Brot

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Buchkammer
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#61

Beitrag von Buchkammer » So 24. Nov 2013, 12:21

Weizenkleber gibt es, wie auch Sauerteig-Pulver, als Granulat in diversen Backshops. Ich rühre es ab und an mal mit unter das Brot; vor allem bei hohen Emmer-, Einkorn-, Weizen- oder Rotkornweizenanteil. Wegen der Mehltypen: Das sehe ich nicht so eng.

Klar, in den Rezepten steht die exakte Menge der zu verwendeten Sorten drin. Hier kommt eine Widu Volksmühle II zum Einsatz. Da kann man an einem Rad einstellen, ob das Mehl geschrotet, also grobkörnig oder fein gemahlen werden soll. Meist lasse ich 2/3 der Mehlmenge fein durchlaufen und drehe dann das Rad ein wenig zurück, um noch etwas Schrot zu erhalten. Nach dem Backen entstand bisher immer etwas Essbares. :pfeif:

Noch kurz zu meinem gestrigen Brot: Ein Esslöffel voll getrocknete und fein geriebene, stark duftende Pfefferminzblätter (ich glaub es ist eine türkische Pfefferminze) mit unter ein 500 g Brot gemischt. :daumen:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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krabbe
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#62

Beitrag von krabbe » So 24. Nov 2013, 12:49

Hallo Frya,
Toll, das ihr euer Getreide selber anbaut!

Was das Mahlen angeht: Natürlich hast du, wenn du selbst mahlst, alle Bestandteile des Korns in deinem Mehl. Wahrscheinlich weisst du schon, was die unterschiedlichen Mehltypen aussagen. Falls nicht, hier ist eine ganz gute Erklärung : Mehltypen.

Meine Mühle (Jupiter Motorblock mit Messerschidt Stahlmahlwerk) mahlt recht "fein" ordentlich. Zu meinem Erstaunen sogar besser als die Gewerbemühle unseres ehemaligen Bioladens. Es bleiben aber trotzdem, Kleieanteile sichtbar übrig. Das wirst du aber mit jeder Mühle haben. Halt mehr oder weniger viel. Der Kleieanteil deines Mehles beeinflusst die Backeigenschaften. Einen feinen Bisquitteig wirst du mit einem selbst gemahlenen Mehl nicht hin bekommen. Deshalb siebe ich die Kleieanteile je nach Bedarf aus. Bei der Weihnachtsbäckerei benütze ich das selbst gemahlene Vollkornmehl zum Beispiel ohne Probleme beim Spritzgebäck oder auch beim Spekulatius. Das schmeckt uns sehr gut. Bei den Butterplätzchen siebe ich aus. Da stört die Kleie geschmacklich.
Jetzt muss man die Kleie nicht wegwerfen. Ich benutze sie wie Paniermehl oder gebe auch schon mal was zusätzlich zum Brot.

Prinizpiell kann man sagen, dass Vollkornmehl mehr Wasser braucht als Weissmehl. Je mehr Kleie/Spelzen drin sind, um so mehr. Das gilt für alle Rezepte. Auch für Brot. Je mehr Kleie drin ist, um so schwieriger ist es "leichte" Teige hin zu bekommen. Bei Brot kann man das mit Erfahrung bei der Teigführung schon mildern, aber ein Typ 405 Brot wird immer "leichter" sein als ein Vollkornbrot. Davon schrieb ja auch die Spottdrossel schon. Das ist letztendlich eine Geschmacksfrage, die man ohne Probleme mit Aussieben der Kleie in den Griff bekommen kann. Vom Gesundheitlichen Wert ist für mich vor allem der Keimling interessant. Und einen guten Anteil der Kleie, die ja sehr viel Mineral- und Balaststoffe beinhaltet, ist ja trotzdem im Brot oder wird in anderer Form gegessen.

