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Gärballon

Verfasst: Fr 13. Apr 2012, 11:44
von Waldläuferin
Hallo,
ich will dieses Jahr Löwenzahnlikör ansetzen (nach fuxi :daumen: ).
Gibt es einen Standard-Gärballon?
Brauche ich einen Aufsatz irgendeiner Art? Oder einen Auslass?
Ich habe mal bei vierka online geguckt, bin aber etwas verwirrt. Natürlich gefallen mir die mit Flechtwerk drumrum besser als mit Kunststoff, aber tut es nicht auch ein Ballon ohne Umhüllung?
Der Gärballon sollte möglichst auch zur Metbereitung geeignet sein.
Danke und Grüße
Waldläuferin

Re: Gärballon

Verfasst: Fr 13. Apr 2012, 12:17
von fuxi
Was du darin vergärst ist dem Gärballon egal ;)

Groß genug muss er sein (Menge plus 20% wegen der Schaumbildung), aber nicht zu groß (Glas wiegt mehr als Plastik, plus die Flüssigkeitsmenge ... ich ziehe die Grenze für meinen Rücken bei einem 25-Liter-Gärballon und der ist schon heftigst schwer).

>>Das hier<< ist glaub ich ein 10-Liter-Gärballon. Da siehst du auch ungefähr, wie viel Platz du nach oben lassen musst. Außerdem siehst du den gelochten Gummistopfen. Den gibt es als "Überzieher" für die größeren Gefäßöffnungen in verschiedenen Größen (am Gärballon nachmessen, falls du nicht eh passend beim gleichen Händler bestellst) und als "Korken" für kleinere (meist nur for die 5-Liter-Gärflaschen). In dem Loch des Gummistopfens steckt ein Gärverschluss/Gärröhrchen/Gärspund. Das auf dem Bild ist einer des Typs "Hobby", es gibt aber auch noch die klassischen gebogenen Röhrchen. Sicherer ist hier Plastik. In das Gärröhrchen kommt Wasser bis zur (meist) eingezeichneten Höhe. Wenn es zu viel ist, spritzt es raus. Wenn es zu wenig ist, kann Luft in den Gärballon hineingelangen und das Ergebnis verfälschen bzw. verderben.

Der Korb außen herum ist sinnvoll zum Bewegen, aber ob das Naturweide oder Plastik ist, ist Geschmackssache. Plastik ist einfacher zu reinigen (Ich klecker bei der Metherstellung eigentlich immer irgendwann rum).

Was du außerdem brauchst ist ein lebensmittelchter, ca. fingerdicker Schlauch (z.b. aus der Aquarien-Abteilung), der mindestens doppelt so lang ist, wie der Gärballon hoch ist. Die professionelle Variante nennt sich dann "Weinheber". Das kannst du dir sparen, falls du einen Gärballon mit Auslasshahn kaufst. Die finde ich aber unpraktisch, weil mir das zu riskant ist, damit hängen zu bleiben und den Hahn rauszubrechen. Aber irgendwie musst du den Wein da ja später auch wieder rausbekommen und wenn du einfach nur schüttest, hast du die tote Hefe und andere Trübungen überall dabei. Mit dem Schlauch (den du ca 2-3 Fingerbreit über der "Schlammschicht" festhängst) kannst du den Wein davon abziehen, ohne diese Trübungen groß aufzuwirbeln.

Re: Gärballon

Verfasst: Fr 13. Apr 2012, 13:50
von ingetraut
Eh nicht wirklich wichtig,
aber bei mir ist das so:
Bitte wenn ich was bemerken darf,
eventuell sollte die Flüssigkeit im Gärspund nicht nur Wasser sein, sondern mit einer leichten
?Zitronensäurelösung?

oder reinem Alkohol
oder schwefelig sein, -
damit die Gärung eventuell "sauber" verläuft.

Inge

Re: Gärballon

Verfasst: Fr 13. Apr 2012, 13:52
von fuxi
Da das Wasser in dem Gärspund eh niemals mit dem Weinansatz Kontakt haben darf, ist das meiner Meinung nach unnötig. Welchen zusätzlichen Nutzen soll das haben?

