Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

Olaf
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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#11

Beitrag von Olaf » Do 3. Jul 2014, 15:45

eben. Dein erster Met :pfeif:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Rati
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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#12

Beitrag von Rati » Do 3. Jul 2014, 16:04

Ahhh, du meinst die humanbiologische Komponente. :mrgreen:

Grüße Rati
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Olaf
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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#13

Beitrag von Olaf » Do 3. Jul 2014, 16:23

:daumen: ;)
Find ich besser als Backhefe, ist mehr SV!
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#14

Beitrag von MeinNameistHASE » Fr 4. Jul 2014, 08:25

65375 hat geschrieben:
Wenn Du groß anfangen willst: Hier hat MeinNameistHASE mal zwei Glasballons à 50 l angeboten.
viewtopic.php?f=43&t=10336&p=165707&hilit=50l#p165707
Weiß aber nicht, ob's die noch gibt.
Ja, die gibt's noch!

Ich hab auch noch anderen Krims Krams zur Weinbereitung, den ich zu gerne aus Platzgründen loswerden würde. @ Karl-Erwins-Frau Falls du Interesse hast melde dich mal per PN.
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#15

Beitrag von parson » So 13. Jul 2014, 20:03

Etwas spät, aber dennoch, möchte ich meine erprobte Weinzubereitung hier ins Forum stellen; vielleicht bekommt die Eine oder der Andere unserer Weinliebhaber eine Anregung, weil's ja vermutlich jeder bissl anders macht:

Das Maischen mit den ziemlich sauberen Gummistiefeln hat sich seit Jahren bewährt; weil das ein Gemisch aus schwarzen, roten Johannisbeeren UND einem kg Weichseln ist, wäre ein Zerhacken mit einem Fleischwolf oder Ähnlichem schlecht (Kerne werden zerstört und ggf. wirklich giftig: Blausäure...).

Bild

übrigens 10 kg Früchte für 30l geplantem geistigen Getränk! :sekt:

Und weiter:
Vom Hollunderwein, den ich abgezogen und auf Flaschen füllte, wurde der Bodensatz untergerührt (das ist Burgunderhefe – die leiste ich mir jedes Jahr und benutze sie für alle Weinansätze, die ja bis in den Herbst laufen :daumen: ...).
Da setzt eine wirklich heftige Gärung ein, wenn alles passt und zwar schon nach ein paar Std..

Deshalb ein so großer Maischebehälter.

Bild


Der Schaum steigt da schon mal bis zu 20 oder 30 cm! (hatte ich schon mal auf'm Fußboden über Nacht).
Die Gärung sieht richtig schön aus und es sollte so 2mal umgerührt werden am Tag.


Bild

...und das riecht schon wirklich gut!

In die Maische kam übrigens bereits 1kg Zucker – die muss angenehm schmecken (der Säuregehalt der Beerenmischung stimmt; das weiß ich aus früheren Ansätzen); 10 g Hefenährsalz kommt auch rein, da die Gärung damit wirklich besser läuft.
So nach 2-3 Tagen kommt dann 10 Std. vor dem Abpressen Antigel dazu und zwar hier 15-20 g. Ohne dieses Enzym kriegst du nicht mal die Hälfte Saft aus der Pampe, weil da jede Menge Pektin drinne ist.

Die Presse . . .

Bild

ist ein wirklich geniales Teil, das ich mir da gebastelt habe. Allerdings muss ich zugeben, dass der Plan dazu nicht auf meinem Mist gewachsen ist;
den hab' ich aus dem Imkerforum und dort läuft das Teil als Honigpresse für die Alternativ-Bienenhalter, die keine Schleuder benutzen können.

Sie ist mit wenig Geld zu bauen und wurde von mir durch die abnehmbaren 'Füße' etwas verstau-freundlicher verändert.

Der Presstopf mit dem Presskorb war schon etwas anspruchsvoller zu basteln...