Wahrscheinlich wirst du am Anfang ein bisschen rumprobieren müssen, was für euch passt.
Du kennst ja schon den gekauften Teig. Das Gefühl diesen Teig zu kneten wird dir sicherlich helfen ein eigenes Rezept zu finden. Ich meine dabei vor allem die Elastizität und die Feuchtigkeit des Teiges abschätzen zu können.
Beides ist jedoch sehr abhängig von der Art des Getreides und der Teigart. Mit Teigart meine ich Heefebrot oder Sauerteigbrot.
Ich nehme mal an, dass du bisher Sauerteigbrot gemacht hast. In diesem Forum gibt es sehr viele Informationen und Rezepte dazu : Sauerteigforum.

Backen mit Weizen oder Dinkel :
Diese Teige sind eher "elastisch". Das liegt an ihrem höheren Glutenanteil. Wie Sabine es schon schrieb, ist der für das Gelingen sehr wichtig. Gluten nennt man auch Klebereiweiss, damit wird klar welche Funktion es im Brot hat. Ist zu wenig Gluten im Getreide, wird das Brot eher bröckelig. Hartweizen hat mehr Gluten als Weichweizen. Aber man kann ohne Probleme auch Brot aus Weichweizen oder Dinkel machen. Nur muss man dann mehr kneten. Deshalb ist das Gefühl für den Teig wichtig. Mit ein bisschen Erfahrung merkt man, ob man genug geknetet hat oder nicht.

Backen mit Hafer:
Hafer hat sehr wenig Klebereiweiss. Ein reines Haferbrot wird meiner Meinung nach nicht klappen. Aber man kann es beigeben. Entweder als Mehl oder als Flocken. Da hält man sich am Anfang wohl am besten an Rezepte, damit das Brot nicht auseinanderfällt.

Backen mit Roggen :
Reines Roggenbrot ist nicht so einfach. Roggen hat nicht so viel Klebereiweiss. Das Brot wird schon mal leicht bröckelig. Mischbrote mit Weizen sind da schon einfacher. Ich würde erst mal mit Mischbroten anfangen.
Der reine Roggen-Teig ist nicht so homogen wie Weizenteig und bleibt auch mehr an den Händen kleben. Er braucht nicht viel geknetet werden. Ein gutes Durchmischen der Zutaten ist Ausreichend.

freigeschobenes Brot versus Kastenbrot
Freigescohbene Brote haben für mich immer eine schönere Kruste. Aber mir laufen die freigeschobenen Brote immer auseinander. Das ist eigentlich kein Problem - ausser für die Brotdose. ;)
Da ich gerne ein quadratisches Format für die Brotdose möchte, wir aber auch sehr gerne Brot mit Kruste essen, habe ich eine Mischform für uns entdeckt; Am Anfang backe ich in einer Form. Hole es aber nach der Hälfte der Backzeit raus (E-Herd) und lasse es dann noch mal ohne Form backen um eine schönere Kruste zu bekommen.
Achtung bei Sauerteig und Form. Die Form muss Sauerteig abhaben können!

Falls du in der Nähe vom Niederrein wohnst - Zaches (hier im Forum) bietet dort Brotbackkurse an...
lg Andrea

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#63

Beitrag von Narrenkoenig » So 24. Nov 2013, 14:40

Mit Dinkel und der Jupitermühle backen wir seit ein paar Jahren Brot.
Allerdings komplett ohne Rezept sondern eher nach Gefühl.
Fladen kommen kaum noch vor, dann war der Teig zu feucht. Dinkel ist da etwas heikler als Weizen, mit ein wenig Übung hat man das aber gut im Griff.
Ich back mittlerweile fast nur noch mit Sauerteig und ein wenig Hefe, reines Hefebrot hab ich schon länger nicht mehr gebacken.
Hilfreich ist eine lange Teigführung, unter 6 Stunden Gehzeit schieb ich keins mehr in den Ofen.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#64

Beitrag von stoeri » So 24. Nov 2013, 15:06

Hallo Frya,

ich kann Dir das Sauerteigforum und auch das Buch dazu sehr empfehlen und was mir auch sehr geholfen hat ist das Buch von Annelise oder Annelie Wagenstaller vorallem beschreibt sie sehr schön wie das Mahlen vor sich geht. Wie man das früher machte.
Sie hat die alte Mühle Ihres Vaters übernommen und weis von was sie spricht und schreibt. Ihre Rezepte sind mir allerdings mit zuviel Hefe und zu kurzer und kalter Führung des Sauerteiges. Ich bin kein Fachmann und ich habe halt meine Methode herausgefunden wie es für mich am besten past und machbar ist.

