Strudelteig

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Henne

Strudelteig

#1

Beitrag von Henne » Di 10. Jul 2012, 10:27

Hallo,

Ich komme ja aus Österreich und da ist ein Strudel sehr beliebt. Hier im Forum bin ich nicht fündig geworden, deshalb stelle ich das, was ich dazu gefunden habe hier mal rein:

Teig:
250g Vollkornmehl (ich habe Dinkel genommen)
1/8 Essigwasser (lauwarmes! Wasser mit einem guten Schuss Essig)
30g Olivenöl
eine Prise Salz

der Teig wird zuerst mit dem Kochlöffel "geschlagen" und anschließend geknetet, bis er "geschmeidig weich" ist (lieber etwas länger kneten).
Dann in eine kleine Schüssel/Suppenteller geben, mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort 30 bis 60 Minuten rasten lassen.

Wichtig - nach dem Rasten nichtmehr kneten! Damit man weiß, wie ein Strudelteig ausgezogen und eingerollt wird, hab ich mal ein Video rausgesucht - gibt vielleicht noch andere oder bessere, aber mir hats gereicht:
http://www.youtube.com/watch?v=5lE_Yq8Ry00
Bestrichen wird der Strudel oft mit Öl oder einem Öl-Ei Gemisch

Für den Belag gibts viele leckere Möglichkeiten. Der Klassiker sind klein geschnittene Apfelstücke, Rosinen, Zimt und in Butter geröstete Brösel (Menge je nach Saftigkeit der Äpfel, damit der Strudel nicht "ausrinnt") und bei sauren Äpfeln etwas Zucker

Bei uns gab es letztens einen Ribiselstrudel - wie Apfelstrudel nur ohne Rosinen mit etwas mehr Brösel und Zucker


RESTEVERWERTUNG
da bei einem Strudel immer der Teigrand übrig bleibt gabs bei meiner Oma immer eine "Heidlsuppn". Da wurde der Teig ca. münzengroß und ganz dünn in eine Suppe gezupft und mitgekocht.

Mahlzeit,
Henne

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Re: Strudelteig

#2

Beitrag von Sonnenschein » Di 10. Jul 2012, 18:12

Danke Henne für das Rezept und Video.
Hab mich bisher noch nicht über den Studelteig drüber getraut. Hatte immer Angst, dass er zerreißt. Ist ja wirklich sehr filigran.
Meine Oma hat den früher immer selbst gemacht, und ich habe bewundert, wie sie den Teig so dünn hinbekommen hat.

LG
Sonnenschein, bei der es wohl in Bälde selbstgemachten Studel geben wird :hhe:
!!! Viva la Vielfalt !!!

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Re: Strudelteig

#3

Beitrag von Maisi » Mi 11. Jul 2012, 09:32

Ich mach sehr oft Strudel (süß und deftig), aber mit Johannisbeeren hab ichs jetzt noch nie probiert. Stören da nicht die ganzen Kerne? Und saften die nicht mords?

Henne

Re: Strudelteig

#4

Beitrag von Henne » Mi 11. Jul 2012, 23:12

Hallo,

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Der Ribiselstrudel (rote Ribisel) war saftig und säuerlich - aber mit etwas mehr Brösel ist er eben nicht ausgeronnen. Da muss man halt ausprobieren, was einem schmeckt.
Maisi, was tust du denn in die "deftigen" Strudel so rein? Da könnte ich noch Anregungen brauchen.

Strudelteig wird ja kaum noch selber gemacht, sondern als Tiefkühlprodukt gekauft (zumindest hier bei uns ist das so). Dabei ist da echt nicht viel dabei, wenn man erst weiß wie es geht. Meine Mutter hat es mir leider auch nicht beigebracht und meine ersten Versuche waren sehr bescheiden, weil ich youtube nicht hatte! Es hat erst geklappt, als ich verstanden habe, dass ich nach dem Rasten NICHT mehr kneten darf (in meinen Kochbüchern war zwar kein Kneten beschrieben, aber eben auch nicht erwähnt, dass man das nicht tun soll, weil der Teig dann leichter reißt). Der Trick mit der Frischhaltefolie hilft das Austrocknen aussen zu vermeiden - damit man eben nichts zu kneten braucht. Außerdem habe ich immer beim Ausziehen viel zu wenig Mehl genommen und überhaupt hatte ich nicht die richtige Handhabung". Aber noch heute helfen mir meine Kinder und halten das Tuch fest, damit es sich nicht verwurschtelt. :)

Liebe Grüße

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Re: Strudelteig

#5

Beitrag von Bio - logisch » Mo 16. Jul 2012, 20:41

Ich mache sehr gerne Strudel, nehme aber meist den fertigen Blätterteig. Obwohl ich fast alles selbst mache, habe ich mich bisher über Strudelteig noch nicht drüber getraut. Doch mit dieser Filmanleitung und deinem Rezept könnte ich es wohl versuchen.

