Seitan selbstgemacht

Knurrhuhn

Re: Seitan selbstgemacht

#11

Beitrag von Knurrhuhn » Do 14. Jul 2011, 14:37

Die Trocknungsmethode ist wohl viel zu energieaufwendig und lohnt sicher nicht. Derzeit habe ich einen Gefrierschrank zur Verfügung der sowieso läuft und werde dann demnächst die Überschüsse einfrieren.

@Roland

Was man rauswäscht, also sozusagen das unerwünschte, ist die Stärke, die wird mit dem Wasser rausgeschwemmt. Das was man zurückbehält und verwendet ist (fast?) reines Gluten, also das Weizenklebereiweiß.

Das Waschwasser beim nächsten Mal aufzubewahren hab ich mir gestern auch überlegt, ist schon 'ne Verschwendung.
Werde also das Wasser auffangen in einer Schüssel und 'ne Weile stehen lassen. Die Stärke müßte sich doch eigentlich unten in der Schüssel absetzen, so daß man es schon mal einigermaßen vom Wasser trennen kann. Wenn ich für Döppekooche Kartoffeln reibe, dann lasse ich die geriebenen Kartoffeln auch in einem Sieb abtropfen das in einer Schüssel steht. Da ist es so, daß sich die Stärke unten absetzt, und die wird dann rausgenommen und unter den Kartoffelteig gemengt.
Wenn die Mehlstärke nicht im Wasser gelöst ist müßte es doch eigtl. auch so funktionieren. Tja, aber was macht man dann mit der Pampe.....? Aber egal, jedenfalls kann man das Wasser weiterverwenden zum kochen, das ist ja auch schon mal was.

Hm, das mit dem überfressen kann gut passieren .... das "Gyros" heute war einfach zu lecker. :daumen:

roland
Beiträge: 1404
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 21:09

Re: Seitan selbstgemacht

#12

Beitrag von roland » Fr 15. Jul 2011, 13:04

Frau Hollerbusch hat geschrieben:Das was man zurückbehält und verwendet ist (fast?) reines Gluten, also das Weizenklebereiweiß.
Ok, das hab ich befürchtet. Ich bin skeptisch, wenn wirksame Stoffe (Eiweise) in stark konzentrierter Form gegessen werden. Die ganze Zeit wars das ganze Korn, das is nun Böse, nun nur noch das Gluten pur und konzentriert???? Ist immerhin auch ein häufiges Allergen.

:hmm: Naja, ich bin halt für möglichst Naturbelassene Nahrung.

Roland

Knurrhuhn

Re: Seitan selbstgemacht

#13

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 15. Jul 2011, 18:08

Hallo Roland,

na, böse ist das Korn an sich ja deshalb nicht. Es wird eben nur in dem Fall von einem Bestandteil getrennt.
Natürlich gibt es Menschen, die Gluten nicht vertragen und es schon in Spuren meiden müssen. Aber wenn man das nicht muß und es verträgt - warum sollte man das nicht mal so machen? Es ist eine natürliche Eiweißquelle, und außer dem Auswaschen der Stärke wird es ja nicht verändert.

Man entfernt ja auch von vielen Obst- und Gemüsesorten Schale und Kerne .... ok, der Vergleich hinkt zwar etwas.
Aber auch bei Quark und Käse wird ja der Rohstoff verändert und verarbeitet, Sauerkraut ist auch veränderter Kohl, Sojamilch und Tofu ist auch strenggenommen ein "Kunstprodukt" usw. usw.....
Also, ich seh da nix verwerfliches dran. Und für Menschen die halt nicht (gerne) Fleisch essen ist das doch eine gute Sache, um an Eiweiß zu kommen. Hülsenfrüchte sind für Allergiker nämlich auch oft unverträglich und sollten gemieden werden.

Hotzenwalder
Beiträge: 486
Registriert: Mi 10. Nov 2010, 00:11
Familienstand: verheiratet

Re: Seitan selbstgemacht

#14

Beitrag von Hotzenwalder » Di 19. Jul 2011, 23:33

Seitan selbst machen,genial.. danke
Das werde ich probieren.