Bild

Das Abpressen mache ich gerne – Presstuch ist ein alter Synthetik-Store (Vorhang), der irre fest und sehr fein ist.
Wenn man an sowas nicht rankommt, muss man im Keltereibedarf aktiv werden. Allerdings hab' ich früher schon mit einfachen Leintücher abgepresst und das ging auch recht gut...

Bild

Bewährt hat sich auch, den abgepressten Trester abschließend mit kochendem Wasser zu übergießen und nochmals abzupressen.

Wichtig:
In ein separates Gefäß, da nullkommanix die Hefe absterben würde, wenn der heiße 'Nachsaft' dazukäme. Also erst auf Zimmertemp. abkühlen lassen.
So komme ich zu 11-12 l Saft und der war schon wieder total sauer, da der Zucker (Honig geht auch) anfangs ziemlichrasch zu Alkohol vergoren wird.

Um die Gärung gut laufen zu lassen, braucht's ja Zucker und das mache ich immer nach Geschmack:
Die Sauce muss angenehm schmecken – nicht zu süß und nicht zu sauer, dann funzt das!

Jetzt kommt die Chose in den Gärbehälter. Da bin ich wiedr bei den Imkern gelandet und benutze die sog. Hobbocks.
Die 40kg Hobbocks fassen gut 30l Flüssigkeit; das ist noch gut zu handeln und vor allem gut zu reinigen (nicht so zerbrechlich wie die Glasballons und kosten unter 7€!!!).
Im Deckel allerdings steckt ein 'Selbstbau-Gärverschluss', der aus Kunstkork, einem hohlen Glasfieberstab (von nem Zelt – es gehen aber auch die gelben Weidezaun-Plastik-Stäbe...) und 'ner Plaste-Essigflasche gebastelt ist. Einsatz ist ein Süßstoffbehälter, den man von entsprechenden Verwendern kriegen kann).
Die Teile funktionieren bestens und können auch mal runterfallen – ein Recyclingprodukt, das mich hinsichtlich meiner kleinbäuerlichen Mentalität glücklich macht!

Bild

Jetzt noch einige Modelle meiner Gärverschluss-Kreationen...

Bild

...die sind eben unterschiedlich für Hobbocks, 30l Kanister (aus dem Gastronomiebereich, lebensmittelecht...oder sagen wir -freundlich) und 5-l Weinflaschen, die ich gelegentlich für Weinexperimente als Kleinmengen benutze)

Den Inhalt des 30l-Hobbocks fülle ich dann mit Zuckerwasser auf 22 l auf ( 1 Teil Gluc. 2 Teile H20, wobei man wissen sollte, dass 1kg Gluc. ein Volumen von 0,6 l hat...).

Damit habe ich so 6 bis 7l Volumen Rest-Raum, der je nach Gärverlauf 3 mal mit Zuckerwasser 1:2 nachgefüllt wird.
Wenn die Gäraktivität nachlässt, wird nachgefüllt, wobei ich durch die notwendigen Geschmackskontrollen regelmäßig feststelle, dass das Getränk zunehmend an Gehalt gewinnt. :pfeif:

Etwas Fingerspitzengefühl braucht's dann beim Einstellen der Restsüße:
Wenn der Gärbehälter fast voll, das geistige Getränk kräftig (so 12-14 Vol.Proz.Alk.)und die Gäraktivität fast erloschen ist, fehlt oft noch die diskrete Süße, die ich mit 'ner Restzucker- oder Honigzugabe dazu“pansche“.

Ich schwefle nicht; allerdings darf dann die Flasche nach dem Abfüllen nicht dicht verschlossen werden, da sonst Explosionsgefahr droht.
Der Wein ist bestens verträglich, da nicht geschwefelt. Sicher gärt der etwas nach und wird aber genüsslich verbraucht, bevor er sauer werden könnte.

So – das war's in aller Kürze!

Fragen jederzeit über PN!