Ich fülle Strudel mit allem Möglichem:
Äpfel - klar
Trauben
Herbststrudel: Herbstobst, also Äpfel, Birnen, Weintrauben, Zwetschken....
Kirschen
Beeren

Gemüse: Erdäpfel, Mischgemüse, Brokkoli/Käse, Spinat/Feta - wenn ich habe kommt entweder Schinken oder Schinkenspeck, Geselchtes oder Speck dazu

deftig: Faschiertes mit Mais, Paradeisern, Pilzen, Speck, usw., was grad im Haus ist

Heute gab es Marillenjalousien, sind zwar mit Blätterteig, nicht mit Strudelteig, aber EXTREM lecker:
1/8 l Milch erwärmen, 3 EL Grieß dazu und 10 min quellen lassen (soll fest werden)
1 Dotter mit 4 EL Staubzucker schaumig schlagen und 80 g Topfen unterrühren, danach die Grießmasse dazu
eine Packung Blätterteig ausrollen, die obere Hälfte mit kleinen Schnitten so einschneiden, dass sie wie Jalousien aussehen
auf der unteren Hälfte die Topfenmasse verteilen, Marillenhälfte mit der Schnittfläche nach unten auflegen
die obere, eingeschnittene Hälfte über die Marillen legen, die Teigränder zusammendrücken, am besten mit einer kleinen Gabel, das sieht hübsch aus
mit Ei bestreichen und bei 150 Grad backen :pft:

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Re: Strudelteig

#6

Beitrag von Maisi » Di 17. Jul 2012, 09:33

Muß mich jetzt "outen" daß ich noch nie Strudelteig gekauft hab, das ginge mir wirklich gegen den Strich ;) Hab das Teigmachen schon als Kind von meiner Oma gelernt, und das ist wirklich kein Hexenwerk. In Frischhaltefolie pack ich ihn übrigens nie, ich leg immer nur ein Baumwolltuch über die Schüssel, ist noch nie ausgetrocknet. (gut, ich laß ihn jetzt auch nicht Stundenlang rumliegen...)

@Henne

Mein liebster deftiger Strudel ist ein Krautstrudel, wo man Weißkraut erst fein schneidet, zusammen mit klein geschnittenen Zwiebeln anbraten (Kraut darf ruhig ein wenig "braun" werden), mit ein wenig Brühe ablöschen und weichkochen, Brühe sollte am Ende verkocht sein. Dann kommt ziemlich viel Curry dran und Rosinen (und halt noch Salz nach Bedarf)! Klingt zwar ein wenig exotisch, schmeckt aber wirklich lecker und durch die Rosinen wird auch noch vorhandene Flüssigkeit ausgesogen. Kam auch bei allen Mitessern (also menschliche, nicht Pickel ;)) immer sehr gut an.

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Re: Strudelteig

#7

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 18. Jul 2012, 07:16

Hallo Maisi,
ein Glück wer noch so eine Oma haben durfte. Kannst du uns ein paar Kniffe aus Omas reicher Erfahrung weitergeben?
Ich mach den Strudelteig auch selbst, allerdings so fein, dass die darunter liegende Zeitung zu lesen wäre, mach ich den Strudelteig nicht. Während ansonsten zu fast allen Kuchen frischgemahlenes Mehl verwendet wird, beim Strudelteig mach ich eine Ausnahme, entweder Wieder Griessler oder Spätzlemehl, damit bekomme ich einen viel elastischeren Teig.
Seit kurzem hab ich eine andere Küchenmaschine, der Strudelteig nach diesem Rezept geht sehr schnell und kann ausgewalkt werden.
Mein liebster Strudel ist Apfelstrudel mit aufezogener Milch und davon mach ich dann immer gleich soviel, wie ich Kuchenbleche habe, kommt dann als fast fertig ausgebackener Strudel in die Gefriertruhe und ist ein Segen, wenn es was Schnelles zum Essen geben soll.
Gruss
hobbygaertnerin

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Re: Strudelteig

#8

Beitrag von Maisi » Mi 18. Jul 2012, 21:58

Also so fein, daß man durchlesen kann, mach ich den Teig auch nicht. Wenn er zu dünn ist, schmeckts mir nicht so. Je nach Füllung wirds da gern sehr matschig.

Teigrezept wie ichs gelernt hab:

250g Mehl
20g Butter oder 1EL Öl
1 Ei
Salz
bis zu 1/8l lauwarmes Wasser
kleiner Schuß Essig

Bei der Wassermenge kommts eben auch drauf an, wie groß das Ei ist, wie frisch das Mehl etc. Deswegen kanns auch sein, daß man weniger braucht als die angegebene Menge. Das Rezept gibt zwei Strudel. Direkt Geheimtipps hab ich keine, zum ruhen deck ich ihn wie gesagt nur mit einem sauberen Geschirrtuch über der Schüssel ab (laß ihn etwa eine halbe Stunde liegen). Mehl nehm ich ganz normal Weizen 405.

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