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Erdmiete richtig anlegen?

Verfasst: Sa 6. Okt 2012, 10:50
von hamsterkind
Hallo zusammen,

ich komm mal wieder mit einer Anfängerfrage ums Eck:

Bei den Anleitungen für eine Erdmiete liest man immer nur von Stroh, auch meine Eltern haben dies so gemacht. Nun habe ich leider kein eigenes Stroh zur Verfügung, aber Heu wäre genügend da. Kann ich das alternativ auch verwenden, oder fault mir das bis zum Frühjahr weg?

Wann sollte ich mein Gemüse eigentlich spätestens einlagern, bzw. auch die Kartoffeln in den Keller holen?
So frisch, wie in der Erde kann ich nirgends lagern, aber wieviel leichten Nachtfrost halten die Kulturen aus? Immerhin weiß ich, dass ich meinen Rosenkohl stehen lassen kann/soll, das ist doch schon mal was. :lol:
Hilfe, das liest sich immer alles so einfach, aber wenn es dann so weit ist, steh ich da, wie der Ochs vorm Berg.... :flag:

Re: Erdmiete richtig anlegen?

Verfasst: So 7. Okt 2012, 16:00
von Sonnenschein
Hallo Hamsterkind!

Also wenn das Heu wirklich gut trocken ist, sollte es kein Problem sein, es als Strohersatz zu verwenden. Habe gerade in einem Buch gelesen, wo sogar Farnblätter verwendet wurden. Allerdings sollte der Platz, wo die Miete angelegt wird, geschützt sein (z.B. unter einem hohen Baum), um starke Temperaturschwankungen zu vermeiden. Auch sollte möglichst keine Staunässe entstehen, denn sonst gammelt dein Gemüse egal, ob du Stroh oder Heu verwendet hast. Einlagern würde ich auf jeden Fall bevor eine längere Frostperiode angesagt ist. Also so bis Anfang November etwa (sofern sich Petrus daran hält...).

LG
Sonnenschein, die dir viel Erfolg beim Einlagern wünscht

Re: Erdmiete richtig anlegen?

Verfasst: Di 9. Okt 2012, 19:08
von Landfrau
In Zeiten, da man es sich nicht leisten konnte, mit Stroh oder Heu herumzuaasen, wurde der Wald gefegt, um Isoliermaterial für die Mieten zu gewinnen. Im wahrsten Sinne der Wortes. Der Wald war eingeteilt in Parzellen, in denen sich jeder Nutzer bedienen durfte - aber nur da. Der Waldboden war blank.
Das Laub wurde von Kindern auf Handwagen nach Hause gefahren, das Zeug ist voluminös und leicht, also Kinderarbeit.

Man kippte das Gemüse und die Rüben und die Kartoffeln auf langgestreckte Haufen, schichtete das LAub darüber und wartete auf regen. Erst eine Eisschicht macht die Miete komplett. Alternativ kann man auch eine dicke SChicht erde drauf häufen.

Brauchte man gemüse oder Rüben, grub man sich von seitlich unten in den HAufen und hoffte, nichts allzu gammeliges oder angenagtes hervorzuholen.

So erzählen es die alten Leute hier.

Die übrigens nicht viel vom Selbstversorgeridyll halten, sondern froh sind über Tiefkühler, Supermarkt und Konservendose.

LF

Re: Erdmiete richtig anlegen?

Verfasst: Mi 10. Okt 2012, 10:50
von mäggy
hallo

wir haben hier eine naturmenschen der seine äpfel nur in ein farnbett legt und die halten ewig.

gruß mäggy

Re: Erdmiete richtig anlegen?

Verfasst: Do 11. Okt 2012, 13:04
von roland
hi,
wie lange und wie viel soll gelagert werden?
Wir haben eine kleine Miete (Würfel mit 30cm) angelegt: ein Loch, ein Gitterwürfel, gefüllt mit Gemüse, ein bisserl heu, Maisblättern und Laub.
3 Monate in der nassen Zeit (kein Frost) und mangels Zeit nur wenig Erde drüber.
Aber: hat funktioniert. Selbst wenn das material etwas rottet, unter der Erde ist ein Klima, das dem Schimmel scheinbar nich so gut gefällt. Ein Kind hatte Lauch bei - haben wir auch reichgesteckt, ist aber verfault ohne grosse Auswirkungen für die Umgebung.

Fazit für mich: einfach machen, am besten mehrere kleine Mieten. Ich glaube, um so mehr das zeug in der Erdnähe liegt, um so besser.
Nu müsst ich halt mal was ernten um es einzulagern :pfeif:

Roland