Grüße
Werner
lg parson


Schönheit ist nach 3 Tagen genauso langweilig wie Tugend! G. B. Shaw

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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#16

Beitrag von Rallymann » So 13. Jul 2014, 20:52

Fragen jederzeit über PN!
Oder hier im Forum :holy:
Wir sind ja alle neugierig.

parson.
Ein sehr schöner, informativer und reich bebilderter post. Ich hoffe da kommt noch mehr und dann schwenke ich vom Met auch mal zum Beerenwein um.

Olaf
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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#17

Beitrag von Olaf » So 13. Jul 2014, 21:42

Moin Werner!
Jetzt klapps ja mit den Bildern!
Und schöne Bilder!
Guck ich mir gleich paar gute Ideen ab.
Im Prinzip mach ich vieles ähnlich, allerdings kleinere Mengen, habe auch grad Johannisbeere und Stachelbeere-Johanisbeere-Gemisch am Start, sollen so 12 und 6 Liter werden ungefähr. Eh die Amseln alles holen...Hab auch nen Nachtrester gemacht, das lohnt immer, wenn ohnehin viel Wasser mit ranmuss.
Und ich kaufe mir auch nur einmal Hefe im Jahr, irgendwas gärt immer, wo man einen Schuss von in den nächsten reinmachen kann.
Warum kippst Du die Pektinase erst zum Schluss rein? Ich mach das immer gleich mit. Denke, wenns Pektin weg ist ists weg, und die Maische schäumt nicht ganz so doll. Dafür mach ich Zucker erst später, aber im wesentlichen auch nach Geschmack und Augenschein. (Wenn man so im Fruchtweinforum reinliest....man kann auch ne Wissenschaft drauß machen ;) )
Schreibs ein bisschen mit, so ein Basisrezept hab ich meist, woran ich mich orientiere, und überzuckern wäre mir ein Graus.
Hefenährsalz benutze ich auch, wenn ichs nun mal habe. Es wird seinen Grund haben, warum es sowas gibt. Hier im Forum scheint es mir eher verpönt.
Aber manchen nehmen ja auch Backhefe..... :pfeif:
Die Presse gefällt mir super. Wenn ich mal was größeres brauche las meine kleine, bau ich mir die "Eingeweide" nach. Den Rest, da haben wir was in der Werkstatt zum Lager auspressen, das sollte taugen.
Jedenfalls:
Super :daumen:
Olaf
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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#18

Beitrag von 65375 » Mo 14. Jul 2014, 04:15

Super-Thread und super erklärt, parson! Alles, was man wissen muß und kein verwirrender Überbau an überflüssigen Infos!

Hat schonmal jemand Holunderbeerwein gemacht? In den deutschen Rezepten werden die Beeren vorher erhitzt, aber es widerstrebt mir, was gekochtes zu vergären.
Die Engländer machen angeblich ihren Elderberry Wine aus rohen Beeren, ohne reihenweise krank zu werden.
Hier ist eine sehr gute Anleitung (sorry, it's in english) ohne Kochen:
http://honest-food.net/2012/08/19/elder ... ne-recipe/

Da ich dieses Jahr wegen Läusen keinen Holunderblütenwein machen konnte, werde ich mich wohl an die Beeren halten.
Das Gelee mit Johannisbeeren ist schonmal superlecker!

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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#19

Beitrag von karl-erwins-frau » Mo 14. Jul 2014, 07:17

@parson

Sehr coole Beschreibung und Bilder. :kuuh:
Kastanien für DIY Waschmittel zerkleinern: Genialster Trick in meinem Blog
https://tinyurl.com/tzspjp66

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Re: Suche einfache Weinrezepte (Beerenwein)

#20

Beitrag von Olaf » Mo 14. Jul 2014, 08:33

Hat schonmal jemand Holunderbeerwein gemacht?
Ist vielleicht ähnlich:
Ich hab letztes Jahr Mahonie erhitzt, weils so im Rezept stand, das hat irgendwie ganz widerlich nach Kernen geschmeckt, also irgendwie herb.
Die Jahre davor hab ich einfach nur nen Maischegärung gemacht, das war ok.
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