Ich backe nur Dinkelsauerteigbrote weil mein Mann keinen Roggen verträgt.
Grad was die Getreidemühle angeht.
Ich habe eine kleine Havo Getreidemühle habe aber mit gekauften 1050 Dinkelmehl einen für mich sehr guten Sauerteig. Ich kann mit meiner Getreidemühle zwar das Korn sehr fein mahlen und auch Schrot mahlen es bleibt aber der gute Kern des Getreides im Mehl, deshalb will ich ja Vollkornmehl.
Gekauftes Vollkornmehl ist nichts anderes als das normale Mehl + Kleie und eventuell Mittel damit das Mehl dunkler aussieht, der gesunde Kern fehlt. Frag mal einen Müller, denn das wissen oftmals die Verkäufer in Bioläden nicht.
Mein selber gemahlenes Dinkelmehl aus vollem Korn ist aber weniger gut geeignet für einen Sauerteig da Kleie und auch dieser Kern (mit dem guten Vit. E) die Kulturen zum Sauerteig stören.

Ich mahle mir zwar das Dinkelkorn jetzt selber gerne weiche ich auch Schrot als Brühstück ein aber ich nehme zum Brotbacken auch Dinkeldunst und eben das 1050 er Dinkelmehl.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#65

Beitrag von smörrebröd » So 24. Nov 2013, 15:53

So, jetzt komme ich auch noch mit nem Forum ;)
http://gesundheitsforum-mainz-wiesbaden ... /index.php

Im "Vollwert-Forum" haben wir alle unsere eigene Mühle, oder man lässt halt im Reformhaus mahlen. Auf jeden Fall arbeiten wir nie mit gekauftem Mehl - Alle Rezepte sollten also passen und müssen nicht umgewandelt werden.

Für Basis-Rezepte schau doch mal nach dem "Immer-Geling-Brot" (Hefeteig): http://vollwertkochbargelsenkirchen.blo ... vegan.html
(Im Forum ist es immer schlecht zu finden, daher hier der Link zum Originalrezept der "Erfinderin", also nicht wundern!)

Auch toll (ich selbst backe immer nur diese Brötchen): "Schnelle Brötchen nach Waltraud Becker": http://gesundheitsforum-mainz-wiesbaden ... hen#p38645

Und hier hatten wir grad einen Thread namens "Sauerteig - Wer nimmt mich (und andere) an die Hand?" Da hat unser Backprofi Greta ein paar Anfänger auf dem Weg zum ersten Sauerteig-Brot begleitet: http://gesundheitsforum-mainz-wiesbaden ... and#p98066

Meines Erachtens das weltbeste Brotback-Buch (alle Rezepte basieren auch hier auf frisch gemahlenem Mehl):

http://www.amazon.de/Brot-backen-Vollko ... en+richter

Viel Erfolg! - Es gibt nicht viel, was über den Genuss von selbstgebackenem Brot aus frischgemahlenem Getreide hinausgeht, finde ich.
Viele Grüsse,
Sandra

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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#66

Beitrag von zaches » So 24. Nov 2013, 16:27

Hallo Du Brobäckerin!

Wir haben hier auf dem Hof auch einen alten Backes, mit dem das BAcken immer wieder spannend ist. Ich kann nicht sagen, daß ich das Teil wirklich im Griffe habe, denn je nach Jahreszeit braucht der Ofen mehr oder wneiger Holz zum heiß werden, Termometer hat er keins, da sind ann andere TRicks vonnöten.

Wegen des Backens: möchtest Du Sauerteig oder HEfebrote backen?
Wie auch immer - es macht Sinn sich richtig in dei Materie einzulesen. Denn nur so ist es möglich, zu verstehen, was man weshalb machen sollte.... oder eben Fehler zu analysieren.

