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Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Di 30. Aug 2011, 19:04
von Rabe
Hallo,
wer kennt sowas: http://www.mosterei-anus.de/shop/index.htm und welche Erfahrungen habt ihr damit?

Gruß
Uschi

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Di 30. Aug 2011, 20:40
von Hildegard
ja sowas verwende ich für den Apfelsaft. Klappt sehr gut, ist bis zum letzten Tropfen (100l) trinkbar. Meine Schwägerin macht auch Kirschsaft und Ribisel darin. Hat bereits 6 davon.
Wichtig: sauber arbeiten.
Habe aber auch 2 Druckfässer für "Sturm"...der ist halt etwas spritziger.
Gruß Hildegard

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Di 30. Aug 2011, 22:18
von smallfarmer
Habe auch zwei Edelstahl Fässer. Komme gut damit zurecht. Die Mosterei Anus scheint ein gutes Sortiment zu haben und ist besonders im Bag in Box Bereich sehr preisgünstig .Ich denke ich werde meine Beutel bei denen kaufen. Vielen Dank für den guten Tip.
smallfarmer

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Mi 31. Aug 2011, 09:18
von Rabe
Hallo Smallfarmer,
warum Fass und Beutel? Reichen die Fässer nicht aus?
Uschi

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Mi 31. Aug 2011, 20:32
von Ullerich
Hallo,

meinst Du die Druckfässer oder das Saftfass, auf welchem ein Deckel auf einem Vaselinfilm schwimmt?

Ich habe 2 Stück der Druckfässer. Man füllt sie mit dem unbehandeltem Saft, auch eine Erwärmung ist nicht notwendig. Sie haben eine Druckamatur und die Flüssigkeit geht nicht durch die Schwerkraft nach unten raus sondern durch Gärung entsteht Druck, welcher den Saft oben rauslässt. Man sollte allerdings eine Hefekultur reingeben, ich hab es mal ohne versucht und hatte ab der Hälfte Essig (60 ltr. davon).

Wenn sich ausreichend Druck durch die Gärung aufgebaut hat stoppt der Gärvorgang. Je mehr Platz im Fass ist, umso höher wird der Alkoholgehalt. D.h., man hat ungefähr bis zum ersten 1/4 des Fasses guten Apfelsaft. Je mehr man abfüllt um so mehr beginnt wieder der Gärvorgang, welcher erst wieder unterbrochen wird, wenn sich ausreichend Druck aufgebaut hat. Die Saftphase aus dem Fass schmeckt uns nicht ganz so gut. Ich mag da lieber die Bag in Box Beutel, das mach ich aber in der Mosterei des OGV. Aber was nach der Saftphase kommt ist wirklich genial, deswegen verwende ich auch die Fässer gerne. Es entsteht nämlich ein herrlich perlender Cidre. Er schmeckt und prickelt genauso wie der aus der Normandie, welcher in Sektflaschen verkauft wird, je. Je mehr des Saftes abgezapft wird umso mehr wird der erst süssliche Cidre trockener. Im letzen ungefähr 1/3 entsteht Apfelwein.

Möchte man die Gärungsphasen nicht (ich schon), so besteht die Möglichkeit an die Amatur eine CO2 Flasche anzuschließen, so entsteht keine Gärung.

Bei mir hat sich, bis auf die Essiggeschichte der Saft über 1 Jahr gehalten. Vorteil, wie gehabt, der Saft kann frisch gepresst, ohne Erwärmung in die Fässer reingefüllt werden.

Mit dem Saftfass mit dem Schwimmdeckel hab ich keine eigenen Erfahrungen, mein Nachbar macht das und ist zufrieden damit. man kann den Saft halt einfach unten rauslassen, er muß aber bevor er reingefüllt wird, das Vaselineöl und der Schwimmdeckel oben draufkommen erwärmt werden.

Hab die Druckfässer damals auch bei Anus bestellt. Die Saftfässer hab ich auch bei der BayWa gesehen.

Gruß Ullerich

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Do 1. Sep 2011, 08:11
von Dagmar
Hallo Ullerich,

ich trinke ja gerne Apfelsaft und mag wiederum den Cidre nicht - na ja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker. :)

Ich habe auch schon nach so einem Saftfass geguckt (ohne Gärung), bin mir da aber bei einigen Punkten nicht so sicher.
So sind die großen Saftfäasser im Vergleich zu den kleineren Saftfässern ja sehr viel billiger, aber sollte da mal was schief laufen, kann ich vielleicht 100 Liter Apfelsaft wegschütten.

Könntest du da mal deinen Nachbarn fragen, ob der Apfelsaft vom ersten Anzapfen bis zum Schluß die gleiche Qualität hat? Oder ist ihm auch schon mal was kaputtgegangen? Es wird wohl empfohlen, den Apfelsaft mit einem Tauchsieder auf 83 Grad zu erhitzen - macht der das auch, oder füllt der den einfach so ein? Ich hätte einen Kellerraum, wo ich die Fässer lagern könnte, oder ist die Außentemperatur nicht so entscheidend?

Danke schon jetzt.


Dagmar

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Do 1. Sep 2011, 11:06
von Manfred
Wenn du ihn nur kalt einfüllst, fängt die Gärung an.
Ich mag es auch gar nicht, wenn Apfelsaft angegoren schmeckt.
Deshalb bei über 80°C pasteurisieren.
Am besten nach dem Einfüllen/vor dem Erhitzen etwas stehen lassen, damit die Luft entweichen kann, die beim Umschütten immer mit ins Fass kommt.
In großen Fässern mit einem langen Thermometer mehrere Messungen machen, damit keine kühlen Ecken bleiben. Nicht zu viel rühren.
Wenn du keinen Tauchsieder hast, mögl. die ganze Menge auf einmal in großen Töpfen erhitzen und dann umfüllen.

