Gute Butter

Manfred

Gute Butter

#1

Beitrag von Manfred » Do 16. Okt 2014, 07:50

Manch einer von den Älteren hier im Forum erinnert sich evtl. noch an sie: Die gute Butter, oder besser Gutebutter.
Diese wunderbare, gelbe, aromatische Butter, die man sich aufs Sauerteigbrot vom Bäcker schmierte oder von der man einen dicken Klecks zu den Pellkartoffeln auf den Teller packte, wo sie durch die Wärme der noch dampfenden Knollen zerfloss und man sein aufgegabeltes Kartoffelstück reintunkte, um es dann mit Genuss u verzehren. Eine Prise Salz vielleicht und ein Glas kuhwarme Milch dazu. Mehr brauchte es nicht für ein gutes Mahl.

Durch einen schleichenden Prozess ist diese Gutebutter zur deutschen Markenbutter verkommen. Ein Batzen fast geschmackloses Fett mit dem optischen Charme von Rindertalg. Zwei Tage im Kühlschrank und diese bleiche Substanz hat alle minder leckeren Aromen ihre Umgebung angenommen und ist nicht mal mehr als Margarineersatz fürs Backen zu gebrauchen.

Seit einigen Wochen fragte ich mich, ob es sie noch gibt, die Gutebutter. Habe beim Einkaufen jedes Mal eine andere mitgenommen. Irische, oberbayerische, usw. Alles das gleiche auszentrifugierte Kraftfutterfett. Dann bin ich bei einer Biobutter gelandet, die fast das Dreifache der "deutschen Markenbutter" kostet. Und siehe da: Beim öffnen der Verpackung kommt doch tatsächlich etwas Gelbes zum Vorschein. Und es schmeckt! Wie früher! Es gibt sie noch, die Gutebutter!
Probiert euch durch die Auswahl eurer Händler. Evtl. habt ihr auch Glück und findet noch welche. Sie ist jeden Cent Mehrpreis wert.

Griseldis

Re: Gute Butter

#2

Beitrag von Griseldis » Do 16. Okt 2014, 08:10

Manfred hat geschrieben:Manch einer von den Älteren hier im Forum erinnert sich evtl. noch an sie: Die gute Butter, oder besser Gutebutter.
Diese wunderbare, gelbe, aromatische Butter, die man sich aufs Sauerteigbrot vom Bäcker schmierte oder von der man einen dicken Klecks zu den Pellkartoffeln auf den Teller packte, wo sie durch die Wärme der noch dampfenden Knollen zerfloss und man sein aufgegabeltes Kartoffelstück reintunkte, um es dann mit Genuss u verzehren. Eine Prise Salz vielleicht und ein Glas kuhwarme Milch dazu. Mehr brauchte es nicht für ein gutes Mahl.
:daumen:

Ich bin mit Butter groß geworden, die eher das Aussehen von Quark hatte und beim Schmieren auf ein Brot von einem Wasserfilm bedeckt war, wenn es einem dann gelungen war, die Masse irgendwie breit zu schmieren, bevor das Brot zerkrümelte. :roll: Über Geruch und Geschmack decken wir lieber gleich den Mantel des Schweigens...

Ich liebe einfach den oben von Dir beschriebenen Buttergenuß und kaufe deshalb oft Heumilchbutter bei einem Händler aus Südtirol. Nach dem Preis frage ich da nicht...
Und an Tagen wie gestern- Brotbacktag, das ganze Haus duftet nach frischem Brot- brauche ich den ganzen Tag nichts anderes als Brot, Butter, Salz, Kakao.
Mich durch Biobutter zu probieren ist eine gute Alternative, dann müßte ich nicht das halbe Jahr nach guter Butter lechzen, weil ich den Händler nur selten treffe. Ich war kürzlich schon kurz davor, mir Butter im Internet zu bestellen. :rot:

Adjua
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Re: Gute Butter

#3

Beitrag von Adjua » Do 16. Okt 2014, 09:13

In Österreich gibts in jedem Supermarkt eine Heumilch-Serie und regionale Produkte. Auch die Butter, die eine regionale Bäurin selber macht, ist da nicht so ein grosser Unterschied.

