgeschrittene können Zutaten mit viel
Umami dazutun. (z.B. Pilze). Wer mag kann auch Fleischbrühe herstellen und zum ansonsten vegetarischen Kochen verwenden.
Ich empfehle allen angehenden Vegetariern und Veganern die Nahrung nach ihren eigenen Körpergefühl und körperlichen Belastungsgrad auszuwählen. Nur weil eine Person, die mit veganer Nahrung zurecht kommt und sich sonst kaum körperlich betätigt, einen gesunden Eindruck macht, heißt das nicht, dass das auf alle zutrifft.
Was mir persönlich anfangs geholfen hat, ist mit anderen Vegetariern zusammen zu kochen. Das kann aber auch nach hinten losgehen, wenn man auf Missionare trifft. Ich hoffe mal, ich habe da jetzt nicht einen solchen Eindruck gemacht.
lg, Grünling.
PS:Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber Bücher über vegetarisch Kochen und vegan Leben gibts wie Sand am Meer... will ja keiner.