Benutzeravatar
Margit
Beiträge: 562
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 20:01
Wohnort: Vor den Toren Wiens
Kontaktdaten:

Re: Seitan selbstgemacht

#15

Beitrag von Margit » Mi 20. Jul 2011, 10:02

roland hat geschrieben: Die ganze Zeit wars das ganze Korn, das is nun Böse, nun nur noch das Gluten pur und konzentriert????
Wieso muss es wieder ein "Entweder - Oder" sein??? Immer dieses Schwarz-Weiß-Denken...
Du schließt also daraus, dass Menschen, die ein paar Mal pro Woche Seitan als Fleischersatz essen, kein "volles Korn" mögen?
Also da liegst du aber gänzlich falsch. Zumindest in unserem Haushalt esssen wir viel Seitan als Ersatz für Fleisch in vielen Gerichten und weil's einfach gut schmeckt, billig ist und schnell gemacht, aber genauso viel Vollkornprodukte.

LG, Margit
Mein Blog: http://www.wachsenundwerden.at
-------------------------------------------------------------------
Wissen ist etwas anderes als Weisheit.(Wolf-Dieter Storl)

roland
Beiträge: 1404
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 21:09

Re: Seitan selbstgemacht

#16

Beitrag von roland » Mi 20. Jul 2011, 13:00

Hi,
Margit hat geschrieben:[Du schließt also daraus, dass Menschen, die ein paar Mal pro Woche Seitan als Fleischersatz essen, kein "volles Korn" mögen?
Nein! Ich mache die Erfahrung, das viele Leute jetzt die Stärke meiden wie der Teufel das Weihwasser - auch eine Art von Extrem, auch das empfinde ich nicht als gesund. Den Schluss oben hast du gelesen, ich hab es nicht geschrieben ;).
Frau Hollerbusch hat geschrieben:Man entfernt ja auch von vielen Obst- und Gemüsesorten Schale und Kerne .... ok, der Vergleich hinkt zwar etwas.
Aber auch bei Quark und Käse wird ja der Rohstoff verändert und verarbeitet, Sauerkraut ist auch veränderter Kohl, Sojamilch und Tofu ist auch strenggenommen ein "Kunstprodukt" usw. usw.....
Es geht nicht um die Veränderung, sondern um die starke unnatürliche Konzentration von bestimmten Inhaltsstoffen. Also darum, das sie nicht mehr im Gesamtzusammenhang der Frucht/des Korn/... zu sich genommen werden.
Also, ich seh da nix verwerfliches dran.
Ich doch auch nicht :) - ich bin skeptisch, weil ich vermute, das ein solches Nahrungsmittel nicht sehr gesund ist.

Roland

Knurrhuhn

Re: Seitan selbstgemacht

#17

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 20. Jul 2011, 20:16

Hi Roland,

ach, was ist schon gesund. ;) Wie Margit schreibt - es kommt doch auf das Gesamtverhalten an.
Ich denke, ich werde vielleicht ca. 2x in der Woche Seitan essen.
Aus den 365 Gramm Roh-Seitan, den ich aus 1 kg Mehl gewonnen habe, hatte ich jetzt zwei Mahlzeiten, die ich mir mit meiner Mutter teilte. Und es blieb noch ein Rest übrig. Also .... je Mahlzeit ca. 90 Gramm Seitan. Dazu Gemüse und evtl. als Beilage Kartoffeln, Hirse o.ä.
Und wenn man sich ansonsten ausgewogen ernährt und es verträgt, why not? ich finde es auf jeden Fall besser als Fleisch, vor allem wenn es aus konventionellem Anbau stammt. Das betrachte ich nämlich als eine Art von Sondermülldeponie und habe dabei ein weitaus mulmigeres Gefühl, als wenn ich mal die Spreu vom Weizen, äääh, die Stärke vom Eiweiß trenne.