Habe schon mehrfach gelesen, dass durch Verschmutzungen im Auslaufhahn Gärung/Geschmacksveränderung aufgetreten ist.
Den Hahn also vor dem Einfüllen peinlichst reinigen. Am besten abbauen und mitsamt Dichtungen abkochen.
Der Hahn wird beim Pasteurisieren per Tauchsieder oft nicht ausreichend mit erhitzt.

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Do 1. Sep 2011, 11:56
von Ullerich
Dagmar hat geschrieben:Hallo Ullerich,

Könntest du da mal deinen Nachbarn fragen, ob der Apfelsaft vom ersten Anzapfen bis zum Schluß die gleiche Qualität hat? Oder ist ihm auch schon mal was kaputtgegangen? Es wird wohl empfohlen, den Apfelsaft mit einem Tauchsieder auf 83 Grad zu erhitzen - macht der das auch, oder füllt der den einfach so ein? Ich hätte einen Kellerraum, wo ich die Fässer lagern könnte, oder ist die Außentemperatur nicht so entscheidend?

Danke schon jetzt.


Dagmar
Hallo Dagmar,

der Typ ist mein einziger direkter Nachbar. nachdem die Ihren Pächter rausgeschmissen haben (war 30 Jahre dort) hatt sich bei denen schnell die Euphorie gelegt und sie mähen dieses Grundstück nur 1 x im Jahr ab. Er hat dort zwar viele Bäume aber kaum Obst, sagte aber er hat bei sich daheim noch etliche Streuobstwiesen (keine Ahnung wo, Dialekt klingt irgendwie nach Pfalz). Ich seh (und da bin ich gar nicht unfroh drüber) den Menschen höchstens ein bis 2 x im Jahr. Da die neu gebaut haben spechte ich immer, dass ich das Grundstück kaufen kann, vor allem,weil die Hälfte davon im Wald liegt.

Er ist Lehrer von Beruf und weiß alles ganz genau und besser. Ich hab ihm gesagt, wenn er bei mir oben Obstbäume pflanzt sollte er die Baumscheiben die ersten Jahre frei halten und vielleicht mit Wiesenschnitt mulchen (nachdem er versonnen auf seine im Vorvorjahr reingesteckten und eingegangenen Bäume gestiert hat). Er hat mich dann belehrt, dass das egal ist, wieder 2 Löcher gegraben, 2 Bäume, reingesteckt und sich nicht mehr darum gekümmert. Die sind natürlich wieder eingegangen.

Ich hab jetzt keine Vorurteile gegen Lehrer, gegen meinen Berufsstand (manchmal nicht zu unrecht) gibts ja auch genügend. Aber der Mensch ist schon ein sehr großer Spezialist. Als ich mich damals mit ihm unterhalten hatte meinte er auf jeden Fall, dass die Sache mit dem Fass gut funktionieren würde und der Saft sich auch hält. Ich glaube, die Lagertemperatur ist da nicht so wichtig, da das ganze nach dem Erwärmen ja auf dem Luftabschluss durch den auf dem Vaselineöl schwimmenten Deckel beruht. Sollte ich ihn wieder erwarten dort sehen wird sich ein Smaltalk nicht vermeiden lassen und ich werd ihn mal fragen, ich hoffe aber, er mäht unter der Woche ab, damit sich der Smaltalk vermeiden lässt.

Gruß Ullerich

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Do 1. Sep 2011, 12:13
von Ullerich
Manfred hat geschrieben:Wenn du ihn nur kalt einfüllst, fängt die Gärung an.
Ich mag es auch gar nicht, wenn Apfelsaft angegoren schmeckt.
Deshalb bei über 80°C pasteurisieren.
Am besten nach dem Einfüllen/vor dem Erhitzen etwas stehen lassen, damit die Luft entweichen kann, die beim Umschütten immer mit ins Fass kommt.
In großen Fässern mit einem langen Thermometer mehrere Messungen machen, damit keine kühlen Ecken bleiben. Nicht zu viel rühren.
Wenn du keinen Tauchsieder hast, mögl. die ganze Menge auf einmal in großen Töpfen erhitzen und dann umfüllen.
Da haste natürlich recht, beim Saftfassprinzip muss man im Gegensatz zum Druckfass erhitzen. Da entsteht ja kein Druck, der die Gärung stoppt. Wenn man die Gärung beim Druckfass nicht will (wo man ja eben ansonsten den Druck durch das beim Gärvorgang entstehende CO2 braucht, außerdem kommt ohne durch den Hahn oben nix raus) kann man an die Amatur optional jene bereits erwähnte CO2 Flasche anschließen, womit das Druckfass für Familie mit Kindern oder Leute, die keine Gärung wollenja tauglich ist. Ist natürlich dann auch wieder eine Investition, ich würde dann auch lieber zum Saftfass tendieren.

Gruß Ullerich

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

Verfasst: Do 1. Sep 2011, 12:42
von Manfred
Hatte deinen Beitrag ganz überlesen.
Meiner bezog sich natürlich auf Schwimmdeckelfässer.
Saft aus Druckfässern scheint mir auch mit genug Druck von Anfang an immer einen leichten Gärgeschmack zu bekommen? So 100%ig ist das wohl nicht, wenn man Saft haben will, der nur nach Saft schmeckt.