Kleines Habichtskraut und gewöhnliche Esche

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fluebeck

Kleines Habichtskraut und gewöhnliche Esche

#1

Beitrag von fluebeck » Sa 18. Jun 2011, 00:24

Hallo,
ich bin neu hier und finde das Forum einfach super!
Leider bin ich noch ein absoluter Wildpflanzen Neuling, umso mehr freue ich mich, dass ich in der Uni
nun ein Seminar über Wildpflanzen habe. Da komme ich auch schon zu meiner Frage und hoffe, dass ich hier richtig bin
(wenn nicht, verzeiht mir bitte). :grinblum:
In dem Seminar haben wir jeder zwei Pflanzen zugeteilt bekommen, die wir dem Kurs näher bringen sollen.
Meist machen wir eine kleine Schnitzejagd, bei der man allgemeines über die Pflanze lernt usw. Ich finde es
aber auch immer sehr spannend, direkt etwas aus den Pflanzen zuzubereiten (kann auch gerne vorher schon vorbereitet werden),
doch leider finde ich nur Rezepte für Tees :kaffee: und ich würde doch so gerne noch etwas essbares machen?
Habt ihr zufällig eine Idee? Die Pflanze muss auch nicht die Hauptzutat sein, sondern ledeglich mitverwendet werden.
Ich wäre euch wirklich sehr dankbar für jeglichen Rat! Schließlich will ich ja auch nicht, dass mein Kurs eine Magenverstimmung bekomt :flag:

Liebe Grüße aus dem, hohen Norden, Kaja

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Nordhang
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Re: Kleines Habichtskraut und gewöhnliche Esche

#2

Beitrag von Nordhang » So 19. Jun 2011, 11:11

Hallo,
Früchte:
Ganz junge Früchte der Esche können nach dem blanchieren in den Salat.
Bis maximal Ende Mai (je nach Region) sehr junge Früchte kochen bis sie weich sind, mehrmals Kochwasser wegschütten (Bitterstoffe)am Ende mit Zucker, Weinessig und Kräuter zugeben und im Kochwasser nochmals aufkochen. Soll in kleinen Mengen gut zu Fleisch und für herbe Salate sein.
Junge Blätter :
Ernte im Frühjahr kurz nach dem Austrieb sammeln (und z.B. als Tee trocknen).
Als kleine Beigabe für Salate diese Blätter davor eine Stunde in Wasser einweichen.
Tee erst kalt ansetzen, dann aufkochen und 3 min. ziehen lassen.
Soll bei Gicht, Nierenproblemen und Rheuma helfen.
Auch waren Eschenblätter im Mittelalter ein Ersatz für Hopfen
Junge Sprossen:
Im Frühjahr auf etwa 10 cm abrechen, entlauben und mit Salz bzw Essig als Gemüse kochen.

Informationen aus dem Buch: Laubgeschichten Gebrauchswissen einer alten Baumwirtschaft Speise- und Futterlaubkultur von Michael Machatschek. Erschienen 2002 im Böhlau Verlag.
Das Buch ist auch Teil unserer SV-Bücherei:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 6&start=70
Lg Nordhang aus Siegen wo es außer Bäumen und Studenten sonst nicht viel gibt. :grinblum:

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emil17
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Re: Kleines Habichtskraut und gewöhnliche Esche

#3

Beitrag von emil17 » So 19. Jun 2011, 12:45

Was studierst du denn? Botanik?
Geht es um Systematik oder um Nutzpflanzenkunde?
Esche war früher Viehfutter in Notzeiten (Schneitelbäume); ich würde beim Essen von Esche auch diesen Umweg vorziehen. Der Baum ist, oder war, vor allem wegen des Holzes wertvoll - eines der besten Werkhölzer in der Zeit, wo viele Geräte und Maschinen noch aus Holz gemacht wurden.

Bei Hieracium pilosella fällt mir zum Thema Nutzpflanze gar nichts ein. Die sind hingegen populationsbiologisch interessant, und morphologisch sehr variabel.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

fluebeck

Re: Kleines Habichtskraut und gewöhnliche Esche

#4

Beitrag von fluebeck » So 19. Jun 2011, 14:13

Danke schon einmal für eure Antworten!
Leider scheint die Zeit für deine Rezepte ja schon vorbei zu sein Nordhang, Schade, das wäre einmal was anderes. Aber ich werde mich morgen mal auf die Suche machen, ob ich nicht vielleicht doch noch ein paar junge Blätter oder Sprossen finde, im kalten später ist die Natur ja immer hinterher :)
Ich studiere Biologie auf Lehramt und habe jetzt ein Seminar über Wildpflanzen die helfen und heilen.
Leider habe ich die etwas unbekannteren Pflanzen abbekommen, zu Brennnessel, Giersch und Hundsrose wären mir so tolle Sachen eingefallen..
aber beim Habichtskraut, konnte ich bisher nur rausfinden, dass man daraus Tee machen kann und es rauchen kann :bang:....das ist dann ja
ersteres finde ich zu langweilig (es gibt jede Woche Tee) und zweiteres ist dann ja wohl eher ungeeignet :lol:

Liebe Grüße, Katja

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emil17
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Re: Kleines Habichtskraut und gewöhnliche Esche

#5

Beitrag von emil17 » So 19. Jun 2011, 14:30

fluebeck hat geschrieben:Ich studiere Biologie auf Lehramt und habe jetzt ein Seminar über Wildpflanzen die helfen und heilen.
Vielleicht das Kräuterbuch "Chrut und Uchrut" von Johannes Künzle? Müsste antiquarisch und in einer Unibibliothek zu finden sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Nordhang
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Re: Kleines Habichtskraut und gewöhnliche Esche

#6

Beitrag von Nordhang » So 19. Jun 2011, 14:54

Junge Triebe erhältst du auch wenn du Eschen wie Kopfweiden ein kürzt. In meinem früheren Garten hatte ich viele etwa armdicke Eschen auf ca. 1,2 m gekürzt und diese bildeten rasant neue Triebe, über das ganze Jahr. In wieweit diese zum Verzehr geeignet sind hab ich nicht getestet. Was das verfüttern angeh weiß ich nur das mein Nachbar meinte seine Kängurus würden die Eschen nicht fressen (mehr Versuchstiere hatte ich nicht in der Nähe).Ich bin gespannt auf deine Erkenntnisse währe super wenn du weiter berichtest.
Lg von Nordhang der heute noch mit einer Horde Lehrämtern feiert.

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