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Thomas/V.
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Re: Gute Butter

#4

Beitrag von Thomas/V. » Do 16. Okt 2014, 09:38

Ich bin mit Butter groß geworden, die eher das Aussehen von Quark hatte und beim Schmieren auf ein Brot von einem Wasserfilm bedeckt war, wenn es einem dann gelungen war, die Masse irgendwie breit zu schmieren, bevor das Brot zerkrümelte. :roll: Über Geruch und Geschmack decken wir lieber gleich den Mantel des Schweigens...
Das war wohl "Rahmbutter"? Kenne ich auch noch...
Die Butter war eines der Dinge, die mir schon als Kind aufgefallen sind. Gute Butter, wie von Manfred beschrieben, gab es bis Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre. Bis dahin wurde Weidewirtschaft betrieben. Dann ging man dazu über, mit Silage und kraftfutter zu füttern und auch die Milch und Butter wurde wohl anders verarbeitet.
Heumilch-Serie
Sogar bei A..i gibts ein bissl Käse und Butter aus Österreich, die als Heumilch deklariert werden. Die Butter schmeckt tatsächlich etwas besser.
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Re: Gute Butter

#5

Beitrag von Thomas/V. » Do 16. Okt 2014, 09:41

Dann bin ich bei einer Biobutter gelandet, die fast das Dreifache der "deutschen Markenbutter" kostet. Und siehe da: Beim öffnen der Verpackung kommt doch tatsächlich etwas Gelbes zum Vorschein. Und es schmeckt! Wie früher! Es gibt sie noch, die Gutebutter!
Und, welche ist das? Ich finde, für gute Produkte kann man durchaus ein bissl Reklame machen ;)
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Re: Gute Butter

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Do 16. Okt 2014, 09:49

was ist denn der grund für die gelbe farbe?

in Ö gibts da tatsächlich mehr auswahl an hochwertigen lebensmitteln, auch bei weidebutter kann man aus mehreren wählen. 'richtig' gelb ist da aber keine (helles goldgelb gäbe es).

beim billigkram gibts bei uns dafür im vergleich zu D lang nicht die auswahl, und teurer ist es auch bei uns. in D stand ich immer ewig vor richtig langen milchproduktregalen um nach dem lesen von ein paar etiketten aufzugeben und am ende einfach das zu nehmen was die die mit mir assen immer kauften. irgendwie war das gefühlt alles immer das selbe in unterschiedlicher optik :hmm:
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Re: Gute Butter

#7

Beitrag von Adjua » Do 16. Okt 2014, 09:55

Bei uns gibt es es eine Menge Buttersorten - Süssrahm, Sauerrahm, Joghurt-Butter, Sommerbutter und eben Butter aus der Region und das alles noch in Bio und Heumilch und weiss nicht was. Dazu kann man vom Bauern direkt selbstgemachte Butter kaufen. Was sie nach Deutschland verkaufen, weiss ich nicht, jedenfalls kann man auch die billigste Butter hier mit Genuss verspeisen.

Richtig gelbe Butter gibts nur im Sommer, im Winter muss man sie färben.

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Re: Gute Butter

#8

Beitrag von Reisende » Do 16. Okt 2014, 10:06

kraut_ruebe hat geschrieben:was ist denn der grund für die gelbe farbe?
das beta-carotin im frischen gras.
kann mich auch noch erinnern, dass "früher" die butter im winter sehr hell war.
wenns künstlich zugegeben wird, erkennt man das recht leicht daran, wenn die butter ein paar tage im kühlschrank stand. denn dann setzt sich die farbe in den randschichten vermehrt ab. find ich btw ziemlich eklig, ich kratz das dann immer komplett ab.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Gute Butter

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Do 16. Okt 2014, 10:22

danke.

ich hab da von 'gelb' wohl ne andere vorstellung. 'grasfuttergelb' kenn ich, das ist das was ich als goldgelb empfinde. gelb wär bei mir eidottergelb. aber egal, hauptsache jeder ist mit seiner butter zufrieden.
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Re: Gute Butter

#10

Beitrag von Zottelgeiss » Do 16. Okt 2014, 13:11

Buttern ist doch auch nicht schwer. Wo ich früher gewohnt habe, wurde eine Jerseykuh gehalten, gebuttert und gekäst. Butter und Käse hatten eine sattgelbe Farbe.
Das Futter für die Kuh kam komplett aus eigenem Anbau, ebenso wie fast alles andere, was sich hier anbauen lässt.
Die Leute bzw. der Freundeskreis dort haben den höchsten Grad an SV, den ich mir unter realen Bedingungen vorstellen kann. Aber: viele Jahre kein Auto, kein Telefon, kein Strom oder kein fließendes Wasser. Mit der Schulpflicht der Kinder bzw. der Anzahl von Kleinkindern in der jeweiligen Familie wurden da einige Kompromisse geschlossen. Eine Familie hat jetzt Strom, aber kein fließend Wasser. Eine andere war schon von DDR- Zeiten an angeschlossen, die haben jetzt Telefon.

Liebe Grüße,
die Zottelgeiss
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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