Re: Gärballon

Verfasst: Fr 13. Apr 2012, 14:40
von ingetraut
fuxi hat geschrieben:Da das Wasser in dem Gärspund eh niemals mit dem Weinansatz Kontakt haben darf, ist das meiner Meinung nach unnötig. Welchen zusätzlichen Nutzen soll das haben?
Hi Fuxi !
mach einfach so wie du glaubst.

na ja, wenn der gärballon blubbert, kommen schon mal mückchen, welche dann in der flüßigkeit ersaufen.

vielleicht ist es ja auch nur ein tipp, den die chemie-industrie so gibt.


Es wird beim Weinbau so gemacht.

es wird gemacht, wenn mit "reinhefe" gearbeitet wird, -
damit keine wilden hefestämme hineinkommen.

ein gärballon wird bei mir verwendet, um die hefe im süßmost als "gärhefe" anzusetzen.

diese so angesetzte hefe kommt dann ins (1000liter) fass.

Re: Gärballon

Verfasst: Fr 13. Apr 2012, 15:09
von fuxi
Der Gärspund an sich macht es physikalisch ebreits unmöglich, dass Wildhefen, Essigbakterien oder sonstiges in den Wein kommen.

Re: Gärballon

Verfasst: Fr 13. Apr 2012, 17:26
von Waldläuferin
Danke! Habe nun ein Set bestellt - bin gespannt.
Ohne die Beratung hier hätte ich bestimmt Unsinnn bestellt :lol:
Grüße
Waldläuferin

Re: Gärballon

Verfasst: Do 28. Jun 2012, 20:47
von 65375
ingetraut hat geschrieben:
fuxi hat geschrieben:Da das Wasser in dem Gärspund eh niemals mit dem Weinansatz Kontakt haben darf, ist das meiner Meinung nach unnötig. Welchen zusätzlichen Nutzen soll das haben?
Es wird beim Weinbau so gemacht.

es wird gemacht, wenn mit "reinhefe" gearbeitet wird, -
damit keine wilden hefestämme hineinkommen.
Hab das noch nie gehört oder gesehen, daß irgendein Zusatz, welcher Art auch immer, in den Gäraufsatz kommt. Hier macht das kein Winzer. Leider verrätst Du ja nicht, wo Du Weinbau betreibst.

Dieser Duplex-Gäraufsatz, wie fuxi ihn verwendet, wird auch im "echten" Weinbau in verschiedenen Größen eingesetzt. Ich hab auch so einen auf meinem Holunderblütenwein. Aber die andern machen schöner blubb! :aeh:

Re: Gärballon

Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 09:16
von Rati
fuxi hat geschrieben:Was du darin vergärst ist dem Gärballon egal
richtig.
Waldläuferin hat geschrieben:ich will dieses Jahr Löwenzahnlikör ansetzen
wieso braucht mensch den für Likör einen Gärballon? Wird da nicht einfach Alkohol mit entsprechenden Zutaten zusammen gemixt?
Den alkoholgehalt von Likör kann mensch durch gären gar nicht erreichen. Oder destilliert ihr danach noch ?

Zum Gärröhrchenbefüllen:

Ich benutze billigen Rum (oder anderen Alohol) zum befüllen.
Warum?
Es sammeln sich reichlich tote Fruchtfliegen im Gärröhrchen da bildet sich ne trübe Brühe die normalerweise natürlich nicht in den Ballon kommt. Aber dieses Rörchen muß ja ab und zu mal nach gefüllt werden. Dabei kann es (ist bei mir jedenfalls schon mal) passieren, das es ein wenig überfüllt wird und dann doch ein Schwupps im Ballon landet.
Natürlich ist selbst dann noch das Risiko gering das mensch sich dadurch alles versaut, aber es ist kein großer Aufwand und eine zusätzliche Sicherheit.

Grüße Rati

Re: Gärballon

Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 09:24
von Waldläuferin
Hallo Rati,
vielleicht ist "Likör" der falsche Ausdruck, aber hier war ein Rezept "Kerkener Löwe", das wurde im Gärballon angesetzt. Leider ist meine Löwenzahnernte ins Wasser gefallen.
Warte nun auf Holunderbeeren und evtl. wird Met angesetzt.
Danke für den Tipp.
Grüße
Waldläuferin