Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

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Spottdrossel
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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#11

Beitrag von Spottdrossel » So 15. Dez 2013, 09:32

Ich hab mit heute morgen über diese Foliendiskussion nochmal Gedanken gemacht. Wenn ich mich richtig erinnere, kamen die Bratschläuche auf, als die Landwirtschaft gerade das Schnellmast-Wasserfleisch erfunden hatte.
Meine Eltern hatten einmal so einen Folienvogel und danach keine Folie mehr, sondern Federvieh bei meiner Tante mitlaufen, was dann später in unserer Kühltruhe landete.
Auch ohne Niedrigtemperatur war da nie was trocken, und als Kind ist man diesbezüglich ja ziemlich kritisch.
Meiner Meinung nach ist der Denkfehler bei dem Folienzauber, daß beim Braten Wasser verdunstet, was per Folie drinnen gehalten werden muß.
Nur: wenn das so wäre, warum wird dann ein Ei (oder Fisch) je nach Kochdauer mal härter und mal weicher? Wie das Eiweiß (egal, ob Ei, Fisch oder Fleisch) reagiert, hängt weniger am Wasser als an den Temperaturverhältnissen, weshalb ich glaube, das Niedrigtemperaturzeugs würde auch ohne Folie lecker, weil nicht die Folie, sondern die Temperaturführung der Trick ist.
Wer´s ganz wissenschaftlich will, kann mal hier reinschauen http://www.aurant.de/kochanleitung.
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ahora
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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#12

Beitrag von ahora » So 15. Dez 2013, 09:51

Bei uns gibt es Weihnachten Spaghetti mit Tomatensoße. Herrlich stressfrei.

greymaulkin
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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#13

Beitrag von greymaulkin » So 15. Dez 2013, 10:12

Wir machen Wildschwein bei Niedertemperatur auf dem Rost ganz dicht über der Fettpfanne. Da wird nix trocken. Man muß sich halt um das Viech nicht mehr kümmern, bis man an den Fond muß, um Soße herzustellen.
Wenn ein Vogel nicht in den 48cm Gänsebräter passt, kommt er auch auf den Rost. Und das Begießen hat etwas gemütliches, Zusammensitzen, letzte Vorbereitungen, schon mal ein Gläschen vom hauseigenen Rotwein probieren, mal wieder die alte Geschichte vom "Scheißfettichviech" aufs Tapet bringen, irgendwer kramt die große alte Leinentischdecke hervor, die mit den uralten Flecken, die nie mehr rausgehen werden, die noch ältere (familieninterne) Geschichte von der Kakaokanne wird aufgewärmt, muß man die Decke bügeln? na, dann, keine Hemmungen, das Bügelbrett steht nebenan bei den Äpfeln in der kalten Stube, eh, sag mal, wollen wir Bratäpfel machen? Jetzt? Dazu oder hinterher noch? Lass uns doch die Äpfel halbieren wie Birnen und mit Preiselbeeren füllen. haben wir Preiselbeeren im Haus? geh mal in der Vorratskammer gucken. Nach Gansbegießen und so weiter: wo ist denn die Preiselbeerabordnung? Hat den Met gefunden respektive den Weihnachtsbock..uswusf...
Nee, ich käme nie auf die Idee, den großen Vogel in Plastik zu hüllen. Und das Gansmachen hat Eventcharakter. Es sei denn, sie ist so klein wie die, die Harald und ich gerade hatten, dann passt sie in den Bräter und muß sich alleine im Backofen bei 80° langweilen bis es Essen gibt.
Hach, ich liebe die ganz dunklen Tage um die Wintersonnenwende... :oma:

Gruß, Bärbel

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krabbe
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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#14

Beitrag von krabbe » So 15. Dez 2013, 11:27

Schön geschrieben Bärbel. Ich sass gerade in Gedanken bei euch am Tisch...
lg Andrea

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Minze
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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#15

Beitrag von Minze » So 15. Dez 2013, 12:25

Bei mir passt sie in den Bräter, immer. Der ist riesig und ein Erbstück von meiner Schwiegermutter.

Die Gans wird innen gut gesalzen, gepfeffert und dann mit Boskop und Beifuß gefüllt. Nun kommt sie mit der Brust nach unten in kochendes Salzwasser, das Wasser nur so hoch, daß die Brust unter Wasser ist. So darf sie eine Stunde köcheln. Danach kühlt sie etwas aus, wird außen gewürzt und kommt mit der Brust nach oben in den leeren Bräter und ins Backrohr. Dort schmurgelt sie ca. 3 Stunden bei 180-200 Grad und wird mit dem Kochwasser begossen. Die Gans wird knusprig braun und wunderbar zart und die Soße entwickelt sich durch das Begießen ganz von selbst.

Niedriggaren geht bei mir nicht, weil die Gans ja im Holzherd schmurgelt und den auf 80 Grad zu halten hieße im Haus zu frieren. Dann müßte man Grog trinken um warm zu bleiben und hätte nicht mehr das nötige Augenmerk auf das Tier.

Zur Gans gibt es Reibeknödel und Rote Beete Salat, ich freu mich jetzt schon drauf.
Liebe Grüße
Minze

Melusine

Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#16

Beitrag von Melusine » So 15. Dez 2013, 15:05

Dieses Anfixerei....jetzt hab ich Hunger!!! :daumen:

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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#17

Beitrag von Luna » So 15. Dez 2013, 15:36

Ich weiss ja nicht, was ihr mit euren Gänsen macht, aber unsere werden bei ausschliesslicher Weidehaltung von Mai bis Oktober und danach bis St. Martin/Weihnachten bei Hafer mit Rübenpellets nie so gross/schwer, dass sie nicht mehr in herkömmliche Kockgeschirre passen? Diese Probleme habe ich nicht!

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krabbe
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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#18

Beitrag von krabbe » So 15. Dez 2013, 17:10

:schaf_1: Also Olaf, jetzt mal Wirklich! :nudel:

Hast du den Gänsen mal wieder Wachstumshormone gegeben, das die so gross werden?

Mach das doch nächstes Jahr lieber mit deiner kleinen Backform!

:grinblum:

Unser Backofen ist so klein, dass eine Ente in der Höhe ganz schnell an ihre Grenzen stösst. Die Brust leicht eindrücken und nur auf das Backblech gelegt haben dem dann schon des öfteren Abhilfe geschaffen. Wie schon geschrieben wurde. Das klappt ganz wunderbar.
Ich erzähle lieber nicht, wie wir beim ersten Mal am 24.12. Abends geguckt haben, als die Ente nicht in unsere halbe Portion von Backofen wollte.
lg Andrea

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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#19

Beitrag von sybille » So 15. Dez 2013, 18:45

Luna hat geschrieben:Ich weiss ja nicht, was ihr mit euren Gänsen macht, aber unsere werden bei ausschliesslicher Weidehaltung von Mai bis Oktober und danach bis St. Martin/Weihnachten bei Hafer mit Rübenpellets nie so gross/schwer, dass sie nicht mehr in herkömmliche Kockgeschirre passen? Diese Probleme habe ich nicht!
Dann hast Du aber Kochgeschirre, die riesengroß sind. Oder wirklich kleine Gänse. Meine Gänse haben von Weide gelebt und bekamen abends Körner, allerdings nicht wirklich viele und sie waren 4,5 - 5 kg schwer.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Luna
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Re: Wenn die Gans nicht in den Bräter passt....

#20

Beitrag von Luna » So 15. Dez 2013, 21:14

Eher kleine Gänse. Ich denke, die sind nicht schwerer als 4 kg.

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