Und ja, als bis vor einiger Zeit Fleischfresser brauch ich einfach etwas, das dem als Ersatz halt nahe kommt, und da ist das für mich das beste, das ich bisher entdeckt habe. Es geht mir ja nicht primär um das Weizeneiweiß, sondern um die Konsistenz und den Geschmack, der eben schon ganz gut an Fleischgerichte rankommt.
Kann man nachvollziehen - muß man aber nicht. :mrgreen:

Ich kann ja auch nicht verstehen, warum man Tabak anbaut, weil ich den (angeblichen) Genuß dieses Krauts nach einigen Versuchen als Teenie auch nicht nachvollziehen kann. Das find ich persönlich viel "perverser" ;)
Aber jedem Tierchen sein Plaisierchen ....

Benutzeravatar
Walli
Beiträge: 621
Registriert: Di 22. Feb 2011, 14:03
Wohnort: Raum Heidelberg

Re: Seitan selbstgemacht

#18

Beitrag von Walli » Mi 12. Okt 2011, 10:01

Hallo zusammen
Gestern habe ich nach langer Zeit auch mal wieder Seitan gemacht.
Ich habe ihn ganz einfach aus einem Mehlkloß hergestellt.
Aus 1 kg. Teig habe 490 gr. Seitan raus bekommen.
Ich habe dann versucht, den Seitan mit selbstgemachter Gemüsebrühe zu vermischen,
was nicht so einfach war und die groben Gemüseteile sind wieder herausgekommen.
Aber geschmeckt hat er super gut.
Das nächste mal werde ich den Seitan einfach beim Braten würzen,
wird wohl am besten so gehen.
Ich habe euch mal 2 Bilder mit angehängt :)
Dateianhänge
Seitansteaks gebraten
Seitansteaks gebraten
Seitan Gebr.JPG (83.21 KiB) 1536 mal betrachtet
Der rohe Seitan
Der rohe Seitan
Seitan roh.JPG (66.82 KiB) 1536 mal betrachtet

Knurrhuhn

Re: Seitan selbstgemacht

#19

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 12. Okt 2011, 16:36

Halli Walli, :holy:

hast Du den Seitan im "Rohzustand" gewürzt und dann gebraten? Nicht vorher gegart?
Ich bin davon ausgegangen, daß das vorherige Garen in gewürztem Sud dazu dienst, überhaupt erst mal Geschmack und Konsistenz dran zu kriegen.

Ich koche ihn ja, nackig wie er ist, für ca. 30-40 min. (wenn länger verändert er sich auch nicht mehr hab ich festgestellt) in einem Sud aus Wasser, Tomatenmark, Gemüsebrühe und Gewürzen (vor allem Salz).
Wichtig finde ich, daß man ihn im Rohzustand gut ausdrückt, dann wird er relativ fest und nicht fluffig von der Konsistenz her, was wohl bei dieser Sud-Methode sonst öfter passiert und nicht so beliebt ist.

Wenn ich ihn mit dieser Methode gegart habe lagere ich ihn im Kühlschrank, und in den nächsten Tagen mach ich daraus eine Art Gyros-Geschnetzeltes, das ich kleinschneide und noch mal mit den entsprechenden Gewürzen, Zwiebeln und Öl anbrate. Auch richtig lecker. Schnitzel hab ich noch keine gemacht, will das demnächst aber auch mal probieren.

Benutzeravatar
Walli
Beiträge: 621
Registriert: Di 22. Feb 2011, 14:03
Wohnort: Raum Heidelberg

Re: Seitan selbstgemacht

#20

Beitrag von Walli » Fr 14. Okt 2011, 10:14

Liebe Frau Hollerbusch
Ich hatte irgendwo gelesen das das Kochen im Sud bei Seitan nicht viel bringt.(Irgendwo im Internet)
Deswegen und auch aus zeitmangel habe ich ihn dann so verarbeitet,
eben roh gewürzt und dann gebraten.
Wir fanden ihn so eigentlich ganz lecker.
Aber ganz sicher,werde ich es mal probieren ihn vorher in Sud zu kochen
und dann braten.
Unser Sohn ist ja vegetarier und er liebt den Seitan,
außerdem essen wir auch gerne mal Fleischlos,
deswegen lohnt es sich dann schon mal sowas zu probieren.
Danke für deine anregungen :)

Antworten

Zurück zu „Kochen, Backen und Rezepte“