In unseren Kursen fangen wir auch bei Adam und Eva an - also definitiv schon bei der Getreidesortenauswahl. Von den Demeterbauern, von denen ich mein Getreide beziehe, habe ich mehr über Getreidezucht erfahren können. Wir kaufen von ihnen Sandomirweizen und LIchtkornroggen (Langstroh!). Beides Sorten, mit denen wir sehr gute Back- und Esserfahrunggen gemacht haben. Wenn Ihr selber anbaut, könnt Ihr die Sorten ja mal ausprobieren.

Was die Mahlerei angeht: das ist ein ebenso ein langes Thema, selbstgemahlenes Getreide ist Vollkorn - außer Du hats nen Kleinekotzer an der Mühle - oder siebst dads Mehl.
Wenn ich helles Mehl möchte, dann nutze ich in den Kursen auch das von ALnatura - da es einfach überall erhältlich ist. NIcht jedes möchte Bioladenpreise bezahlen oder hat einen laden in der Nähe.

Das http://www.der-sauerteig.com/ Forum ist sehr infomativ, aber manchmal einfach auch unübersichtlich. Das Buch vom Pöt ist unspektakulär in der Aufmachung, aber sehr fundiert! Die Hälfte ist Backwissen, die andere Hälfte sind Rezepte.
Der Sauerteig -
das unbekannte Wesen
Herstellen, Führen, Pflegen und Backen leichtgemacht
179 Seiten, 58 Rezepte, über 20 meist farbige Abbildungen,
ISBN 978-3-86582-964-1, € 21,90

zu bezihen auch über seinen Laden: www.isaak-naturkost.de
Dort bekommt man auch französische Mehle für die Baguette Backerei.


lg, zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

Freyja
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#67

Beitrag von Freyja » So 24. Nov 2013, 17:31

Vielen Dank für die vielen Tipps und Links. Da habe ich ja heute ein abendfüllendes Programm;) !

@zaches:
Ich weiß, dieses Thema ist sehr umfangreich und ich habe bei meinen ersten Versuchen ordentlich Lehrgeld gezahlt. Das Ofenproblem kenne ich gut. Zum glück ist unser Ofen in einem Innenraum gebaut, so dass die Außentemperatur nicht so eine große Rolle spielt. Aber wenn die Wetterlage ungünstig ist, dann kämpfen wir oft mit dem Anzünden des Feuers. Und ein funktionierendes Thermometer hat der auch nicht - daher waren meine allerersten Brote auch tiefschwarz mit flüssigen Kern :ohoh:
Leider gibt es hier meines Wissens in der Nähe keine Möglichkeit mal einen Kurs zu diesem Thema zu besuchen - wenn ich da falsch liege: immer her mit den Angeboten.
@krabbe:
Ich backe bisher nur freigeschobene Brote und würde das auch gerne weitermachen. Gegen das erwähnte Auseinanderlaufen, könnte man doch wie beim Stollenbacken einen Alufoliering um den Laib legen !? Der müsste doch dann auch das Brot in Form halten.

Habe mich jetzt auch mal zum Thema Getreidemühlen etwas belesen. Habt Ihr Erfahrung mit der Diamant Getreidemühle. Die ist ja mit Handbetrieb, kann aber mittels Keilriemen auch divers elektrisch angetrieben werden. Macht so erstmal einen guten Eindruck, sehr stabil. Auf jeden Fall soll es keine reine Elektromühle sein. Und da ist mir die Diamant eben ins Auge gestochen.

LG Freyja

AnamPrema

Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#68

Beitrag von AnamPrema » So 24. Nov 2013, 21:02

Bei Aldi gibts diese Woche Back-, Brat- und Kühlschrank-Thermometer für 3,59 €

https://www.aldi-sued.de/de/angebote/an ... ermometer/

zaches
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#69

Beitrag von zaches » So 24. Nov 2013, 21:04

ich meine, es gibt Brotbackkurse östlich von Dresden - da reist halb Dtschl hin. Okrilla evtl...? Ist auch ein foodblogger, der das macht!

Das Brot in Gärkörbchen gehen zu lassen, bringt schon viel gegen das Zerlaufen. Und edn Roggenantiel evtl etwas runterschruaben. Roggenbrote weniger kneten! Ich persönlich finde freigeschobene Brote viel Arbeits- und zeitaufwöndiger als welche im Kasten. Letzte schiebe ich immer ohne Form nach dem Backen nochmal 10 Minuten in den Ofen, dann sind sie rundherum knusprig.

Was auch gut klappt sind Backrahmen. Gibt es aus Ahornholz beim hobbybäckerversand. Oder eben selber zimmern.
da passen 4 Brote rein - so wie Kasselergraubrote.

UNd beim Sauerteig heisst es auch einfach: Zeit lassen!! Mit so einem Teig kannst Du locker 2-4 Tage verbringen! An einem Tag wird das nix!

Gut back! lg, zaches
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Re: Frage an alle erfahrenen Brotbäcker

#70

Beitrag von Narrenkoenig » So 24. Nov 2013, 21:26

Die Diamantmühle ist ja ein echtes Schmuckstück, da könnte ich weich werden.
Aber Länge über nem halben Meter ist auch ne Hausnummer. Was wiegt das Teil eigentlich?
Auch bei der Angabe 1kg Mehl in 8 Minuten im Handbetrieb drängt sich mir doch die Frage nach dem Trainingsstand dessen an der Kurbel auf. :mrgreen:
Wenn unsere Jupiter mal den Geist aufgibt vielleicht, ich hab ja doch son kleinen Hang zu Großgeräten.

Aber zurück zum Backen, Mehl mit Ölkern, also wie bei frisch gemahlenem vollen Korn, gibts nicht zu kaufen weil das ranzig wird.
Das volle Korn kann nur frisch gemahlen verarbeitet werden.
Roggen braucht den Sauerteig, müßte zwar auch mit Hefe gehen aber zur Bekömmlichkeit brauchts die Milchsäuregärung.
Bei den Backfehlern die ein Anfänger so macht brauchts eben eine gewisse Leidensbereitschaft der dann Kauenden, solang nicht zuviel Salz reinkommt ist das aber eher ein ästhetisches Problem. Bei uns ist noch kein Brot unbehaart weggeworfen worden.
Eigentlich ists ja nur ein einfacher Hefeteig mit Beigaben nach Belieben.
Bei der Sache mit den Beigaben sollte man aber etwas vorsichtig sein, über 50% Mohn, Sesam, Leinsaat, Früchte, Nüße, Müsli, Zwiebeln oder was einem sonst noch so beim Zusammenkehren in die Hände fällt wirds schwierig den Teig noch backfähig zu halten.
Der geht dann nicht mehr richtig oder schmilzt dahin wie ein Käse in der Sonne. Geschmacklich ist das kein Problem, ich hab schon sehr wohlschmeckende Unfälle verbockt, sahen seltsam aus waren aber zügig aufgegessen.
Mit eigener Mühle mit Stahlmahlwerk ergeben sich dann auch völlig neue Möglichkeiten wie Sesam oder Mohn, oder auch das irrtümlich gekaufte Grobsalz, gleich mitzumahlen, lohnt sich geschmacklich. Sesam zum Beispiel mitgemahlen kommt gans anders durch wie als Korn.
Als Zusammenfassung möcht ich sagen, wenns nicht so schön aussehen muß und einfach nur schmecken und du einen Hefeteig ohne Rezept hinbekommst steht dem Brotbacken nix im Wege.
Was mir noch einfällt, beim verarbeiten von Biogetreide stößt man irgendwann auch auf den Begriff "Brotkrankheiten" also wenn das Brot krank ist, da sucht man eventuell sehr lange nach dem Fehler und dann wars nurn Bakterium. Wir haben im vorletzten Jahr in dem richtig heißen Sommer erstmalig Bekanntschaft mit dem Fadenzieher gemacht, hat bis in den Herbst gedauert bis mir ein Müller das hat erklären können.
Grüße

Robert
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leider war sie grad nicht da.

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